Positionspapier 2013 - Wasserverbandstag eV
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WASSERVERBANDSTAG E.V.<br />
BREMEN, NIEDERSACHSEN, SACHSEN-ANHALT<br />
Seite - 22 -<br />
3.2.2 Degressive Trink- und Abwassergebühren<br />
Großabnehmer im Trinkwasserbereich bzw. Großeinleiter im Abwasserbereich tragen<br />
durch die hohen Mengen in einem erheblichen Maße zur Kostendeckung bei.<br />
Demgegenüber bietet § 5 Abs. 3a Satz 2 KAG nur die Möglichkeit der Degression in<br />
der Abwassergebühr und dies nur im eng eingeschränkten Bereich des öffentlichen<br />
Interesses. Hier sollten für die Aufgabenträger bessere Möglichkeiten einer Degression<br />
sowohl im Abwasser wie auch im Trinkwasser eröffnet werden. Letztendlich sollen<br />
die Aufgabenträger eigenverantwortlich und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse entscheiden können, ob Gebührendegressionen geschaffen<br />
werden sollen oder nicht.<br />
Die verschiedenen bisherigen Formulierungsvorschläge der Fraktionen sind immer<br />
daran gescheitert, dass eine Belastung der übrigen Gebührenschuldner verhindert<br />
werden soll. Diese sehr punktuelle Sichtweise verliert aus dem Blick, dass Anreize<br />
zur Neuansiedlung geschaffen werden sollen, von denen alle Anschlussnehmer profitieren.<br />
Insoweit ist bereits allein durch die Schaffung zusätzlicher Abnehmer eine<br />
Entlastung auch der bestehenden Anschlussnehmer verbunden.<br />
Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, eine Gebührendegression in dem Maße<br />
einführen zu können, wie sich durch hohe Mengenabnahmen Kostendegressionen<br />
einstellen. Hiermit würde der Deckungsbeitragsgedanke in die Regelung einfließen.<br />
Denn Großabnehmer oder Großeinleiter tragen auch mit einer degressiv gestalteten<br />
Gebühr zur Kostendeckung der Systeme bei und stützen somit die zentrale Gebühr<br />
positiv. Diese Möglichkeit ist in seiner Wirkung im direkten Zusammenhang mit der<br />
Kompensation der demografiebedingten zurückgehenden Wasser- und Abwassermengen<br />
zu sehen. Mit der Schaffung eines Instruments der Bindung der gewerblichen<br />
und industriellen Wasser- und Abwasserkunden an die zentralen Systeme kann<br />
eine Kompensierung der Rückläufigkeit der Wasser- und Abwassermengen in den<br />
zentralen Systemen erzielt werden (siehe hierzu auch Kap. 5, Seite 42).