Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote
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Auf dem Lutherweg von Möhra zum Lutherdenkmal<br />
im Glasbachgrund bei Steinbach<br />
Sonntag, der 2.Mai.2010, der Wetterbericht hatte<br />
unbeständiges Wetter angekündigt, nichts desto<br />
Trotz machten wir uns auf, den neuen Lutherweg<br />
von Möhra bis zum Lutherdenkmal im Glasbachgrund<br />
(auch landläufig Luthergrung genannt) bei<br />
Steinbach zu erkunden. Eine kleine Wandergruppe<br />
unter fachkundiger Führung des Kreiswegewarts<br />
Udo Rommel und in Begleitung von Frau<br />
Gerda Erbe vom Heimatverein aus Möhra starteten<br />
ca. 10.30 Uhr am Lutherdenkmal in Möhra.<br />
Wer Möhra noch nicht besucht hat, dem sei gesagt,<br />
es ist ein gepflegter kleiner Ort, in dem Tradition<br />
eine wichtige Rolle spielt. Die Einwohner<br />
haben ihre Häuser in wahre Schmuckkästchen<br />
verwandelt und es ist eine Freude, in die Gärten<br />
zu schauen.<br />
Vor der Wanderung bestand die Möglichkeit,<br />
am Gottesdienst in der Lutherkirche<br />
teilzunehmen. Wer die Geschichte<br />
der Gefangennahme Luthers<br />
am 04.05.1521 noch nicht kannte, der<br />
konnte von Bänkelsängern im Rahmen<br />
des Gottesdienstes Genaueres erfahren.<br />
Es war eine Freude zu erleben, wie Jugendliche<br />
begeistert und voll Schwung<br />
den Gottesdienst mit gestalteten. Von<br />
Pfarrer Christoph Neumann i.R. war<br />
zu erfahren, dass Martin Luther auf der<br />
Wartburg nicht einzig und allein mit<br />
der Übersetzung der Bibel beschäftigt<br />
war. Erst in den letzten Wochen seines<br />
Aufenthaltes auf der Wartburg hat er<br />
das Neue Testament übersetzt. Das war<br />
schon eine erhebliche Leis tung. Die gesamte<br />
Bibelübersetzung dauerte noch einige<br />
Jahre länger und wurde auch nicht<br />
von Luther allein erledigt.<br />
So eingestimmt ging es gegen 10.30 Uhr<br />
auf die geplante ca.15 km-Wanderung<br />
Richtung Steinbach, wo um 15.00 Uhr<br />
der Waldgottesdienst am Lutherdenkmal<br />
stattfand.<br />
Zunächst verließen wir Möhra in Rich-<br />
tung „Kosmos“ auf einem asphaltierten<br />
Weg, dann – das Lietebäumchen im<br />
Blick – folgten wir dem Weg durch den<br />
Thüringer Monatsblätter Nr. 32 / Seite 358<br />
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Wald, am Wiesenrand an der unter Naturschutz<br />
stehenden Wacholderheide vorbei in Richtung<br />
Waldfisch. Nördlich vor Waldfisch kamen wir an<br />
der im Bau befindlichen Ortsumfahrung vorüber<br />
und überquerten die Bundesstraße. Nun ging es<br />
bergan in Richtung Kissel.<br />
Unterwegs hatte Wegewart Udo Rommel aus Bad<br />
Liebenstein interessante Erklärungen zu erdgeschichtlichen<br />
Vorgängen für die Wanderer parat<br />
und entsprechende zeichnerische Darstellungen<br />
im Rucksack. Auch die Geschichte der Landesherren<br />
kam nicht zu kurz. Wir erfuhren manches<br />
über den Theater-Herzog (Herzog Georg II. von<br />
Sachsen-Meiningen), der von 1888/89 das heutige<br />
Altensteiner Schloss erbauen und den etwa 160<br />
ha großen Park anlegen ließ. Georg I. veranlasste<br />
1868/69 den Bau der herzoglichen Jagdhütte am<br />
Kissel im Blockhausstil.<br />
Wanderung 2009 vom Lutherstammort Möhra zum Denkmal<br />
bei Steinbach, im vergangen Jahr führte der Weg noch auf<br />
der Straße bei Gumpelstadt entlang. Fotos: Reißig