Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote

Kraut oder Unkraut?
Tipps von Oma Heidrun
Ein Stückchen Wiese. / Teil 3 / Wildpflanzen
Das Sammeln von Wildpflanzen und deren Verwendung
haben wir in den letzten Ausgaben des
Hörselberg-Boten (Nr. 77 und Nr. 80) beschrieben.
Jedes Kräutchen hat so seine Daseinsberechtigung
– natürlich ist es nicht überall gern
gesehen. Es gibt eigentlich kein „Unkraut“, diese
Bezeichnung ist immer nur dann aktuell, wenn
wir eine bestimmte Pflanze, ein bestimmtes Kraut
gerade da finden, wo es nicht wachsen soll, wo
es nicht erwünscht ist. Am meisten stört es auf
Feldern und Äckern oder in Gärten, wo wir unsere
Kulturpflanzen wachsen und gedeihen lassen
wollen. Oft greift man dann zur „Chemischen
Keule“ anstatt zum herkömmlichen Selektieren
und vernichtet nicht nur das vermeintliche „Unkraut“
sondern stört empfindlich das Ökosystem
unserer Natur. Man sollte also auch darauf achten,
dass Wildkräuterwiesen sich in ihrer Vielfalt ausbreiten
können bzw. erhalten bleiben.
Brennnessel - Urtica dioica
Einige Beispiele sollen beweisen, dass wir das
Vorhandensein von „Unkraut“ viel mehr nutzen
sollten... wo wächst nicht überall die Brennnessel,
sie wird verdammt, gehasst aber auch geduldet
und sogar geliebt. Ihre Wirkung ist so vielfältig
wie ihre Verbreitung. Mit ihren Verwendungsmöglichkeit
ließen sich ganze Bücher füllen.
So hilft ein Brennnesseltee aus frischen Blättern
bei Rheuma und Gliederschmerzen, die Anwendungszeit
beträgt 4-6 Wochen.
Zubereitung: 2 gehäufte TL Brennnesselblätter
mit ½ Liter kochendem Wasser übergießen anschließend
5 Minuten köcheln lassen, abseihen
und morgens und abends lauwarm trinken. Etwas
hart aber hilfreich ist das Auspeitschen mit
Brennnesselruten. Rheuma, Glieder-, Gelenk-
und Muskelbeschwerden werden durch die angeregte
Durchblutung gelindert. Natürlich können
wir auch unsere Salate z.B. für Frühjahrskuren
damit aufbessern, die Blätter sollte man vorher
etwas andrücken, um die Brennwirkung etwas zu
mildern.
Hörselberg-Bote Nr. 81 / 2010
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Vogelmiere - Stellaria media
Die Vogelmiere wo sie einmal wächst, verzweigt
sie sich gerne. Die kleinen weißen Blüten zieren
oft ganze Wegränder und Feldraine. Im Garten
oder im Kübel kann man sie auch gut als „Unterpflanze“
gedeihen lassen und dann mit der
Schere ständig abernten. In der Küche ist sie gut
verwendbar für Salate, Suppen, Soßen und auch
als Gemüse (in heißer Butter geschwenkt). Bei