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Gasthaus & Pension - Hörselberg-Bote

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den ersten Jahrzehnten nur auf den Staßfurt-Anhaltiner<br />

und auch den hannöverschen Raum.<br />

1888 wurde man jedoch auch südlich des Harzes<br />

fündig, ebenso im Werragebiet. Hier wurden nun<br />

ebenfalls mehrere Kalibergwerke errichtet.<br />

Die Teilstaaten des Deutschen Reiches gingen<br />

unterschiedlich mit dem neuen „Bergsegen“ um.<br />

Sie ergänzten ihre Berggesetzgebung, so auch im<br />

Herzogtum Sachsen-Gotha, nachdem Schwarzburg-Sondershausen<br />

vorausgegangen war.<br />

In Sondershausen begann 1893 das Abteufen des<br />

ersten Kalischachtes im Thüringischen. In Sachsen-Gotha<br />

zeigte 1894 ein Bohr-Consortium unter<br />

Leitung von Ignaz Qurin großes Interesse daran,<br />

ebenfalls mit dem Kalibergbau zu beginnen und<br />

deshalb Bohrungen durchzuführen.<br />

Das Gothaer Staatsministerium stand dem positiv<br />

gegenüber. Um aber sicher zu gehen, zog es den<br />

Geologen Hermann Pröscholdt aus Meiningen als<br />

Gutachter hinzu. Pröscholdt empfahl das Emsetal<br />

bei Klein-Sondra als „bevorzugt geeignet“, da<br />

hier die erwarteten Kalisalze in geringerer Tiefe<br />

zu erwarten waren als in anderen Gebieten des<br />

Herzogtums. 1895 kam es zum Vertragsabschluss<br />

zwischen Staatsministerium und dem Consorti-<br />

<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> Nr. 81 / 2010<br />

Das Telegramm zum Ereignis der Kohlensäureeruption am Nachmittag des<br />

29.7.1895. (LRA Waltershausen Nr. 1630)<br />

39<br />

um. Der Vertrag stellte dem Consortium harte Bedingungen.<br />

Er enthielt Vorgaben für die Bohrtiefe<br />

und die Verpflichtung, bei Nichtfündigkeit der<br />

Bohrung eine weitere Bohrung abzuteufen sowie<br />

eine hoch bemessene Kaution zu stellen.<br />

Das Consortium beabsichtigte, im Emsetal auch<br />

den künftigen Kalischacht abzuteufen.<br />

Die Bohrung<br />

Bohrbeginn war der 24.5.1895.<br />

Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Bohrfirma<br />

„Landgraf & Co.“ aus Naumburg.<br />

In einem ersten Bohrbericht an das Ministerium<br />

vom 29.5.1895 wurde die durch „Freifallbohren“<br />

erreichte Teufe von 7,5 m gemeldet.<br />

Der nächste Bohrbericht spricht schon vom Einsatz<br />

von Diamantbohrwerkzeugen. Bei ca. 100<br />

m Teufe erreichte man in die Gesteine des Zechsteins.<br />

Zum 20.7.1895 wurden bereits 146 m Teufe<br />

gemeldet.<br />

Jetzt wurde die Steuerverwaltung des Herzogtums<br />

mit der Überwachung der Bohrung beauftragt und<br />

zwar aus fiskalischen Gründen, da künftige Steuereinkünfte<br />

aus der Salzgewinnung zu erwarten<br />

waren.<br />

Die technische Aufsicht<br />

über die Bohrung oblag<br />

dem Bergamt.<br />

Am Nachmittag des 29.<br />

Juli 1895 - in 196,7 m<br />

Teufe - kam es zu einem<br />

„gewaltigen Kohlensäureausbruch“,<br />

der das Erkundungsprojekt<br />

nun in<br />

eine ganz andere Richtung<br />

führte.<br />

Sofort schickte die Bohrgesellschaft<br />

an das Ministerium<br />

ein Telegramm<br />

mit der Meldung eines<br />

„Bohrunfalls“.<br />

Von Zeitgenossen, der<br />

Presse und anderen Berichterstattern<br />

wurde dieses<br />

Ereignis, es handelte<br />

sich um das eruptive<br />

Ausbrechen der Kohlensäure,<br />

vermutlich zuerst<br />

als Gas-Wassergemisch,

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