AVE 3 / 2012
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«An ihren Früchten werdet ihr<br />
sie erkennen.» Diese Redewendung,<br />
die durchaus auch biblische<br />
Wurzeln hat, scheint in besonderer<br />
Weise auf die Pfarrei<br />
Jaun und ihre Marienverehrung<br />
zuzutreffen. Und dies nicht nur<br />
deshalb, weil Jaun gerade drei<br />
Lourdesgrotten auf dem Pfarrgebiet<br />
zu vermelden hat, sondern<br />
vielmehr –someine ich –weil<br />
diese im alltäglichen Leben der<br />
Gläubigen nach wie vor einen<br />
Platz einnehmen dürfen. Das<br />
trifft sowohl bezüglich des gelebten<br />
Glaubens wie auch bezüglich<br />
des Unterhaltes der Anlagen zu.<br />
So mögen die kommenden Zeilen<br />
einen kurzen Überblick geben<br />
und uns die drei Grotten<br />
«Unter der Burg», «Grabenweidli»<br />
und «ImFang» näher bekannt<br />
machen.<br />
Lourdesgrotte<br />
«Unter der Burg»<br />
Wieschon der Name «Unter der<br />
Burg» es anzudeutenvermag, befindet<br />
sich dieses Lourdesheiligtum<br />
auf der Flanke einer Felskuppe<br />
in nächster Nähe zur<br />
Burgruine. Pfarrer Peter Zumwald<br />
liess im Jahre 1914 diese<br />
Lourdesgrotte oberhalb der<br />
Dara, über der zerklüfteten, teilweise<br />
bewaldeten Felswand erstellen.<br />
Zur Freude der Gläubigen<br />
konnte sie vomDorfaus sogar<br />
gesehen werden.<br />
Im Verlaufe der Jahre wurde die<br />
Marienstatue jedoch sehr schadhaft<br />
und die Statue der hl. Bernadette<br />
war durch die Witterungseinflüsse<br />
zerfallen. Dasging Ludwig<br />
Rotzetter, von 1943–1946<br />
Kaplan in Jaun, zu Herzen. Er<br />
liessdie Grotte mit Hilfe der ka-<br />
Lourdes<br />
Lourdesgrotten<br />
tholischen Jungmannschaft und<br />
anderer guten Seelen wieder zu<br />
Ehren bringen. Sie hatten auch<br />
die Absicht, eine grössereNische<br />
in den Felsen zu hauen. Doch<br />
dazu stand ihnen keine Bohrmaschine<br />
zur Verfügung. Das<br />
Sprengen war verboten, da sich<br />
in unmittelbarer Nähe eine militärische<br />
Festung befand. Dennoch<br />
wurden die Wege gereinigt<br />
und verbessert, sowie der Grottenplatz<br />
vergrössert. Zudem erbauten<br />
sie ein Holzkapellchen<br />
mit einer Fatimastatue. Dieses<br />
Marienbild ist von Frau Elisabetha<br />
Pattey-Python, von Fillistorf,<br />
der Tochter des ehemaligen<br />
Staatsrates G. Python, geschnitzt.<br />
Am Dreifaltigkeitssonntag,<br />
1. Juni 1947, konnten<br />
Kapelle und Bild von Pfarrer<br />
17<br />
Jaun/FR<br />
MitBernadette dürfen wir<br />
auf die Lourdesgrotte «Unter der<br />
Burg» blicken.<br />
J.H. Brülhart feierlich eingesegnet<br />
werden.<br />
In den 1970er Jahren wurde die<br />
Grotte noch um ein Bethäuschen<br />
und mit einer Statue des hl. Bruder<br />
Klaus erweitert. Sogar die<br />
elektrische Beleuchtung fand<br />
Einzug.<br />
Im Jahre2004 ergriff eine Seniorenequipe<br />
erneut die Initiative<br />
und erbaute eine neue Grotte<br />
am gleichen Platz. DerPfarreirat<br />
gab die Zustimmung. Drei pensionierte<br />
Maurer gestalteten eine<br />
Felsennische, planierten den