Ökologische Folgen von Stauraum- spülungen - Bafu
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2. Gesetzliche Grundlagen<br />
Bei diesen mit sehr viel Ermessensraurn gefassten Vorschriften obliegt es den kantonalen<br />
Bewilligungsbehörden, die Art der Durchführung der Spülung bezüglich der da<strong>von</strong> tangierten<br />
Urnweltfaktoren zu optimieren. Dabei muss neben dem aquatischen Bereich (entleertes Bek-<br />
ken, Restwassersystem im Unterwasser etc.1 auch den Bereichen Boden, Luft und Lärm<br />
Rechnung getragen werden, die bei allfälligen alternativen Methoden zur Ausriiumung <strong>von</strong><br />
Sedimentablagerungen (2.B. mit Saugbaggern, wie dies gemäss den Erläuterungen in der<br />
Botschaft zum neuen GSchG beschrieben wird) massiv betroffen sein können (vgl. Kap.<br />
3.4).<br />
2.2 Kantonale Recieluncien<br />
Wie oben erwähnt, dürfen Spülungen und Entleerungen <strong>von</strong> Stauhaltungen grundsätzlich<br />
nur mit einer Bewilligung der zuständigen kantonalen Behörden (fischereiliche Bewilligung,<br />
gewässerschutzrechtliche Bewilligung <strong>von</strong> Umweltamt, Gewässerschutzarnt, Fischerei-<br />
inspektorat u.a.1 durchgeführt werden. Diese legen den Zeitpunkt fest und machen Auflagen<br />
bezüglich der Art der Durchführung, beziehungsweise der einzuhaltenden Grenzwerte bei<br />
gewissen Belastungsparametern (in der Regel nur für Schwebstoffkonzentration). Daneben<br />
werden aber auch vorsorgliche Massnahmen für den Schutz der Lebewesen angeordnet<br />
(Evakuieren <strong>von</strong> Fischen, Unterbruch des Fischbesatzes etc.), respektive für den Hochwas-<br />
serschutz {wasserbaupolizeiliche Auflagen). Je nach Kanton kommen dabei unterschiedliche<br />
Gesetze und Vorschriften zur Anwendung (Ficchereigesetz, Gewasserschutzgesetz, Wasser-<br />
rechtsgesetz u.a.1.<br />
Konkrete, als Regierungsbeschlüsse festgehaltene Regelungen bestehen in den Kantonen<br />
Graubünden und Tessin. In Arbeitsgruppen wurden in diesen zwei Kantonen Weisungen<br />
ausgearbeitet und in der Praxis deren Tauglichkeit überprüft. Der Kanton Graubünden hat<br />
1984 im Regierungsbeschluss Nr. 642, der Kanton Tessin 1987 in der Direktive Nr. 760 die<br />
Modalitäten zur Durchführung <strong>von</strong> Spülungen und Entleerungen <strong>von</strong> Stauhaltungen fest-<br />
gelegt. Beide Beschlüsse beinhalten die folgenden grundsätzlichen Punkte:<br />
a) Garantie der Sicherheit <strong>von</strong> Menschen, Tieren und Gütern;<br />
b) SchutrlSchonung der Umwelt, speziell des aquatischen und ufernahen Bereichs, in allen<br />
seinen Komponenten;<br />
C) Verhinderung <strong>von</strong> (die Hochwasserabflusskapazität beeinflussenden) Ablagerungen, re-<br />
spektive Ufer- oder Sohlenerosionen im Unterwasser.<br />
Konkrete Angaben werden insbesondere über den Zeitpunkt der ~urchführunb<br />
<strong>von</strong> Spü-<br />
lungen gemacht (Schutz der Fischfauna), dann aber auch turn technischen Vorgehen k.B.<br />
langsames Öffnen und Schliessen der Abschlussorgane) oder zur maximalen Konzentration<br />
der Schwebstoffe irn Unterwasser (nur Kanton Tessin, s. CONCA 1990).