07.10.2012 Aufrufe

ZEITGENöSSISCHE KUNST

ZEITGENöSSISCHE KUNST

ZEITGENöSSISCHE KUNST

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Alte kunst<br />

ErgEbnissE iM<br />

HErbst 2011<br />

näcHstE auktion:<br />

11. Mai 2012<br />

EinliEfErungEn:<br />

bis MittE<br />

März 2012<br />

„Franz Pforrs ,Nächtliche Heimkehr‘ ist im Kölner<br />

Auktionshaus Van Ham für exorbitante 740.000 Euro<br />

[ohne Aufgeld] zugeschlagen worden“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. November 2011<br />

Unsere Experten für gemälde<br />

Reinhard Singer<br />

r.singer@van-ham.com<br />

Telefon 0221 92 58 62-20<br />

Stefan Hörter<br />

st.hoerter@van-ham.com<br />

Telefon 0221 92 58 62-24<br />

bernd mengel<br />

b.mengel@van-ham.com<br />

Telefon 0221 92 58 62-54<br />

Die Auktion „Alte Kunst“ am 18. November<br />

2011 bot die wohl einzigartige Gelegenheit,<br />

ein Werk des Künstlers Franz Pforr (1788 –<br />

1812) zu sehen und zu erwerben. In einem<br />

spannenden und entschlossenen bietergefecht<br />

an zwei Telefonen wurde das kleine Ölgemälde<br />

von 130.000 Euro auf 915.000 Euro hoch<br />

gesteigert.<br />

Nur fünf Gemälde des früh verstorbenen<br />

Künstlers waren bisher bekannt. Alle befinden<br />

sich in musealem besitz, was die „Nächtliche<br />

Heimkehr“ zu einer einmaligen Rarität auf<br />

dem Kunstmarkt machte.<br />

Dem bisherigen besitzer waren weder der<br />

Autor oder die Provenienz, geschweige denn<br />

die Prominenz dieses Werkes bekannt. Erst<br />

Dank unserer intensiven Recherche konn-<br />

Franz Pforr (1788 – 1812)<br />

Nächtliche Heimkehr<br />

1808 | Öl auf Leinwand<br />

26 x 20 cm<br />

Schätzpreis: € 130.000<br />

Ergebnis: € 915.000<br />

Internationaler Auktionsrekord<br />

für diesen Künstler*<br />

ten wir es als herausragendes zeugnis aus<br />

der Gründungsphase des Lukasbundes, der<br />

frühen Anfänge der Nazarener, identifizieren.<br />

Näheren Aufschluss gab das rückseitige<br />

Etikett auf dem Keilrahmen: eine Radierung<br />

Johann Friedrich von Overbecks mit den<br />

Initialen des Lukasbundes, die alle in diesem<br />

bund geprüften Werke als eine Art Vignette<br />

tragen sollten.<br />

Im Sommer 1808 bildet sich an der Wiener<br />

Kunstakademie ein Künstlerkreis um die engen<br />

Freunde Franz Pforr und Johann Friedrich<br />

von Overbeck, der sich von der herrschenden<br />

Lehrmeinung abwendet und sich stattdessen<br />

von der in der Dichtung aufkommenden<br />

romantischen mittelaltersicht anstecken lässt.<br />

In Anlehnung an den Schutzpatron der maler<br />

nennen sie sich die Lukasbrüder und gründen<br />

1809 den Lukasbund. 1810 verlassen einige<br />

der Lukasbrüder Wien und lassen sich in Rom<br />

nieder. Dort leben sie in einer Art klösterlichen<br />

bruderschaft und studieren die altitalienischen<br />

Werke des spätmittelalterlichen Rom. Aus der<br />

bezeichnung der Lukasbrüder werden mehr<br />

und mehr die „Nazarener“.<br />

Prof. Dr. Helmut börsch-Supan, der das<br />

Gutachten für dieses außergewöhnliche Werk<br />

geschrieben hat, nennt es eine „Inkunabel der<br />

nazarenischen malerei“ und vermutet darin<br />

sogar ein Selbstbildnis des Künstlers.<br />

VAN HAm Kunstauktionen hat dieses<br />

kunsthistorisch bedeutende Werk entdeckt<br />

und seinen wahren Wert erkannt. Durch die<br />

gezielte Platzierung auf dem Kunstmarkt und<br />

die entsprechende bewerbung des Gemäldes<br />

in den medien konnte dieses „exorbitante“<br />

Ergebnis erzielt werden.<br />

2011 unterstreicht VAN HAm erneut seine<br />

führende Stellung bei der malerei des 19.<br />

Jahrhunderts. Neben dem Rekordpreis für das<br />

großformatige Gemälde „In letzter Not“ des<br />

javanischen Prinzen Raden Saleh, welches im<br />

mai 2011 mit 1,95 millionen Euro zum teuersten<br />

in Deutschland verkauften Werk des 19.<br />

Jahrhunderts wurde, zeigt auch Pforrs kleines<br />

Werk „Nächtliche Heimkehr“, dass Gemälde<br />

des 19. Jahrhunderts mit großer kunsthistorischer<br />

bedeutung immer neue Spitzenpreise<br />

erzielen.<br />

Reinhard Singer<br />

FAz, 26. November 2011<br />

16 | 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!