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Gestaltungswandel des Emsmündungstrichters von A.W. Lang-1954

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VIII<br />

- 153 -<br />

haben. Da es in der Segelanweisung jedoch ausdrücklich<br />

heißt, der Adelssitz bzw. die Kirche müßten frei <strong>von</strong> einander<br />

stehen, dürfte ein Winkel <strong>von</strong> etwa 10 0 anzunehmen<br />

sein.<br />

227 Der amtlichen Segelanweisung <strong>von</strong> 1576 gemäß müßte diese<br />

Tonne etwa 1 km weiter westlich liegen. Dies ist jedoch<br />

aus verschiedenen Gründen nicht möglich, so daß wir eine<br />

fehlerhafte Wiedergabe <strong>des</strong> ursprünglichen Textes im Segelhandbuch<br />

<strong>des</strong> Gerritsz vermuten müssen. Da die amtliche<br />

Segelanweisung <strong>von</strong> 1576 vorschreibt, daß die Tonne<br />

5 in Richtung NzW <strong>von</strong> der südlichen Kape auf Rotturn liegen<br />

müsse, kommt allein die angegebene Position in Frage.<br />

Hinzu kommt, daß der Abstand der ersten 5 -Tonnen untereinander<br />

auf allen alten Karten ungefähr gleich groß<br />

ist. Diese Forderung nach gleichem Tonnenabstand läßt<br />

sich nicht erfüllen, wenn man der offenbar fehlerhaften<br />

Anweisung folgen würde. Auch vrurden die nächsten Tonnen<br />

derart weit nach N heraufrücken, daß Tonne 7 fast auf<br />

dem Borkumer Weststrand ihren Liegeplatz fände.<br />

228 Ihre Lage zum Borkumer Turm wird <strong>von</strong> Haeyen falsch wiedergegeben,<br />

so daß wir hier allein Gerritsz folgen müssen.<br />

229 Die Lage der 8.Tonne ist schwierig zu bestimmen, da <strong>von</strong><br />

den Peilungsangaben bei Haeyen nur eine verwertbar ist,<br />

Gerritsz jedoch - da aus dem Jahre 1576 stammend - an<br />

dieser Stelle noch keine Tonne kennt.<br />

230 Letzteres ist nicht wörtlich zu nehmen, da allein nur die<br />

Richtung <strong>des</strong> Schiffskurses angegeben ist, nicht aber der<br />

genaue Standort der Bake. Diese steht vielmehr auf dem<br />

hohen Watt, d.h. in einiger Entfernung <strong>von</strong> der Fahrrinne.<br />

231 Dies ist umso begreiflicher, als die Baken als alte Seezeichen<br />

später durch Tonnen ersetzt werden. Aus der Lage<br />

der Tonnen 9 und 10 ergibt sich logischerweise demnach<br />

auch ohne weiteres die ungefähre Stellung der genannten<br />

Baken.<br />

232 Die <strong>von</strong> Haeyen angegebene Richtung OzN stimmt genau mit<br />

der örtlichen Situation in Pewsum um 1600 überein.(Freundliche<br />

Mitteilung <strong>des</strong> Herrn de Buhr, Heimatverein Pewsum).<br />

Die Richtungsangabe <strong>von</strong> Haeyen beweist zugleich, daß seine<br />

Peilungslinien stets rechtweisend aufgefaßt werden müssen.<br />

233 Die nachstehenden Angaben beruhen auf Benutzung nicht nur<br />

aller textlichen und kartographischen Quellen, sondern<br />

auch auf Anwendung der bislang beschriebenen Positionen<br />

der Seezeichen.<br />

234 Die Nordspitze der Hubertplate scheint auf eine weitere<br />

Sandbank zu deuten, die uns erstmalig in der Karte <strong>von</strong><br />

1565 begegnet (Tafel 27), und vielleicht auch <strong>von</strong> Waghenaer<br />

unter der Bezeichnung "Hubert" in den Bereich <strong>des</strong>

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