stadtanzeiger_208_bunt.pub (Wiederherstellen) - Zittau
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<strong>Zittau</strong>. Lebendige Stadt<br />
Stadtentwicklung heute. Zukunft morgen<br />
Die Stadtentwicklungsplanung zeigt auf der Grundlage<br />
einer Bewertung des Zustandes von Natur und<br />
Landschaft mit ihrer gewachsenen Siedlungs- und<br />
Stadtstruktur die Grundsätze und Ziele der Raumordnung<br />
insbesondere in den Bereichen der Wirtschaft,<br />
der Ökologie und der Siedlungs-, Stadt- und<br />
Infrastruktur auf.<br />
Der Stadtentwicklung kommt insoweit eine Koordinierungsfunktion<br />
für fachliche Planungen und Maßnahmen zu. Sie legt den Rahmen<br />
für eine langfristige Entwicklung (aktuell bis 2020) der Stadt und<br />
des Umlandes fest. Stadtentwicklungspolitik kann Siedlungs-, Wirtschafts-<br />
und Infrastrukturentwicklung vorausschauend koordinieren,<br />
indem sie beispielsweise die bestehenden Auswirkungen der Alterung<br />
der Bevölkerung und Wanderungstendenzen sowie die energiepolitischen<br />
Rahmenbedingungen berücksichtigt.<br />
Auf der Grundlage des im Stadtrat der Großen Kreisstadt <strong>Zittau</strong><br />
beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (InSEK)<br />
vom Dezember 2001 erhielt die <strong>Zittau</strong>er Stadtentwicklungsgesellschaft<br />
mbH im September 2007 den Auftrag, das Städtebauliche<br />
Entwicklungskonzept (SEKo) zu erarbeiten.<br />
Im August 2005 wurde dazu durch das Sächsische Staatsministerium<br />
des Innern eine Arbeitshilfe im Sinne einer Inhaltsempfehlung zur<br />
Erstellung und Fortschreibung Städtebaulicher Entwicklungskonzepte<br />
wirksam. Damit erfolgte gleichzeitig eine Begriffsänderung von<br />
InSEK auf SEKo. Den Hintergrund bildete dabei die beabsichtigte<br />
Vergleichbarkeit der Entwicklungstendenzen und Herangehensweisen<br />
der sächsischen Städte durch das Sächsische Staatsministerium<br />
des Innern bzw. durch die Landesdirektion Dresden.<br />
Inhaltlich entspricht das Städtebauliche Entwicklungskonzept den<br />
jeweiligen Zielen und Grundsätzen der Entwicklungsplanung des<br />
Freistaates, der Region und der Nachbarländer Polen und Tschechien.<br />
Der besonderen Lage der Stadt <strong>Zittau</strong> mit ihrer mittelzentralen<br />
Funktion als zweitgrößte Stadt des Landkreises Görlitz, dessen<br />
Grenzen zu etwa zwei Drittel an den Nachbarländern Polen und<br />
Tschechien liegen, wurde dabei entsprochen.<br />
Die Stadt <strong>Zittau</strong>, im südöstlichsten Teil des Freistaates Sachsen gelegen,<br />
steht im Spannungsfeld des Bevölkerungsrückgangs, des zunehmenden<br />
Altersdurchschnitts und schwacher wirtschaftlicher Ansiedlungen.<br />
Deshalb gilt im Besonderen, langfristig Lebensgrundlagen<br />
für künftige Generationen mit der Orientierung an den Zielkomponenten<br />
Wirtschaftsentwicklung, Bildung, Sozialverträglichkeit, Umweltverträglichkeit<br />
und internationale Kooperation zu schaffen.<br />
Hieraus wurden Teilleitbilder, unterteilt in Fachbereiche, für eine<br />
nachhaltige städtebauliche Entwicklung abgeleitet und in einem<br />
Leitbild zusammengefasst:<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
<strong>Zittau</strong>,<br />
die Hochschulstadt am Dreiländereck im Naturpark <strong>Zittau</strong>er<br />
Gebirge, ein attraktiver Wohnstandort für Jung und Alt,<br />
ein wachsender trinationaler Wirtschafts- und Kulturraum<br />
in der Euroregion Neiße<br />
Im Ergebnis der Auswertung der Analysedaten aller Fachbereiche<br />
des vorliegenden SEKo können grundsätzlich die Kernaussagen und<br />
Planungsziele des InSEK und dessen Fortschreibungsansätze bestätigt<br />
werden. Diese sind im Einzelnen:<br />
1. Der E rh alt/San ierun g und d ie Attraktivitätss teig erun g des u rb an en<br />
Stadtk ern s b zw. der In n ens tad t h ab en weiterh in ob erste Prio rität.<br />
2. Der En twick lu ngs s ch werp unk t d er an gestrebten k ün ftigen Sied -<br />
lun gs struk tu r liegt in n erh alb d es zweiten Verk eh rs au ß en ring es.<br />
3. Die b es chlos s en en Stad tu mb aug ebiete (Histo ris ch er Stad tk ern,<br />
Stadtteil No rd /Neu b au g eb iet, Stad tteil Os t/Neub aug ebiet un d<br />
Stadtteil Süd /Neub aug eb iet) m it d en g eplan ten Au fwertu ng s - un d<br />
Rü ckb au m aßn ah m en m üs s en in h altlich nicht mod ifiziert werd en,<br />
sie b eh alten ih re Gü ltig k eit.<br />
4. Die Au sg lied erun g b zw. die Ano rdnu ng von öffentlich en Verwaltun<br />
gs ein richtun g en ein schließ lich T eilen d er Ho chs chu le im<br />
R an db ereich d es Stad tteiles Süd (Verwaltu ng s zen tru m ) wu rd e als<br />
Feh len twicklun g erk an nt u nd d arg estellt. (Die Sch lus s fo lg erung en<br />
sin d in d as SE Ko ü b ern om m en wo rd en. )<br />
Im Städtebaulichen Entwicklungskonzept (SEKo) sind diese Ansätze<br />
aufgegriffen und inhaltlich aktualisiert worden (Analysedaten,<br />
Statistik). Zusätzlich haben sich durch die Strukturveränderungen<br />
auf Landkreisebene für die Stadt <strong>Zittau</strong> neue Entwicklungsansätze<br />
bzw. Überlegungen zu folgenden Standortfaktoren ergeben:<br />
5. Die „weich en “ Stan do rtfakto ren d es Mittelzentru ms Z ittau in d en<br />
B ereich en Ku ltu r/Sp o rt/Freizeit/To u ris mu s u nd B ildu ng in Verbin<br />
du ng mit d em Um welts ekto r wu rd en b es on d ers h erv o rg ehob en<br />
und en twickleris ch u nters etzt. Grun ds ätzlich is t es erfo rd erlich,<br />
fü r d ie Um s etzu ng b zw. B ewältigu ng d er kü n ftig en Au fg ab en in<br />
den v o rb en an nten Fachb ereich en ein e entsp rech end e zuk un ftso rien<br />
tierte Verwaltun gs struk tu r au fzu b au en .<br />
6. Die C h an cen d er kü n ftig en ö ko lo gis ch -ö ko no m is chen En twick -<br />
lun g d er Stadt b es teh en in d er E xis ten z d er <strong>Zittau</strong> er Stadtwerk e als<br />
Dien stleister fü r die Vers o rg un g mit Stro m, E rd g as , W ass er un d<br />
Fern wärm e wie au ch die E ntso rgun g vo n Ab wass er. Kenn zeich -<br />
nend sind d ie g roß e E rfah ru ng (ök on o mis ch au f h ö ch stem Niv eau )<br />
so wie d ie Verwen du ng m od erner T ech nik und u m weltfreun dlich er<br />
En erg ieträger. Die Stadtwerk e sind in d er R egion ein b ed eutend er<br />
W irts ch afts fak to r. Seit 199 0 wu rd en m eh r als 70 Mio . E u ro in d en<br />
Aus b au un d d ie E rneu eru ng d er ö rtlich en In fras tru ktu r in v es tiert.<br />
Aus g eh end vo n dies em erreichten Niv eau is t es realis tis ch, k ün ftige<br />
Vo rh ab en au f d em E n erg ie- un d Um welts ekto r u m zu s etzen.<br />
Gem ess en an d er glo b alen E ntwick lu ng k ann fü r d ie Zu ku n ft d as<br />
M ed iu m W as s er ein weiterer Stan do rtfak to r fü r Z ittau werd en,<br />
dess en Geb irg s wass er ein e ho h e Qualität in au s reich end er M en g e<br />
besitzt u nd in mo derns ten An lag en au fb ereitet u nd g es p eichert<br />
wird .<br />
7. Eb en so v on ents ch eid en d er B ed eu tu ng fü r die Stadt Z ittau sin d<br />
der E rh alt un d Aus b au d es Ho chs ch ulstand o rts d u rch d ie E rweiteru<br />
ng zu ku n ftso rientierter u nd b ed arfs g erechter Stud ien gäng e mit<br />
der Bild un g v on n eu en Ko op eration s fo rm en im E nergie- u nd Um -<br />
welts ek to r zwis ch en Stadt- un d Kreisv erwaltu ng s o wie Bild ung s -<br />
ein richtun gen un d b en achb arten Gem eind en in d er Eu ro reg ion .<br />
8. Die mittelzentrale Stellu ng d er Stadt ist in d en B ereich en Bildun<br />
g, Ku ltu r un d Spo rt im n eu en L and k reis zu sichern b zw. weiter<br />
zu s tärk en. Um dies es Z iel zu erreich en, ist ein e eng e Z us am -<br />
m en arb eit zwis ch en d er L an dk reis v erwaltu ng , d en Ho chs chulen<br />
und d er Stadtv erwaltung <strong>Zittau</strong> zu o rg anisieren. Sch werp unk te<br />
bild en die Fö rd erun g d es Kin d er- u nd Ju gend sp o rts, der B reitens<br />
po rt/T rend sp o rtarten d er Stud entens ch aft un d im B es on d eren<br />
der Senio ren sp o rt.<br />
9. Ein weiteres En twicklun gs ziel is t d ie Fö rd erun g d es T ou ris mu s -<br />
Seite 8 ZITTAUER STADTANZEIGER<br />
10. September 2009