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Nr. 202 vom 10.04.2009 - Zittau

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Museum Dittelsdorf e. V.<br />

„Von der Wiege bis zur Bahre“<br />

- so der Titel der diesjährigen Ausstellung. Exponate aus der Sammlung<br />

des Museums werden <strong>vom</strong> Lebenszyklus der Menschen im 19.<br />

Jahrhundert berichten, einer Zeit, die niemand von uns selbst noch<br />

erlebt hat, die uns aber noch recht nahe erscheint.<br />

Damals begann und endete das Leben eines Menschen oft im selben<br />

Haus, ja mitunter im selben Raum. Kreisläufe aus Geburt und Taufe,<br />

Schule und Konfirmation, Liebe und Hochzeit, Arbeit und Ernährung,<br />

Alter und Ausgedinge, Tod.<br />

Die Ausstellung soll einen Einblick geben, wodurch der Lebenszyklus<br />

der Menschen in früherer Zeit bestimmt wurde. Sie geht auch der<br />

Frage nach, was von den Menschen geblieben ist. Ein Haus? Ein<br />

Schrank? Bücher? Ein Foto? Ein Brief? Was haben sie hinterlassen?<br />

Gegenstände werden mit vergangenen Menschenleben in Verbindung<br />

gebracht. Sie werden gesammelt, werden vielleicht ins Museum<br />

gebracht. Sie werden verknüpft mit Erinnerungen, mit Geschichten.<br />

Der Geg ens tand b eko m mt b es on d eren W ert du rch s ein e Ges chich t(n ),<br />

die auch in der Ausstellung erzählt werden: Ein hundertmal geflicktes<br />

Hemd verdeutlicht zeitgenössische Wertmaßstäbe. Wiege, Esstisch,<br />

Schnitzelbank und Krankenbett in der Stube belegen gedrängtes<br />

Leben auf engem Raum. Der Hochzeitsschrank mit der Aussteuer<br />

steht in der Nähe von Dokumenten über Kriege und Leidenszeiten.<br />

Leben und Tod dicht beieinander.<br />

Natürlich sind auch wir heute Lebenden Ergebnis früherer Menschenleben.<br />

Wir fügen zur Geschichte immer wieder Mosaiksteinchen<br />

hinzu.<br />

Notieren Erinnerungen, führen vielleicht Tagebuch, sammeln alte<br />

Gegenstände und verbinden mit ihnen eigene Geschichten. Wir wollen<br />

wissen, wo wir herkommen. Vergangenheit berührt Gegenwart.<br />

Wieland Menzel<br />

Die Ausstellung wird am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 2009<br />

(Tag des offenen Umgebindehauses) um 14 Uhr eröffnet und<br />

ist bis 4. Oktober jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Dorfführungen<br />

„Dittelsdorf - ein Umgebinde-Guckkasten“<br />

In d ies em J ah r b ietet d as M us eu m Dittels do rf wied er vier Do rffüh -<br />

ru ng en an, b ei d en en wäh ren d ein es an derth alb stün dig en R un dg an g es<br />

du rch d as v erwink elte Do rf m an ch es ü ber d ie En ts tehu ng , Verb reitun<br />

g und Ausp rägu ng d er Um g eb in d eb au weis e zu erfah ren is t.<br />

Am Sonntag, 17. Mai, 12. Juli, 2. August und 11. Oktober, jeweils 14<br />

Uhr, beginnen und enden die Rundgänge am Museum.<br />

Parkmöglichkeiten sind im Grundstück vorhanden.<br />

Seite 14<br />

1994-2009<br />

15 Jahre Museum Dittelsdorf<br />

Im 15. Jahr des Bestehens beginnt das Museum<br />

Dittelsdorf seinen neuen Ausstellungszyklus.<br />

Künftig gestaltet der Museumsverein statt<br />

Frühjahrs- und Herbstausstellung eine<br />

Jahresausstellung, die nun auch in den<br />

Sommermonaten geöffnet sein wird.<br />

HIRSCHFELDE/DITTELSDORF<br />

INFORMATIONSBLATT<br />

Der Arbeitskreis<br />

Geschichte Hirschfelde berichtet<br />

Erinnerung an einen berühmten Hirschfelder,<br />

Ernst Wilhelm Pinkert, Gründer des Leipziger Zoos<br />

Vor 100 Jahren, am 28. April 1909 starb ein berühmter Sohn unseres<br />

Ortes.<br />

Ernst Wilhelm Pinkert wurde 1844 in Hirschfelde als Sohn eines Fabrikarbeiters<br />

geboren.<br />

Sein Elternhaus, das kleine Fachwerkhaus in der <strong>Zittau</strong>er Straße 14<br />

wird heute durch den Arbeitskreis Geschichte Hirschfelde genutzt und<br />

ist Treffpunkt für die Vereinstätigkeit.<br />

Eine Gedenktafel am Haus erinnert an Ernst Wilhelm Pinkert. Seine<br />

Kindheit und Jugendjahre verbrachte er in der Oberlausitz.<br />

Mit 19 Jahren verließ er die Gegend und zog nach Leipzig. Er war<br />

ein unternehmungslustiger, wagemutiger Oberlausitzer, der auszog,<br />

um in Leipzig den ehrsamen Beruf eines Gastwirts auszuüben.<br />

1870 erwarb er das Leipziger Bürgerrecht und heiratete in der Nikolaikirche.<br />

Er hatte 3 Kinder. Auch seine Mutter und seine Schwester<br />

zogen zu ihm nach Leipzig. Ab 1871 führte er den „Plauenschen<br />

Hof“ und pachtete später den „Pfaffendorfer Hof“ in Leipzig. Seine<br />

Geschäftsideen machten das Lokal sehr bekannt. Feuerwerke, Ballonfahrten,<br />

Ausstellungen des Gärtnervereins und ein romantischer<br />

Blick ins Grüne verzückten die Leipziger.<br />

1876 wurden auch Tiere <strong>vom</strong> Zirkus Hagenbeck ausgeborgt, gezeigt<br />

und später der komplette Tierbestand erworben. Die Tiere aus fernen<br />

Gegenden der Welt fanden großen Zuspruch und veranlassten Pinkert<br />

eine ständige Tierschau einzurichten.<br />

Am 9. Juni 1878 wurde der „Zoologische Garten zu Leipzig“ auf<br />

einer Fläche von einem Hektar eröffnet. 1880 kamen die ersten Löwen<br />

zur Welt. Es war der Beginn einer weltberühmten Zucht. Ernst<br />

Pinkert leitete den Zoo über 30 Jahre. Das Gelände wurde schon zu<br />

Pinkerts Lebzeiten mehrfach erweitert. Umsicht und Unternehmergeist<br />

und viele Ideen Pinkerts sicherten das schwierige Überleben<br />

einer solchen privaten Einrichtung. Unter Pinkerts Leitung entwickelte<br />

sich der kleine private Tiergarten zu einer beliebten Stätte der<br />

Erholung und Bildung, der Wissenschaft und Forschung und erhielt<br />

große Anerkennung.<br />

Pinkert starb am 28. April 1909 in Leipzig. An seiner Grabstätte auf<br />

dem Leipziger Nordfriedhof erinnert noch heute ein Löwe an den<br />

verdienstvollen Gründer des Leipziger Zoos.<br />

Der Arbeitskreis Geschichte Hirschfelde hat dem Haus in der <strong>Zittau</strong>er<br />

Straße 14 den Namen „Pinkert-Häus’l“ gegeben.<br />

Wir möchten die Erinnerung an den berühmten Sohn unseres Ortes<br />

aufrechterhalten und mit unseren Mitteln das Haus renovieren.<br />

Im Auftrag Wilfried Rammelt<br />

10. April 2009

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