2013 April / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin
Tausendfüßler - das Magazin für Mitglieder, Förderer und Freunde der Lebenshilfe Freising
Tausendfüßler - das Magazin für Mitglieder, Förderer und Freunde der Lebenshilfe Freising
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<strong>April</strong> <strong>2013</strong> // 22. Jahrgang<br />
TAUSENDFÜßLER<br />
Das <strong>Magazin</strong> der<br />
Thema: Mehr Teilhabe in Stadt und Landkreis <strong>Freising</strong> // Ab Seite 3<br />
Von und für Menschen mit Behinderung: Der Künstler und sein Bild // Ab Seite 11<br />
Was los war: Ramadama, Schullandheim und Frauenpower // Ab Seite 12<br />
Helfen hilft: Schüler, Leos & Co – Jugend engagiert sich // Ab Seite 29<br />
Wir gehören dazu!<br />
Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Stadt und Landkreis <strong>Freising</strong>
2 Vorwort<br />
HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />
Teilhabe in Stadt und Landkreis <strong>Freising</strong><br />
3 Inklusiver Landkreis <strong>Freising</strong><br />
6 <strong>Freising</strong>er OB: „Wir müssen Inklusion leben“<br />
9 Bericht aus der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
VOLL DABEI – DIE SEITE VON<br />
MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />
11 Vorgestellt: Der Künstler und sein Bild<br />
SO WAR’S – DIE CHRONIK DER<br />
LEBENSHILFE FREISING<br />
12 Bilder von der Eröffnung des BiG<br />
13 20 Jahre Frühförderung Neufahrn<br />
15 Eine Partnerklasse im Schullandheim<br />
18 Ramadama mit der HPT<br />
19 Eishockey hautnah<br />
20 Echinger Explosionen<br />
21 Willi wills wissen – und Philipp auch<br />
22 Johannes Reicheneder neuer<br />
Bereichsleiter Wohnen und Förderung<br />
24 Frauenpower in der Förderstätte Moosburg<br />
24 Wohnhaus Johannisstraße sportlich<br />
26 Berufs-Info-Tag wirbt um Fachkräfte<br />
27 Bunte Welt beim Offenen Atelier im ASH<br />
AUS DER ELTERNBERATUNG<br />
28 Weniger Ausweis, mehr Geld, mehr Wahlrecht<br />
HELFEN HILFT<br />
30 Jugend engagiert sich<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER / IMPRESSUM<br />
Das Aktuellste zur <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> finden Sie:<br />
2 // VORWORT<br />
AUF UNSERER HOMEPAGE:<br />
www.lebenshilfe-fs.de<br />
IN FACEBOOK:<br />
www.facebook.com/lebenshilfefreising<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
als langjähriges Mitglied des<br />
Vorstands der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Freising</strong> darf ich mich diesmal<br />
im Vorwort des <strong>Tausendfüßler</strong>s<br />
an Sie wenden. Ein<br />
Schwerpunkt dieses Hefts ist<br />
die Inklusion, die Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderung<br />
in unserer Gesellschaft. Das<br />
ist nicht nur eine Aufgabe der<br />
„Spezialisten“ von der <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Wenn wir Teilhabe wirk-<br />
>> MICHAEL SCHWAIGER lich werden lassen wollen,<br />
dann müssen alle zusammenhelfen:<br />
die Menschen mit Behinderung selbst, die sich immer<br />
mehr selbst einbringen wollen und sollen, deren Eltern und<br />
Angehörige, die natürlicherweise für die Rechte ihrer Lieben<br />
kämpfen möchten, und eben die Hauptberuflichen in den<br />
sozialen Einrichtungen, deren Fachwissen und großes Engagement<br />
wir dringend brauchen.<br />
Doch es ist die große Masse unserer Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, die der Inklusion erst zum Leben verhelfen kann.<br />
Denn wahre Teilhabe ist erst erreicht, wenn es völlig egal ist,<br />
ob der Nachbar am Stammtisch, der Kollege am Arbeitsplatz,<br />
die Verkäuferin im Laden, der Mitfahrer im Autobus oder der<br />
Gegenspieler beim Fußballmatch durch eine Behinderung<br />
eingeschränkt ist oder nicht. Behindert ist man nicht, sondern<br />
wird man, wenn man nur das Handicap sieht und nicht<br />
den offenen Blick, das gewinnende Lächeln und die entwaffnende<br />
Herzlichkeit des Mitmenschen.<br />
„Damit Teilhabe gelingt“ – so lautet das Leitmotto der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Freising</strong>. Damit werden die Ziele und Visionen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
benannt, aber auch eine Botschaft an die Gesellschaft formuliert,<br />
den Teilhabegedanken zu leben, ganz konkret bei uns<br />
daheim, im Landkreis <strong>Freising</strong>. Als Landrat werde ich das meine<br />
tun, um immer mehr und größere Schritte zur vollen Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.<br />
Ihr<br />
Michael Schwaiger<br />
Landrat und Vorstand der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>
Inklusiver Landkreis <strong>Freising</strong><br />
Ideen für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung bei uns daheim<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> will, dass Menschen<br />
mit Behinderung überall einfach dazu<br />
gehören. Vor allem bei uns im Landkreis<br />
<strong>Freising</strong>. Auch andere Verbände wollen<br />
dabei helfen: AWO, Rotes Kreuz, Caritas<br />
und Diakonie. Zum Beispiel sollen Menschen<br />
mit und ohne Behinderungen so<br />
wohnen können, wie sie wollen. Man<br />
kann überall mit Bus und Bahn hinkommen.<br />
Auch wenn man nicht gut gehen<br />
kann oder im Rolli sitzt. Kinder können<br />
in die Schule gehen, wo sie wollen. Jeder<br />
kann überall arbeiten. Alle können<br />
in den Verein gehen, den sie wollen.<br />
Das heißt dann: Inklusiver Landkreis<br />
<strong>Freising</strong>.<br />
Die ARGE der Wohlfahrtsverbände im Landkreis <strong>Freising</strong><br />
(Arbeiterwohlfahrt, Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie,<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>) haben beschlossen, das Thema „Inklusiver<br />
Landkreis <strong>Freising</strong>“ zum Schwerpunkt des Jahres<br />
<strong>2013</strong> zu machen. Als erster Schritt soll im Sozialforum<br />
des Landkreises (das ist die Gesprächsrunde der Wohlfahrtsverbände<br />
mit dem Landrat und den leitenden<br />
Mitarbeitern des Landratsamtes) am 21. Juni <strong>2013</strong> eine<br />
Diskussion über die Umsetzungsmöglichkeiten im<br />
Landkreis stattfinden.<br />
MöGLICHE ANSäTZE KöNNTEN SEIN:<br />
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen<br />
verpflichtet die Vertragsstaaten:<br />
• Chancengleichheit statt Diskriminierung herzustellen,<br />
• von der Integration zur Inklusion zu kommen,<br />
• für die volle Teilhabe und Teilnahme aller BürgerInnen<br />
zu sorgen.<br />
Während in Deutschland in der Vergangenheit stets<br />
von Integration gesprochen wurde, geht es der UN-<br />
Konvention um Inklusion. Danach haben die Betroffenen<br />
nicht länger die Aufgabe, ihre Bedürfnisse an<br />
HAUPTSACHE – DAS THEMA // 3
KINDERBETREUUNG FÜR ALLE: Das inklusives Familienzentrum<br />
im Steinpark <strong>Freising</strong> eröffnet im Herbst <strong>2013</strong>.<br />
(angebliche) gesellschaftliche Notwendigkeiten anzupassen<br />
(Integration), sondern vielmehr die Gesellschaft<br />
hat die Aufgabe, sich auf die Bedürfnisse der Betroffenen<br />
so einzustellen (Inklusion), dass alle BürgerInnen<br />
in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit und Behinderung<br />
uneingeschränkten Zugang und Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben haben können. Die Konvention<br />
will Menschen mit Behinderungen davon befreien, sich<br />
selbst als defizitär sehen zu müssen.<br />
Adressaten der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
sind die Staaten und Ihre Gliederungen, also die jeweiligen<br />
politischen Ebenen. Deutschland hat die<br />
Konvention anerkannt und sich zu den oben genannten<br />
Zielen verpflichtet.<br />
Die Wohlfahrtsverbände im Landkreis <strong>Freising</strong><br />
schlagen deshalb vor, dass sich der Landkreis <strong>Freising</strong><br />
ausdrücklich zur Umsetzung der Ziele der Behindertenrechtskonvention<br />
entschließt. Daraus folgt Handlungsbedarf,<br />
sich als Landkreis <strong>Freising</strong> aktiv auf den<br />
Weg zur Inklusion zu begeben, konkrete (Infrastruktur-)<br />
Maßnahmen zu ergreifen, damit die Menschen<br />
von ihren Rechten auch tatsächlich Gebrauch machen<br />
können. Ein erster Schritt dazu ist die Erarbeitung eines<br />
Aktionsplans.<br />
4 // HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />
>> GUTE ARBEIT FÜR ALLE: Küche<br />
rationsprojekt <strong>Freising</strong> gGmbH,<br />
HANDLUNGSFELDER ZUR UMSETZUNG DER<br />
UN-KONVENTION IM LANDKREIS FREISING:<br />
• Teilhabe und Selbstbestimmung sichern und ausbauen<br />
Beispiel: Es werden Foren und Beteiligungsmöglichkeiten<br />
geschaffen, die die Mitsprache von Betroffenen<br />
und deren VertreterInnen in allen Belangen sicherstellt.<br />
• Öffentlichkeit herstellen und ausbauen<br />
Beispiel: Der Landkreis <strong>Freising</strong> informiert die öffentlichkeit<br />
über sein Bestreben zur Umsetzung der<br />
Inklusion und erklärt, warum Barrierefreiheit und<br />
Teilhabe für alle BürgerInnen so wichtig ist. Darüber<br />
hinaus setzt sich der Landkreis zu allen relevanten<br />
Fragen bei Partnern, Gemeinden, Behörden, Organisationen<br />
und Unternehmungen für die Inklusion<br />
ein und versucht, deren Zustimmung und Unterstützung<br />
zu erreichen.<br />
• Barrierefrei Wohnen<br />
Beispiel: Der Landkreis entwickelt Vorgaben, wie viele<br />
barrierefreie Wohnungen im sozialen Wohnungsbau<br />
im Landkreis vorhanden sein müssen.<br />
• Zu Hause leben: Selbstbestimmtes und betreutes<br />
Wohnen für Menschen mit hohem Pflege- und Assistenzbedarf<br />
Beispiel: Der Landkreis kümmert sich darum, dass
des Restaurants VivaVita, ein Betrieb der Integderzeit<br />
einzige Integrationsfirma im Landkreis<br />
auch dezentral wichtige Unterstützungssysteme für<br />
Menschen mit Hilfebedarf vorhanden sind.<br />
• Barrierefreie öffentliche Gebäude<br />
Beispiel: Der Landkreis prüft alle ihm vorgelegten<br />
Baupläne auf deren Barrierefreiheit und macht gegebenenfalls<br />
Vorschläge bzw. Auflagen, wie diese<br />
sicherzustellen ist.<br />
• Mobilität für alle – barrierefreier öffentlicher Nahverkehr<br />
im Landkreis <strong>Freising</strong><br />
• Kindertageseinrichtungen für alle<br />
Beispiel: Jedes Kind kann in der Nähe seines Zuhauses<br />
in eine Kindertageseinrichtung gehen.<br />
• Schule für alle<br />
Beispiel: Schüler mit Behinderung können die ihrem<br />
Wohnort nächstgelegene Schule besuchen.<br />
• Ausbildung und Arbeit ohne Handicap<br />
Beispiel: Der Landkreis sorgt für barrierefreie Rahmenbedingungen<br />
und fördert die Bereitschaft von<br />
Unternehmen, auch Menschen mit Behinderung<br />
eine Chance auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz<br />
zu geben. Der Landkreis unterstützt Integrationsfirmen,<br />
die sich diesem Ziel widmen.<br />
• Gesundheit und Rehabilitation für alle<br />
Beispiel: Der Landkreis ergänzt seine Sozialfibel und<br />
beschreibt, welche Einrichtungen im Landkreis barrierefrei<br />
sind.<br />
>> SPORT FÜR ALLE: Wing-Tschun-Kampfsport für Schülerinnen<br />
und Schüler bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
• Bewegung leben – Sport ohne Ausgrenzung<br />
Beispiel: Der Landkreis weist die Sportvereine darauf<br />
hin, dass sie auch Angebote entwickeln sollen,<br />
an denen Menschen mit und ohne Behinderung<br />
teilnehmen können. Der Landkreis veranstaltet ein<br />
landkreisweites Sportfest für alle.<br />
• Dabei sein: Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote<br />
Beispiel: Gute Beispiele für gemeinsame Aktivitäten<br />
im Sport, bei der Feuerwehr, im Schützenverein oder<br />
in der Jugendarbeit erhalten entsprechende positive<br />
Wertschätzung und finanzielle Unterstützung.<br />
Es heißt aber nicht, dass spezielle Einrichtungen für<br />
Menschen mit Behinderung abgeschafft werden sollen,<br />
diese sollen jedoch ein Wahlrecht haben.<br />
Nicht alle diese Ideen müssen oder können vom<br />
Landkreis umgesetzt werden. Oftmals sind die einzelnen<br />
Kommunen des Kreises gefordert. Durch die<br />
Gremien des Landkreises soll aber eine Grundsatzbotschaft<br />
für die Umsetzung des Gedankens ausgehen:<br />
der Kreis <strong>Freising</strong> soll Inklusiver Landkreis sein.<br />
Franz Burger<br />
Geschäftsführer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />
HAUPTSACHE – DAS THEMA // 5
„Wir müssen<br />
Inklusion leben“<br />
OB Tobias Eschenbacher zur Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderung in <strong>Freising</strong><br />
FRAGE: Was bedeutet für Sie persönlich Teilhabe<br />
bzw. Inklusion?<br />
>> TOBIAS ESCHENBACHER,<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Freising</strong><br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Tobias Eschenbacher ist der Ober-Bürgermeister<br />
von <strong>Freising</strong>. Er kennt die <strong>Lebenshilfe</strong> sehr gut.<br />
Er ist hier seit 5 Jahren im Vorstand. Er will, dass<br />
in <strong>Freising</strong> Menschen mit Behinderung überall<br />
dazu gehören. Dafür müssen alle zusammen<br />
arbeiten: Die Stadt baut Kinder-Krippen und<br />
Kinder-Gärten. Wichtig ist: Alle Menschen in<br />
<strong>Freising</strong> müssen mithelfen. Dann gehören Menschen<br />
mit Behinderung ganz einfach dazu.<br />
Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher: Die Verwirklichung<br />
von Teilhabe und Inklusion ist eine Herausforderung<br />
an uns alle, jeden Tag. Teilhabe und<br />
Inklusion dürfen nicht Schlagworte in der politischen<br />
6 // HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />
Diskussion sein – wir müssen sie leben, aus unserem<br />
ganz persönlichen Verständnis und aus einem<br />
Weltbild heraus, das Mitmenschen mit Behinderung<br />
ausdrücklich einen Platz mitten in der Gesellschaft<br />
einräumt, aus Respekt vor den Leistungen, die unsere<br />
behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürger mit<br />
ihrem ganzen Einsatz erbringen, aus Achtung auch<br />
vor den Anstrengungen, mit denen ihre Familien sie –<br />
nicht zuletzt dank der Einrichtungen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
– bestmöglich fördern.<br />
Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen; auch die<br />
vermeintlich Schwachen haben ganz besondere Stärken;<br />
alle teilhaben zu lassen an Bildung und Gemeinschaft,<br />
darf keine Frage sein, sondern ein Auftrag. Ich<br />
bin genau deshalb seit 2008 Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>, in der wir etwas bewegen können, weil wir<br />
Inklusion in unseren Einrichtungen schlicht und einfach<br />
umsetzen.<br />
Wie steht die Stadt <strong>Freising</strong> zur Inklusion? Was hat sie<br />
schon getan? Was muss noch angepackt werden?<br />
Inklusion ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag.<br />
Stadtrat und Verwaltung begleiten insbesondere
die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> tatkräftig. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ist mit hoher fachlicher Kompetenz der lokale Wegbereiter,<br />
die Chancengleichheit von Menschen mit<br />
Behinderung zu fördern und Diskriminierung durch<br />
Information, Präsenz und vor allem offene Türen abzubauen.<br />
Mit dem inklusiven Familienzentrum im<br />
Stein-Park für rund 5,5 Millionen € Investitionskosten<br />
errichtet die Stadt derzeit mit je drei Krippen- bzw.<br />
Kindergarten- sowie zwei Hortgruppen ein Betreuungsangebot<br />
für Kinder mit und ohne Förderbedarf<br />
unter Trägerschaft der <strong>Lebenshilfe</strong>. Die Stadt <strong>Freising</strong><br />
hat auch die Kinderkrippe im Bildungszentrum Gartenstraße<br />
mit knapp 900 000 € gefördert. Die Grundschule<br />
St. Korbinian wurde 2009, nach acht Jahren<br />
gemeinsamem Unterricht von behinderten und nichtbehinderten<br />
Kindern, mit dem „Jakob-Muth-Preis für<br />
inklusive Bildung ausgezeichnet“. Im Agenda21- und<br />
Sozialbeirat engagiert sich eine eigene Projektgruppe<br />
„Menschen mit Behinderung“ für eine gleichberechtigte<br />
Teilhabe.<br />
Wir alle sind aber dauerhaft gefordert, den Abbau<br />
von Barrieren voranzubringen. Das beginnt mit Stolperstellen<br />
im öffentlichen Straßenraum und reicht bis<br />
zu einem Veränderungsprozess im Verständnis von<br />
uns allen, unserer städtischen Gesellschaft. Darf ich ein<br />
Wort von Mahatma Gandhi zitieren? – „Sei du selbst die<br />
Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“<br />
Was erwarten Sie von den <strong>Freising</strong>erinnen und <strong>Freising</strong>ern?<br />
Hilft soziales Engagement des Einzelnen? Was<br />
kann die <strong>Lebenshilfe</strong> tun?<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> sollte weiter informieren, begleiten,<br />
mit ihren Dienstleistern VivaVita, SerVita und ihrer<br />
Werkstätte Berührungsängste abbauen und durch ihr<br />
neues Bildungszentrum Gartenstraße Gemeinschaft<br />
vorleben. Wir <strong>Freising</strong>erinnen und <strong>Freising</strong>er sollten Inklusion<br />
nicht als merkwürdiges Fremdwort abtun oder<br />
als abstrakten Teil der seit März 2009 auch für Deutschland<br />
verbindlichen Behindertenrechtskonvention der<br />
Vereinten Nationen. Wir sollten uns Zeit nehmen, nicht<br />
nur beim <strong>Lebenshilfe</strong>-Christkindlmarkt aufeinander<br />
zuzugehen, sondern auch im Alltag über unseren ureigenen<br />
Tellerrand hinausblicken und eine der vielen<br />
Einladungen annehmen, einmal gemeinsam zu feiern<br />
und dabei zu sehen: Wir sind doch alle verschieden,<br />
aber gar nicht so anders. Vielfalt ist spannend – wir<br />
können alle nur profitieren!<br />
„Jetzt red i“ mit Menschen mit Behinderung<br />
<strong>Freising</strong>er OB Eschenbacher stellte sich Fragen von Menschen mit Behinderung<br />
Der Prozess immer größerer Teilhabe an unserer Gesellschaft<br />
wirft bei den unmittelbar betroffenen Menschen<br />
mit Behinderung viele Fragen auf. Das konnte am 26.<br />
November 2012 der <strong>Freising</strong>er Oberbürgermeister Tobias<br />
Eschenbacher erfahren. Er war von der Offenen<br />
Behindertenarbeit (OBA) der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> zum<br />
Dialog im Restaurant VivaVita eingeladen. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
arbeitet schon in der Agenda 21-Gruppe der Stadt<br />
an der Weiterentwicklung der Barrierefreiheit in <strong>Freising</strong><br />
mit. Ziel der <strong>Lebenshilfe</strong> ist hier ein Umsetzungsplan<br />
der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit<br />
Behinderung für die Stadt <strong>Freising</strong>. Wenn sich Kommunen<br />
für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen<br />
aussprechen, wird dies den Weg zur Inklusion auf breiter<br />
Ebene wesentlich erleichtern und voranbringen.<br />
OB Eschenbacher bedankte sich bei den Organisatoren<br />
für die Einladung und sprach auch von sich aus den<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Im letzten Jahr haben sich Menschen mit Behinderung,<br />
Eltern und Betreuer zusammen-gesetzt.<br />
Sie haben überlegt: Was kann man machen,<br />
damit Menschen mit Behinderung in <strong>Freising</strong><br />
besser dazugehören? Sie haben den Oberbürgermeister<br />
von <strong>Freising</strong> ins VivaVita eingeladen.<br />
Sie haben ihm Fragen gestellt: Wie kann man<br />
besser Bus fahren? Wie kann man leichter in<br />
einen Verein gehen? Herr Eschenbacher hat versprochen:<br />
Ich frage bei meinen Fach-Leuten, was<br />
man schnell besser machen kann.<br />
HAUPTSACHE – DAS THEMA // 7
DER FREISINGER OB TOBIAS ESCHENBACHER im Dialog<br />
mit Menschen mit Behinderung und Betreuern der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
im Restaurant VivaVita.<br />
<strong>Freising</strong>er Agendaprozess an. Es stellten sich hierbei immer<br />
wieder Überschneidungen von Interessensgruppen<br />
heraus, die nur auf den ersten Blick unterschiedlich<br />
seien. Beispielsweise sei Barrierefreiheit sowohl<br />
für Menschen mit Behinderung als auch für Senioren<br />
von gleicher Bedeutung. Dies bestätigte die ebenfalls<br />
anwesende Sprecherin der Agenda-21-Projektgruppe,<br />
Christine Sedlmeir. OB Eschenbacher hofft auf weitere<br />
Anregungen der hier versammelten Menschen mit Behinderung.<br />
Allgemein sei er der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> für<br />
ihre stete Präsenz sehr dankbar, sie sei ein guter Partner<br />
der Stadt bei inklusiven Einrichtungen.<br />
Dann kamen die etwa 30 Menschen mit Behinderung<br />
zu Wort, die in „Jetzt red i“-Manier ihre konkreten<br />
Probleme frei weg schilderten. Beim Themenbereich<br />
Verkehr gab es Schwierigkeiten mit den Stadtbussen,<br />
8 // HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />
die sich manchmal nicht an Linienstrecken oder Fahrpläne<br />
hielten. Ein Problem ist, dass manche den Behindertenausweis<br />
ungern für Freifahrten nutzten, da<br />
man sich dann als behindert outen müsse. Gerade dass<br />
soll sich ja mit der Inklusion ändern, erklärte der OB.<br />
Behinderung soll ihren Charakter als Stigma verlieren.<br />
Eschenbacher versprach auch die verstärkte Umsetzung<br />
von Barrierefreiheit bei der Umgestaltung von<br />
<strong>Freising</strong>er Marienplatz und Hauptstraße.<br />
Barrieren gäbe es aber auch bei den Vereinen, schilderten<br />
einige Betreute der <strong>Lebenshilfe</strong>. Zwar werde<br />
manchmal die Anfrage in Sport-, Tanz- oder Trachtenverein<br />
geprüft. Meistens sei aber der Bescheid nach ein<br />
paar Tagen oder dem ersten Besuch negativ, da man<br />
nicht auf Menschen mit Behinderung eingerichtet sei.<br />
So weit es in der Verantwortung der Stadt <strong>Freising</strong><br />
sei, versprach OB Eschenbacher eine Verbesserung<br />
der Situation. Bei den privaten Vereinen sei Inklusion<br />
aber vor allem Bewusstseinsarbeit, die Angst vor Veränderungen<br />
und Zurückhaltung abbauen müsse. Die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> dürfe sich dabei aber gern noch stärker engagieren<br />
und nicht locker lassen.<br />
Zu was Menschen mit schwersten Behinderungen<br />
fähig sind, bewies in einer kleinen Einlage Florian Wenz<br />
– beziehungsweise DJ Spacig –mit seinem coolen Live-<br />
Soundmix auf dem Computer. Der OB war von seinem<br />
Musikerkollegen begeistert und dankte den Menschen<br />
mit Behinderung für ihre offenen Worte. Er könne zwar<br />
keine schnellen Patentlösungen versprechen, werde<br />
alle Beschwerden und Anregungen aber an die richtigen<br />
Stellen weiterleiten.
Mit neuem Namen zu neuen Aufgaben<br />
Vorsitzende Monika Haslberger berichtet aus der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Monika Haslberger ist die 1. Vorsitzende<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>. Sie ist<br />
aber auch stellvertretende Vorsitzende<br />
der Bundes-Vereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Die Bundes-Vereinigung ist für ganz<br />
Deutschland zuständig.<br />
Diese hat jetzt einen kurzen Namen bekommen.<br />
Das „für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung“ hat man weg-gelassen.<br />
Viele Menschen mit Behinderung<br />
wollten das so. Denn die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
will für alle Menschen da sein. Dafür<br />
kämpft auch die neue Bundes-Vorsitzende<br />
Ulla Schmidt.<br />
NEUER NAME, NEUE VORSITZENDE<br />
Es war eine besondere Mitgliederversammlung im<br />
letzten September, als sich die anwesenden Mitglieder<br />
mehrheitlich für eine neuen Namen der Bundesvereinigung<br />
entschieden. Anträge zur änderung des<br />
Namens kamen aus den Bundesländern Nordrhein-<br />
Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen.<br />
Ausschlaggebend für das Votum der Versammlung<br />
waren die zahlreichen und nachdrücklichen Wortmeldungen<br />
der Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter,<br />
die für eine neue Kurzfassung unseres<br />
Verbandsnamens – BUNDESVEREINIGUNG LEBENS-<br />
HILFE – plädierten.<br />
„Das geistig behindert muss weg“ war eine von vielen<br />
Aussagen von Menschen mit Behinderung, die den<br />
alten Namen als diskriminierend empfanden. Weitere<br />
Argumente für einen neuen Namen war auch der<br />
Wunsch, die <strong>Lebenshilfe</strong> soll sich öffnen. Der kürzere<br />
Name würde die Hemmschwelle von Eltern nicht behinderter<br />
Kinder senken, wenn sie ihr Kind zum Beispiel<br />
in eine <strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtung (Kinderkrippe,<br />
>> ULLA SCHMIDT, Bundesgesundheitsministerin a.D. und<br />
Mitglied des Bundestags, ist seit 22. September 2012 neue<br />
Vorsitzende der Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Hort, Kita) geben. Es gab aber auch, gerade in der anwesenden<br />
Elternschaft, Befürchtungen und ängste,<br />
dass mit einem neuen Namen das Alleinstellungsmerkmal<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> verloren geht und unsere Bundesvereinigung<br />
sich zu einer beliebigen Organisation<br />
wandelt. Und dass bei allem Wunsch nach Inklusion<br />
unsere Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung<br />
davon ausgeschlossen werden. Aber wir haben<br />
ein Grundsatzprogramm, das unsere Kernaufgabe klar<br />
definiert und auch Menschen mit hohem Hilfebedarf<br />
nicht an den Rand drängt.<br />
Mit unserer neu gewählten Vorsitzenden Ulla<br />
Schmidt MdB, Bundesgesundheitsministerin a.D., hat<br />
Anfang des Jahres eine neue Periode der Arbeit des<br />
Bundesvorstands begonnen. Wir gehen mit neuen<br />
Aufgaben in die kommenden Jahre. Die Reihe der vor<br />
uns liegenden Veranstaltungen und Tagungen im Jahr<br />
<strong>2013</strong> ist lang, vom Parlamentarischen Abend im März<br />
über den Familienkongress im September bis hin zum<br />
Führungskräftetreffen im November.<br />
NEUE MITGLIEDER, NEUE THEMEN, NEUE GESETZE<br />
Wir starten mit einer Kampagne zur Gewinnung von<br />
neuen Mitgliedern für alle Ebenen der Bundesvereinigung<br />
und werden über die <strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung eine<br />
HAUPTSACHE – DAS THEMA // 9
DER BUNDESVORSTAND DER LEBENSHILFE<br />
Mitgliederbefragung starten, um so mehr über unse-<br />
re Mitglieder und ihre Wünsche zu erfahren. Auch die<br />
Zukunft der <strong>Lebenshilfe</strong> als Selbsthilfeverein für Eltern,<br />
Angehörige und Selbstvertreter wird ein Thema sein,<br />
mit dem wir uns auseinandersetzen werden. Viele Eltern<br />
fühlen sich an den Rand gedrängt und nicht mehr<br />
wahrgenommen. Wir brauchen Modelle und Konzepte<br />
zur Stärkung und Partizipation von Familien und Betroffenen.<br />
Auch fehlen den <strong>Lebenshilfe</strong>n in Deutschland<br />
die jungen Eltern, die sich nicht mehr so gern an<br />
eine Organisation binden wollen.<br />
Der <strong>Tausendfüßler</strong> braucht<br />
Ihre Fantasie!<br />
Der <strong>Tausendfüßler</strong> informiert Sie – Menschen mit Behinderung,<br />
Angehörige, Vereinsmitglieder, Freunde<br />
und Förderer sowie MitarbeiterInnen – viermal im Jahr<br />
über neue Projekte, Aktionen und Veranstaltungen bei<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>.<br />
Damit die Themen noch bunter und „näher am Menschen“<br />
sind, sollen Sie sich selbst einbringen. Wir richten<br />
uns ganz nach Ihren Wünschen:<br />
Ja, ich will ins Redaktionsteam. Als „Außenreporter“<br />
kann ich mich gut einbringen.<br />
Ja, ich habe aber wenig Zeit. Ich schicke der Redaktion<br />
meine Beiträge in Wort und Bild.<br />
10 // HAUPTSACHE – DAS THEMA<br />
Wie hier bei uns in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> wird auch<br />
auf Bundesebene eine Projektgruppe eingerichtet,<br />
die sich mit dem demographischen Wandel und der<br />
steigenden Zahl älterer Menschen in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
beschäftigt und Konzepte dazu entwickeln soll (zum<br />
Beispiel zum Übergang vom Arbeitsleben ins Rentenalter).<br />
Als ehemalige Bundesgesundheitsministerin<br />
ist die gute medizinische und pflegerische Versorgung<br />
unserer betreuten Menschen ein besonderes Anliegen<br />
unserer neuen Vorsitzenden Ulla Schmidt.<br />
Auf politischer Ebene brauchen wir dringend ein<br />
bundeseinheitliches Gesetz (Bundesleistungs- oder<br />
Bundesteilhabegesetz), das die Kosten für die Eingliederungshilfe<br />
auf alle Ebenen verteilt und somit<br />
die Länder und Kommunen entlastet. Es soll unseren<br />
Menschen mit Behinderung mehr Rechte bei der Festlegung<br />
und Umsetzung ihrer Leistungsansprüche gewähren,<br />
sie sollen vermehrt mit einbezogen werden<br />
bei der Festlegung des notwendigen Unterstützungsbedarfs.<br />
Das Gesetz soll damit insgesamt zu einer Verbesserung<br />
ihrer Lebenssituation führen.<br />
Monika Haslberger<br />
1. Vorsitzende <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />
Stv. Vorsitzende Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
(Fotos: Rolf K. Wegst)<br />
WIR FREUEN UNS AUF IHRE RÜCKMELDUNGEN<br />
UND IHRE MITARBEIT!<br />
Kontakt:<br />
Dr. Martin Weindl, öffentlichkeitsarbeit<br />
Telefon: 08161 / 4830-124<br />
E-Mail: martin.weindl@lebenshilfe-fs.de
DER GANZE TEXT IST IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Vorgestellt: Der Künstler und sein Bild<br />
„Ich interessiere mich sehr für wilde<br />
Tiere. Sie faszinieren mich. Beim Malen<br />
kann ich meine Leidenschaft für<br />
sie ausdrücken.“<br />
Peter Borutzki, „Wolf“<br />
Kunstgruppe al.Bert<br />
„Ich male eben gerne Menschen.“<br />
Petra Riedl: „Mensch“<br />
Kunstgruppe al.Bert<br />
VOLL DABEI – DIE SEITE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG // 11
Die große Eröffnung des BiG<br />
Bilder vom Festakt im Bildungszentrum Gartenstraße am 29. November 2012<br />
12 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING
Seit 20 Jahren Starthilfe<br />
für Kinder in Neufahrn<br />
Frühförderstelle der <strong>Lebenshilfe</strong> feierte Jubiläum<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Im letzten Jahr ist die Früh-Förderung in<br />
Neufahrn 20 Jahre alt geworden. Es gab<br />
eine Feier. Man hat sich erinnert, was<br />
alles besser geworden ist: Kleine Kinder<br />
bekommen jetzt Hilfe, wenn man nicht<br />
weis, ob sie eine Behinderung haben<br />
oder nicht. Eltern können das in Neufahrn<br />
testen lassen. Sie müssen nicht<br />
mehr weit fahren nach <strong>Freising</strong> oder<br />
München.<br />
Die Interdisziplinäre Frühförderstelle Neufahrn wurde<br />
2012 zwanzig Jahre alt. Sie gibt Starthilfe für besondere<br />
Kinder und ihre Familien, die sich Sorgen um die<br />
Entwicklung ihres Kindes machen, sei es sprachlich,<br />
motorisch oder im Spielverhalten. Oftmals kann durch<br />
gezielte und frühe Förderung eine (drohende) Behinderung<br />
vermieden werden.<br />
Vor 20 Jahren, am 1. Oktober 1992, nahm die <strong>Lebenshilfe</strong>-Frühförderung<br />
am Grünlandweg 7 in Neufahrn<br />
ihre Arbeit auf – noch unter bescheidenen Verhältnissen:<br />
Der Leiterin Ingrid Igendae stand nur nach Bedarf<br />
eine weitere Mitarbeiterin aus der Frühförderung <strong>Freising</strong><br />
zur Verfügung. Dazu kamen eine Krankengymnastin,<br />
eine Psychologin sowie nach Art der Therapie<br />
logopädische und<br />
ergotherapeutische<br />
Fachkräfte.<br />
Die Gründe für<br />
die damals zweite<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-<br />
Frühförderstelle im<br />
Landkreis <strong>Freising</strong><br />
sind heute noch<br />
aktuell: die ortsnahe<br />
Betreuung der<br />
Familien des südlichen<br />
Landkreises,<br />
dadurch auch lokale<br />
fachliche Zusammenarbeit<br />
mit >> CHRISTIANE DALLMAYR<br />
ärzten, Beratungs- Diplom-Sozialpädagogin (FH)<br />
stellen und den Leiterin der Frühförderung Neufahrn<br />
unterstützenden<br />
Gemeindegremien. Der mobile Dienst der Frühförderung<br />
konnte zudem durch kürzere Wege mehr Zeit den<br />
Kindern widmen.<br />
Vor elf Jahren, im Herbst 2001, konnten durch An- und<br />
Umbau – gefördert von den „Sternstunden“ des Bayerischen<br />
Rundfunks und der Aktion Mensch – die heute<br />
noch benutzten Räume der Frühförderung Neufahrn<br />
bezogen werden. Die große Nachfrage hatte die Räume<br />
zu klein werden lassen. „Auf die bei der Einweihung<br />
damals versprochene dauerhaften Unterstützung durch<br />
die Gemeinde Neufahrn oder z.B. den Lions Club kann<br />
sich die Frühförderung auch heute noch verlassen“, bedankt<br />
sich die heutige Leiterin Christiane Dallmayr.<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 13
Unser Kind wird<br />
erwachsen<br />
Die Bundesvereinigung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
hat ein neues Infoheft herausgegeben:<br />
„Unser Kind wird erwachsen“. Das umfangreiche<br />
<strong>Magazin</strong> (180 Seiten) will<br />
Eltern mit heranwachsenden Kindern<br />
ab etwa 15 Jahren beraten. Die Beiträge<br />
berichten über Möglichkeiten beim<br />
Übergang ins Berufsleben oder über<br />
Wohn- und Freizeitangebote.<br />
14 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
>> <strong>Freising</strong>er Tagblatt, 23.10.2012<br />
Sie können das <strong>Magazin</strong> kostenfrei<br />
anfordern per Brief: <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Freising</strong>, Gartenstr. 57, 85354 <strong>Freising</strong><br />
oder Telefon 08161 / 4830-111 oder<br />
E-Mail: info@lebenshilfe-fs.de
„Jup Jup Te – Altan in de Hö“ –<br />
Inklusion leicht gemacht<br />
Partnerklasse im Schullandheim in Königsdorf<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Altan geht in die 3. Klasse der Grund-<br />
Schule St. Korbinian in <strong>Freising</strong>. Das ist<br />
eine Partner-Klasse der <strong>Lebenshilfe</strong>. Altan<br />
ist mit seiner Klasse ins Schul-Land-<br />
Heim gefahren. Er war überall dabei:<br />
beim Spielen, Kochen, Wandern und<br />
Ausruhen. Altan gehört einfach dazu.<br />
Die Klasse 3c der Grundschule St. Korbinian in <strong>Freising</strong>,<br />
eine Partnerklasse der <strong>Lebenshilfe</strong>, fuhr vom 9. bis 13.<br />
Juli 2012 mit 24 Kindern und drei Begleitpersonen in<br />
die Jugendsiedlung Hochland bei Königsdorf. Weg vom<br />
Schulalltag zur Erholung in die Berge! Dabei haben alle<br />
Kinder viel Selbständigkeit, aber auch wertvolle Erfahrungen<br />
im täglichen Miteinander sammeln können und<br />
die Klassengemeinschaft wurde dadurch gestärkt.<br />
1.TAG<br />
7.30 Uhr am P+R-Platz in <strong>Freising</strong>: Überpünktlich warten<br />
die Kinder mit ihren Eltern auf den langersehnten<br />
Start nach Königsdorf. Frau Cicek erzählt, dass Altan<br />
aufgeregt ist und sich sehr freut. Er verabschiedet sich<br />
von seinen Eltern und seine Aufregung steht ihm wie<br />
jedem anderen Kind ins Gesicht geschrieben.<br />
7.44 Uhr: Wir starten mit der S-Bahn in Richtung<br />
München. Dort angekommen müssen wir wie viele<br />
andere Pendler erfahren, dass alle weiteren Züge nach<br />
Wolfratshausen wegen eines Oberleitungsschadens<br />
gestrichen worden sind. So, und nun? Wir tun es wie<br />
jeder andere auch: Wir wollen die Schienenersatzfahrzeuge<br />
nutzen. Nach langer Wartezeit kommt der Bus. Altan<br />
teilt sich mit Veronika und Josephine zwei Plätze und<br />
das Verkehrsgeschehen um ihn herum scheint ihn sehr<br />
zu interessieren. Die Mädel unterhalten Altan sehr gut,<br />
und er erzählt, welche tollen Fahrzeuge vorbeisausen.<br />
Endlich, 10.40 Uhr: Wir kommen in Wolfratshausen<br />
an. Brotzeit am Bahnhof, bis der Bus kommt, der uns<br />
weiter nach Königsdorf transportiert. Wir müssen nun<br />
zur Jugendherberge wandern und Altan wandert mit<br />
gutem Zuspruch dorthin.<br />
12.30 Uhr: Das Schullandheim wird von uns in Besitz<br />
genommen. Zum Mittagessen gibt es Suppe und<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 15
Gulasch mit Nudeln. Altan sitzt mit Luise, Vroni, Ilkan<br />
und Tobias am Tisch und isst erschlagen von der Wanderung<br />
die Suppe und die Nudeln.<br />
Danach werden die Zimmer in Beschlag genommen.<br />
Altan bezieht das Zimmer mit Luis, der schon in <strong>Freising</strong><br />
erklärte, er möchte gerne mit Altan in einem Zimmer<br />
schlafen.<br />
Um 14.30 Uhr begrüßt uns Silke, eine Rangerin, die<br />
uns das Gelände erklärt. Sie zeigt uns die Tiere, Altan<br />
tritt von den Schweinen zurück, die sind so glücklich,<br />
dass man das durchaus am Geruch erkennt.<br />
Am Bach entdeckt Altan winzige Wasserschnecken.<br />
Bei der ersten Aktion mit Silke muss Altan auf der Bank<br />
ausruhen, es ist heiß und die sportliche Ertüchtigung<br />
steckt ihm noch in den Knochen. Er lehnt seinen Kopf<br />
an und lässt die Seele ein wenig baumeln.<br />
Das Spiel, in dem die Kinder sich auf der Bank der<br />
Namensfolge nach aneinanderreihen ohne den Boden<br />
mit den Beinen zu berühren, beobachtet Altan vom<br />
Rande. Zu viele neue Eindrücke stürzen wohl auf ihn<br />
herein, die er aber gelassen aufnimmt.<br />
Beim Abendessen gibt es Brotzeit. Altan isst ruhig sein<br />
Käsebrot und sieht sich um. Wir besprechen im Gruppenraum<br />
den nächsten Tag, schreiben ein Tagebuch, die Kinder<br />
duschen und fallen nach der Gute-Nacht-Geschichte<br />
vom Ritter Trenk in einen tiefen Schlaf. Um 22.15 Uhr ist<br />
selbst das letzte Ritterfräulein sanft entschlafen.<br />
2. TAG<br />
Heute blüht Altan wie eine Mittagsblume auf. Nach<br />
dem Frühstück zeigt uns Silke den Zauberwald. Regen<br />
16 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
ist bereits vorhergesagt. Die Kinder bauen mit großem<br />
Eifer Hütten für die Elfen, Feen und Trolle, die im Wald<br />
wohnen. Dafür nehmen sie vorhandenes Material, wie<br />
äste, Blätter, Gräser, Rinden und Moos, alles was sie finden<br />
können. Altan sammelt emsig Moos und baut mit<br />
Antonia, Claire, Maja und Susanna an einer Schutzhütte<br />
für die Feen und ihre Kinder.<br />
Zum Mittagessen kocht die Küche heute Käsespätzle<br />
mit Salat. Am Nachmittag dürfen die Kinder den<br />
Außenbereich nach Lust und Laune nützen. Die einen<br />
trollen sich zum Fußballplatz, andere holen sich Tischtennisschläger,<br />
die Mädel machen Gymnastikübungen<br />
auf einer Decke im Gras. Altan sieht sehr interessiert<br />
zu und lacht. Dann taut er auf und probiert auch verschiedene<br />
Übungen und will dabei mit allen Kindern<br />
spielen und lachen. Er schiebt Luis und Maja mit seinen<br />
Händen wie Schubkarren vor sich her. Es scheint ihm<br />
keine Mühe zu machen und er ist hellauf begeistert. Er<br />
reitet auf dem Rücken von Frau Maier und holt seine<br />
Freundinnen zur großen Korbschaukel, um mit ihnen<br />
zu schaukeln. Er lacht dabei herzhaft laut und erzählt.<br />
Er blüht auf wie eine Blume und kommuniziert mit allen<br />
Kindern aus seiner Klasse und uns Betreuern.<br />
3.TAG<br />
Regen am Morgen. Um sieben Uhr schleiche ich in das<br />
Zimmer. Altan lächelt verschlafen aus seinem Bett heraus,<br />
während Luis noch tief und fest schläft. Das Morgenprogramm<br />
erledigt Altan mit Hilfe.<br />
Beim Frühstück geht ihm immer ein Tischnachbar<br />
zur Hand. Es ist bei einigen Kindern so, dass sie sich da-
um reißen, Altan zu helfen, einfach weil sie ihn so mö-<br />
gen. Er katapultiert sich in manchen Situationen zum<br />
Star der Truppe.<br />
Die nachfolgenden Buchvorstellungen lassen das<br />
nasse Wetter vor der Türe stehen. Der Regen lässt kurzzeitig<br />
nach, und das Federballturnier und anfangs auch<br />
das Tischtennisturnier können draußen stattfinden. Altan<br />
fühlt sich wohl und beginnt zu singen und tanzen.<br />
Er singt „Jup Jup Te“. Die Kinder begleiten sein Lied mit<br />
Singen und Klatschen.<br />
Mittags gibt es heute Serviettenknödel mit Schwammerlsoße,<br />
und von der leckeren Nachspeise holt Altan<br />
sich zweimal Nachschlag. Die Mittagsruhe ist im Zimmer,<br />
danach treffen wir Silke.<br />
Heute backen wir Pizza und Brot unter ihrer Anleitung<br />
im Holzofen. Jeder probiert, wie in einer Handmühle<br />
Weizenkörner zu Mehl gemahlen werden. Eine<br />
Gruppe stellt aus Hefeteig die Pizzagrundlage her,<br />
andere kneten am Brotteig, der mit Gewürzen, Blüten<br />
und Kräutern verfeinert wird. Gemüse wird fein geschnitten,<br />
Altan schnippelt den Lauch und Käse reibt<br />
Tobi klein. Überall an den Tischen wird in kleinen Gruppen<br />
vorbereitet, in der Zeit ruht der Hefeteig und läuft<br />
zu doppelter Form auf. Altan darf seine Zutaten auswählen<br />
und auf der Pizza verteilen, die sofort im Ofen<br />
gebacken wird. Die Pizza kühlt kurze Zeit ab und wird<br />
bis auf ein paar Krümmel völlig vertilgt.<br />
4. TAG<br />
Der letzte Tag in Königsdorf. Nach einem reichlichen<br />
Frühstück werden wir von Silke und Martina in den<br />
Orientierungslauf eingewiesen. Der Kompass ist hierzu<br />
lebenswichtig. Wir entscheiden uns am Morgen für die<br />
längere Strecke, da Altan einen sehr ausgeschlafenen<br />
Eindruck macht. Altan ist guter Dinge und marschiert<br />
fest mit. Er interessiert sich sehr für Stöcke und Steine<br />
und möchte selbständig mitmarschieren. Wir wandern<br />
an der Isar entlang, auf Erdpfaden, durch den Wald,<br />
überqueren eine Furt und finden über eine geschützte<br />
Blumenwiese das Ziel, wo auch alle anderen sich wieder<br />
treffen.<br />
Nach einer Stärkung treten wir den steilen Heimweg<br />
an. Mit Unterstützung stellt sich Altan auch dieser Herausforderung<br />
und erfreut alle mit bester Laune. Am<br />
Nachmittag verabschieden wir Silke und Martina, machen<br />
Spiele im Garten, schreiben Tagebuch, essen und<br />
packen die Koffer.<br />
Ab sieben Uhr erwartet die Kinder das Highlight: der<br />
bunte Abend! Wir singen gemeinsam, jedes Zimmer<br />
führt eine Showeinlage vor, die da reichen von Rap,<br />
Tanz bis „Wetten dass..?“. Die ordentlichsten Zimmer<br />
werden prämiert und die Sieger aus Tischtennis- und<br />
Federballturnier geehrt, jeder bekommt einen Preis<br />
aus dem Angebot. Es werden Witze erzählt und den<br />
Sonderpreis erhält die Klasse für ihr gutes Miteinanderauskommen<br />
als beste Schullandheimklasse. Schade,<br />
dass wir morgen heimfahren…<br />
Die Rückfahrt am Freitag klappte ohne nennenswerte<br />
Zwischenfälle. Erschöpft fielen die Kinder ihren Eltern<br />
in die Arme, der eine oder andere nahm sich noch<br />
Zeit sich für die schöne Zeit zu bedanken.<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 17
Ramadama!<br />
Die Heilpädagogische<br />
Tagesstätte räumt auf!<br />
Eine saubere Sache in den <strong>Freising</strong>er Isarauen<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
„Ramadama“ ist baierisch. Es heißt: „Räumen wir<br />
auf“. Aufgeräumt haben viele Jugendliche der<br />
HPT mit ihren Eltern und Betreuern. Sie sind in<br />
<strong>Freising</strong> an der Isar entlang gegangen. Da haben<br />
sie viel Müll aufgeräumt. Das hat sogar großen<br />
Spaß gemacht.<br />
Pullover wachsen auf Büschen, Joghurtbecher unter<br />
dem Laub, Zigarettenschachteln auf Bäumen und<br />
Fahrräder oder Autoreifen am Flussufer. Ja, wo gibt es<br />
18 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
denn das…? Im Wunderland…? Nein, keineswegs, soweit<br />
muss man gar nicht reisen. All diese Dinge findet<br />
man beim genauen Hinschauen ganz nah in unserem<br />
„Wirklichkeits“land – und zwar in den <strong>Freising</strong>er Isarauen!<br />
Sogar noch viel mehr unglaubliche Dinge kann<br />
man dort entdecken: ein Schaffell, einen Flachbildschirm,<br />
Fußbälle oder einen verrosteten Gartengrill,<br />
von den unendlich vielen Bierflaschen, Bonbonpapieren<br />
und Zigarettenkippen mal ganz abgesehen.<br />
Aber was hat das alles mit der Heilpädagogischen Tagesstätte<br />
zu tun? Des Rätsels Lösung ist ganz einfach:<br />
eine Truppe von eifrigen Kindern und Jugendlichen<br />
der HPT, einige MitarbeiterInnen und sogar manche Eltern<br />
und Geschwister haben zusammen mit vielen anderen<br />
fleißigen <strong>Freising</strong>ern die Isarauen geputzt. Warm<br />
angezogen mit festen Schuhwerk, dicken Arbeitshandschuhen<br />
und etlichen Müllsäcken ausgestattet trafen
sich alle an einem trüben Novembersamstag zum jährlichen<br />
„Ramadama“ der Stadt <strong>Freising</strong>. Und dann ging<br />
es los: drei Stunden lang zogen alle sternförmig aus,<br />
sammelten den weggeworfenen Müll ein und staunten<br />
nicht schlecht, was der Mensch so alles achtlos in<br />
die schöne Natur wirft! Das Ergebnis waren zahlreiche<br />
prall gefüllte Müllsäcke und viele strahlende, glückliche<br />
Kindergesichter. Die Mühe der fleißigen Helfer<br />
wurde zum Abschluss von der Stadt <strong>Freising</strong> noch mit<br />
einem warmen Mittagessen für alle und für die Kinder<br />
mit einer Extradosis Süßigkeiten belohnt. Alles in allem<br />
kann man sagen: eine gelungene Aktion! Mit Sicherheit<br />
werden wir als HPT wohl beim nächsten Saubermachen<br />
der Isarauen wieder mit dabei sein, wenn es<br />
wieder heißt: „Ramadama!“<br />
Mechthild Hirte<br />
Leitung Heilpädagogische Tagesstätte<br />
Eishockey hautnah<br />
Schülerinnen und Schüler des BiG sahen spannendes Spiel in München<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Eine tolle Stimmung beim Eis-Hockey haben<br />
Schülerinnen und Schüler aus dem BiG erleben<br />
dürfen. Sie wurden zu einem Spiel des Eis-Hockey-Clubs<br />
von München im Olympia-Eisstadion<br />
eingeladen. In der Pause hat sogar ein Spieler<br />
die Jugendlichen besucht.<br />
Am Sonntag-Nachmittag, den 17. Februar <strong>2013</strong>, haben<br />
der EHC Red Bull München und das Touristik-Unternehmen<br />
FTI einige Schülerinnen und Schüler der 8. und 9.<br />
Klasse der Schule im neuen Bildungszentrum Gartenstraße<br />
in <strong>Freising</strong> zu einem Eishockeyspiel eingeladen.<br />
Vor dem Olympiastadion in München hat uns Richard<br />
Reindl von FTI begrüßt und Fanschals für jeden mitgebracht.<br />
Marcel Porsche vom EHC Red Bull München hat<br />
uns die Eintrittskarten überreicht und uns zu unseren<br />
Plätzen begleitet.<br />
Am Eingang wurden wir erst einmal einer genauen<br />
Körpervisitation unterzogen. Gott sei Dank durften wir<br />
alle in die Eishalle – Rico wurde ausnahmsweise erlaubt,<br />
seine große Fantaflasche mitzunehmen. Zur Eröffnung<br />
hat uns Herr Reindl Sterndlwerfer mitgebracht, die wir,<br />
wie auch die meisten anderen Gäste, angezündet haben.<br />
Das hat toll ausgesehen.<br />
Wir haben ein spannendes Spiel gesehen, und die<br />
Stimmung in der Halle war super! Die Trommler sorgten<br />
für den richtigen Rhythmus, und ständig wurde<br />
gesungen und mitgefiebert. In der Pause kam uns der<br />
Spieler Martin Buchwieser besuchen und hat ein Photo<br />
mit uns gemacht.<br />
Am Ende stand es 2:2 unentschieden. In der Verlängerung<br />
hat München dann leider gegen die Grizzly<br />
Adams Wolfsburg 2:3 verloren. Aber die Spieler haben<br />
sich freundschaftlich voneinander verabschiedet. Und<br />
uns hat es trotzdem sehr gut gefallen. Dann ging es wieder<br />
zurück nach <strong>Freising</strong>, wo unsere Eltern schon auf uns<br />
gewartet haben. Das war ein toller Ausflug – vielleicht<br />
können wir ja nächste Saison noch mal zuschauen.<br />
Sylvia Strobel<br />
Schule Bildungszentrum Gartenstraße<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 19
Echinger Explosionen<br />
Eine heiße Chemiestunde der HPT-Außengruppe an der Realschule Eching<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Die HPT-Außen-Gruppe an der Real-Schule<br />
Eching hatte eine ganz besondere Schul-Stunde.<br />
Es kann gefährlich werden, wenn viel Staub in<br />
der Luft ist, zum Beispiel Mehl-Staub. Dann kann<br />
alles explodieren. Es gibt eine große Stich-Flamme.<br />
Das alles haben die Schüler in der Schul-<br />
Stunde sehen können. Das war sehr spannend.<br />
20 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
Seit Anfang dieses Schuljahres hat die Außengruppe<br />
9E der Heilpädagogischen Tagesstätte die Möglichkeit,<br />
einmal im Monat am Unterricht der Wahlfachgruppe<br />
„Chemie“ an der Imma-Mack-Realschule Eching teilzunehmen.<br />
Gabriele Bader, die Chemielehrerin der<br />
Realschule, machte unlängst auf „besondere Verbrennungserscheinungen“<br />
aufmerksam.<br />
Dabei lernten wir: Je feiner ein Staub verteilt ist,<br />
desto höher ist die Geschwindigkeit der Verbrennung.<br />
Besonders spannend wurde es, als Frau Bader eine<br />
Mehlstaub-Explosion mit Hilfe von Bärlapp-Sporen<br />
vorführte. Durch die Zufuhr von Sauerstoff gab es eine<br />
gewaltige Flamme im Behälter. Dies war für unsere Jugendlichen<br />
sehr beeindruckend.<br />
Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!<br />
Johanna Daffner und Monika Sterr<br />
Heilpädagogische Tagesstätte,<br />
Außengruppe Realschule Eching
Willi wills wissen – und Philipp auch<br />
Ein Schüler des BiG traf sein großes Idol Fernsehmoderator Willi Weitzel<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Viele Kinder kennen die Fernseh-Serie<br />
„Willi wills wissen“. Hier erklärt Willi<br />
Weitzel interessante Dinge – von der<br />
Feuer-Wehr bis zur Bundes-Regierung.<br />
Philipp Hein aus der Schule im BiG hat<br />
Willi treffen können. Der Willi ist sehr<br />
nett und ganz normal, wie ein großer<br />
Freund.<br />
Philipp Hein (12) aus der 6. Klasse der Schule im BiG<br />
hatte einen ganz besonderen Wunsch. Er ist ein großer<br />
Fan von Willi Weitzel, dem Willi aus der Fernsehsendung<br />
„Willi wills wissen“. Und eben diesen Willi wollte<br />
Philipp einmal treffen. Durch sehr, sehr viel Glück konnte<br />
ihm dieser Wunsch erfüllt werden.<br />
Am 15. Juni 2012 fand das Treffen zwischen Willi,<br />
Philipp, seiner Schwester Theresa und ihrer Mama in<br />
Ingolstadt statt. Als Unicef-Botschafter war Willi Weitzel<br />
dort, als Ingolstadt zur Unicef-Stadt ernannt wurde.<br />
Im Rathaus wurde für das Treffen extra ein Zimmer bereitgestellt,<br />
gemalte Bilder aus Philipps ganzer Klasse<br />
und Fotos zum Signieren lagen bereit. Und dann kam<br />
er einfach herein, der Willi. Als sich Philipp und Willi<br />
anlachten, war es ein bewegender Moment für alle<br />
Beteiligten. Willi Weitzel freute sich sehr darüber, dass<br />
viele Kinder aus der <strong>Freising</strong>er Schule seine Sendungen<br />
kennen und gern anschauen – eben auch Kinder mit<br />
einer geistigen Behinderung. Dann wurden viele Autogramme<br />
geschrieben und zum Abschied fest gedrückt.<br />
Es blieb das gute Gefühl, einen Freund getroffen zu haben,<br />
der einen so nimmt, wie man ist.<br />
Danke Willi Weitzel und seiner Frau Magdalena, die<br />
dieses Treffen so toll organisiert hat. Der Wunsch eines<br />
kleinen Jungen wurde erfüllt!<br />
Heidi Hein<br />
Gemeinsamer Elternbeirat<br />
Bildungszentrum Gartenstraße<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 21
Viele Termine<br />
und komplexe<br />
Aufgaben<br />
Der neue Leiter des Bereichs<br />
Wohnen und Förderung im Interview<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Viele kennen schon Johannes Reicheneder. Er ist<br />
seit über 10 Jahren bei der <strong>Lebenshilfe</strong>. Jetzt hat<br />
er für ein Jahr die Bereichs-Leitung für die Wohn-<br />
Häuser und die Förder-Stätte übernommen.<br />
Vorher war er Leiter beim Betreuten Wohnen.<br />
Jetzt hat er viel Arbeit und schwierige Aufgaben.<br />
Zum Beispiel muss das Hermann-Altmann-Haus<br />
in Sünzhausen neu gebaut werden.<br />
FRAGE: Herr Reicheneder, sie sind schon lange kein Unbekannter<br />
mehr bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>. Dennoch:<br />
Könnten Sie sich bitte als Privatperson vorstellen und<br />
uns schildern, wie Sie zur <strong>Lebenshilfe</strong> gekommen sind?<br />
JOHANNES REICHENEDER: Mein beruflicher Werdegang<br />
ist mit der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> eng verknüpft.<br />
Vielleicht bin ich ein Beispiel für eine gelungene Nachwuchsförderung<br />
aus den eigenen Reihen… Begonnen<br />
habe ich Ende der 90er Jahre bei der OBA als Kursleiter<br />
einer Musikgruppe für Menschen mit Behinderung.<br />
Im Rahmen meines Studiums der Sozialen Arbeit absolvierte<br />
ich ein zweisemestriges Praktikum beim QM-<br />
22 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
Beauftragten der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>: Christian Then<br />
war damals mein Mentor.<br />
Im November des Jahres 2002 durfte ich dann meine<br />
erste Stelle als Dipl. Sozialpädagoge (FH) im damaligen<br />
Wohnhaus Gute änger antreten. Ich habe den Umzug<br />
dieser Einrichtung in die Johannisstraße miterlebt und<br />
übernahm 2007 die Leitung der Einrichtung Betreutes<br />
Wohnen. Privat gebe ich von mir preis, dass ich 39 Jahre<br />
jung bin, dieses Jahr jedoch 40 Jahre alt werde und<br />
Vater von vier Kindern bin.<br />
Bis vor kurzem haben Sie das Betreute Wohnen geleitet.<br />
Was waren die letzten Projekte, die Sie noch mit angeschoben<br />
haben und die jetzt von Ihrem Nachfolger<br />
Franz Kratzer umgesetzt werden?<br />
Das Betreute Wohnen ist in den letzten Jahren stark gewachsen<br />
und erfreut sich einer zunehmenden Nachfrage<br />
an ambulanten Betreuungs- und Wohnangeboten.<br />
Die Assistenz von derzeit 29 Menschen mit Behinderung<br />
hatte auch zur Folge, dass sich das Team der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter vergrößerte. Die Weiterentwicklung<br />
der Kommunikations- und Organisationsstrukturen<br />
war eines der großen Projekte im vergangenen Jahr.<br />
Zusammen mit meinem damaligen Stellvertreter<br />
Franz Kratzer, mit dem ich immer sehr vertrauensvoll<br />
zusammengearbeitet habe, widmeten wir uns dieser<br />
herausfordernden Führungsaufgabe.
In Planung: das neue Hermann-Altmann-Haus in Sünzhausen<br />
Vergessen möchte ich auch nicht das Projekt Betreu-<br />
tes Wohnen in Familien. Ich freue mich, dass es gelungen<br />
ist, zwei Menschen mit Behinderung in Gastfamilien<br />
in den Landkreisen <strong>Freising</strong> und Erding zu vermitteln.<br />
Wie gelang Ihnen der Wechsel vom Einrichtungs- zum<br />
Bereichsleiter? Das Aufgabengebiet hat sich ja jetzt<br />
enorm vergrößert.<br />
Beachtlich ist die Komplexität der Themen und die Termindichte.<br />
Hier die nötige und ausgewogene Balance<br />
zu finden, fiel mir am Anfang meiner Tätigkeit schwer.<br />
Heute meine ich sagen zu können: Es geht gut und<br />
das Aufgabengebiet der Bereichsleitung bereitet mir<br />
Freude. Die erfahrenen und engagierten Kolleginnen<br />
und Kollegen aus meinem Bereich tragen dazu enorm<br />
bei. Ich danke allen Einrichtungsleitungen des Bereichs<br />
Wohnen und Förderung für ihre wertschätzende Begegnung<br />
meiner Person und ihre fachliche Unterstützung.<br />
Das derzeit größte Projekt im Wohnbereich ist der Neubau<br />
des Hermann-Altmann-Hauses in Sünzhausen.<br />
Können Sie das kurz schildern und verraten, was noch<br />
in diesem Jahr konkret umgesetzt werden wird?<br />
Wir errichten mit dem Neubau des Hermann-Altmann-<br />
Hauses im Grunde genommen ein klassisches stationäres<br />
Wohnhaus für erwachsene Menschen mit Behinde-<br />
rung. Ein wenig wehmütig sehen wir dem Abriss des<br />
alten Schulhauses in Sünzhausen entgegen. Um dieser<br />
Wehmut Raum zu geben, möchten wir eine Abrissparty<br />
veranstalten. Eine Gelegenheit für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sowie die Dorfbevölkerung von einem<br />
Haus Abschied zu nehmen, in dem sich ein bedeutsamer<br />
Teil ihrer Biographie abgespielt hat. Ein Neubau ist<br />
aber unumgänglich. Ordnungsrechtliche Vorschriften<br />
und sanierungsbedingte Erfordernisse, deren Umsetzungskosten<br />
die eines Neubaus übersteigen würden,<br />
zwingen uns dazu.<br />
Wir verstehen dies als Chance, auch Menschen mit<br />
Behinderung, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden,<br />
Assistenzangebote in Gestalt einer integrierten Tagesstruktur<br />
zukommen zu lassen. Wir sehen eine Chance,<br />
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und komplexen<br />
Behinderungsbildern ein Zuhause zu bieten,<br />
das ihren Bedürfnissen ohne Barrieren entspricht. Wir<br />
hoffen auf die Möglichkeit, mit der einen oder anderen<br />
Innovation in diesem Haus ein Zeichen setzen zu können.<br />
Dabei denken wir an die Umsetzung des Persönlichen<br />
Budgets im stationären Bereich für vier Plätze<br />
sowie an aktuelle Trends, Barrierefreiheit auch auf dem<br />
Gebiet der kognitiven und kommunikativen Einschränkungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Herr Reicheneder, ich danke Ihnen für das Gespräch<br />
und Ihre Zeit!<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 23
Frauenpower in Moosburg<br />
Die Arbeits- und Bildungsbereiche der Förderstätte stellen sich vor<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
In der Förder-Stätte Moosburg gibt es eine<br />
Gruppe von Frauen. Sie heißt „Frauen-Power“.<br />
Das ist englisch und heißt „Frauen-Kraft“. Drei<br />
Frauen werden von Ursula Sobek betreut. Die<br />
Frauen lernen, auf ihren Körper zu hören. Sie<br />
entspannen bei ruhiger Musik. Wenn schönes<br />
Wetter ist, entdecken sie die Natur im Garten.<br />
Mit Schminke und Schmuck machen sie sich<br />
schön. Alle bewundern sie. Dann freuen sich<br />
die Frauen sehr.<br />
Ein Bildungsangebot speziell für Frauen in der Förderstätte<br />
Moosburg stellen die Frauengruppen dar. Sie<br />
bieten die Möglichkeit, Erfahrungen bezüglich der<br />
eigenen Weiblichkeit zu machen und die Identität als<br />
Frau zu stärken. Aber was hat das mit Bildung und Arbeit<br />
zu tun? Es soll die Möglichkeit geboten werden,<br />
ein an der gesellschaftlichen Normalität orientiertes<br />
Wenn aus Spaziergehen Trimmen wird<br />
Wohnhaus Johannisstraße in <strong>Freising</strong> sportlich aktiv<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Eigentlich wollten einige Bewohnerinnen und<br />
Bewohner des Wohnhauses Johannisstraße nur<br />
in der Sonne spazieren gehen. Dann haben sie<br />
einen „Trimm-Dich-Pfad“ im Wald entdeckt. Jetzt<br />
wollen alle wieder mehr Sport machen.<br />
24 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
Leben in der Rolle als Frau zu führen. Dazu ist für viele<br />
betreute Frauen in der Förderstätte erst die Vermittlung<br />
von Körperbewusstsein und von persönlichen<br />
Vorlieben nötig. Dies, aber noch viel mehr, soll in den<br />
Frauengruppen der Förderstätte Moosburg vermittelt<br />
werden. Katharina Brandl hat die erste Frauengruppe<br />
vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Die Erfahrungen<br />
waren so positiv, dass das Angebot auch nach dem<br />
Weggang von Frau Brandl bestehen blieb und von anderen<br />
Mitarbeiterinnen weitergeführt wurde.<br />
Die Gruppe „Frauenpower“, geleitet durch Ursula<br />
Sobek, ist in erster Linie auf Körpererfahrung und<br />
Wohlfühlen ausgerichtet. Wir treffen uns wöchentlich<br />
an einem festen Tag für 60 bis 90 Minuten, je nach<br />
Vorhaben und Befindlichkeit der Teilnehmerinnen. Es<br />
nehmen drei Frauen aus unterschiedlichen Gruppen<br />
teil, um auch Kontakte außerhalb der Förderstättengruppe<br />
zu ermöglichen. Wichtig ist es jedoch, dass<br />
durch ähnliche Bedürfnisse und Interessen der Frauen<br />
eine gemeinsame Basis besteht. Ein Angebot findet<br />
im Snoezelenraum statt. Gemeinsam beschließen wir,<br />
ob Autogenes Training, Basale Stimulation oder eine<br />
Massage durchgeführt werden soll. Dabei soll ein angenehmes<br />
und bewusstes Körpergefühl vermittelt<br />
werden. Bei Entspannungsmusik und eingebunden in<br />
An Allerheiligen 2012 beschlossen wir spontan, die herrlichen<br />
Sonnenstrahlen für einen Ausflug in die <strong>Freising</strong>er<br />
Plantage zu nutzen. Gemeinsam mit unseren Betreuerinnen<br />
Janine und Nicole fuhren wir, Maria S., Gerhard,<br />
Michael, Robert S. und Yasar zum Walderlebnispfad.<br />
Nach einem kurzen Spaziergang entdeckten wir einen<br />
kleinen „Trimm-Dich-Pfad“. An den verschiedenen<br />
Stationen konnten wir dann unsere Kräfte messen bzw.
Geschichten werden einzelne Körperteile berührt, be-<br />
schwert oder massiert.<br />
In den Frühlings- und Sommermonaten verlegen<br />
wir die Aktivitäten oft ins Freie. Der Garten auf dem<br />
Gelände bietet viele Kräuter- und Duftpflanzen, die zu<br />
Schnupper- und Geschmacksproben einladen, auch<br />
wird einmal ein Wurm oder Käfer auf der Hand gefühlt.<br />
Die Frauen werden angeleitet, die Natur sinnlich zu erfahren<br />
und zu genießen.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer Gruppe<br />
„Frauenpower“ ist es auch, ein Gefühl für das Frausein<br />
zu vermitteln. In einem separaten Raum stehen Kosmetikartikel,<br />
große Spiegel, Schmuck und Accessoires<br />
zur Verfügung. Gemeinsam werden verschiedene Gesichtspflegemöglichkeiten,<br />
wie etwa ein Peeling oder<br />
eine Gesichtsmaske, ausgesucht und ausprobiert. An-<br />
unsere müden Muskeln trimmen. Wir hatten<br />
sehr viel Spaß dabei, es wurde viel gelacht.<br />
Auch in Zukunft möchten wir etwas für unsere<br />
Gesundheit tun, und sobald das Wetter<br />
es erlaubt wieder einen Ausflug zum „Sporteln“<br />
starten.<br />
Bewohner und Betreuer<br />
Wohnhaus Johannisstraße <strong>Freising</strong><br />
schließend kann je nach Lust und Laune ein Styling<br />
gemacht werden. Die äußerlichen Veränderungen werden<br />
oft durch Fotos dokumentiert. Die Bewunderung<br />
und Komplimente der Kollegen nehmen die Damen<br />
mit sichtlichem Stolz entgegen.<br />
Einmal im Monat treffen sich alle Frauen, auch von<br />
anderen Gruppen, zum Kaffeetrinken und um ihre Erfahrungen<br />
auszutauschen. Ursula Sobek hat die Frauengruppe<br />
zwei Jahre mit sehr viel Engagement geleitet.<br />
Nun wird sie bald ihren wohlverdienten Ruhestand<br />
antreten und ihre Erfahrungen zur Weiterentwicklung<br />
der Frauengruppe an eine Nachfolgerin weitergeben.<br />
Ursula Sobek und Susanne Emmer<br />
Förderstätte Moosburg<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 25
Berufs-Info-Tag in Moosburg<br />
MitarbeiterInnen von Anneliese-Schweinberger-Haus und Förderstätte informierten<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Manche meinen: Arbeit mit Menschen mit<br />
Behinderung ist schwierig und anstrengend.<br />
Deshalb ist es nicht leicht, genügend Betreuerinnen<br />
und Betreuer zu finden. Man muss gut<br />
informieren. Deshalb hat es einen Berufs-Info-<br />
Tag für Schüler in Moosburg gegeben. Mitarbeiter<br />
vom ASH und von der Förderstätte und<br />
auch Menschen mit Behinderung waren dabei.<br />
26 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING<br />
Der Fachkräftemangel, gerade im sozialen Bereich, hat<br />
schwerwiegende Auswirkungen. Immer mehr Stellen<br />
können erst spät oder gar nicht adäquat besetzt werden.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> setzt umfassende und<br />
praxisnahe Information dagegen. Deshalb nahmen<br />
gleich mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Einrichtungen Anneliese-Schweinberger-<br />
Haus und Förderstätte Moosburg am 13. Berufs-Info-<br />
Tag am 20. November 2012 teil, den der Elternbeirat<br />
der Kastulus-Realschule Moosburg veranstaltet hat.<br />
Fast 100 Aussteller haben am größten Infotag im<br />
Landkreis <strong>Freising</strong> teilgenommen. Am Stand der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Freising</strong> konnte man sich über soziale Berufe<br />
hautnah informieren. Denn Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter erzählten von ihrer alltäglichen Arbeit mit<br />
Menschen mit Behinderung. Das Berufsbild, zum Beispiel<br />
des Heilerziehungspflegers, wurde den vielen<br />
interessierten Jugendlichen und ihren Eltern eindrücklich<br />
nahe gebracht.
Verzaubert in einer bunten Welt<br />
Offenes Atelier im Anneliese-Schweinberger-Haus<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner des<br />
ASH machen ganz viel Kunst. Sie haben<br />
zwei Kunst-Gruppen: die „Bunten Ton-<br />
Scherben“ und die „Holz-Würmer“. Jetzt<br />
haben ganz viele Leute die Künstler<br />
besucht. In Moosburg gab es „Offene<br />
Ateliers“: Da hat man beim Kunst machen<br />
zuschauen können. Das hat allen<br />
im ASH großen Spaß gemacht.<br />
Die Begeisterung ist immer noch groß, wenn das<br />
„Offene Atelier“ zur Sprache kommt. Es war ja auch<br />
eine goldrichtige Entscheidung der „Bunten Tonscherben“<br />
und der „Holzwürmer“ gewesen, sich an der<br />
Veranstaltung der Stadt Moosburg und des Vereins<br />
Altstadtförderer Moosburg zu beteiligen. Die „Bunten<br />
Tonscherben“ und die „Holzwürmer“, das sind die zwei<br />
Kunst- und Handwerkgruppen des Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />
(ASH), und wer da mitmacht, der ist<br />
schnell angesteckt von der Lust der zwei Gruppenleiterinnen<br />
Andrea Krieger und Maren Zimny, sich krea-<br />
tiv zu betätigen. Und diese Lust ist unerschöpflich, wie<br />
alle Schaffenden mit ihren öffentlichen Ausstellungen<br />
und Verkaufsständen schon mehrfach bewiesen haben<br />
– und eben auch bei ihrer ersten Teilnahme am „Offenen<br />
Atelier“, einer Aktion, die seit 2008 zum dritten Mal<br />
stattfand. Einen Tag lang ermöglichten Künstlerinnen<br />
und Künstler von Moosburg sowie eingeladene Gäste<br />
der öffentlichkeit, ihre gestalterischen Arbeiten näher<br />
kennen zu lernen. Die im Stadtgebiet verteilten 16 Ausstellungsorte<br />
konnten die Besucher mit einem kostenlosen<br />
Shuttlebus erreichen.<br />
Diesmal also auch mit einem Halt in der Schlesierstraße,<br />
und wer das ASH betrat, war sogleich verzaubert<br />
von der bunten Welt, die sich ihm bot. Die Aula hatte<br />
sich verwandelt in einen belebten Kreativraum mit<br />
liebevoller Decken-Dekoration, mit zahlreichen Werkstücken,<br />
für die jeder noch so kleine freie Platz genutzt<br />
wurde. Und mittendrin die fleißigen Künstlerinnen und<br />
Künstler, die sich gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter<br />
blicken ließen. Wie viel gab es zu bestaunen, zu<br />
bewundern! Keramiken, einfach als „Hingucker“ oder<br />
darüber hinaus nützlich für den Haushalt, farbverspielte<br />
Bildwerke, Seidentücher mit fein gearbeiteten Motiven,<br />
bunte Holztiere und Holzhäuser à la Hundertwasser<br />
für drinnen oder den Garten und vieles mehr. Jeder<br />
Besucher ging Runde um Runde und entdeckte immer<br />
wieder Neues. Und wer zum Beispiel schon beim ersten<br />
Rundgang ein Auge auf einen der schnuckeligen Ton-<br />
SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 27
Igel geworfen hatte, der konnte Pech haben, das genau<br />
dieser beim zweiten Vorbeikommen schon vergeben<br />
war (so ist’s der Schreiberin dieser Zeilen passiert).<br />
„Wenn etwas verkauft wurde, waren alle stolz“, erzählt<br />
Andrea Krieger. Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer<br />
für sich hätte die ganze Zeit viel Ausdauer bei der<br />
künstlerischen und handwerklichen Arbeit gezeigt. Die<br />
ruhige, entspannte Atmosphäre hätten alle sichtlich<br />
genossen, die Akteure wie die Besucher. Von Berührungsängsten<br />
wäre von beiden Seiten keine Spur gewesen,<br />
keiner habe den Kontakt gescheut. Andrea Krieger:<br />
„Wir haben uns alle sehr gefreut, dass interessierte<br />
Besucher von außerhalb gekommen sind“. „Jeder, der<br />
kam, hat sich viel Zeit gelassen und zugeschaut“, berichtet<br />
Evi Hübl. Für die Leiterin des ASH war die Teil-<br />
Weniger Ausweis,<br />
mehr Geld,<br />
mehr Wahlrecht<br />
Einige Neuerungen im Jahr <strong>2013</strong><br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Seit diesem Jahr gibt es kleinere<br />
Schwer-Behinderten-Ausweise. Die kleinen<br />
Karten kann man gut in den Geld-<br />
Beutel stecken. Mehr Geld gibt es bei<br />
der Grund-Sicherung für Menschen mit<br />
Behinderung. Heuer werden wieder die<br />
Menschen gewählt, die für uns im Bayerischen<br />
Land-Tag in München und im<br />
Deutschen Bundes-Tag in Berlin sitzen.<br />
Es dürfen aber nicht alle wählen gehen.<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> will, dass alle Menschen<br />
mit Behinderung wählen dürfen.<br />
28 // AUS DER ELTERNBERATUNG<br />
nahme der beiden Gruppen eine „perfekte Inklusionsveranstaltung“.<br />
Sie seien genauso besucht worden wie<br />
die anderen Künstler in Moosburg auch. Und für die<br />
„Bunten Tonscherben“ und die „Holzwürmer“ ist jetzt<br />
schon klar: Beim nächsten Offenen Atelier möchten sie<br />
wieder dabei sein.<br />
Beteiligt am Offenen Atelier im Anneliese-Schweinberger-Haus<br />
waren: Maria Baucke, Hannelore Metzinger,<br />
Rita Weichselgartner, Dietmar Krause, Doris Ehlert,<br />
Willi Schraufstetter, Albert Zrenner und Gertie Pletschacher.<br />
Petra Schwarz-Selinger<br />
Anneliese-Schweinberger-Haus<br />
NEUER SCHWERBEHINDERTENAUSWEIS<br />
IM SCHECKKARTENFORMAT<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2013</strong> werden die ersten neuen<br />
Schwerbehindertenausweise im Scheckkartenformat<br />
ausgestellt. Den einzelnen Bundesländern ist freigestellt,<br />
wann genau sie den neuen Ausweis einführen.<br />
In Bayern erfolgt dies im Laufe des Jahres. Das Beiblatt,<br />
das zur Freifahrt im Nahverkehr berechtigt, gibt es von<br />
den Versorgungsämtern bereits seit Jahresanfang im<br />
neuen kleinen Format.<br />
GRUNDSICHERUNG UND BARBETRAG ERHöHT<br />
Ebenfalls zum 1. Januar <strong>2013</strong> sind die Regelsätze gestiegen,<br />
die Menschen mit Behinderung im Rahmen<br />
der Grundsicherung beanspruchen können, wenn sie<br />
erwachsen und voll erwerbsgemindert sind. Alleinstehende<br />
Menschen, die selbständig einen Haushalt führen,<br />
erhalten nun einen Regelsatz von monatlich 382 €<br />
(bisher: 374 €) und Menschen mit Behinderung, die gemeinsam<br />
mit ihren Eltern im Haushalt leben, bekommen<br />
306 € (bisher: 299 €).<br />
Zusätzlich zum Regelsatz werden normalerweise<br />
auch (anteilige) Kosten für Unterkunft und Heizung<br />
von der Grundsicherung übernommen. Doch dazu<br />
müssten nach einem Urteil des Bundessozialgerichts<br />
(BSG) entsprechende (Unter-)Mietverträge mit den<br />
Kindern geschlossen und die Einnahmen bei der Steuererklärung<br />
angegeben werden, gegebenenfalls muss<br />
ein Ergänzungsbetreuer bestellt werden usw. Um diesen<br />
bürokratischen Aufwand zu ersparen, gab es einen
Antrag im Bundestag. Demnach sollten, so wie es be-<br />
reits vor dem BSG-Urteil üblich war, Unterkunftskosten<br />
nach der Zahl der Haushaltsmitglieder aufgeteilt und<br />
der Pro-Kopf-Anteil, der auf das grundsicherungsberechtigte<br />
Kind entfällt, im Rahmen der Grundsicherung<br />
anerkannt werden. Der Antrag ist jedoch von den Regierungsparteien<br />
abgelehnt worden. Auch der Barbetrag<br />
für BewohnerInnen im Wohnhaus ist ab Januar auf<br />
103,14 € gestiegen. Wer dazu noch Fragen hat, kann<br />
sich gerne an die Beratungsstelle der OBA wenden.<br />
WAHLRECHT FÜR ALLE MENSCHEN<br />
MIT BEHINDERUNG<br />
WIE GEHT DAS WäHLEN?<br />
Im Internet unter: www.lebenshilfe.de/<br />
de/leichte-sprache/index.php<br />
Alle Volljährigen sind zu öffentlichen Wahlen (z.B. Bundestag<br />
oder Landtag) wahlberechtigt. Jedoch sieht<br />
das deutsche Wahlgesetz eine Ausnahme vor. Wer „zur<br />
Besorgung aller Angelegenheiten“ eine rechtliche Betreuung<br />
bestellt bekommen hat, ist von der Teilnahme<br />
an Wahlen ausgeschlossen.<br />
Die bundesweit tätigen, großen Fachverbände für<br />
Menschen mit Behinderung, zu denen auch die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
zählt, haben den Bundestag aufgefordert, diese<br />
diskriminierende Regelung zu ändern. Diese pauschale<br />
Ausgrenzung ist nach Einschätzung der Fachverbände<br />
mit der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) nicht<br />
mehr vereinbar. Denn nach Artikel 29 der BRK muss<br />
das Recht behinderter Menschen gewährleistet sein,<br />
zu wählen und gewählt zu werden und damit gleichberechtigt<br />
am politischen Leben teilzunehmen. Es ist<br />
abzuwarten, ob bis zu Wahlen im Herbst das Gesetz<br />
geändert wird.<br />
HABEN SIE NOCH FRAGEN?<br />
Sie können gern bei der Beratungs-Stelle der OBA anrufen<br />
oder ein E-Mail schreiben:<br />
Christian Then, Elternberatung<br />
Telefon: 08161 / 48 30 158<br />
E-Mail: christian.then@lebenshilfe-fs.de<br />
Große Spender mit einem<br />
großen Herz für Kinder<br />
in ihrer Region<br />
Ein Herz für Kinder in ihrer Region bewiesen die Hermann-Schneider-Stiftung,<br />
die Kriechbaum-Stiftung<br />
und Gerhard Bolay aus Moosburg. Alle drei spendeten<br />
große Summen für die Frühförderstellen der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
in <strong>Freising</strong>, Moosburg und Neufahrn. „Mit diesem<br />
Geld ist die wichtige Arbeit der Frühförderung im<br />
Landkreis <strong>Freising</strong> erst einmal wieder gesichert“, freut<br />
sich Monika Haslberger, 1. Vorsitzende der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Freising</strong>. „Dafür danken wir den Spendern ganz<br />
herzlich und hoffen, in Anbetracht leerer öffentlicher<br />
Kassen, auch in Zukunft auf solche Freunde und Förderer<br />
zählen zu können.“<br />
>> WIR SAGEN DANKESCHöN! Den Katholischen<br />
Frauenbünden, die alljährlich für verschiedene Einrichtungen<br />
und die Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> spenden – dem<br />
Bankhaus Ludwig Sperrer für 1000 € für die Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong><br />
– der Metzgerei Keller GmbH für ihre Spende zugunsten<br />
des Juliane-Maier-Hauses in Moosburg – der <strong>Freising</strong>er Bank<br />
für 2000 € und Wacker GmbH für 3000 € für die Heilpädagogische<br />
Tagesstätte – dem Rotary Club München Flughafen<br />
für 3000 € für OBA und Frühförderung – Maria Zach für ihre<br />
Sammlung anlässlich ihres Geburtstags und Günter Tiffe für<br />
Kranzspenden – Ikea Eching für die Sammlung im Småland<br />
für die Frühförderung – Texas Instruments für einen Billardtisch<br />
für den Jugendraum im Bildungszentrum Gartenstraße<br />
– Fischer Bürosysteme, Gebr. Wigl GmbH und WI-Systeme<br />
GmbH für je 1000 € – Peter Bisaha für über 1500 € durch seinen<br />
Hoagarten und Familie Mayr für über 1100 € durch ihren<br />
Weihnachtsmarkt – dem <strong>Freising</strong>er Vokalensemble Cantabile<br />
für 2000 € aus einem Benefizkonzert zugunsten der HPT<br />
im Bildungszentrum Gartenstraße – der KPWT für 2000 € für<br />
die Frühförderung anlässlich der Eröffnung des <strong>Freising</strong>er<br />
Büros– dem Fuhrunternehmen Josef Obermeier für 1500 €<br />
Spenden statt Geschenke zu Weihnachten +++ Und natürlich<br />
haben noch viel mehr Menschen die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />
wieder unterstützt und hier in der Region geholfen.<br />
Herzlichen Dank an all unsere Freunde und Förderer für<br />
Ihre Hilfe!<br />
HELFEN HILFT // 29
Jugend engagiert sich<br />
Abiturienten, Landjugend und Leos sammelten Spenden<br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Junge Leute haben für Menschen mit Behinderung<br />
Geld gespendet: Schüler vom Gymnasium<br />
in Moosburg, der LEO Club in <strong>Freising</strong> oder die<br />
Landjugend in Nandlstadt. Vielen herzlichen<br />
Dank dafür!<br />
„Ich hatte nicht erwartet, dass die jungen Leute in <strong>Freising</strong><br />
und Umgebung so engagiert sind und sich so für Menschen<br />
mit Behinderung einsetzen“, freut sich Christine Gediga,<br />
die seit Mitte Oktober 2012 das Fundraising in der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> verantwortet. In den letzten Monaten<br />
konnte sie viele Spenden von jungen Menschen aus<br />
verschiedenen Richtungen entgegennehmen.<br />
30 // HELFEN HILFT<br />
Die Abiturientinnen und Abiturienten des Karl-Rittervon-Frisch-Gymnasiums<br />
in Moosburg spendeten den<br />
Erlös von 3000 € aus ihrem Abizeitungs-Verkauf und<br />
den Einnahmen aus der Oberstufen-Party zu gleichen<br />
Teilen an die Interdisziplinäre Frühförderstelle und die<br />
Förderstätte in Moosburg (Foto oben).<br />
Auch die Frühförderung in <strong>Freising</strong> konnte sich über<br />
1000 € freuen, die der LEO Club <strong>Freising</strong> Korbinian bei<br />
seiner weihnachtlichen Nikolaus-und-Engelchen-Aktion<br />
gesammelt hat (siehe eigener Bericht).<br />
Knapp 440 € sammelten 22 Gruppenmitglieder der<br />
Katholischen Landjugend Nandlstadt mit ihrer Aktion<br />
Minibrot zu Erntedank und einer Tombola auf dem<br />
letztjährigen Weihnachtsmarkt. Über dieses Geld freut<br />
sich die Heilpädagogische Tagesstätte im Bildungszentrum<br />
Gartenstraße besonders, weil so weiteres Therapiematerial<br />
angeschafft und ein Ausflug während der<br />
HPT-Freizeit finanziert werden kann.
DIE STIFTUNG LEBENSHILFE FREISING und ihr<br />
Vorstand Franz Burger konnten sich über 1200 €<br />
freuen, die Marianne Wiesheu anlässlich ihres 80.<br />
Geburtstags spendete. Das Ehepaar ließ es sich<br />
nicht nehmen, für die Übergabe persönlich in die<br />
Geschäftsstelle nach <strong>Freising</strong> zu kommen.<br />
Schafkopfturnier am<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Am Donnerstag, den 25. <strong>April</strong> <strong>2013</strong> heißt es wieder „die<br />
Karten auf den Tisch“ beim großen Benefiz-Schafkopfen<br />
zugunsten der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong>. Ab 19<br />
Uhr suchen wir im Tagungshaus VivaVita, Gartenstraße<br />
57 in <strong>Freising</strong> die besten Schafkopfer der Region.<br />
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen: z.B. einen<br />
Schwingschleifer, Gutscheine zum Besuch des Klettergartens<br />
Inzell, edle Weine und Präsentkörbe etc. Bitte<br />
melden sie sich bei Sabine Fischer unter Tel. 08161 / 48<br />
30 145 an. Die Startgebühr beträgt 15 €.<br />
Weihnachtsaktion 2012/<strong>2013</strong><br />
Bei der diesjährigen Weihnachtsaktion für die Stiftung<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> sind über 50 000 € zusammengekommen<br />
– darunter sind auch viele größere Spenden wie die der<br />
Familie Wiesheu und des Ingenieurbüros Vogt & Partner.<br />
Dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Spendern.<br />
Damit wird das Stiftungsvermögen langfristig erhöht. So<br />
schaffen wir Spielraum für Projekte, die in den nächsten<br />
Jahren anstehen, wie beispielsweise der Um- bzw. Neubau<br />
des Hermann-Altmann-Hauses in Sünzhausen.<br />
>> BILLARDTISCH IN GEBRAUCH: Jugendliche der<br />
Heilpädagogischen Tagesstätte im BiG freuen sich<br />
über den neuen Tisch von Texas Instruments.<br />
>> KATHARINA ADAM UND SIMON STOEBER übergeben die<br />
Spende des KLJB Nandlstadt an Mechthild Hirte, Leiterin<br />
der Heilpädagogischen Tagesstätte in <strong>Freising</strong>.<br />
>> MARTIN VOGT vom Ingenieurbüro Vogt & Partner übergab<br />
2000 € an Stiftungsvorstand Franz Burger.<br />
HELFEN HILFT // 31
LEO-ENGELCHEN Katharina Bönisch,<br />
stellvertretender Club-Präsident Maximilian<br />
Treiber, Club-Präsident Dominik<br />
Sievert, die Leiterin der Frühförderung<br />
<strong>Freising</strong> Alexandra Eichinger und LEO-<br />
Engelchen Friederike Bergmann (v.l.n.r.)<br />
Junge Löwen auf Spendenjagd<br />
<strong>Freising</strong>er LEOs engagieren sich für die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
IN LEICHTER SPRACHE:<br />
Die LEOs sind junge Leute, die etwas für andere<br />
Menschen tun wollen. Im letzten Jahr haben sie<br />
eine Nikolaus-Engelchen-Aktion gemacht. 1000<br />
Euro haben sie gesammelt. Das Geld kann jetzt<br />
für kleine Kinder bei der Frühförderung <strong>Freising</strong><br />
verwendet werden. Wer will, kann bei den LEOs<br />
mitmachen. Jeder ist willkommen.<br />
„We serve“ (Wir dienen) ist das Motto des LEO-Clubs,<br />
der Jugendorganisation des Lions Club International.<br />
Wir <strong>Freising</strong>er LEOs sind eine kleine Gruppe aus derzeit<br />
zehn Mitgliedern und Gästen im Alter von 16 bis<br />
26 Jahren. Egal ob Schüler, Student, Auszubildender<br />
oder junger Berufstätiger – jeder, der sozial aktiv werden<br />
möchte, ist immer herzlich willkommen. Wir sind<br />
weiterhin auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Gemeinsam<br />
als Freundeskreis setzen wir es uns zum Ziel,<br />
soziale und gesellschaftliche Projekte auf nationaler<br />
und internationaler Ebene auf die Beine zu stellen.<br />
32 // HELFEN HILFT<br />
Eines der Projekte, die erfolgreiche „Nikolaus-Engelchen-Aktion“<br />
in <strong>Freising</strong>, kam dieses Jahr der Frühförderstelle<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> zugute. Alexandra Eichinger,<br />
Leiterin dieser Einrichtung, nahm die Spende in<br />
Höhe von 1000 € dankbar und mit großer Freude entgegen.<br />
Damit wird die weitere Frühförderung von kleinen<br />
Kindern hinsichtlich ihrer körperlichen, geistigen und<br />
seelischen Entwicklung ermöglicht. Ein weiteres großes<br />
Projekt ist die Brillensammelaktion, bei der alte, aber<br />
noch brauchbare Brillen und Sonnenbrillen bei Optikern<br />
und Augenärzten gesammelt werden. Diese werden<br />
dann in Entwicklungsländer geschickt, um dort erblindenden<br />
Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.<br />
Durch unsere Activities und Spendensammlungen<br />
können wir LEOs so Familien und hilfsbedürftigen<br />
Menschen eine große Freude bereiten. Gemeinsam<br />
sammeln wir nicht nur viele persönliche Erfahrungen<br />
für das Leben, sondern erleben auch sehr viel Spaß, der<br />
bei unseren Clubtreffen, Vorbereitungsmeetings und<br />
Aktionen natürlich nie zu kurz kommt. Wir LEOs sind<br />
immer offen für Neues. Interessenten für den LEO-Club<br />
können sich gerne an uns per Mail (leo-freising@gmx.<br />
de) wenden oder sich im Internet informieren: www.<br />
freising.leo-clubs.de.<br />
Friederike Bergmann<br />
LEO Club <strong>Freising</strong>
#<br />
Mitglied werden bei der<br />
Warum soll ich Mitglied beim Verein <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> werden?<br />
1. Starke <strong>Lebenshilfe</strong> – starke Menschen mit Behinderung<br />
Wenn ich Mitglied bin, mache ich die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> stark!<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> kann sich dann besser für Menschen mit Behinderung einsetzen.<br />
2. Viele in der <strong>Lebenshilfe</strong> – Viele für Menschen mit Behinderung<br />
Wenn viele Menschen Mitglieder werden, macht das Mut!<br />
Andere Menschen sehen dann: So Viele wollen Menschen mit Behinderung helfen.<br />
Da mache ich auch mit!<br />
3. Ich in der <strong>Lebenshilfe</strong> – jetzt kann ich mit-reden<br />
Wenn ich Mitglied bin, kann ich mit-bestimmen!<br />
Ich kann mit-entscheiden, was die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> Neues machen soll.<br />
ICH WERDE MITGLIED (IN LEICHTER SPRACHE)<br />
Ja, ich will Mitglied der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V. werden.<br />
Mein Familien-Name ist __________________________________<br />
Mein Vor-Name ist_______________________________________ Ich bin geboren am___________________<br />
Meine Straße heißt: _____________________________________ Haus-Nummer:_______________________<br />
Ich wohne in diesem Ort (mit Post-Leit-Zahl): _________________________________________________________<br />
Meine Telefon-Nummer:________________________ Meine E-Mail-Adresse:_______________________________<br />
Ich habe eine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 12 Euro im Jahr.<br />
Ich habe keine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 31 Euro im Jahr.<br />
Ich bin Angehöriger von einem Mitglied des Vereins <strong>Lebenshilfe</strong>.<br />
Das Mitglied heißt:_____________________________________<br />
Deshalb zahle ich den Familien-Beitrag von 19 Euro im Jahr.<br />
Ich will die <strong>Lebenshilfe</strong> noch mehr unterstützen. Ich zahle_____________Euro im Jahr.<br />
Ich schreibe einen Brief, wenn ich nicht mehr Mitglied sein will.<br />
Ich will Mitglied werden. Deshalb unterschreibe ich hier:<br />
Ort und Datum_________________________ Unterschrift_________________________<br />
Wenn ich einen gesetzlichen Vertreter habe, muss der hier unterschreiben:<br />
Ort und Datum_________________________ Unterschrift_________________________
Mitglied werden bei der<br />
ICH ZAHLE MEINEN MITGLIEDS-BEITRAG<br />
Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V. darf den Mitglieds-Beitrag von meinem Bank-Konto ab-buchen.<br />
Sie kann dazu eine Last-Schrift verwenden.<br />
Wenn ich das nicht mehr will, muss ich einen Brief an die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> schreiben.<br />
Mein Bank-Konto hat die Nummer:______________________________________________________<br />
Meine Bank heißt:____________________________________________________________________<br />
Mein Bank hat diese Bank-Leit-Zahl: ____________________________________________________<br />
Wenn auf meinem Bank-Konto nicht genügend Geld ist, muss meine Bank die Last-Schrift nicht zahlen.<br />
Wenn sich meine Adresse ändert, schreibe ich das sofort der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />
Mein Bank-Konto läuft auf diesen Namen: ________________________________________________<br />
Meine Straße und mein Ort heißen: ______________________________________________________<br />
Ort und Datum_________________________ Unterschrift_________________________<br />
Wenn ich einen gesetzlichen Vertreter habe, muss der hier unterschreiben:<br />
Ort und Datum_________________________ Unterschrift_________________________<br />
Wenn ich alles ausgefüllt und unterschrieben habe, schicke ich das Blatt an:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />
Gartenstraße 57<br />
85354 <strong>Freising</strong><br />
Dann bekomme ich eine Bestätigung. Dann bin ich Mitglied bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />
Daten-Schutz:<br />
Wir versprechen Ihnen: Alle Infos zu Ihrer Person (Name, Adresse…) werden nur von der Mitglieder-Verwaltung<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> verwendet. Die Infos werden nicht an Andere weiter-gegeben.<br />
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Veranstaltungskalender<br />
TERMIN VERANSTALTUNG VERANSTALTER/ORT<br />
Fr, 12.04.<br />
18 Uhr<br />
Do, 25.4.<br />
19 Uhr<br />
So, 5.5.<br />
12-16 Uhr<br />
Frühjahrsempfang mit der neuen <strong>Lebenshilfe</strong>-Bundesvorsitzenden<br />
Bundesministerin<br />
a.D. Ulla Schmidt MdB<br />
Benefiz-Schafkopfturnier zugunsten<br />
der Stiftung <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong><br />
Europäischer Protesttag für die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
Aktionstag in Moosburg<br />
Bildungszentrum, Gartenstr. 42, <strong>Freising</strong><br />
VivaVita, Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />
Auf dem Plan, Moosburg<br />
Fr, 21.06. Sommerfest IK „Bunte Arche“ Eching IK „Bunte Arche“, Lilienstr. 2, Eching<br />
Sa, 22.06<br />
14-19 Uhr<br />
Sommerfest zum 20-jährigen Jubiläum<br />
IK „Am Veitshof 1“ in <strong>Freising</strong><br />
(Ausweichtermin 28.6.)<br />
IK „Am Veitshof 1“, Johannisstr. 8a, <strong>Freising</strong><br />
Sa, 29.6. Sommerfest IK „Zauberwald“ Neufahrn IK „Zauberwald“, Dietersheimerstr. 8a, Neufahrn<br />
So, 30.6.<br />
10-13 Uhr<br />
Musikalisches Weißwurstfrühstück<br />
in Moosburg<br />
Juni/Juli Kunstausstellung der Kreativen Werkstatt<br />
der Offenen Behindertenarbeit<br />
Fr, 12.7. Sommerfest des Bildungszentrums<br />
Gartenstraße<br />
Fr, 19.7.<br />
18 Uhr<br />
Jubiläums-Sommerfest 20 Jahre Offene<br />
Behindertenarbeit, 10 Jahre Haus<br />
Gartenstraße 57 (IWA / OBA / VivaVita)<br />
Sa, 27.7. Sommerfest mit Open-Air-Kino<br />
im Hermann-Altmann-Haus<br />
JMH/ASH/FöSt, Schlesierstr. 13/15, Moosburg<br />
Kreuzgang des Landratsamts,<br />
Landshuter Str. 31, <strong>Freising</strong><br />
Bildungszentrum, Gartenstr. 42, <strong>Freising</strong><br />
Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />
HAH, Sünzhausen, Schulweg 2, <strong>Freising</strong><br />
Sa, 4.8. Sommerfest Wohnhaus Johannisstraße WJ, Johannisstr. 8b, <strong>Freising</strong><br />
Do, 17.10.<br />
19 Uhr<br />
Mi, 30.10.<br />
19.30 Uhr<br />
Jubiläumsfeier 25 Jahre Juliane-Maier-Haus<br />
und 20 Jahre Frühförderung Moosburg<br />
Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />
Di, 3.12. Welttag der Menschen mit Behinderung<br />
Do, 5.12.<br />
19 Uhr<br />
>> IMPRESSUM<br />
Möchten Sie etwas schreiben, haben Sie einen<br />
Themenvorschlag oder können Sie als Interview-<br />
partner zur Verfügung stehen? Rufen Sie uns in<br />
der Geschäftsstelle der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> an,<br />
Tel.: 08161 / 4830 - 124. Über Ihre Mitarbeit würden<br />
wir uns sehr freuen.<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:<br />
3. Juni <strong>2013</strong><br />
Schäfflerhalle (Mehrzweckhalle) am<br />
Viehmarktplatz, Moosburg<br />
VivaVita, Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />
Spender-Danksalon VivaVita, Gartenstr. 57, <strong>Freising</strong><br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e.V.<br />
Gartenstraße 57<br />
85354 <strong>Freising</strong><br />
Tel.: 08161 / 4830 - 0<br />
Fax: 08161 / 4830 - 130<br />
www.lebenshilfe-fs.de<br />
info@lebenshilfe-fs.de<br />
VERANTWORTLICH:<br />
Franz Burger, Geschäftsführer<br />
REDAKTION:<br />
Dr. Martin Weindl,<br />
Stabsstelle für Kommunikation<br />
und Öffentlichkeitsarbeit<br />
GESTALTUNG UND DRUCK ÜBER:<br />
werkBLICK, grafik & design<br />
Martin Hansen<br />
www.werk-blick.de<br />
ERSCHEINUNGSWEISE:<br />
Vierteljährlich an alle Mitglieder und MitarbeiterInnen der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> sowie für Förderer und Freunde.
Telefon 089 975-54054<br />
Telefax 089 975-41306<br />
regionalbuero@munich-airport.de<br />
www.munich-airport.de<br />
Gemeinsam Leben<br />
gestalten<br />
Die Flughafen München GmbH sorgt für Chancen und Zukunftsperspektiven: Wir sind verlässlicher Partner<br />
der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Freising</strong> e. V.