Das Magazin der Bundesimmobiliengesellschaft
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Thema<br />
Die Wotruba-Kirche<br />
am Wiener<br />
Georgenberg ist auf<br />
BIG-eigenem Grund<br />
gebaut. Ab 2021<br />
darf die BIG pro Jahr<br />
349 Euro dafür in<br />
Rechnung stellen.<br />
KircheN<br />
kräftig mitziehen. So gelang es unter an<strong>der</strong>em über Spenden<br />
rund 1,3 millionen euro aufzutreiben; <strong>der</strong> World monuments<br />
Fund – eine internationale Organisation mit Sitz in<br />
New York, die sich weltweit für die erhaltung von Denkmälern<br />
und historischen Stätten einsetzt – steuerte als größter<br />
einzelspen<strong>der</strong> 500.000 Dollar bei. Seit Jahren engagiert<br />
ist auch <strong>der</strong> „Verein Kulturerbe Salzburg“, <strong>der</strong> möglichst<br />
viele private und öffentliche Quellen anzuzapfen versucht.<br />
mit diesen mitteln konnte die Sanierung des Dachs sowie<br />
<strong>der</strong> Türme (Fertigstellung 2011), aber auch <strong>der</strong> apsis im<br />
Inneren finanziert werden.<br />
Wie Ronald Gobiet, Leiter des Salzburger Denkmalamtes<br />
und Schaltstelle bei den Restaurierungsarbeiten, erklärt,<br />
soll über allen anstrengungen die Rückführung des barocken<br />
Prachtbaus in den ursprünglichen Zustand stehen:<br />
„Wir wollen zu den Intentionen von Fischer von erlach zurück,<br />
damit man dessen Qualität auch erkennt.“ Bestes Beispiel<br />
ist etwa <strong>der</strong> teils gelungene Plan, das von Fischer von<br />
erlach konzipierte raffinierte Spiel mit Licht und Gegenlicht<br />
wie<strong>der</strong> zum Leben zu erwecken. So erstrahlt die zentrale<br />
Figur <strong>der</strong> maria Immaculata wie<strong>der</strong> in natürlichem<br />
Licht. „es gelang uns nämlich, ein jahrhun<strong>der</strong>telang geschlossenes<br />
Fenster über dem altar in den früheren Zustand<br />
zu versetzen, weshalb nun das Licht wie<strong>der</strong> einfallen<br />
kann“, so BIG-Projektleiter Karl Lehner.<br />
Doch diese arbeiten waren erst <strong>der</strong> anfang, denn für eine<br />
umfassende, große Lösung fehlen noch etliche millionen<br />
euro. auch für die zweite Bauphase hat die BIG zugesagt,<br />
weitere 3,5 millionen euro aufzuwenden. Laut Lehner<br />
gehe es nun vorrangig darum, das Bauwerk für die Besucher<br />
sicher zu machen und allen voran die marmor-Fußböden,<br />
die weiteren Fenster und den durchfeuchteten Putz in<br />
Ordnung zu bringen. allerdings hört beim Wandanstrich in<br />
BIG BusiNess<br />
etwa zwei meter höhe die Zuständigkeit des eigentümers<br />
auf, weshalb Lehner für eine Gesamtlösung plädiert. „es<br />
wird wenig Sinn machen, wenn wir dann bei zwei metern<br />
einfach aufhören.“ außerdem hielte er eine nachhaltige Lösung<br />
betreffend Lüftung für angebracht, damit neuerliche<br />
Schäden vermieden werden können – dazu bräuchte es<br />
aber etwa auch einen neuen eingangsbereich.<br />
„Es läppert sich“<br />
Für die große Innensanierung inklusive neuer elektroinstallation<br />
fehlen laut Landeskonservator Gobiet dann noch<br />
etwa acht millionen euro, die über verschiedenste Kanäle<br />
fließen sollen: „Wir werden wie<strong>der</strong> unsere anstrengungen<br />
unternehmen, wobei diese art von Lobbyismus nicht unsere<br />
eigentliche aufgabe ist.“ So habe Gobiet mit dem World<br />
monuments Fund bereits eine grundsätzliche Vereinbarung<br />
für eine weitere Unterstützung akkordiert, von einer<br />
münchner Stiftung gebe es 50.000 euro, das Kunstministerium<br />
habe 100.000 euro zugesagt: „So läppert sich das zusammen.“<br />
Zukünftig sollen die Salzburger Festspiele und<br />
konkret Dirigent Ricardo muti noch stärker mit Veranstaltungen<br />
eingebunden werden, auch plant Gobiet eine art<br />
Spenden-Canossagang zu den Benediktinern: „Früher wurde<br />
die Universität von diesem Orden geführt, daher sollen<br />
sie jetzt auch ein Scherflein beitragen.“<br />
„Spendenanimation“<br />
Die rechtliche Konstruktion als Universitätskirche ohne<br />
faktische Pfarrgemeinde macht die Finanzierung laut Gobiet<br />
nicht gerade einfacher: „eine Pfarre hat ja gewisse einnahmen<br />
und Latifundien. aber hier gibt es ja gar nicht so<br />
viele theologische Studenten.“ Kein Geld zu haben, also<br />
eine nicht dotierte Universitätspfarre zu sein, gibt auch ›<br />
Nr. 9 | 2011 | www.big.at<br />
Foto: BiG<br />
Foto: Günter Kresser<br />
Foto: michael Grühbaum<br />
Die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes wurde ab 1723 durch<br />
Graf Ferdinand Karl von Wicka als Familiengrablege <strong>der</strong> Wicka<br />
errichtet, die Weihe erfolgte 1732. <strong>Das</strong> Kirchlein selbst schmücken<br />
ein prachtvoller Altar sowie ein herrliches Fresko. <strong>Das</strong><br />
Stifterehepaar selbst ruht in einer Gruft unter dem Steinboden.<br />
Nr. 9 | 2011 | www.big.at<br />
<strong>Das</strong> Patrozinium zur heiligen Gottesmutter befindet sich auf dem Areal<br />
<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen Landwirtschaftsschule Francisco Josephinum<br />
in Wieselburg. Der frühbarocke Saalbau mit nachgotischen Elementen<br />
wurde urkundlich erstmals 1675 erwähnt.<br />
BIG BusiNess<br />
KircheN<br />
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Foto: Günter Kresser<br />
Foto: michael Grühbaum