Geochemie und Geochronologie des Erongo-Komplexes, Namibia
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GESTEIN / PRIMITIVER MANTEL<br />
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Geologische <strong>und</strong> geochemische Beschreibung der Etendeka-Provinz<br />
1<br />
Paraná-Etendeka-”low Ti”-Basalte<br />
Paraná-Etendeka-”high Ti”-Basalte<br />
Rb Ba Th U Nb K La Ce Pb Pr Sr P Nd Zr Sm Eu Ti Dy Y Yb Cs<br />
Lu<br />
Abbildung 2.2.1: Spiderdiagramm der Paraná-Etendeka-Flutbasalte (MgO > 4,5 Gew.-%) normiert auf die<br />
Werte <strong>des</strong> primitiven Mantels (Sun & Mc Donough, 1989). Die „high Ti“-Flutbasalte wurden aus Gründen der<br />
Übersichtlichkeit farbig unterlegt dargestellt. Die Daten der Flutbasalte stammen von Petrini et al. (1987),<br />
Cordani et al, (1988), Peate (1990) <strong>und</strong> Peate & Hawkesworth (1996).<br />
Problematisch in der Interpretation von Isotopenverhältnissen <strong>und</strong><br />
Spurenelementkonzentrationen ist allerdings die Assimilation kontinentaler Kruste im Laufe<br />
von AFC-Prozessen (Assimilation and Fractional Crystallization). Dadurch werden<br />
Spurenelemente wie Cs, Rb, K <strong>und</strong> Pb in der Schmelze angereichert, während die Schmelze<br />
an mantelspezifischen Spurenelementen wie Ni <strong>und</strong> Cr zunehmend verarmt. Ein Hinweis auf<br />
das Vorhandensein dieser Prozesse in der Genese der Etendeka-Flutbasalte ergeben<br />
Spiderdiagramm-Muster mit ausgeprägten positiven Pb- <strong>und</strong> negativen Nb-Anomalien, die<br />
besonders stark bei den „low Ti“-Basalten ausgeprägt sind (Abbildung 2.2.1). Somit scheint<br />
die Assimilation von kontinentaler Kruste bei den „low Ti“-Basalten eine größere Rolle<br />
gespielt zu haben als bei den „high Ti“-Basalten. Für eine Assimilation von kontinentaler<br />
Kruste würden auch die erhöhten δ 18 O-Werte von +6,3 ‰ bis +8,3 ‰ sprechen (Fodor et al.,<br />
1985; Harris et al., 1989). Der durchschnittliche δ 18 O-Wert <strong>des</strong> Mantels liegt bei +5,7±0,3 ‰<br />
(Taylor, 1980). Um diese, für mantelgenerierte Basalte relativ hohen δ 18 O-Werte zu<br />
erreichen, muss kontinentale Kruste assimiliert werden (Harris et al., 1989). Weiterhin<br />
sprechen für eine Assimilation von kontinentaler Kruste sowohl die negativen εNd-Werte bei<br />
vergleichsweise hohen 87 Sr/ 86 Sri-Verhältnissen (Abbildung 2.2.2) als auch eine positive<br />
Korrelation der 87 Sr/ 86 Sri-Verhältnisse mit zunehmenden SiO2-Gehalten (z.B. Thompson et<br />
al., 1984). Nach Gibson et al. (1996) findet die Kontamination der Quelle sowohl bei den<br />
„low Ti“- als auch bei den „high Ti“-Basalten in der Lithosphäre statt. Als Kontaminanten<br />
kommen nach Hergt et al. (1991) <strong>und</strong> Molzahn et al. (1996) z. B. subduzierte Sedimente in<br />
Frage.<br />
Scientific Technical Report STR 05/02 GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
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