Geochemie und Geochronologie des Erongo-Komplexes, Namibia
Geochemie und Geochronologie des Erongo-Komplexes, Namibia
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Geochemische Charakterisierung<br />
Die sauren Magmatite <strong>des</strong> <strong>Erongo</strong>-<strong>Komplexes</strong>. Von den sauren Magmatiten <strong>des</strong> <strong>Erongo</strong>-<br />
<strong>Komplexes</strong> wurden insgesamt 30 Proben analysiert (Tabellen A30-A35 im Anhang). Bei den<br />
analysierten Proben handelt es sich um Rhyodazite, Rhyolithe, Granodiorite <strong>und</strong> Leukogranite<br />
mit überwiegend peralumischem Charakter (Abbildung 4.2.13). Der A-Wert (A=Al-<br />
(K+Na+2Ca)) (Debon & Le Fort, 1982) ist in den meisten Fällen positiv <strong>und</strong> das A/CNK-<br />
Verhältnis (Al2O3 / (CaO+Na2O+K2O) (molar)) weist Werte zwischen 1,02 <strong>und</strong> 1,44 auf. Die<br />
(Fe+Mg+Ti)-Summen (B-Wert nach Debon & Le Fort, 1982) zeigen den geringeren Anteil<br />
mafischer Mineralphasen im <strong>Erongo</strong>-Granit (B=5-69) gegenüber dem Ombu-Granodiorit<br />
(B=101-141). Dabei weist der Ombu-Rhyodazit eine größere Variationsbreite insbesondere in<br />
den B-Werten gegenüber den anderen vulkanischen Einheiten (<strong>Erongo</strong>rus-Rhyodazit &<br />
Ekuta-Rhyolith) auf. Die SiO2-Gehalte der sauren Magmatite liegen im Bereich zwischen<br />
65,8 <strong>und</strong> 78,2 Gew.-%. Hauptelement-Variationsdiagramme zeigen, dass die TiO2-, Fe2O3 (tot),<br />
CaO- <strong>und</strong> MgO-Gehalte mit zunehmenden SiO2-Gehalten abnehmen (Abbildung 4.1.2).<br />
A = Al - (K + Na + 2Ca)<br />
100<br />
50<br />
0<br />
LEUKOGRANITE<br />
-50<br />
ERONGORUS-RHYODAZIT<br />
OMBU-RHYODAZIT<br />
EKUTA-RHYOLITH<br />
OMBU-GRANODIORIT<br />
-100<br />
ERONGO-GRANIT<br />
0 50 100<br />
B = Fe + Mg + Ti<br />
150 200<br />
35<br />
PERALUMISCH<br />
METALUMISCH<br />
Abbildung 4.2.13: B versus A-Diagramm der sauren Magmatite <strong>des</strong> <strong>Erongo</strong>-<strong>Komplexes</strong> nach Debon & Le<br />
Fort (1982). Neben den eigenen Daten wurden ebenfalls Literaturdaten von Emmermann (1979), Pirajno (1990)<br />
<strong>und</strong> Trumbull et al. (2000) verwendet.<br />
Ebenso nimmt Sr mit zunehmenden SiO2-Gehalten ab (Abbildung 4.1.2). Darüberhinaus<br />
existieren zwischen <strong>Erongo</strong>rus-Rhyodazit <strong>und</strong> Ombu-Rhyodazit Unterschiede in den<br />
Spurenelementgehalten. Die Abbildung 4.2.14 zeigt die Spiderdiagramme der sauren<br />
Magmatite normiert auf die Werte der durchschnittlichen oberen kontinentalen Kruste (OKK)<br />
(Taylor & Mc Lennan, 1985). Die meisten der dargestellten Spurenelemente <strong>des</strong> <strong>Erongo</strong>rus-<br />
<strong>und</strong> Ombu-Rhyodazits sind gegenüber der OKK angereichert. Bei allen sauren Magmatiten<br />
treten negative Anomalien bei den Elementen Nb, Ta, Sr <strong>und</strong> Ti auf, wobei festzustellen ist,<br />
dass die Nb-, Sr <strong>und</strong> Ti-Anomalien bei den <strong>Erongo</strong>rus-Rhyodaziten ausgeprägter sind als bei<br />
den Ombu-Rhyodaziten. Ebenso weisen die <strong>Erongo</strong>rus-Rhyodazite höhere Zr <strong>und</strong> Hf-Gehalte<br />
als die Ombu-Rhyodazite auf. Im Vergleich mit den Rhyodaziten zeigt der Ekuta-Rhyolith<br />
deutlich niedrigere Ba-, La-, Ce-, Sr-, Zr-, Sm- <strong>und</strong> Ti-Gehalte. Zusätzlich zeichnen sich<br />
Ekuta-Rhyolith <strong>und</strong> <strong>Erongo</strong>-Granit durch eine ausgeprägte negative Ba-Anomalie aus. In den<br />
Nb/Ta-Verhältnissen überlappen die Wertebereiche der sauren Magmatite. Unterschiede<br />
Scientific Technical Report STR 05/02 GeoForschungsZentrum Potsdam