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Gien Karssen

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keit, Schmerz und Durst ging sie ein Stück weg, setzte sich dort<br />

nieder und weinte, als ob ihr das Herz brechen wollte.<br />

Da hörte sie plötzlich die gleiche Stimme, die sie vor vielen<br />

Jahren schon einmal in der Wüste gehört hatte: Gottes Stimme.<br />

Wieder fragte der Engel des Herrn sie etwas: »Warum bist du<br />

verzweifelt, Hagar? Hab' keine Angst, Gott hat das Schreien des<br />

Kindes gehört! Steh auf und nimm den Jungen bei der Hand;<br />

denn ich werde seine Nachkommen zu einem großen Volk machen.«<br />

18<br />

Überrascht blickte sie auf und sah, nur ein paar Schritte<br />

entfernt, eine Quelle mit frischem Wasser. Sie rappelte sich auf,<br />

humpelte hin und füllte den Wasserschlauch. Mit dem von Gott<br />

geschenkten Wasser trank ihr Sohn neues Leben in sich hinein.<br />

Zum zweiten Mal hatte Jesus Christus Hagar in ihrem Elend<br />

besucht, um ihr Leben und das ihres Sohnes zu retten. Und<br />

wieder hatte er Ismael eine hoffnungsvolle Zukunft verheißen.<br />

Als Ismael älter war, reiste seine Mutter nach Ägypten, um<br />

ihm eine Frau zu suchen. Mit dieser Handlung zeigte sie, daß sie<br />

in ihrem Herzen immer noch eine Heidin war. Die lange Zeit, die<br />

sie zusammen mit Abraham und Sara gelebt hatte, hatte sie doch<br />

nicht ganz geändert. Selbst die Begegnung mit Jesus Christus<br />

hatte ihr Herz nicht wirklich getroffen. Der Herr, den sie in ihrer<br />

Not um Hilfe angerufen und der ihr auch geantwortet hatte, war<br />

nicht zum Herrn ihres Lebens geworden. Sie ließ ihn nicht ihr<br />

ganzes Herz besitzen.<br />

Weil der Herr im voraus wußte, daß sie sich für die Götzen<br />

ihres vergangenen Lebens entscheiden würde, hatte er es zugelassen,<br />

daß sie aus Abrahams Familie vertrieben wurde. Anstatt<br />

eines ruhigen und sicheren Lebens in der Nähe Abrahams hatte<br />

sie das unstete Nomadendasein in der Wüste gewählt. Diese<br />

furchtbare Wahl Hagars und Ismaels, ihr eigenes Leben zu<br />

führen, statt im Glauben an den Gott Abrahams zu leben, hat<br />

Auswirkungen auf die ganze Weltgeschichte gehabt. Ismael wurde<br />

der Vorvater der arabischen Völker, während die Israeliten<br />

die Nachkommen Isaaks sind. Die Feindschaft zwischen diesen<br />

18 Genesis (1 Mo) 21,17-18<br />

21

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