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keit, Schmerz und Durst ging sie ein Stück weg, setzte sich dort<br />
nieder und weinte, als ob ihr das Herz brechen wollte.<br />
Da hörte sie plötzlich die gleiche Stimme, die sie vor vielen<br />
Jahren schon einmal in der Wüste gehört hatte: Gottes Stimme.<br />
Wieder fragte der Engel des Herrn sie etwas: »Warum bist du<br />
verzweifelt, Hagar? Hab' keine Angst, Gott hat das Schreien des<br />
Kindes gehört! Steh auf und nimm den Jungen bei der Hand;<br />
denn ich werde seine Nachkommen zu einem großen Volk machen.«<br />
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Überrascht blickte sie auf und sah, nur ein paar Schritte<br />
entfernt, eine Quelle mit frischem Wasser. Sie rappelte sich auf,<br />
humpelte hin und füllte den Wasserschlauch. Mit dem von Gott<br />
geschenkten Wasser trank ihr Sohn neues Leben in sich hinein.<br />
Zum zweiten Mal hatte Jesus Christus Hagar in ihrem Elend<br />
besucht, um ihr Leben und das ihres Sohnes zu retten. Und<br />
wieder hatte er Ismael eine hoffnungsvolle Zukunft verheißen.<br />
Als Ismael älter war, reiste seine Mutter nach Ägypten, um<br />
ihm eine Frau zu suchen. Mit dieser Handlung zeigte sie, daß sie<br />
in ihrem Herzen immer noch eine Heidin war. Die lange Zeit, die<br />
sie zusammen mit Abraham und Sara gelebt hatte, hatte sie doch<br />
nicht ganz geändert. Selbst die Begegnung mit Jesus Christus<br />
hatte ihr Herz nicht wirklich getroffen. Der Herr, den sie in ihrer<br />
Not um Hilfe angerufen und der ihr auch geantwortet hatte, war<br />
nicht zum Herrn ihres Lebens geworden. Sie ließ ihn nicht ihr<br />
ganzes Herz besitzen.<br />
Weil der Herr im voraus wußte, daß sie sich für die Götzen<br />
ihres vergangenen Lebens entscheiden würde, hatte er es zugelassen,<br />
daß sie aus Abrahams Familie vertrieben wurde. Anstatt<br />
eines ruhigen und sicheren Lebens in der Nähe Abrahams hatte<br />
sie das unstete Nomadendasein in der Wüste gewählt. Diese<br />
furchtbare Wahl Hagars und Ismaels, ihr eigenes Leben zu<br />
führen, statt im Glauben an den Gott Abrahams zu leben, hat<br />
Auswirkungen auf die ganze Weltgeschichte gehabt. Ismael wurde<br />
der Vorvater der arabischen Völker, während die Israeliten<br />
die Nachkommen Isaaks sind. Die Feindschaft zwischen diesen<br />
18 Genesis (1 Mo) 21,17-18<br />
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