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Grundlagen systemischen Denkens und Beratens

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Vertreter des lösungsorientierten Ansatzes werden von vornherein das Zielverhalten<br />

des Ratsuchenden in den Vordergr<strong>und</strong> stellen, <strong>und</strong> gemeinsam mit dem Ratsuchenden<br />

Lösungswege entwickeln, die aus seinem Verhaltenspotential erwachsen.<br />

Der Ratsuchende wird prinzipiell als lösungskompetent angesehen.<br />

Im Gespräch wird demnach versucht Zugang zu der “persönlichen Landkarte“ des<br />

Ratsuchenden zu erlangen <strong>und</strong> gemeinsam mit ihm Muster oder Strategien für eine<br />

Lösung zu entwickeln, die der Ratsuchende dann in der Realität umsetzen kann.<br />

5. Der Philosoph in der Wirtschaft<br />

Der Zusammenhang von Systemtheorie <strong>und</strong> sokratischer Maieutik<br />

Anders als es etwa die Berufszweige der Psychologen <strong>und</strong> Pädagogen verstanden <strong>und</strong><br />

verstehen es die Philosophen mitunter schlecht, ihr Wissen <strong>und</strong> ihre Profession zu<br />

vermarkten.<br />

Das Anliegen selbst, dieses zu tun, gilt schon als unphilosophisch. Dabei gehen nicht<br />

wenige Theoreme etwa in der betrieblichen Weiterbildung insbesondere innerhalb der<br />

Felder von Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklung auf philosophische<br />

Fragestellungen zurück.<br />

Dazu wird der systemische Beratungsansatz näher betrachtet <strong>und</strong> ein Verweis auf die<br />

sokratische Maieutik angestellt.<br />

Nach wie vor gibt es keine philosophische Konzeption der Systemtheorie.<br />

Dabei geht gerade der zentrale Gedanke jeder <strong>systemischen</strong> Beratungsleistung auf die<br />

philosophische Fragetechnik zurück, eine Technik, welche Sokrates generiert hat <strong>und</strong><br />

die seither als “Hebammenkunst“ (Maieutik) bezeichnet wird.<br />

6. Systemische Beratung<br />

Systemische Beratung verfolgt vereinfacht gesprochen das Ziel, ein System so zu<br />

beraten, dass es dazu fähig wird, selbstständig <strong>und</strong> eigenverantwortlich die Lösung für<br />

eine sich stellende Anforderung zu finden <strong>und</strong> somit die systemimmanenten Kräfte zu<br />

entfalten. Evolutionistisch formuliert muss letztendlich das Ziel sein, die<br />

Überlebensfähigkeit des Klientensystems zu erhöhen.<br />

Der Berater hat sich hierbei möglichst neutral zu verhalten <strong>und</strong> möglichst jede<br />

Manipulation hinsichtlich eines Lösungsansatzes zu vermeiden.<br />

Im Gegensatz zu anderen Beratungsansätzen wird der systemisch orientierte Berater<br />

anbieten, die Situation transparent zu machen bzw. mögliche Veränderungsmuster zu<br />

diskutieren. Er wird jedoch nicht auf eine Veränderung drängen, also die Richtung der<br />

Veränderung vorgeben. Das würde jedoch in die innere Sinnhaftigkeit des Systems<br />

eingreifen <strong>und</strong> einen externen Sinn geben. Was für das System gut ist, kann aber nur<br />

das System selbst erkennen.<br />

Systemtheorie geht damit implizit davon aus, dass ein System die Möglichkeiten zur<br />

Lösung seiner Probleme immer schon in sich trägt. Es ist demnach einsichtig, dass es<br />

hinderlich sein kann, wenn der Berater vom Fach ist.<br />

Quelle: www.schulberatung.nrw.de – www.learnline.nrw.de – 2005 - 11

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