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MC-Handout 4xx - ChemistforChrist

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Anionische Polymerisation<br />

1920 - 1930 BuNa: Butadien + Natrium<br />

Bei der ionischen Polymerisation gibt es keinen zwangsläufigen Kettenabbruch durch<br />

Rekombination, weil die wachsenden Kettenenden wegen elektrostatischer Abstoßung<br />

ihrer gleichsinnigen Ladungen nicht miteinander reagieren können.<br />

So lassen sich Vinylmonomere, die in der Lage sind, die negative Ladung des Carbanions<br />

zu delokalisieren bevorzugt initiieren.<br />

Elektronenziehende Substituenten:<br />

R = -NO2 > -COR > -COOR > -CN > -C6H5 > - CH=CH2<br />

Im Gegensatz zur radikalischen ist die anionische Polymerisation nicht auf<br />

Vinylmonomerebeschränkt. Es können auch Aldehyde, Epoxide, cyclische Sulfide,<br />

Lactame u.a. polymerisiert werden.<br />

C O S<br />

OMe<br />

O<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Na<br />

Prinzip Monomere Initiatoren<br />

I +<br />

I + X<br />

X sBu Li<br />

Y<br />

SET<br />

O<br />

HN<br />

COOR<br />

Me<br />

COOR<br />

CN<br />

CN<br />

Me<br />

O O S S<br />

O<br />

O<br />

Si Si<br />

O Si O<br />

O<br />

2x<br />

CN<br />

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H 2<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

NaH<br />

OR M<br />

H 2O<br />

OR K<br />

Bu 2SnX 2<br />

Sn(COOR) 2<br />

Bu<br />

difunktioneller Initiator<br />

Grüne Farbe Rote Farbe<br />

Als Monomere sind insbesondere Vinylverbindungen geeignet, die eine<br />

elektronenziehende Gruppe enthalten.<br />

EWG<br />

Diese sind in der Lage, das bei der Addition der Base entstehende Carbanion zu<br />

stabilisieren. Die Reaktivität der Monomere sinkt daher mit abnehmendem –I/-M Effekt<br />

von EWG.<br />

-NO2 > -C(=O)-R > -CN > -COOR > -Ph > -CH=CH2 >> -CH3<br />

Anionische Vinylpolymerisation<br />

R<br />

Li<br />

O<br />

N<br />

O<br />

Na


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Die charakteristischen Züge der lebenden anionischen Polymerisation sind:<br />

a) ki>> kp, d.h der Initiator steht schon zu Beginn der Polymerisation quantitativ zur<br />

Verfügung.<br />

b) Wachstum erfolgt für alle Ketten unter gleichen Bedingungen<br />

c) Wachstum erfolgt ohne Abbruch<br />

Polymerisationsgrad und Umsatz bei der lebenden anionischen Polymerisation<br />

Beim Wachstum aller Ketten ohne Abbruch folgt für den Polymerisationsgrad:<br />

Monomerkonzentration<br />

DP =<br />

Initiierung<br />

Konzentration an Mono(Di-)anionen<br />

Diese Beziehung besagt, dass sich der Polymerisationsgrad DP direkt aus dem<br />

Verhältnis der eingesetzten Monomer und Initiatorkonzentration berechnen lässt.<br />

a) Basenaddition<br />

M B M B M + B<br />

kovalente<br />

Bindung<br />

Solvens getrenntes<br />

Ionenpaar<br />

vollständig dissoziierte<br />

Ionen<br />

Polarität des LM nimmt zu<br />

Im Initiierungsschritte erfolgt eine Basenaddition, wobei das Kation M + je nach LM<br />

undissoziiert oder dissoziiert vom Carbanion vorliegt. Die benötigte Basizität des<br />

Initiators hängt von der EN von dem am Vinyl hängenden EWG ab. Je größer EN EWG,<br />

desto schwächer die benötigten Basen.<br />

b) Elektronentransfer<br />

Als Elektronendonoren dienen starke Reduktionsmittel (z.B Naphtalin Natrium) in dipolar<br />

aprotischen LM (z.B. THF). Die Monomere müssen eine hohe Elektronenaffinität besitzen,<br />

wie z.B. Styrol (Dimerisiert sofort zum Dianion).<br />

Kettenwachstum:<br />

Das Kettenwachstum erfolgt bei a) und b) durch "Monomerinsertion" in die Bindung<br />

zwischen Carbanion und Metallkation am jeweiligen Kettenende. Die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit hängt stark vom Charakter der Bindung zwischen geladenem<br />

Kettenende und Gegenion ab. Zusätzlich kann sie von Assoziatbildungen beeinflusst<br />

werden.<br />

Kintische Beschreibung erschwert durch:<br />

a) Solvensgetrennte / Kontakt / Freien Ionenpaare<br />

b) Aggregatbildung (vgl. n-BuLi)<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

DP<br />

P<br />

anionisch<br />

radikalisch<br />

Stufenreaktion<br />

P (Umsatz) und DP wachsen linear mit der Reaktionszeit. Je höher die<br />

Initiatorkonzentration ist, desto rascher erfolgt die Polymerisation und desto niedriger ist<br />

der DP.<br />

Theoretisch sollte ein Living-Polymerisat umso einheitlicher sein, je größer sein mittlerer<br />

Polymerisationsgrad ist. Praktisch läuft Qw,n mit zunehmendem Pn jedoch durch ein<br />

Minimum, da mit wachsender Kettenlänge des Polymers die Viskosität der Lösung stark<br />

ansteigt, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der zugegebenen Monomermoleküle auf<br />

die vorhandenen aktiven Zentren experimentell immer schlechter zu realisieren ist.<br />

Das Zeit / Umsatzverhältnis lässt sich aus der Gleichung für die<br />

Wachstumsgeschwindigket durch Integration ermitteln.<br />

ln [M] 0<br />

[M] t<br />

= k p [I] t<br />

Trägt man ln ([M]0 / [M]t) gegen t auf, so erhält man eine Gerade mit der Steigung kp [I]<br />

Die Auftragung lässt erkennen, dass eine hohe Konzentration an I einen raschen Umsatz<br />

bewirkt.<br />

ln [M] zunehmende<br />

0<br />

Konz. an I<br />

[M] t<br />

Einfluss der Ionensolvatation auf die Kinetik<br />

t/s<br />

In gut solvatisierenden Lösungsmitteln [THF, DME (Dimethoxethan)] dissoziieren die<br />

Initiatoren zum Teil in freie Ionen. Das gleiche gilt für die wachsenden Kettenenden. Ein<br />

Kontaktionenpaar am Kettenende wird somit langsamer polymerisieren, als ein freies<br />

Ionenpaar. In unpolaren LM dissoziieren die kleinen Alkalimetallionen (Li + schlechter als<br />

die großen (Cs + )<br />

Molekulargewichtsverteilung<br />

Da alle Ketten gleichzeitig gestartet werden und ohne Abbruch wachsen können ergeben<br />

sich sehr enge Verteilungen mit Mw/Mn ~1. Die resultierende Molekulargewichtsverteilung<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

entspricht einer Poisson-Verteilung, während bei anderen Polyreaktionen die<br />

wahrscheinlichste Verteilung (Schulz-Flory-Verteilung) gefunden wird. Die Dispersität<br />

D = M w<br />

M n beträgt nahezu 1.<br />

Gewichtsanteil<br />

2 3 4 5<br />

1<br />

Poisson<br />

0 20 40 60 80 100 120 140<br />

Polymerisationsgrad<br />

Lebend anionisch<br />

D=<br />

M W<br />

M n<br />

Dargestellt für kin. Kettenlänge ν = 50<br />

=1.009<br />

Dies ermöglicht zum Beispiel die Verwendung von durch anionischer PM hergestelltem PC<br />

als Standards für die Gelpermeationschromatographie (GPC).<br />

M W<br />

M n<br />

~1<br />

M W<br />

Poisson-Verteilung Schutz-Flory Verteilung<br />

Kettenübertragung und Abbruch:<br />

Wird mit Amiden in polaren LM polymerisiert (z.B. mit KNH2 in flüssigem NH3), so kann<br />

Protonenübertragung auftreten d.h. das Carbanionische Ende kann NH3 wieder zu NH2 -<br />

deprotonieren.<br />

Bei der anionischen Polymerisation mit Acrylnitril kann das Monomere ein H + an das<br />

carbanionische Ende abgeben und somit als Überträger wirken.<br />

Sowohl die Wachstumsgeschwindigkeit als auch der DP ist hierbei abhängig von der<br />

Lösungsmittelkonzentration. Da ktr (Übertragungskonstante) recht groß ist, sind keine<br />

hohen Molekulargewichte zu erwarten. Vermeidung der Übertragungung:<br />

Da die Aktivierungsenergie der Übertragungsreaktion viel größer ist als die der Start- und<br />

der Wachstumsreaktion, kann die Kettenübertragung bei den für ionische<br />

Polymerisationen in der Technik üblichen tiefen Temperaturen zwischen -50 und -100°C<br />

meist vernachlässigt werden. Allerdings verläuft die Polymerisation dann langsamer.<br />

Ansonsten erfolgt bei der anionischen Polymerisation in der Regel kein spontaner<br />

Abbruch, solange O2, H2O und CO2 frei gearbeitet wird. Da die aktiven Kettenenden in<br />

M n<br />

>1<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

ihrer Anzahl und Reaktivität während der gesamten Dauer des Experimentes zur<br />

Verfügung stehen, nennt man eine solche Polymerisation nach dem Vorschlag ihres<br />

Entdeckers M. Szwarc eine „lebende“ („Living“-) anionische Polymerisation.<br />

Lebende Polymerisation, Voraussetzungen:<br />

- Alle Kettenenden aktiv (Michael Szwarc)<br />

- Keine Abbruch<br />

- Keine Übertragungsreaktionen<br />

- Keine Nebenraktionen<br />

- Kettenlänge wird immer größer Pn* + M → Pn+1*<br />

Test, ob lebend oder nicht:<br />

1) Molmasse ~ Umsatz<br />

M n<br />

DP<br />

2) Kinetik:<br />

M 0<br />

I 0<br />

d[<br />

M ]<br />

− = kP<br />

⋅[<br />

Pn<br />

*] ⋅[<br />

M ]<br />

[ M ]<br />

konst.<br />

d M<br />

kP<br />

t<br />

M<br />

'<br />

[ ]<br />

− ∫ =<br />

[ ] ∫ Reaktion erster Ordnung<br />

3) GPC nicht immer!<br />

M W<br />

M n<br />

= 1<br />

P<br />

Kein wichtiges Kriterium für lebende Polymerisation<br />

Vorraussetzung: Alle Ketten wachsen gleichzeitig.<br />

4) Blockcopolymere<br />

Synthese von Blockcopolymeren: Zugabe von anderem Monomer → Block →<br />

Lebend. Pfropfpolymere, Sternpolymere.<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Bei gewolltem Abbruch lassen sich definierte Kettenenden erzeugen:<br />

Cl<br />

Abbruchreagenz Endfunktion<br />

Säuren, H 2O, ROH, PhOH Alkyl<br />

CO 2 , acyclische Anhydride<br />

N<br />

Si<br />

Si<br />

Carboxyl<br />

Ethylenoxid, Lactone Hydroxyl<br />

Ester, Säurechloride<br />

Keto<br />

Benzyl, Allylhalogenide Benzyl / Allyl<br />

Amino<br />

Phosgen Säurechlorid<br />

O 2<br />

Me<br />

Cl Cl<br />

Me<br />

Ringbildung<br />

Niedrige Konz. < 1%<br />

Me<br />

Cl Cl<br />

Me<br />

+<br />

Kopplung durch SiCl4 - Sternpolymere<br />

Cl<br />

Cl Cl<br />

Cl<br />

+ Si<br />

R Si<br />

Peroxo<br />

Me<br />

Me<br />

Me<br />

Si<br />

Me<br />

Si<br />

Me Me<br />

Me<br />

Si<br />

Me<br />

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Me<br />

Si<br />

Me<br />

Cl<br />

z.B. Styrolux (BASF ® )<br />

Bei Dianionen entstehen in diesem Fall Netzwerke, die allerdings nicht in idealer Form<br />

vorliegen, da es wegen anteiliger Ringbildung zur Erniedrigung des Ordnungsgrades<br />

kommt.<br />

- Geringe Schmelzviskosität


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

- Optik<br />

- Schlagzähigkeit / Transport<br />

Propfcopolymerisation von PMMA mit Polystyrol.<br />

Me Me Me<br />

H2 C<br />

H2 C<br />

H2 C + n PS<br />

OMe<br />

O<br />

OMe<br />

O<br />

OMe<br />

O<br />

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Me<br />

H 2<br />

C<br />

O<br />

Me<br />

H 2<br />

C<br />

O<br />

Me<br />

PS PS PS<br />

Durch die dynamische Natur der Gleichgewichte kann es also sein, dass eine Kette<br />

spontan das Wachstum einstellt und eine andere, bisher inaktive (weil nicht dissoziierte),<br />

dafür wieder dissoziiert und weiterwächst. Der Kettenabbruch ist aber nur<br />

vorübergehend, denn das inaktive Kettenende kann wieder dissoziieren und hat dann,<br />

sofern noch Monomer vorhanden ist, die gleiche Chance, weiterzuwachsen. Da die<br />

Dissoziation eines jeden inaktiven Kettenendes ganz dem Zufall überlassen ist, werden<br />

alle Ketten, eine genügend lange Polymerisationsdauer vorausgesetzt, gleich lange im<br />

wachstumsfähigen Zustand verweilen. einheitlich lange Makromoleküle. Bei der Living-<br />

Polymerisation ist man in der günstigen Lage, die Polymerisation durch Regulierung des<br />

Monomerzulaufs auf viele Stunden ausdehnen und so das Verhältnis τ / t klein halten zu<br />

können. (τ = Verweilzeit in einem inaktiven Zustand)<br />

Möglichkeiten der anionischen Polymerisation<br />

- Enge MWG Verteilung<br />

Der Polymerisationsgrad der entstehenden Polymeren errechnet sich daher nach:<br />

[Monomer]<br />

P n = .<br />

[Initiator]<br />

- Aktive Kettenenden können als Initiatoren für ein neu hinzugefügtes Monomer<br />

dienen. Blockcopolymere mit gewünschten Blocklängen und sehr enger<br />

Blocklängenverteilung zugänglich.<br />

- Durch Abbruch mit modifizierten Reagenzien lassen sich Makromoleküle mit<br />

speziellen Endgruppen („Telomere“) herstellen. Schließlich sind durch die<br />

Verwendung multifunktioneller anionischer Initiatoren auch ganz spezielle<br />

Makromolekül-Strukturen wie Sternpolymere, Kammpolymere und<br />

Bürstenpolymere, Makrocyclen (Chlorsilane) oder Modellnetzwerke zugänglich.<br />

Nachteil der Anionische Polymerisation<br />

Viele funktionelle Monomere werden beim Einsatz von starken Basen wie BuLi zerstört.<br />

Reaktionsmechanismen<br />

Leitfähigkeitsmessungen haben gezeigt, dass die Dissoziationskonstante für die „livingends“<br />

selbst in polaren Lösungsmitteln nur bei etwa 10 -6 bis 10 -8 Mol/l liegt. Man hat es<br />

also fast ausschließlich mit Ionenpaaren zu tun, die mehr oder weniger stark durch das<br />

Lösungsmittel solvatisiert werden<br />

Praktische Bedeutung besitzen solche bifunktionelle Initiatoren (Styrol + Na-Naphtalin)<br />

bei der Bildung von ABA Blockcopolymeren<br />

PMMA: In unpolaren Lösungsmitteln überwiegt isotaktische Anlagerung, in polaren<br />

Lösungsmitteln die syndiotaktische. Allgemein: dass Faktoren, die eine starke<br />

H 2<br />

C<br />

O


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Koordination zwischen Anion und Kation begünstigen wie z.B.:kleines Kation, unpolares<br />

Lösungsmittel erhöhen die Taktizität (insebesondere die Isotaktizität )erhöhen<br />

Da die Initiatormenge bei Laboransätzen in der Größenordnung von 10 -3 bis 10 -5 Mol<br />

liegt, kann ein unbeabsichtigter „fahrlässiger“ Abbruch der Polymerisation nur durch<br />

sorgfältige Reinigung der Reaktionsgefäße, der Monomeren, des Lösungsmittels und<br />

unter extremem Ausschluss von Sauerstoff, CO2 und Feuchtigkeit verhindert werden. Das<br />

Befüllen der Apparatur sowie die Polymerisation selbst werden daher stets unter Reinst-<br />

Stickstoff oder Argon durchgeführt.<br />

Nur wenige technische Kunststoffe werden durch anionische Polymerisation hergestellt:<br />

CN<br />

CN<br />

OMe<br />

OMe<br />

CN<br />

O<br />

O<br />

Poly(butadien)<br />

(1,4 cis/trans od. 1,2)<br />

Elastomer,<br />

Reifenherstellung<br />

Poly(isopren)<br />

( 1,4 cis/trans, 1,2 od.<br />

3,4)<br />

Elastomer,<br />

Reifenherstellung<br />

Poly(methylmethacrylat)<br />

PMMA<br />

Plexiglas<br />

Poly(methylcyanacrylat)<br />

Adhäsiv<br />

(Sekundenkleber)<br />

Poly(dicyanacrylat)<br />

Sprühpflaster<br />

POM (Polyoxymethylen) 1959 Dupont<br />

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O<br />

H H<br />

O<br />

O<br />

O O<br />

HN<br />

Si<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Si<br />

Si<br />

O<br />

Poly(oxymethylen)<br />

POM<br />

Konstruktionswerkstoff<br />

Poly(ethylenoxid)<br />

Verdicker<br />

Poly(oxymethylen)<br />

POM<br />

Technokunsstoff<br />

Poly(ε-caprolactam)<br />

Nylon-6<br />

Fasern, Thermoplaste<br />

Poly(dimethylsiloxan)<br />

Elastomere,<br />

Dichtungsmittel<br />

Synthese durch Anionische Suspensionspolymerisation von Paraformaldehyd und<br />

anschließende Endgruppenstabilisierung z.B. durch Ac2O. Als Suspensionsmittel dienen<br />

aliphatische Kohlenwasserstoffe. Initiatoren z.B. Tributylamin<br />

a) Spaltung des Paraformaldehyds durch Erhitzen.<br />

b)


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

R COO NR 4 + CH 2O<br />

< 0°C<br />

T>T C<br />

O<br />

R O O O O<br />

Endgruppenstabilisierung<br />

O O<br />

Me O<br />

O O<br />

R O O O O<br />

D ~2. Polymere ist hochkristallin, weist daher eine große Härte und Steifigkeit auf.<br />

Polyole<br />

HO OH<br />

HO OH<br />

O<br />

Mit NaOH<br />

O<br />

H 2<br />

KOH<br />

-H 2O<br />

C O<br />

n<br />

Me<br />

+<br />

PUR Chemie<br />

CH 3<br />

H 2<br />

C<br />

NaOH O<br />

HO O<br />

HO OH<br />

H 2<br />

C OH<br />

1-5<br />

N C O<br />

CH 2<br />

Polyamid (1939 IG Farben "Perlon")<br />

K<br />

O<br />

Me<br />

langsam<br />

zugeben<br />

O<br />

O<br />

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O<br />

O<br />

Me<br />

H 2<br />

C OH<br />

n<br />

Me<br />

H 2<br />

C O<br />

n<br />

Me<br />

a) VK Verfahren: Geschmolzenes ε−Caprolactam (Tm = 70°C) wird im Rohr mit 0,3-<br />

5% H2O erhitzt, allmählich auf 240°C erwärmt, wobei das H2O abdestilliert wird.<br />

Als Produkt wird geschmolzenens Polymer erhalten. (Tm = 220°C)<br />

b) Alkalische Schnellkondensation:<br />

Geschmolzenes freies Lactam wird mit einem Kat. (p-TsOH) zunächst auf 120°C,<br />

später auf 160-210°C erwärmt. Die Polymerisation wird direkt in der Form<br />

durchgeführt (Guß Polyamid) und dient zur Herstellung technischer Teile. D~2,<br />

Kristallinitätsgrad ca. 30-50% → trübes Material.<br />

Bei der Initiierung entstehen durch Basenzugabe Lactamanionen, die mit cyclischen<br />

Amiden unter Bildung von N-acylierten Lactamringen reagieren.


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

PA-6<br />

H 2<br />

O<br />

Ox. NH 2OH<br />

HN<br />

O<br />

NaH<br />

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O R N<br />

Aus dem Mechanismus folgt, dass die Reaktion durch Zusatz von Säurechloriden,<br />

Anhydrden, Isocyanaten beschleunigt werden kann.<br />

Lactonpolymerisation<br />

Erfolgt durch Basenaddition an die C=O Gruppen mit nachfolgender Ringspaltung an der<br />

Esterbindung.<br />

Cyanacrylate<br />

CN<br />

COOR<br />

Lassen sich durch Feuchtigkeitsspuren polymerisieren. Finden Verwendung als LM frei,<br />

kalt und schnellhärtende Einkomponentenklebstoffe, die hochmolekulare Produkte mit<br />

guter Haftung auf Glas, Keramik, Holz, Metall, Gummi und einigen Kunststoffen ergeben.<br />

Sauer reagierende Oberflächen verzögern bzw. verhindern Polymerisation. Cyanacrylate<br />

werden in der Optik und Elektrotechnik, aber auch als Sekundenkleber eingesetzt (Auch<br />

Chirurgie!).<br />

PMMA<br />

Kontrolliert anionische Acrylatpolymerisation<br />

Anionisch Polymerisation an Acrylaten:<br />

Problem:<br />

n-Bu Li<br />

Lösung:<br />

n-Bu Li<br />

n-Bu<br />

MeO<br />

O<br />

- MeO<br />

Ph<br />

Ph<br />

Diphenylethan<br />

Ph<br />

Ph<br />

O<br />

Me<br />

n-Bu<br />

n-Bu<br />

OMe<br />

Micheal-Addition<br />

O<br />

Ph<br />

Ph<br />

Initiator<br />

N<br />

sterisch stark gehindert<br />

O<br />

Me<br />

OMe<br />

O<br />

Me<br />

O<br />

OMe<br />

O<br />

PMMA<br />

PA 6


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Verhinderung der Nebenreaktion: Addition von Diphenylethan<br />

O<br />

O OR<br />

OR<br />

O<br />

OMe<br />

H<br />

O<br />

OMe<br />

O OR<br />

Diese Reaktionen verhindern lebende PM<br />

Gruppenübertragungspolymerisation (DuPont)<br />

Darstellung lebender Polymerer aus polaren Molekülen (Acryl und Methacrylsäuren). Die<br />

Reaktion ist eine Micheal-Addition einer Organosilicium Verbindung an α,β-ungesättigte<br />

Ester, Ketone, Nitrile und Carboxamide. Das Kettenwachstum verläuft über eine<br />

Übertragungsreaktion der Silylgruppe vom Silylketenacetal-Katalysator auf das<br />

Monomere unter Bildung eines neuen Ketenacetals die wiederholte Addition führt zu<br />

lebender Polymerisation. Allerdings ist die GTP keine echte lebende PM, da Cyclisierung<br />

als langsame Abbruchreaktion eintritt. Cokatalysator: Anionische Spezies oder LS.<br />

Monomere, die protischen Wasserstoff enthalten (z.B. Säuren) sind für die GTP<br />

ungeeignet. GTP eignet sich zur Darstellung von Blockcopolymeren, z.B. unter<br />

Verwendung von MMA (Methylmethacrylat) oder BMA (ButylMA). Die Blocklänge lässt<br />

sich durch Variation des Monomer / Initiator Verhältnisses kontrollieren.<br />

OMe<br />

OTMS<br />

MMA<br />

(PMMA)<br />

OMe<br />

OTMS<br />

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O<br />

BMA<br />

H<br />

(PMMA)<br />

Initiator der Polymerisation ist z.B. Dimethylketentrimethylsilylacetal.<br />

Die GTP ist eine Quasilebende PM (Abbruch nur durch Ringbildung)<br />

a) Initiierung:<br />

- Initiator: Silylketenacetal<br />

OMe<br />

O<br />

- Oder mit TMS-Cl<br />

H<br />

O<br />

O<br />

b) Kettenstart<br />

BuLi<br />

HN(SiMe 3) 2<br />

macht eigentlich nur LHMDS<br />

sterisch stärker behindert<br />

LDA<br />

O<br />

O<br />

OMe<br />

OTMS<br />

O<br />

O<br />

TMS-Cl<br />

(PBMA)<br />

OMe<br />

O TMS<br />

O<br />

OTMS<br />

Dimethylketen-trimethylsilylacetal


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

R OMe Nu- Me<br />

Kat.<br />

OTMS<br />

Cokat.,<br />

eventuell<br />

noch LS<br />

- - -<br />

Nu = HF2 , CN , Me3SiF 2<br />

LS = Zn-halogenide, AlR2Cl R<br />

Me<br />

OMe<br />

Nu<br />

O Si<br />

Me<br />

Me<br />

- MMA<br />

Die Reaktion ist eine Micheal Addition einer Organosilicium<br />

Verbindung an α, β ungesättigte Ester, Ketone, Nitrile und<br />

Carboxamide.<br />

Aus dem Silylenolether wird mit Hilfe des Cokat (z.B. F - )<br />

zu einem kleinen Anteil das Enolat gebildet, welches weit<br />

aus Reaktiver ist als der Silylenolether. Dieser reagiert dann<br />

weiter.<br />

TIEKE:<br />

Konzertiert<br />

R<br />

Me<br />

OMe<br />

O<br />

O<br />

Si<br />

OMe<br />

Nu -<br />

Me<br />

Me<br />

Me<br />

R<br />

Me<br />

Me<br />

OMe<br />

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O<br />

O<br />

OMe<br />

Nu -<br />

Si<br />

Me<br />

R<br />

Me<br />

Me<br />

Me<br />

R<br />

OMe<br />

O<br />

-NuSi(Me) 3<br />

+NuSi(Me) 3<br />

Nicht wirklich lebend, trotzdem enge Molmassenverteilung → Grund: Die<br />

Geschwindigkeitskonstante zur schlafenden Spezies ist sehr viel größer, als die<br />

Geschwindigkeit der Polymerisation. Somit ist die Konz der aktiven Spezies sehr gering.<br />

Schnelles GG zwischen Silylketenacetal und Enolat verhindert Enolat-Nebenreaktionen.<br />

Bildung von Blockcopolymeren hängt von der Additiionsgeschwindigkeit des zweiten<br />

Monomers und der Polymerisationsgeschwindigkeit ab. Die Blocklänge lässt sich durch<br />

Variation des molaren Monmer Initiator-Verhältnisses kontrollieren. Die Reaktion ist sehr<br />

empfindlich gegenüber Verunreinigungen, so dass alle Reagentien und LM sehr trocken<br />

sein müssen.<br />

Blockcopolymere:<br />

z.B MMA (Methylmethacrylat) und BMA(Butylmethacrylat)<br />

Auch die Bildung telechelischer Polymerer ist möglich, durch Zugabe von TBAF (Bu4NF)<br />

kann TMS schrittweise entfernt werden und man erhält ein Hydroxyendgruppe.<br />

Telechele sind definiert als Polymere mit niedriger Molmasse (Mn < 20 000 g/mol) die<br />

funktionelle Endgruppen tragen welche zum Aufbau von Blockcopolymerisationen und<br />

Netzwerken genutzt werden können.<br />

Anionische PM in der Technik:<br />

SB, SBS, SEBS, Styrolux, Styroflex<br />

Me<br />

Nu -<br />

Si<br />

Me<br />

Me<br />

Me<br />

OMe<br />

O<br />

O<br />

OMe


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

BuLi<br />

PS<br />

PS-b-BR<br />

"tapered" = Spitz zu laufen<br />

7 Kationische Polymerisation<br />

Kationische Polymerisationen sind Kettenreaktionen. Die Polymerisation erfolgt in den<br />

drei Schritten Initiierung, Wachstum und Abbruch. Die Reaktion kann als kationische<br />

Vinylpolymerisation oder kationische ringöffnende Polymerisation erfolgen.<br />

Carbenium Ion Oxonium Ion<br />

Kinetik der kationischen Polymerisation<br />

Initiatoren:<br />

O<br />

Starke Protonensäuren: HClO4, CF3SO3H,....<br />

Lewis Säuren: AlCl3, SnCl4, BF3, FeCl3, SnBr4 (AlCl3 → AlCl4 - AlCl2 + )<br />

Alkylhalogenide + LS: R-Cl + BF3 → R + [ClBF3] -<br />

Alkohole (H2O) + LS: R-OH + BF3 → R + [ROBF3] -<br />

Carbenium Ionen Ph3C + BF4 - , R3S + X - , ArN2 + X -<br />

Fotoinitiatoren: Ph3S + BF4 - → Ph . + Ph2S + HF +..<br />

Fe PF 6<br />

O<br />

hν<br />

O<br />

Fe<br />

O O<br />

PF 6<br />

Initiation<br />

Reaktionsgeschwindigkeit und Mechanismus hängen von der Polarität des LM und der<br />

Natur des Gegenions ab. In polaren L.M. liegt der Initiator in der dissoziierten Form als<br />

freie Ionen, in unpolaren LM undissoziiert, d.h. kovalent vor. Mit der Polarität des LM<br />

nimmt auch die Reaktionsgeschwindigkeit zu.<br />

M A M A M + A<br />

kovalente<br />

Bindung<br />

LM separiertes<br />

Ionenpaar<br />

Polarität des LM nimmt zu<br />

Wachstum<br />

freie Ionen<br />

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.......<br />

Mechanismus ist abhängig vom Gegenion, LM, T und Art des Monomeren.<br />

Wachstumsrate: - d[M]<br />

dt<br />

=<br />

k i k p<br />

k t<br />

[HX] [M] 2


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

D.h die Reaktion ist 2. Ordnung bzgl. der Monomerkonzentraion in Abweichung von der<br />

radikaliscchen Additionspolymerisation<br />

Generell erfolgt bei der kationischen Polymerisation die Monomeraddition langsamer als<br />

bei der radikalischen. Es sind aber mehr wachsende Ketten zugegen, so dass die<br />

Reaktion insgesamt schneller erfolgt.<br />

Abbruch<br />

Kettenabbruch kann erfolgen durch:<br />

a) Spontane Zersetzung des Carbeniumions (d.h. Reversion des Initiationsschrittes<br />

oder Reaktion mit dem korrespondierenden Anion).<br />

b) Kettenübertragung durch<br />

- Abgabe eines Protons von dem Carbenium Ion<br />

- Abstraktion eines Cl - von einem anderen Molekül (z.B. LM CCl4)<br />

- Abstraktion eines "lose" (d.h z.B. tertiär gebundenen) Hydrids.<br />

Polymerisationsgrad<br />

Da Rekombination bei der kationischen Polymerisation nicht möglich ist, ist der<br />

Polymerisationsgrad DP gleich der kinetischen Kettenlänge n. DP ist dann einfach der<br />

Quotient aus Wachstums / Initiierungsrate bzw. Wachstums / Abbruchrate, bei Gültigkeit<br />

des stationären Zustands. DP ist sowohl beim spontanen Abbruch, als auch beim Abbruch<br />

durch Kettenübertragung unabhängig von [I], bei Kettenübertragung ist DP sogar<br />

unabhängig von allen Konzentrationen.<br />

Mit stabilen Anionen wie z.B. SbCl6 - , PF6 - lassen sich lebende PM einleiten. Allerdings sehr<br />

schwierig-wird kaum praktiziert.<br />

Temperatureinflüsse auf die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

Wieder lässt sich die Temperaturabhängigkeit der Geschwindigkeitskonstanten von<br />

Initiierung, Wachstum und Abbruch durch Arrhenius beschreiben. Da EP <br />

Ep sind, nimmt der Polymerisationsgrad mit zunehmender Temperatur ab.<br />

Stereospezifische kationische Polymerisationen<br />

Bei der kationischen Polymerisation von Isobutylvinylether mit BF3-Etherat wird<br />

hauptsächlich isotaktisches Polymer produiert. Gründe für die stereospezifische<br />

Verknüpfung:<br />

a) Die sterische Abschirmung einer Seite der C=C Dobi.<br />

b) Die Existenz eines zyklischen ÜZ, der als Templat für das angreifende Monomer<br />

wirkt.<br />

Stereospezifische kationische Polymerisationen<br />

Z.B. Polymerisation von MMA mit BuLi. Bei entsprechend polarem LM wird der Initiator<br />

stärker dissoziiert und die Polymerisation löuft anionisch. Dies führt zu ähnlichen<br />

Bedingungen, die denen der freien radikalischen Polymerisation ähneln und bei denen<br />

syndiotaktische Verknüpfungen bei tiefer Temperatur begünstigt sind.<br />

Allgemein gilt:<br />

- Tiefe Temperaturen fördern Stereoregularität<br />

- Der Initiator kann die Stereoregularität beeinflussen<br />

- Die Polarität des LM beeinflusst die Taktizität<br />

Monomere<br />

Die Bereitschaft zur Polymerisation hängt ab von der:<br />

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<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

a) Um positive Ladung tragen zu können, benötigt es Monomere mit<br />

elektronenreichen Doppelbindungen.<br />

b) Stabilität des gebildeten Carbenium Ions.<br />

Beides wird begünstigt, durch die Gegenwart von Substituenten mit +I / +M<br />

Effekt.<br />

O<br />

OR<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

POM (Polyoxymethylen) – Trioxan Polymerisation<br />

CO + H 2<br />

Synthesegas<br />

R<br />

+<br />

O<br />

O<br />

O<br />

CH 2=O<br />

aber auch Supersäure möglich:<br />

- +<br />

BF3 + H2 HBF3 + H<br />

R<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Me<br />

Me<br />

O<br />

O<br />

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N<br />

O<br />

Trioxan<br />

O<br />

O<br />

O<br />

R<br />

H<br />

Ph<br />

O<br />

O O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O O O OH<br />

O O O OH 2 O O O Depolymerisation<br />

Problem ist beim POM, dass die Kette depolymerisieren kann (thermodynamischer Effekt)<br />

Um dies zu vermeiden, werden die OH-Endgruppen mit Ac2O blockiert. Geht nur mit<br />

Anhydrit, Carbonsäure würde Depolymerisation beschleungigen.<br />

O O<br />

O O O OH<br />

Me O<br />

Ac 2O<br />

THF (Tetrahydrofuran) kann Analog polymerisieren<br />

Me<br />

O O O O<br />

T m = 185°C<br />

90% Kristallin<br />

Der Startschritt ist beim THF stark behindert, daher setzt man Beschleuniger wie<br />

Ethylenoxid ein, die leichter Oxoniumionen bilden. Abbruch erfolgt in der Regel durch<br />

Kettenübertragung, z.B. durch Reaktion des Carbenium Ions mit H2O.<br />

Technische Anwendung<br />

O<br />

Me


<strong>MC</strong> <strong>Handout</strong> 4: Anionische Polymerisation<br />

Die kationsiche Polymerisation findet nur in vergleichsweise geringem Maße technische<br />

Anwendung. Z.B. bei der Polymerisation von Isobutylen mit AlCl3.<br />

Inifer-Methode:<br />

Übertragung zum Initiator, bei der Intiator gleichzeitig initiiert und transferiert.<br />

Initiatoren sind hier Salze R[BCl4] aus BCl3 und RCl.<br />

R [BCl 4] + n<br />

LM: ChCl 3 oder Ethen<br />

CH3 H2 C C Cl<br />

CH 3<br />

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CH3 H2 C C<br />

CH 3<br />

BCl 3<br />

[BCl 4]<br />

überschüssiges<br />

RX<br />

R [BCl 4]<br />

Wachstum der Makrokationen wird durch Gegenion beendet. Entstehendes BCl3 wird<br />

durch überschüssiges RCl zu R + [BCl4] - komplexiert, das neue Kette startet. Methode<br />

eignet sich besonders für Isobuten, da hier die Makrokationen unterhalb 0°C praktisch<br />

werder Abbruch noch Übertragung aufweisen.<br />

Vorteile:<br />

- Über LM lässt sich Reaktivität steuern<br />

- Gute Stereoregularität der Produkte<br />

- Schnelles GG<br />

- Kontrollierte lebende Polymerisation<br />

- Reversible Abbruchreaktionen<br />

Nachteile:<br />

- Empfindlichkeit gegenüber H2O Spuren und anderen Verunreinigungen.<br />

Machen Anwendung von Vakuum und Inertgas notwendig.<br />

- Außerdem sind tiefe Temperaturen zum Erhalt hoher Molekulargewichte<br />

nötig → teuer!!

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