M 3.4 Methode - Anne Frank Zentrum
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M<br />
1.1 METhodE: umgang mit desinteresse und Befürchtungen<br />
Für die Bearbeitung eines so schwierigen themenkomplexes<br />
wie »Kindheit im Krieg« ist es wichtig, sich mit den<br />
Befürchtungen und Vorbehalten der teilnehmenden gegenüber<br />
diesem thema auseinanderzusetzen.<br />
Schon vor dem Einstieg ins thema sollten daher alle teilnehmenden<br />
die chance erhalten, offen über ihre Befürchtungen<br />
zu sprechen. Nehmen Sie sich gemeinsam mit der<br />
Gruppe auch die Zeit, zu überlegen, wie sie diesen Befürchtungen<br />
entgegenwirken können.<br />
Benötigt werden: Pinnwand/tafel, Flipchart, Moderationskarten,<br />
Stifte<br />
ABlAuf: Bitten Sie die teilnehmenden zunächst ihre Befürchtungen<br />
und Gründe für Desinteresse auf Karten zu<br />
schreiben. Stellen Sie dazu folgende Fragen:<br />
• Was macht mir Angst bei der Auseinandersetzung mit<br />
dem thema Kriegskindheit?<br />
• Was interessiert mich am thema Kriegskindheit nicht?<br />
Warum interessiert mich das nicht?<br />
überlegen Sie nun gemeinsam mit der Gruppe, wie sie diesen<br />
Befürchtungen und dem Desinteresse begegnen können.<br />
Schreiben Sie an die tafel oder auf ein Flipchart, was<br />
die teilnehmenden bei der Auseinandersetzung mit dem<br />
thema Kriegskindheit erwartet. Betrachten Sie dann gemeinsam<br />
die gesammelten Punkte und legen Sie fest, wie<br />
die Gruppe im Verlauf des Projekts damit umgehen will.<br />
Mögliche Gründe für Desinteresse und wie Sie darauf reagieren<br />
können:<br />
»HABen wir scHon so oft BeHAndelt« Regen Sie die Jugendlichen<br />
an, im Projekt nach neuen Aspekten zu schauen.<br />
Klären Sie mit den Jugendlichen, was diese bereits<br />
wissen. überlegen Sie dann gemeinsam, welche Aspekte<br />
noch zum thema gehören und interessant sein können.<br />
Machen Sie gegebenenfalls themenvorschläge, weisen<br />
Sie z.B. auf alltägliche themen wie Schule, Freizeit oder<br />
Familie hin, die auch einen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen<br />
haben.<br />
»BelAstendes tHemA« Die Schwelle, wann jemand etwas<br />
als belastend empfindet, ist individuell. Daher sollten<br />
die teilnehmenden jederzeit das Recht haben, den Raum<br />
oder sogar das Projekt zu verlassen, wenn die Auseinandersetzung<br />
mit dem thema für sie zu belastend sein<br />
sollte. Bei einem solchen thema muss die teilnahme auf<br />
Freiwilligkeit beruhen. Versuchen Sie, allen die teilnahme<br />
zu ermöglichen, indem schwierige themen (z.B. zu Bombardierungen,<br />
tod von Verwandten und Freunden o.ä.)<br />
von weniger sensiblen teilnehmenden bearbeitet werden<br />
und sensiblere teilnehmer sich eher mit anderen themen<br />
beschäftigen.<br />
»viele dAten und fAkten« Geben Sie den Hinweis, dass<br />
gerade das Projekt »Kriegskinder – Lebenswege bis heute«<br />
nicht auf Vermittlung von Faktenwissen zielt, sondern<br />
darauf, persönliche Geschichten zu erfahren. Um diese<br />
Geschichten zu verstehen, muss aber ein Grundwissen zu<br />
wichtigen Ereignissen und Begriffen vorhanden sein.<br />
»nur PAnzer und kAnonen« Weisen Sie die teilnehmenden<br />
darauf hin, dass das thema Kriegskindheit aus vielen anderen<br />
Aspekten besteht. Die Neugierde der teilnehmenden<br />
auf andere Aspekte und das interesse an alltäglichen<br />
Erfahrungen der Zeitzeugen abseits von »Kampfeinsätzen«<br />
oder »Bombenhagel«, sind die besten Voraussetzungen<br />
für ein gutes interview.<br />
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