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Geschäftsbericht des DGB Östliches Ruhrgebiet (Oktober 2009)

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LOGIStIKFORUM<br />

54 <strong>DGB</strong> <strong>Östliches</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong> • <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Logistikforum für Betriebsräte<br />

Wachstumsbranche mitgestalten<br />

In einem Projekt <strong>des</strong> <strong>DGB</strong>-Bezirks NRW<br />

wurden ab 2006 Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter<br />

qualifiziert, sodass<br />

sie den wachsenden strukturpolitischen<br />

Anforderungen auch und gerade in der<br />

Zusammenarbeit mit anderen Akteuren<br />

<strong>des</strong> Wirtschafts- und Arbeitslebens mit<br />

eigenen Vorstellungen, Strategien und<br />

Projekten begegnen können. Das Projekt<br />

wurde unterstützt durch die EU/NRW-Ziel-<br />

2-Förderung und den Wachstums- und<br />

Beschäftigungspakt Ruhr. Konkret ging<br />

und geht es um die Verbesserung von<br />

Qualifikationen im Bereich <strong>des</strong> Projektmanagements,<br />

der Entwicklung von Projektideen<br />

und der Kooperation mit regionalwirtschaftlichen<br />

Akteuren.<br />

In einer gemeinsamen Verabredung zwischen<br />

den beteiligten <strong>DGB</strong>-Gewerkschaften<br />

wurde die Idee geboren, sich mit dem<br />

Logistikstandort <strong>Östliches</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong> auseinanderzusetzen.<br />

Also mit einer Branche,<br />

die sich einerseits stark verändert hat und<br />

andererseits wuchs. Es galt und gilt neue<br />

Anforderungsprofile für Arbeitsorganisation<br />

und Qualifikation sowie eigene Vorschläge<br />

für Beschäftigungswachstum zu<br />

entwickeln, also Beispiele „Guter Arbeit“<br />

herauszustellen. Die Logistikbranche erwies<br />

sich auf den ersten Blick als Wachstumsmotor<br />

in der Region. Die Städte Dortmund<br />

und Hamm und der Kreis Unna sind<br />

für Unternehmen aus den Bereichen transport,<br />

Umschlag und Lagerung attraktiv.<br />

Die zentrale Lage in Europa, die vorhandene<br />

Verkehrsinfrastruktur, die vielen Flächen<br />

und die guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

die exzellenten Forschungsmöglichkeiten<br />

waren und sind wichtige<br />

Voraussetzungen für einen starken Logistikstandort.<br />

Im April 2006 konstituierte sich ein Kreis<br />

von Betriebsräten, weitgehend aus der Gewerkschaft<br />

verdi. In diesem Forum bot der<br />

<strong>DGB</strong>, auch internetgestützt, eine Plattform<br />

für einen breiten überbetrieblichen Austausch<br />

von Erfahrungen an. Dabei standen<br />

die Qualität der Arbeit und der Arbeitsbeziehungen<br />

sowie die Lohn- und Gehaltsstruktur<br />

im Mittelpunkt der Diskussion. Die<br />

ausufernde Leiharbeit in der Branche und<br />

der Branchenwechsel bzw. die Auslagerungen<br />

von Betriebsteilen zum Zweck <strong>des</strong><br />

Lohndumpings standen im Mittelpunkt der<br />

Diskussion.<br />

Um die Branche noch genauer kennenzulernen,<br />

gezielter den Betriebsräten und Gewerkschaftssekretären<br />

praktische Hilfen<br />

mit an die Hand zu geben, konnten wir mit<br />

der Hans-Böckler-Stiftung eine Untersuchung<br />

zur Logistikwirtschaft im Östlichen<br />

<strong>Ruhrgebiet</strong> bei der Dortmunder Beratungsgesellschaft<br />

für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />

mbH, Sustain consult, in Auftrag<br />

geben. Die Untersuchung basierte auf statistischen<br />

Recherchen und diversen Gesprächen<br />

mit Unternehmensleitungen und betrieblichen<br />

Interessenvertretern, aber auch<br />

mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

in der Region. Die Licht- und Schattenseiten<br />

der Branche waren schnell identifiziert.<br />

Es gab beachtliche Ansiedlungserfolge,<br />

bedingt schon durch die Lagegunst in<br />

der erweiterten Europäischen Union und<br />

einen etablierten Forschungs- und Entwicklungsstandort.<br />

Die Perspektiven für nachhaltige<br />

Beschäftigungssicherung wurden<br />

deutlich negativer beurteilt: verstärkter Einsatz<br />

von LeiharbeitnehmerInnen, Zunahme<br />

atypischer und prekärer Beschäftigungsverhältnisse,<br />

tarifflucht, schlechte Bezahlung,<br />

kaum Weiterbildungsmöglichkeiten.

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