Experimentelle¨Ubungen I M1 – Pendel Protokoll - Jan-Gerd Tenberge
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1 Matrikel-Nr. 349658<br />
2 Matrikel-Nr. 350069<br />
Experimentelle Übungen I<br />
<strong>M1</strong> <strong>–</strong> <strong>Pendel</strong><br />
<strong>Protokoll</strong><br />
<strong>Jan</strong>-<strong>Gerd</strong> <strong>Tenberge</strong> 1 Tobias Südkamp 2<br />
4. Dezember 2008
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Theorie 2<br />
1.1 Das mathematische <strong>Pendel</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Das Federpendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 Das Pohlsche Rad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.3.1 Freier, ungedämpfter Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.3.2 Freier gedämpfter Fall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
1.3.3 erzwungener, gedämpfter Fall . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2 Beschreibung des Versuches 7<br />
2.1 Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.2 Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
3 Auswertung 8<br />
3.1 Mathematisches <strong>Pendel</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3.2 Federpendel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
3.3 Das Pohlsche Rad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
4 Diskussion 12
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 2<br />
1 Theorie<br />
1.1 Das mathematische <strong>Pendel</strong><br />
Ein mathematisches <strong>Pendel</strong> ist ein <strong>Pendel</strong>, bei dem die gesamte Masse m im<br />
Massepunkt liegt. Dieser Massepunkt ist durch eine starre Verbindung der Länge<br />
l vom Aushängepunkt reibungsfrei verbunden.<br />
Damit die Rückstellkraft Fϕ = FG−<br />
Fr linear zur Auslenkung ist, darf die<br />
Auslenkung nur klein sein, sodass die<br />
Näherung sinϕ = ϕ gilt. Mit dieser Näherung<br />
ist die Rückstellkraft:<br />
Abbildung 1: Mathematische <strong>Pendel</strong><br />
Fϕ = −mgϕ (1)<br />
Und mit der Newtonschen Bewegungsgleichung<br />
F = ma = F = m¨s = ml ¨ϕ<br />
erhält man die Bewegungsgleichung des<br />
mathematischen <strong>Pendel</strong>s zu:<br />
ml ¨ϕ = −mgϕ<br />
⇔ ¨ϕ + g<br />
ϕ = 0 (2)<br />
l<br />
Dies ist eine homogene Differentialgleichung eines harmonischen Oszillators mit<br />
der allgemeinen Lösung:<br />
ϕ = A sin ω0t + B cos ω0t (3)<br />
ϕ = C sin(ω0t + δ) (4)<br />
A, B oder C und δ erhält man aus den Anfangsbedingungen. ω0 = g<br />
= 2πf l<br />
ist die Kreisfrequenz. Damit erhält man für die Schwingungsdauer T = 2π<br />
ω0 :<br />
<br />
l<br />
T = 2π<br />
g<br />
(5)
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 3<br />
1.2 Das Federpendel<br />
Abbildung 2: Federpendel<br />
Wird eine Feder aus der Gleichgewichtslage<br />
ausgelenkt, wirkt auf sie eine<br />
Rückstellkraft, die nach dem Hook’schem<br />
Gesetz wie folgt gilt:<br />
F = −Dx (6)<br />
Mit der Proportionalitätskonste D als<br />
materialabhängige Federkonstante.<br />
Auch hier erhält man die Bewegungsgleichung der Schwingenden Masse über die<br />
Newtonsche Bewegungsgleichung zu :<br />
m¨x = −Dx<br />
¨x + D<br />
x = 0 (7)<br />
m<br />
Gleichung (7) beschreibt eine analoge Bewegung wie schon Gleichung (2) und<br />
man erhält ω0 =<br />
D<br />
m und<br />
<br />
m<br />
T = 2π<br />
D<br />
Da die Feder ebenfalls eine Masse mF besitzt, die wie die Masse m schwingt,<br />
muss diese noch brücksichtigt werden. Dazu setzt man die Gesamtmasse m zu<br />
m + mF zusammen. Die Herleitung ist wie folgt:<br />
3<br />
Man betrachte einen Federabschnitt dl der Gesamtlänge a im Abstand l von<br />
der Aufhängung: Dieser Abschnitt hat die Masse:<br />
dmF = mF<br />
sowie die Geschwindigkeit (v: Geschwindigkeit vom Federende und anhängender<br />
Masse):<br />
vl = v l<br />
(9)<br />
a<br />
Also besitzt unser Abschnitt den Anteil kinetische Energie:<br />
Durch Integration folgt:<br />
EF eder =<br />
dl<br />
a<br />
dE = 1<br />
2 dmF v 2 l = 1<br />
2 mF v<br />
<br />
dE =<br />
a<br />
0<br />
1<br />
2 mF v<br />
2 l2<br />
2 l2<br />
(8)<br />
dl (10)<br />
a3 1 mF<br />
dl =<br />
a3 2 3 v2<br />
(11)
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 4<br />
Die kinetische Energie des Systems samt anhängender Masse:<br />
1.3 Das Pohlsche Rad<br />
Ekin = 1 mF<br />
(m +<br />
2 3 )v2<br />
(12)<br />
Zur genaueren Untersuchung von freier und erzwungener und Schwingung im ungedämpften<br />
und gedämpften Fall benutzen wir ein sogenanntes Pohlsches Rad.<br />
Dieses besteht im wesentlichen aus einer Spiralfeder, die entweder manuell ausgelenkt,<br />
oder über einen Motor in erzwungene Schwingung versetzt werden kann.<br />
Eine Dämpfung erreicht man durch hinzuschalten einer Wirbelstrombremse.<br />
Abbildung 3: Das Pohlsche Rad<br />
Unsere bisherigen Ergebnisse bezüglich des linearen, harmonischen Oszillators<br />
lassen sich leicht auf das Pohlsche Rad übertragen: Hier liegt eine harmonische<br />
Drehschwingung vor und wir kommen zu den selben Formeln, wenn wir Strecke<br />
x(t) ersetzen durch Winkel ϕ(t), Kraft F durch Drehmoment M, Masse m durch<br />
Trägheitsmoment J und die Federkonstante D durch Torsionskonstante K.<br />
1.3.1 Freier, ungedämpfter Fall<br />
Die Bewegungsgleichung in diesem Fall lautet:<br />
¨ϕ + K<br />
ϕ = 0<br />
J<br />
(13)<br />
⇒<br />
<br />
K 2π<br />
ω0 = = 2πf =<br />
J T<br />
(14)<br />
Wir werden (14) brauchen um die Eigenfrequenz ω0 des Pohlschen Rades zu<br />
ermitteln.
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 5<br />
1.3.2 Freier gedämpfter Fall<br />
Wir betrachten hier eine Dämpfung die linear, proportional zur Winkelgeschwindigkeit<br />
ist M = −r ˙ϕ. Die Bewegungsgleichung lautet dann in Normalform:<br />
⇒ ¨ϕ + r<br />
J<br />
K<br />
˙ϕ + ϕ = 0 (15)<br />
J<br />
r entspricht hierbei einer Dämpfungskonstanten. Wir verwenden folgende Abkürzungen:<br />
2ρ = r<br />
. Die Bewegungsgleichung lautet somit:<br />
J sowie ω2 0 = K<br />
J<br />
¨ϕ + 2ρ ˙ϕ + ω 2 0ϕ = 0 (16)<br />
Als Lösungsansatz wählt man die e-Funktion ϕ(t) = c · e λt und erhält durch<br />
zweimaliges Differenzieren:<br />
mit der Lösung:<br />
λ 2 + 2ρλ + ω 2 0 = 0 (17)<br />
λ1,2 = −ρ ±<br />
<br />
ρ 2 − ω 2 0<br />
(18)<br />
Nun kann man zwischen 3 verschieden starke Dämpfungen unterscheiden. Im<br />
Versuch wird aber nur der dritte Fall behandelt:<br />
• Bei sehr starker Dämpfung tritt der Kriechfall auf. ρ ist größer als ω0 und<br />
somit sind die beiden Lösungen von (18) beide reel und positiv. Eingesetzt<br />
in den Lösungsansatz erhält man zwei langsam monoton abfallende Terme,<br />
es kommt also zu keiner Schwingung.<br />
• Falls die Dämpfung ρ genau so groß ist wie die Eigenfrequenz kommt es<br />
zum aperiodischem Grenzfall. Es gibt dann nur eine Lösung von (18),<br />
die reel und positiv ist. Es muss eine zweite linear unabhängige Lösung für<br />
die Bewegungsgleichung gefunden werden. Mit dem Ansatz<br />
ϕ(t) = (A + Bt) · e ωt<br />
(19)<br />
Mit den sinnvollen Anfangsbedingungen ϕ(t = 0) = ϕ0 und ˙ϕ(t = 0) = 0<br />
erhält man:<br />
ϕ(t) = ϕ0(1 − ω0t) · e −ω0t<br />
(20)<br />
• Für die geforderte schwache Dämpfung also für ρ < ω0 ergibt sich mit der<br />
Abkürzung: ω 2 = ω 2 0 − ρ 2 0:<br />
λ1,2 = −ρ ± √ −ω 2 = −ρ ± iω (21)<br />
Als Lösung erhält man mit den Anfangsbedingungen ϕ(t = 0) = ϕ0 und<br />
˙ϕ(t = 0) = 0:<br />
ϕ(t) = ϕ0e −ρt cos (wt + δ) (22)
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 6<br />
Man erhält also eine (co)sinus-förmige Schwingung, die durch eine exponentielle<br />
Abnahme eingehüllt wird. Im Grenzfall ρ −→ 0 erhält man den<br />
ungedämpften freien Fall mit der Kreisfrequenz ω0. Ist ρ = 0 so verringert<br />
sich die Kreisfrequenz zu ω = ω 2 0 − ρ 2<br />
1.3.3 erzwungener, gedämpfter Fall<br />
Schaltet man einen periodischen Antrieb mit dem Drehmoment M0cos(ωt) an die<br />
Drehscheibe, so ergibt sich als Bewegungsgleichung:<br />
¨ϕ + 2ρ ˙ϕ + ω 2 0 = µcos(ωt) mit µ = M0<br />
J<br />
(23)<br />
Die durch den Antrieb erzeugte Schwingung überlagert sich ggf. mit der freien<br />
Schwingung des Systems, welche bei Dämpfung langsam abklingt. Ist dieser Einschwingvorgang<br />
abgeschlossen, gleicht die Energiezufuhr durch den Antrieb die<br />
Reibungsverluste aus und der stationäre Zustand ist erreicht. Eine Lösung der<br />
Bewegungsgleichung ist:<br />
ϕ(t) = ϕ0cos(ωt − α) (24)<br />
mit ϕ0 =<br />
µ<br />
<br />
(ω2 − ω2 o) 2 + 2ρ2ω2 −2ρω<br />
und tan(α) =<br />
ω2 − ω2 0<br />
Ist ω = ω 2 0 − 2ρ 2 , so befindet sich der Antrieb in Resonanz und die die Amplitude<br />
maximal. Bei kleinen Dämpfungen ρ wird die Resonanz ausgeprägter. Für<br />
ρ → 0 tritt die sogenannte Resonanzkatastrophe ein (ρ → infty).
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 7<br />
2 Beschreibung des Versuches<br />
2.1 Zubehör<br />
• 1 Fadenpendel mit Halterung<br />
• 1 Federpendel mit Bügel, Gewichtsschälchen und Wendelfeder<br />
• 1 Pohlsches Rad mit Steurung<br />
• 1 Waage<br />
• 1 Messlatte<br />
• 1 Schieblehre<br />
• 1 Stoppuhr<br />
2.2 Durchführung<br />
Mathematisches <strong>Pendel</strong><br />
In diesem Versuch wollen wir mit Hilfe des mathematischen <strong>Pendel</strong>s die Erdbeschleunigung<br />
g bestimmen. Dazu haben wir die Schwingungsdauer in Abhängigkeit<br />
von der <strong>Pendel</strong>länge l für je fünf verschiedene <strong>Pendel</strong>längen mit einer Stoppuhr<br />
gemessen (Abbildung 1)<br />
Federpendel<br />
Ziel dieses Versuchs war es, die Federkonstante D der Feder zu bestimmen. Es<br />
wurden zwei unterschiedliche Methoden verwendet:<br />
• Bei der statischen Methode haben wir fünf verschiedene Gewichtsstücke<br />
auf das Gewichtsschälchen gelegt und die jeweilige Auslenkung gemessen.<br />
• Für die dynamische Methode wurde die Schwingungsdauer für fünf verschiedene<br />
Gewichte gemessen.<br />
Aufgebaut ist die Feder wie in Abbildung 2.<br />
Pohlsches Rad<br />
Zunächst haben wir uns mit den verschiedenen in der Theorie näher erläuterten<br />
Bewegungsmöglichkeiten des ebenfalls dort beschriebenen Pohlschen Rades vertraut<br />
gemacht. Danach haben wir die Eigenfrequenz einmal durch Messung der<br />
Schwingungsdauer mit Hilfe einer Stoppuhr und ein zweites Mal durch Verwendung<br />
des bereitgestellten Sensors inklusive Laptops mit der Software CassyLab.
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 8<br />
Mittels der Wirbelstrombremse der Vorrichtung des Pohlschen Rades haben wir<br />
zwei unterschiedliche Dämpfungen eingestellt und die Eigenfrequenz mit Hilfe<br />
von CassyLab ermittelt. Dieser Versuchsteil wurde ohne äußere Anregung durchgeführt.<br />
Im letzten Teil des Versuchs haben wir zunächst eine Eichkurve für die Frequenz<br />
der Anregung ω und der angelegten Spannung am Tachoausgang. Anschließend<br />
haben wir für zwei verschiedende Dämpfungen die Abhängkeit von der Amplitude<br />
der Schwingung ϕ0 zu w für 20 Messwerte gemessen. In der Umgebung der<br />
Resonanzfrequenz wurden die Messabstände dichter gewählt.<br />
3 Auswertung<br />
3.1 Mathematisches <strong>Pendel</strong><br />
Um die Unsicherheit der Zeitmessung unter 20% der Gesamtunsicherheit zu halten<br />
muss folgende Vorraussetzung gelten:<br />
Es gilt:<br />
∆g<br />
g =<br />
∆g<br />
g =<br />
→ ∆T<br />
T =<br />
∆T<br />
T<br />
≤ 0, 2∆g<br />
g<br />
<br />
2 1 (4π T 2 ∆l) 2 2 l − (8π T 3 ∆T ) 2<br />
<br />
(4π 2 l<br />
T 2 ) 2<br />
( ∆l<br />
l )2 − 2 ∆T<br />
<br />
0, 04 ∆l<br />
0, 84 l<br />
T )2<br />
(25)<br />
(26)<br />
Mit ∆T = 0, 2s ergeben sich je nach Länge l sehr hohe Messzeiten (Im Bereich<br />
zwischen 2000s - 10000s). Da aber das <strong>Pendel</strong> bedingt durch äußere Einflüsse<br />
nicht so lange schwingt, haben wir jeweils 50 Schwingungen gemessen:<br />
Länge l [cm] gemessene Zeit [s] ±0, 5s Periodendauer Tp [s]<br />
30,6 ±0, 1 55,65 1,13 ±0, 023<br />
43,2 ±0, 1 65,69 1,31 ±0, 027<br />
55,5 ±0, 1 74,54 1,49 ±0, 030<br />
70,0 ±0, 1 83,90 1,68 ±0, 034<br />
88,2 ±0, 1 84,12 1,68 ±0, 034<br />
Tabelle 1: Messzeiten für die Bestimmung der Erdbeschleunigung<br />
Mit diesen Messwerten ergibt sich folgendes Diagramm:
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 9<br />
2,50 <br />
2,00 <br />
1,50 <br />
1,00 <br />
0,50 <br />
0,00 <br />
<strong>Pendel</strong>zeit [t] gegen Wurzel der <strong>Pendel</strong>länge [cm] <br />
y = 0,19x <br />
0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 <br />
Wurzel(l) <br />
Linear(Wurzel(l)) <br />
Abbildung 4: <strong>Pendel</strong>zeit gegen die Wurzel der <strong>Pendel</strong>länge<br />
Die Steigung der linearen Regression (erstellt mit Excel 2008) beträgt s =<br />
0, 19 ± 0, 052 s √ . Daraus ergibt sich für g = cm 4π2<br />
s2 = 1093 ± 299 cm<br />
s2 Der Literaturwert für g liegt bei g = 981 cm<br />
s2 .<br />
3.2 Federpendel<br />
Um auch bei dieser Messung die Unsicherheit der Zeitmessung bei weniger als<br />
20 % der Gesamtunsicherheit zu halten wurde eine zum mathematischen <strong>Pendel</strong><br />
analoge Rechnung durchgeführt. Auch hier würde eine Messung benötigt werden,<br />
die weit über der tatsächlichen Schwingungsdauer des <strong>Pendel</strong>s liegen würde. Die<br />
Messung wurde daher mit folgenden Werten durchgeführt:<br />
Masse m [g] Auslenkung x [cm] D [ g<br />
s 2 ] ∆D<br />
12,50 0,8 ±0, 2 15328 3860<br />
25,00 1,4 ±0, 2 17517 2559<br />
50,00 2,8 ±0, 2 17517 1361<br />
100,00 5,6 ±0, 2 17517 823<br />
200,00 11,3 ±0, 2 17362 613<br />
Tabelle 2: statische Bestimmung der Federkonstante<br />
Für die Federkonstante ergibt sich damit im Mittel ¯ D = 17049 ± 1843 g<br />
s2 . Die<br />
Fehler wurden per Fehlerfortpflanzung berechnet:<br />
∆D =<br />
<br />
g m<br />
∆x<br />
x2 2<br />
+<br />
<br />
m<br />
x ∆g<br />
2 (27)
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 10<br />
Die Werte für die dynamischen Bestimmung folgen:<br />
Masse m [g] Periodendauer Tp [s] D [ g<br />
s 2 ] ∆D<br />
100 0,68 ±0, 035 11517 2172<br />
150 0,63 ±0, 033 18051 3633<br />
200 0,71 ±0, 037 18164 3250<br />
250 0,79 ±0, 041 17965 2901<br />
300 0,86 ±0, 044 17958 2673<br />
Tabelle 3: dynamische Bestimmung der Federkonstante<br />
Für die Federkonstante ergibt sich damit im Mittel ¯ D = 16731 ± 2926 g<br />
s2 .<br />
Die Fehler sind wieder mit Fehlerfortpflanzung berechnet worden:<br />
<br />
8π <br />
2 2<br />
m<br />
∆D = ∆T<br />
(28)<br />
T 3<br />
3.3 Das Pohlsche Rad<br />
Zunächst haben wir die Eigenfrequenz des pohlschen Rades für die freie (näherungsweise<br />
ungedämpfte) Schwingung auf zwei verschiedene Arten bestimmt. Nach ω = 2π<br />
<br />
T<br />
<br />
und ∆ω = <br />
2π <br />
∆T <br />
T 2 folgt:<br />
Periodenzeit T [s] Eigenfrequenz ω0 [ 1<br />
s ]<br />
Stoppuhr 1,87 ± 0,08 3,65 ± 0,023<br />
CassyLab 1,88 ± 0,01 3,60 ± 0,003<br />
Tabelle 4: Bestimmung von ω0 für die freie Schwingung<br />
Mit Hilfe der Wirbelstrombremse wurden anschließend zwei verschiedene Dämpfungen<br />
(300mA und 500mA) eingestellt und die Eigenfrequenz und die exponentielle Abnahme<br />
in CassyLAB mit Hilfe der Funktion Einhüllende“ abgelesen. Die Werte<br />
”<br />
betragen für ρ 0, 06 1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
bzw. 0, 146 und für ω 3, 32 bzw. 3, 35 s s s s .<br />
Danach wurde das <strong>Pendel</strong> mit Hilfe des Exzenters und der Wirbelstrombremse<br />
zu einer erzwungenden und gedämpften Schwingung angeregt. Zur einfacheren<br />
Auswertung wurde eine Eichkurve erstellt, die den Zusammenhang zwischen der<br />
Frequenz der Anregung und der Spannung am Tachoausgang wiedergibt.
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 11<br />
1,6 <br />
1,4 <br />
1,2 <br />
1 <br />
0,8 <br />
0,6 <br />
0,4 <br />
0,2 <br />
0 <br />
‐0,2 <br />
y = 0,067x ‐ 0,0284 <br />
0 5 10 15 20 25 <br />
Abbildung 5: Eichkurve<br />
Datenreihe1 <br />
Linear(Datenreihe1) <br />
Anschließend haben wir für zwei verschiedene Dämpfungen die Abhängigkeit<br />
der Amplitude ϕ0 und ω gemessen. Die Messwerte sind in den folgenden Diagrammen<br />
dargestellt, wobei die Spannung unter Verwendung der Eichkurve direkt in<br />
die Eigenfrequenz umgerechnet wurde.<br />
0,35 <br />
0,3 <br />
0,25 <br />
0,2 <br />
0,15 <br />
0,1 <br />
0,05 <br />
0 <br />
Amplitude [m] gegen Erregerfrequenz [1/s] bei Dämpfung mit 300mA <br />
0 1 2 3 4 5 6 <br />
Abbildung 6: Messwerte der ersten Dämpfung<br />
Das Maximum dieses Diagramms liegt bei 3,271 1.<br />
Damit folgt nach<br />
s<br />
<br />
2 ω0 − ω2 = ρ (29)<br />
2<br />
für die Dämpfung ρ1 = 1, 09.
Experimentelle Übungen I <strong>M1</strong> <strong>Tenberge</strong>, Südkamp 12<br />
0,14 <br />
0,12 <br />
0,1 <br />
0,08 <br />
0,06 <br />
0,04 <br />
0,02 <br />
0 <br />
Amplitude [m] gegen Erregerfrequenz [1/s] bei Dämpfung mit 500mA <br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 <br />
Abbildung 7: Messwerte der zweiten Dämpfung<br />
Bei dieser Dämpfung liegt das Maximum hei 3,13 1.<br />
Damit lässt sich die<br />
s<br />
Dämpfung berechnen: ρ2 = 1, 286.<br />
4 Diskussion<br />
• Unsere Versuchsergebnisse beim mathematischen <strong>Pendel</strong> haben uns den<br />
Wert für g sehr exakt bestimmen lassen, es zeigte sich dass auch eine Messung<br />
von nur 50 Schwingungen hinreichend genau ist. Die Messung bei der<br />
größten Fadenlänge wurde durch eine Kollision mit der Wand leicht abgefälscht.<br />
• Bei dem Versuch mit dem Federpendel konnten wir bei der statischen Be-<br />
stimmung D sehr genau berechnen. Obwohl der errechnete Fehler bei 1844 g<br />
s 2<br />
liegt, beträgt die Standardabweichung der Werte nur 964 g<br />
s 2 . Die dynami-<br />
sche Bestimmung erwies sich mit einer Standardabweichung von 3143 g<br />
s 2 und<br />
einem errechneten Fehler von 2546 g<br />
s 2 als weit weniger geeignet.<br />
• Die Messungen am Pohlschen Rad sind durch den Einsatz mit Cassy-<br />
LAB sehr genau. Die Frequenzen, Amplituden und Dämpfungen ließen sich<br />
entsprechend gut ermitteln.