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Experimentelle¨Ubungen I A2 – Franck-Hertz-Versuch Protokoll

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1 Matrikel-Nr. 349658<br />

2 Matrikel-Nr. 350069<br />

Experimentelle Übungen I<br />

<strong>A2</strong> <strong>–</strong> <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-<strong>Versuch</strong><br />

<strong>Protokoll</strong><br />

Jan-Gerd Tenberge 1 Tobias Südkamp 2<br />

20. Mai 2009


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Theorie 2<br />

2 <strong>Versuch</strong>sdurchführung 3<br />

3 Auswertung 4<br />

3.1 Ia/Ub-Charakteristik bei Zimmertemparatur . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.2 Ia/Ub-Charakteristik bei 200 ◦ C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3.3 Neon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4 Berechnungen 8<br />

4.1 Anregungsenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.2 Wellenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.3 Frequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.4 Quecksilberdampfdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.5 Freie Weglänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5 Diskussion 10


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 2<br />

1 Theorie<br />

Werden Elekronen durch eine Spannung beschleunigt, so erhalten diese eine kinetische<br />

Energie E = eU. Bewegen sich diese Elektronen in einer Umgebung mit<br />

Atomen, so finden elastische und inelastische Stöße statt. Beim elastischen Stoß<br />

behalten die Elektronen ihre Energie fast völlig und werden nur abgelenkt. Inelastische<br />

Stöße können nur dann stattfinden, wenn die Elektronenenergie so hoch<br />

ist, dass das gestoßene Atom angeregt oder sogar ionisiert werden kann. Die Atome<br />

können nach dem Bohrschen Atommodel aber nur durch bestimmte diskrete<br />

Energien angeregt werden. Wenn der Resonanzzustand des Atoms angeregt wird,<br />

ist die Energie ∆E, die das Elektron beim Stoß verloren hat, gegeben durch:<br />

∆E = hν (1)<br />

h ist die Plancksche Konstante und ν i.A. die Frequenz des vom Atom emittierten<br />

Lichtes. Nun kann das angeregte Elektron beim “Fallen” in den Grundzustand<br />

mehrere Photonen unterschielicher Wellenlänge erzeugen, da Zwischenzustände<br />

möglich sind. Aus diesem Grund kann man emittierte Photonen aus dem Neon-<br />

Atom sehen: Die wahrscheinlichste Anregungsenergie ist hier ungefähr ∆E =<br />

18,5eV (in die 3p-Zustände). Würde das angeregte Elektron seine Energie auf<br />

einmal wieder abgeben, entspricht das einem Photon der Wellenlänge λ = 2πℏc<br />

∆E =<br />

66,9nm. Diese Wellenlänge ist für unser Auge nicht sichtbar. In Wahrheit verliert<br />

das Elektron seine Energie in zwei Schritten (erst in die 3s-Zustände), sodass<br />

Wellenlängen von 585nm, 650nm und 703nm wahrscheinlich und sichtbar sind.<br />

Zum eigentlichen <strong>Versuch</strong>, dem <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-<strong>Versuch</strong>: In diesem wird nachgewiesen,<br />

dass Energie nur in diskreten “Portionen” an das Atom abgegeben wird.<br />

Dazu wird der Anodenstrom IA einer Triode gegen die Beschleunigungsspannung<br />

UB aufgetragen. Im <strong>Versuch</strong> wird eine zum Andodenstrom proportionale Spannung<br />

gemessen, da der Anodenstrom sehr klein ist und zum Messen verstärkt<br />

werden muss. Befinden sich nun Atome in der Triode, finden wie oben beschrieben<br />

Stöße statt, falls die freie Weglänge λ der Elektronen kleiner ist, als der<br />

Abstand Kathode-Gitter.<br />

λ = kBT<br />

σp<br />

σ : Wirkungsquerschnitt; p : Druck; T : Temperatur (2)<br />

Ist dies gegeben erhält man als Kennlinie die <strong>Franck</strong>-<strong>Hertz</strong>-Kurve. In dieser<br />

lassen sich mehrere Maxima erkennen, da die Elektronen (erst) ab dieser Beschleunigungsspannung<br />

so viel Energie besitzen um die Atome anzuregen. Sie<br />

verlieren dadurch Energie und kommen nicht mehr an der Anode an → die Kurve<br />

fällt. Dies wiederholt sich in regelmäßigen Abständen, da die abgebremsten<br />

Elektronen bei noch höherer Beschleunigungsspannung wieder so viel kinetische<br />

Energie bekommen, um ein zweites mal Atome anzuregen. Der Abstand der Maxima<br />

bzw. Minima beträgt also immer<br />

E = eUe ≥ ∆E = hν (3)


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 3<br />

2 <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

1. Der erste <strong>Versuch</strong>steil behandelt die Kennlinie einer Triode mit Quecksilberfüllung.<br />

Wir vermessen die UA/UB Charakteristik zunächst bei Zimmertemperatur.<br />

2. Anschließend vermessen wir die Charakteristik der durch den Ofen geheizten<br />

Röhre. Es war sinnvoll sich die Kurve zunächst mit Hilfe einer<br />

Sägezahnspannung auf dem Osszilloskop anzusehen, um das Beriebsgerät<br />

so einzustellen, dass die Maxima möglichst gut zu sehen sind.<br />

3. Letztendlich wird auch noch die Neonröhre vermessen, nur dass hier auf ein<br />

Heizen verzichtet wird.


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 4<br />

3 Auswertung<br />

Im Folgenden betragen die Fehler immer ∆U = 0,1mV , der Ablesegenauigkeit<br />

des Messgeräts.<br />

3.1 Ia/Ub-Charakteristik bei Zimmertemparatur<br />

An Stelle des Stromes Ia haben wir die dazu proportionale Spannung Ua gemessen<br />

und folgende Werte erhalten:<br />

Ub [mV] Ua [mV]<br />

0 0,1<br />

5 0,1<br />

10 0,1<br />

15 0,4<br />

20 0,7<br />

25 1,1<br />

30 1,5<br />

35 2,1<br />

40 2,8<br />

45 3,9<br />

50 5,2<br />

55 7,1<br />

60 9,4<br />

62,5 10,9<br />

65 11,4<br />

67,5 11,5<br />

70 11,5<br />

Der dazugehörige Graph sieht so aus:


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 5<br />

U_a
<br />

14
<br />

12
<br />

10
<br />

8
<br />

6
<br />

4
<br />

2
<br />

0
<br />

1
 11
 21
 31
 41
 51
 61
 71
 81
<br />

3.2 Ia/Ub-Charakteristik bei 200 ◦ C<br />

Die Messwerte für diesen <strong>Versuch</strong>steil sind die folgenden:<br />

Ub[mV ] Ua[mV ]<br />

0 -1<br />

1 -3<br />

2 -2,5<br />

3 -1<br />

4 0<br />

5 3,5<br />

6 1<br />

7 -1<br />

8 0<br />

9 0<br />

10 1<br />

11 3<br />

12 3,5<br />

13 5<br />

14 3<br />

15 2,5<br />

16 6<br />

17 3<br />

18 2<br />

19 3,5<br />

20 2,5<br />

21 2<br />

Der dazugehörige Graph sieht so aus:<br />

U_b



Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 6<br />

U_a
<br />

8
<br />

6
<br />

4
<br />

2
<br />

0
<br />

‐2
<br />

‐4
<br />

1
 6
 11
 16
 21
 26
<br />

Erwartet hätten wir einen gleichen Abstand zwischen den Maxima und Minima<br />

von etwa 4,9eV . Leider zeigt unsere Kurve keinerlei Regelmäßigkeit, weshalb<br />

wir die entsprechende Rechnung nicht durchführen können.<br />

3.3 Neon<br />

Für Neon haben wir die folgenden Werte bestimmt:<br />

U_b



Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 7<br />

Ub[mV ] Ua[mV ] Ub[mV ] Ua[mV ]<br />

0 0 45 0,6<br />

5 0 48 1<br />

10 0 50 1,2<br />

15 0,3 53 1,6<br />

20 0,9 54 1,7<br />

21 0,8 55 1,8<br />

22 0,6 56 1,7<br />

23 0,3 57 1,7<br />

24 0 58 1,6<br />

25 -0,2 59 1,5<br />

26 -0,2 60 1,4<br />

27 0 61 1,2<br />

28 0,3 62 1,1<br />

29 0,5 63 1,2<br />

35 2,2 64 1,1<br />

38 2 65 1,1<br />

39 1,8 66 1,1<br />

40 1,5 67 1,2<br />

41 1,2 68 1,3<br />

42 0,8 69 1,35<br />

43 0,3 70 1,4<br />

44 0,4 71 1,4<br />

45 0,6 72 1,5<br />

Grafisch ergibt sich diese Kurve:<br />

U_a
<br />

2,5
<br />

2
<br />

1,5
<br />

1
<br />

0,5
<br />

0
<br />

‐0,5
<br />

1
 11
 21
 31
 41
 51
 61
 71
 81
<br />

U_b



Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 8<br />

4 Berechnungen<br />

Wo nicht anders angegeben haben wir unsere Berechnungen ausschließlich mit<br />

den Neon-Messwerten durchgeführt, da die Quecksilberkurve nicht verwertbar<br />

war.<br />

4.1 Anregungsenergie<br />

Die Anregungsenergie bei Neon berechnet sich aus dem Abstand der Maxima<br />

und Minima zueinander. Mit unseren drei erkennbaren Maxima und den beiden<br />

dazwischen liegenden Minima können wir den durchschnittlichen Abstand von<br />

17,66V ermitteln:<br />

Ub1 Ub2 ∆Ub<br />

20 36 16<br />

25 43 18<br />

36 55 19<br />

4.2 Wellenlänge<br />

Das entspricht nach Formel (3) einer Anregungsenergie von 17,66eV . Die Anregungsenergie<br />

des Quecksilbers konnten wir auf Grund der schlechten Messwerte<br />

nicht bestimmen, wird aber bei 4,9eV vermutet. Die zugehörige Wellenlänge ist<br />

λ = 2πℏc<br />

17,66eV<br />

= 70,09nm (4)<br />

Diese Wellenlänge liegt ausserhalb des sichtbaren Spektrums. Auf Grund der<br />

in der Theorie erläuterten Gegebenheiten ist dennoch ein Leuchten zu beobachten.<br />

4.3 Frequenz<br />

Die Wellenlänge von λ = 70,09nm entspricht mit<br />

ν = c<br />

λ<br />

einer Frequenz von 4,277 · 10 15 Hz.<br />

4.4 Quecksilberdampfdruck<br />

Um den Quecksilberdampfdruck errechnen zu können, benötigt man die Clausius-<br />

Clapyeron-Gleichung. Diese lautet<br />

dp<br />

dT =<br />

∆H<br />

T (VG − VF l)<br />

(5)<br />

(6)


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 9<br />

mit der Verdampfungsenthalpie ∆H. Nimmt man nun VF l ≪ VG und ein ideales<br />

Gas an, vereinfacht sich dies zu<br />

⇔<br />

⇔<br />

dp<br />

dT 1<br />

dp<br />

p<br />

=<br />

∆H<br />

R<br />

p<br />

p0<br />

= ∆H · p<br />

RT 2<br />

1 ∆H<br />

dp =<br />

p R<br />

1<br />

(7)<br />

dT (8)<br />

T 2<br />

<br />

T0<br />

⇔ ln p − ln p0 = − ∆H 1<br />

(<br />

R T<br />

⇔ p = p0 · e<br />

T<br />

1<br />

dT (9)<br />

T 2<br />

1<br />

− ) (10)<br />

T0<br />

∆H 1 1<br />

− ( − )<br />

R T T0 (11)<br />

Dabei ist p0 = p(T0). Für T0 = 234K besitzt Quecksilber den Dampfdruck<br />

p0 = 0,0002P a, und die Verdampfungsenthalpie beträgt ∆H = 59229 J/mol. 1<br />

Somit errechnet sich für eine Betriebstemperatur der Quecksilberröhre von T =<br />

210 ◦ C = 483K ein Dampfdruck von p = 1310 P a, und für T = 20 ◦ C = 293K<br />

ergibt sich p = 0,09P a.<br />

4.5 Freie Weglänge<br />

Nun soll daraus die mittlere freie Weglänge der Elektronen im Quecksilbergas<br />

errechnet werden. Diese beträgt ¯ λ = kB·T<br />

. Mit dem Wirkungsquerschnitt σ =<br />

σ·p<br />

πr2 Hg und dem Literaturwert2 von rHg = 150 · 10−12m ergibt sich somit eine<br />

mittlere freie Weglänge von ¯ λ = 72,0 · 10−6m bei T = 210◦C bzw. ¯ λ = 63,6 cm<br />

bei T = 20◦C. 1 http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber


Experimentelle Übungen I <strong>A2</strong> Tenberge, Südkamp 10<br />

5 Diskussion<br />

Unsere <strong>Versuch</strong>e mit der Triode im Neongas zeigten recht gute Ergebnisse, die sich<br />

im Rahmen der Messgenauigkeit auch mit den Erwartungswerten deckten. Bei der<br />

Messung mit Quecksilber bei 200 ◦ kamen leider keinerlei verwertbare Ergebnisse<br />

zustande. Warum dies der Fall war ist auch in Nachhinein nicht ersichtlich.

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