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Nr. 6/2005 November & Dezember Ausgabe 22

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Worldcup! Ein Traum, der für viele Surfer unerreichbar erscheint. Schon öfter<br />

habe ich darüber nachgedacht, bei einem Worldcup mitzumachen, mich aber<br />

nie wirklich dazu durchringen können. Zusammen mit den Surfstars aus Magazinen<br />

und Videos zu surfen und sich mit ihnen zu messen, konnte ich mir eben<br />

nie richtig vorstellen. Doch drei Wochen vor Beginn des Worldcups auf Sylt<br />

bekam ich eine spontane Anfrage per E-Mail: „This is your confirmation, you<br />

are competing in the <strong>2005</strong> Sylt Worldcup“! Damit stand die Entscheidung fest:<br />

Ich werde beim Wave-Worldcup dabei sein.<br />

Rechtzeitig erreichte ich am Samstagmittag das Pressebüro, um mich einzuschreiben.<br />

Meine beiden Freunde Jan und Stephan, die mich begleiteten, meldete ich als meine<br />

Caddys an und so gelangten auch sie zu den äußerst praktischen „Access-all-areas-<br />

Ausweisen“, die uns den Zugang zu allen wichtigen Locations des Worldcups ermöglichen<br />

sollten. Im Materiallager sahen wir die Elite der Windsurfing-Welt an uns vorbeilaufen.<br />

Anfangs waren wir alle von ihrer Anwesenheit<br />

recht beeindruckt. Gegen die soll ich surfen?<br />

Der erste Programmpunkt war der „Einmarsch<br />

der Nationen“. Wie bei Olympischen Spielen versammelten<br />

sich alle Fahrer eines Landes unter der<br />

jeweiligen Flagge und marschierten gemeinsam<br />

durch eine riesige Menschenmenge! Es war<br />

schon ein wahnsinniges Gefühl, Teil der Windsurfing-Profiwelt<br />

zu sein, mit den ganzen Stars<br />

auf einer Bühne zu stehen und von Hunderten<br />

begeisterten Menschen bejubelt zu werden, obwohl<br />

man eigentlich noch gar nichts gemacht hatte,<br />

denn es war ja erst die Eröffnungszeremonie!<br />

Der Worldcup war eröffnet. Das erste Skippersmeeting<br />

fand am nächsten Tag um 10:00 Uhr<br />

statt. Der Contest selbst startete so wie bis<br />

jetzt jeder meiner erst sechs Windsurf-Events:<br />

mit Flaute! Nebenbei erfuhr ich, dass meine<br />

Sponsoren nicht Mitglied in der PWA-Firmenvereinigung<br />

sind, und deshalb keines meiner<br />

Sponsorenlogos größer als 20 Zentimeter sein<br />

durfte. Das hieß im Klartext, entfernen bzw.<br />

überkleben sämtlicher Logos von Hifly und<br />

Sailloft in meinen Segeln. Zu dritt hatten wir<br />

es nach drei Stunden geschafft, „falsche“ Sticker<br />

zu entfernen und die „offiziellen“ Sticker<br />

sowie Segelnummern zu kleben.<br />

Kauli Seadi PWA / Carter<br />

Daida Moreno<br />

PWA / Carter<br />

bei den Slalomrennen. Solange der Wind stark war, dominierte Dunkerbeck die Rennen,<br />

er gewann insgesamt fünf. Micah Buzianis, overall Zweiter, schaffte vier Siege. Der drittplatzierte<br />

Antoine Albeau konnte kein Finale für sich entscheiden, fuhr jedoch sehr konstant.<br />

Dunkerbeck gewann also die Slalom-42-Wertung auf Sylt und muss sich damit in der<br />

Weltrangliste den ersten Platz mit Micah Buzianis teilen. Zwei Weltmeister standen<br />

somit fest, der Wave-Weltmeistertitel musste noch ausgekämpft werden!<br />

Um den für Donnerstag angesagten Wind perfekt auszunutzen, wurde das Skippermeeting<br />

für die Waver auf eine unchristliche Zeit noch vor dem Aufstehen gelegt. Die<br />

Sonne stand um 7:30 Uhr gerade einmal über dem Horizont, da war Steffi Wahl schon eine<br />

knappe Stunde auf dem Wasser. Bei strömendem Regen und guten 6-7 Bft genau<br />

Sideshore von links machte ich mich für meinen Heat gegen Alex Mussoulini bereit. Die<br />

grüne Fahne ging hoch und ich schoss etwas überpowert mit 4.7 auf die Wellen für meine<br />

ersten Sprünge und Wellenritte zu. Etwas verspätet<br />

erreichte mein Gegner Alex Mussolini<br />

den Heat, was ihn nicht davon abhielt, Pushund<br />

Backloops sowie extreme Wellenritte zu<br />

zeigen. Er hatte nicht umsonst letztes Jahr den<br />

fünften Platz auf Sylt belegt. So war es für mich<br />

auch keine Schande gegen ihn zu verlieren.<br />

Nur wäre ich gerne mehr als zehn Minuten bei<br />

dieser Veranstaltung mitgefahren.<br />

Auch Matze Baade hatte mit Greg Allaway einen<br />

harten Gegner, aber er machte es ihm nicht<br />

leicht. Ein Tabeltop Forward sowie ein perfekter<br />

Pushloop von Matze machten diesen Heat sehr<br />

knapp. Die Entscheidung hing am Wellenritt,<br />

in dem Matze leider etwas hinten lag.<br />

Jonas Schmidt musste sich mit Matt Pearch messen.<br />

Allerdings machte ihm der fette Sylter<br />

Shorebreak sehr zu schaffen und auch er schaffte<br />

es leider nicht in die zweite Runde. Nach einer<br />

Schauerfront wurde die zweite Runde bei vier<br />

Windstärken und Side-Onshore von rechts<br />

gestartet. In diesen Bedingungen schaffte es<br />

Bernd Flessner nicht, sich gegen Vidar Jensen<br />

durchzusetzen. Auch der letzte Deutsche, der in<br />

Am dritten Tag sah es endlich so aus, als könnten die ersten Wettfahrten stattfinden. Das<br />

komplette Starterfeld für Slalom war schon auf dem Wasser, der Kurs gelegt, doch kurz vor<br />

dem Start sank der Wind wieder unter das erforderliche Limit von sieben Knoten und der<br />

Start wurde abgebrochen! Trotzdem waren bei super Sonnenschein sehr viele Zuschauer am<br />

Strand, denen auch bei den für uns Surfer schlechten Bedingungen einiges geboten wurde.<br />

Als der Wind nach Tagen dann endlich kam, ging die Action gleich los. Zuerst wurde bei<br />

sportlichen Bedingungen mit Sideshore-Winden der Slalom gestartet. Die Slalompiloten<br />

schossen in beeindruckendem Tempo übers Wasser. Insgesamt wurden am ersten Tag vier<br />

komplette Läufe gestartet, in denen Björn Dunkerbeck zeigte, dass er den Ruf des<br />

„Terminators“ immer noch verdient. Bei den schwierigen Bedingungen ließ er nichts<br />

anbrennen und fuhr in allen vier Finalläufen als Erster durchs Ziel und damit allen davon.<br />

Bernd Flessner als bester deutscher Slalomrenner fuhr konstant in jedes Finale und mischte<br />

ordentlich in den Top Ten der Welt mit. In den folgenden Tagen änderte sich nicht viel<br />

die zweite Runde gesetzte Klass Voget, musste sich in seinem Heat Xavier Huart geschlagen<br />

geben, der mit Glück die besseren Wellen erwischte. Einen für die Verhältnisse sehr<br />

guten Heat zeigte auch Nik Baker, der trotz Onshore-Bedingungen schöne Front- und<br />

Backloops sowie radikale Wellenritte zeigte und so in das Viertelfinale einzog. Die deutschen<br />

Mädels schafften es leider auch nicht viel weiter. Andrea Hausberg und Steffi Wahl<br />

schieden beide in der ersten Runde aus. Obwohl Steffi die besseren Wellen gegen Karin<br />

Jaggi erwischte, hatte sie leider keine Chance gute Sprünge zu zeigen und musste sich<br />

geschlagen geben. Bei den Männern schaffte es Robby Swift, Björn Dunkerbeck zu<br />

schlagen. Die Action fand nun immer mehr draußen auf der Sandbank statt, wo ganz vernünftige<br />

Wellenritte und Sprünge möglich waren. Kauli zeigte einen sehr schönen Air<br />

Chachoo, den er quasi mit Ankündigung sprang. Nach zwölf Stunden ging um 7:00<br />

Uhr abends ein sehr langer und actionreicher Tag zu Ende. Doch für viele Fahrer<br />

bedeutete der Anbruch der Nacht noch nicht das Ende des Tages.<br />

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