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Wenn uns der Teufel reitet … - Barrois.de

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seiner Situation <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en. Und <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch wird immer mehr zu<br />

seinem eigenen Feind. In je<strong>de</strong>m von <strong>uns</strong> lauert ein dämonischer<br />

Abgrund. Unsere Altvor<strong><strong>de</strong>r</strong>en nannten sie beim Namen: Luzifer, die<br />

Hochmut; Mammon, <strong><strong>de</strong>r</strong> Geiz; Leviathan, <strong><strong>de</strong>r</strong> Neid; Satan, <strong><strong>de</strong>r</strong> Zorn;<br />

Asmo<strong>de</strong>us, die Wollust; Beelzebub, die Völlerei und Belphegor, die<br />

Faulheit. Insgesamt sieben Vergehen, so lehrt die Kirche seit Papst<br />

Gregor I., verdienen <strong>de</strong>n Namen Todsün<strong>de</strong>: Hochmut, Geiz, Neid,<br />

Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit.<br />

Die Liste überrascht. Denn sie beschreibt nicht etwa<br />

beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s entsetzliche Taten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n natürliche Gefühle und<br />

Verhaltensweisen. Trägheit, Fresslust, Neid – je<strong><strong>de</strong>r</strong> hat solche<br />

Anwandlungen, je<strong><strong>de</strong>r</strong> kennt sie von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en. Alles sehr menschlich<br />

und verzeihlich. Doch unter die Lupe genommen, offenbart sich<br />

eine erschrecken<strong>de</strong> Aktualität: Die so genannten Todsün<strong>de</strong>n –<br />

treffend auch »Wurzelsün<strong>de</strong>n« genannt – sind tatsächlich Tore zum<br />

Verbrechen, Einfallstore für das Böse. Auch heute. Gera<strong>de</strong> heute.<br />

Hochmut und Überheblichkeit (Acedia) stehen an erster<br />

Stelle. Jemand erachtet sich selbst im Denken, Re<strong>de</strong>n und Han<strong>de</strong>ln<br />

als wertvoller als an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Menschen. Der Grundfehler ist, sich mit<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en zu vergleichen und etwas Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es sein zu wollen.<br />

Dazu gehört auch, sich für beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s arm(selig) zu halten.<br />

Hochmut zeigt sich im Patriarchat und in <strong>uns</strong>erem Umgang mit<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, zeigt sich in tief verwurzeltem Sexismus, Rassismus und<br />

Faschismus. Hochmut würdigt immer <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en herab. Damit<br />

kann ich ihn kontrollieren und habe Macht über ihn. So kann er mir<br />

nicht gefährlich wer<strong>de</strong>n und ich kann ihn ausnutzen. Deshalb sind<br />

Ungleichheit und Diskriminierung noch nicht aus <strong>uns</strong>erer<br />

Gesellschaft verschwun<strong>de</strong>n. Im Gegenteil, es drängt sich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Eindruck einer organisierten Intoleranz auf.<br />

Hochmut heißt heute aber auch Eitelkeit, Narzissmus,<br />

Egoismus und Selbstüberschätzung. Vielfach zu beobachten ist er<br />

bei Menschen in Banken, Unternehmen, Verbän<strong>de</strong>n,<br />

Gewerkschaften, bei Politikern und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mediengesellschaft. Wer<br />

© Dipl. rer. Pol. Jules <strong>Barrois</strong> – Danziger Str. 14 – D-66663 Merzig<br />

– Tel. 06861 5467 - jules@barrois.<strong>de</strong> – http://www.barrois.<strong>de</strong><br />

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