4 - JScholarship
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Eugen Meyer: Ueber Wärmekraftmaschinen. JA-J<br />
Mathematiker bietet, vermag sie, in entsprechender Weise vor-,<br />
getragen, einen trefflichen Einblick in den besonderen Bildungsgehalt<br />
der technischen Wissenschaften zu gewähren, und dient<br />
zugleich mit ihrer Beziehung zur Wirklichkeit und der Vielgestaltigkeit<br />
des natürlichen Geschehens in vorzüglichem<br />
Maasse zur Abmndung und Belebung des mathematischen<br />
Unterrichtes für den künftigen Lehrer, der seinen Schülern allseitige<br />
Anregung in anschaulichen Beispielen geben will.<br />
Was die Maschinenlehre anbelangt, so dürfte bei der heutigen<br />
Bedeutung der Technik die Forderung beirechtigt erscheinen,<br />
dass an den höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien<br />
und Realschulen) Lehrer vorhanden sind, die einen<br />
Einblick in die technische Seite unseres Culturlebens, in die<br />
Leistungen der Technik und in die technischen Wissenschaften<br />
besitzen, um auch ihren Schülern wenigstens ein Interesse für<br />
die sie in so reicher Fülle umgebende technische Welt, und<br />
ein Verlangen, dieser nicht ganz verständnislos gegenüberzustehen,<br />
vermitteln zu können. Zur Erfüllung dieser Forderung<br />
erscheinen die Lehrer mathematisch-physikalischer Richtung<br />
berufen. Darum kann aber naturgemäss den Lehramtscandidaten<br />
doch nicht das ganze Gebiet der Technik vorgeführt werden,<br />
es ist vielmehr erforderlich, dass eine typische Gattung von<br />
Maschinen herausgegriffen und im Universitätsunterrichte vertieft<br />
behandelt werde. Hierzu eignen sich am Besten die Wärmekraftmaschinen,<br />
denn sie spielen als die Vermittler unserer<br />
technischen Cultur die wichtigste Rolle unter den Maschinen<br />
und gehören zu den am feinsten entwickelten Maschinenorganismen.<br />
In ihnen spielen sich so grossartige mechanische,<br />
physikalische und chemische Vorgänge und in solch reizvoller<br />
Verschlungenheit ab, dass ihre Kenntnis auch Demjenigen, der<br />
reine Naturwissenschaft treibt, von grösstem Interesse sein<br />
muss. Zur vollständigen Erklärung dieser Vorgänge muss die<br />
physikalische Forschung noch eine Reihe von Aufgaben lösen,<br />
von denen nur die Bestimmung des Verhaltens der gesättigten<br />
und überhitzten Wasserdämpfe, der Gesetze für die spezifischen<br />
Wärmen der Gase bei hohen Temperaturen und für die Wärmeleitung<br />
bei hohen Temperaturen erwähnt sei. Da wegen der<br />
sonstigen Belastung der Lehramtscandidaten der Unterricht in<br />
Wärmekraftmaschinen keinen breiten Raum einnehmen darf<br />
und sich auf die allemotwendigste Stundenzahl beschränken