Abschlussbericht
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PTAH: Prototypen-Werkstatt Softwaredefinitionswerkzeuge für Anwender<br />
Analog zum Vorgehen mit Forté ist auch in VisualAge der Übergang zum Programmieren<br />
in Java fließend. Daher lässt sich gemischt visuell und programmiersprachlich der<br />
gesamte Rechnerprototyp realisieren. Für das einfache Additionsszenario müssen<br />
allerdings mindestens zwei "Speicherplätze" für die beiden Operanden angegeben<br />
werden, um deren Werte beim Drücken des Additionsknopfes aufzuaddieren und im<br />
Anzeigefeld darzustellen. Bereits diese Aktion erfordert beim visuellen Programmieren<br />
mehr Aufwand, als das Ausprogrammieren in Java, da man sich ein Modell überlegen<br />
muss, wie die Operanden gespeichert werden, die in der anschließend ausgelösten<br />
Rechenoperation verarbeitet werden. Beim Ausprogrammieren in Java, steht dem<br />
Programmierer für diesen Zweck die Standardklasse java.util.Stack zur Verfügung.<br />
5.2.4 Entwicklung des Taschenrechners mit BlueJ<br />
BlueJ ist eine Java-Programmierumgebung für Lernende der Programmiersprache Java<br />
und unterstützt die Erstellung und das Verstehen von Java Klassenstrukturen. BlueJ<br />
erlaubt die graphische Darstellung und das Editieren von Klassenstrukturen. Das<br />
Ausprogrammieren der generierten Klassenrahmen erfolgt im integrierten Texteditor und<br />
verlangt Java-Programmierkenntnis. Für PTAH ist das interaktive Austesten der Klassen<br />
interessant, nicht die Art der Erstellung der Anwendung. Im Gegensatz zu den<br />
Entwicklungsumgebungen JavaStudio, Forté und VisualAge eignet sich BlueJ daher nicht<br />
direkt als unterstützendes Werkzeug für die PTAH-Entwicklungsmethodik. Wir haben<br />
dennoch das Rechnerbeispiel in BlueJ entwickelt, um andere Übergänge, die das<br />
Verstehen von Informatiksystemen erleichtern zu demonstrieren und dabei zu diskutieren,<br />
welche Aspekte in eine PTAH-Entwicklungsumgebung integriert werden müssten.<br />
5.2.4.1 Das Rechnerbeispiel<br />
Angenommen die Klassenstrukturen der gewünschten Anwendung wurden durch die<br />
PTAH-Prototypen ermittelt. Als Resultat generieren unsere Werkzeuge UML-<br />
Sequenzdiagramme und damit auch die in der Anwendung benötigten Klassendefinitionen<br />
(lediglich die Schnittstellen und die durch die Sequenzdiagramme spezifizierte Semantik<br />
der Methoden). Dann kann BlueJ die resultierenden Klassenstrukturen darstellen und<br />
erlaubt das interaktive, fragmentarische Austesten der Klassen.<br />
Wir verzichten in diesem Beispiel auf die graphisch-interaktive Benutzungsschnittstelle<br />
des Taschenrechners und vereinfachen damit unsere Anwendung auf eine einzige<br />
06.09.00 21