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Funk- & Mobilenetze Grundlagen - Freie Lehrmittel

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<strong>Funk</strong>- & <strong>Mobilenetze</strong> <strong>Grundlagen</strong> MSC - Mobile Switching Center<br />

10 MSC - MOBILE SWITCHING CENTER<br />

Das MSC entspricht einer Vermittlungsstelle a´la Festnetz, nur dass sie<br />

keine festverdrahteten Teilnehmer angeschlossen hat, die sie vermitteln<br />

muss, sondern geographisch frei bewegliche Mobilteilnehmer. Der MSC ist<br />

also der "technische Diensterbringer" für leitungsorientierte Dienste bei<br />

GSM. Die Mobilteilnehmer können also nicht direkt an das MSC<br />

angeschlossen sein, es muss sozusagen zwischen den Mobilteilnehmer und<br />

Vermittlungsnetz eine "techische Intelligenz" geschaltet werden, die es<br />

dem Teilnehmer erlaubt sich frei durch die Botanik zu bewegen. Diese<br />

Intelligenz wird durch das <strong>Funk</strong>zugriffsnetzwerk (RSS Radio Sub System)<br />

realisiert. Es liegt also nahe, dass ein MSC (Vermittlungsstelle des<br />

Mobilfunknetzes) im Gegensatz zu einer herkömmlichen Festnetz-<br />

Vermittlungsstelle unbedingt ein Mobilitätsmanagement braucht, um den<br />

freibeweglichen Teilnehmer mit Diensten versorgen zu können. An die<br />

MSC´s werden einerseits die <strong>Funk</strong>zugriff-Subsysteme (BSS - Base Station<br />

Subsystem) über den Sprachcoder TRAU 2 angeschlossen, andererseits<br />

werden Verbindungen zu anderen MSC´s realisiert – vor allem zum<br />

Gateway MSC, der das Tor zu fremden CS-Netzen (leitungsorientiert)<br />

darstellt. Für die erwähnte Mobilitätsverwaltung benötigt der MSC noch<br />

eine Anbindung an ein Dantenbanksystem: dem VLR für primär<br />

temporäre Daten und dem HLR (HLR ist über das VLR angekoppelt) für die<br />

primär unveränderlichen Daten.<br />

Die Aufgaben des MSCs sind also klassisch gesehen der Aufbau einer<br />

"Standleitung" zwischen 2 Teilnehmern bevor die eigentlichen Nutzdaten<br />

des Dienstes, wie z.B. Telefonat, übertragen werden können, die<br />

Bearbeitung und Realisierung von Dienstmerkmalen, die Registrierung von<br />

Mobilteilnehmern, Sicherstellung der Teilnehmeridentität und die<br />

Durchführung von Handover, bei denen es beim Zellenwechsel auch zu<br />

einem Wechsel des BSS (Base Station Subsystem) kommt.<br />

Das MSC arbeitet sehr eng mit dem VLR zusammen, das eine Datenbank<br />

für die temporären Daten aller Teilnehmer ist, die geographisch von dem<br />

MSC verwaltet werden. Im Normalfall sind heute GSM-Netze so konzipiert,<br />

dass jeder MSC ein eigenes VLR hat und dieses in der gleichen<br />

Hardwareeinheit realisiert ist. Ebenso besitzt das MSC eine so genannte<br />

"Interworking Function" (IWF), die bei Datendiensten eine Anpassung an<br />

die Leitungen (PCM30) vornimmt, die für Vermittlungsstrecken verwendet<br />

werden. Das kann man sich ganz einfach so vorstellen, dass das MSC<br />

verschiedene Modems integriert hat, um so einerseits den Standrad-GSM-<br />

Datendienst CSD mit 9,6kb/s (auch 4,8kb/s und 2,4kb/s sind möglich)<br />

durchführen zu können und andererseits Faxdienste realisieren zu können -<br />

also so wie früher oder auch heute noch das Telefon-Modem zu Hause. Mit<br />

2 TRAU (Transcoder and Rate Adaptation Unit)<br />

Sprachkompression bei GSM TRAU stellt ein typisches Gateway dar, da die TRAU: einerseits<br />

Datenraten anpasst zwischen 64kb/s (Richtung MSC) und je nach Datenrate HR-6,5kb/s, FR-<br />

13kb/s oder EFR-12,2kb/s (Richtung BSC). HR steht dabei für Half-Rate, FR für Full-Rate und<br />

EFR für Enhanced Full-Rate --> EFR ist eine technische Weiterentwicklung von FR und ist<br />

heutzutage der Standard bei GSM.<br />

MGW (Media Gateway)<br />

gleiche <strong>Funk</strong>tion wie TRAU bei 2G. Bei der Erstellung der 3G Spezifikationen wurde das MGW<br />

aber dem Core zugeordnet.<br />

Telekom Telekom Austria Austria<br />

20<br />

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