Gebetsheft - Deutsche Evangelische Allianz
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Montag, 09.01.2012<br />
„Denn dazu seid ihr berufen,<br />
da auch Christus gelitten<br />
hat für euch und euch ein<br />
Vorbild gelassen, dass ihr sollt<br />
nachfolgen seinen Fußstapfen;<br />
welcher keine Sünde getan hat,<br />
ist auch kein Betrug in seinem<br />
Munde gefunden; welcher nicht<br />
widerschalt, da er gescholten<br />
ward, nicht drohte, da er<br />
litt, er stellte es aber dem<br />
anheim, der da recht richtet;<br />
welcher unsre Sünden selbst<br />
hinaufgetragen hat an seinem<br />
Leibe auf das Holz, auf dass<br />
wir, der Sünde abgestorben,<br />
der Gerechtigkeit leben; durch<br />
welches Wunden ihr seid heil<br />
geworden. Denn ihr wart wie<br />
die irrenden Schafe; aber ihr<br />
seid nun bekehrt zu dem Hirten<br />
und Bischof eurer Seelen.“<br />
1. Petrus 2, 21–25<br />
Ergänzender Text:<br />
Jesaja 53, 4–6<br />
12<br />
Verwandelt durch den Leidenden<br />
Einige Male stand ich ganz in der Nähe. Ich erlebte<br />
mit, wie Menschen nach der evangelistischen Predigt<br />
zum Kreuz kamen. Vor den Augen der anderen Besucher<br />
waren sie nach vorn gekommen, um ein Leben<br />
mit Jesus zu beginnen. Gott hatte sie „angerührt“.<br />
Was geht in diesen Menschen vor? Werden sie verwandelt?<br />
Wie vollzieht sich diese Erneuerung? Welche<br />
Kraft verändert sie?<br />
Die Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen<br />
von Jesus Christus hörten sie. Hatten sie diese gute<br />
Nachricht verstanden und logische Konsequenzen gezogen?<br />
Oder ist es viel mehr? Ist es der Sog der Liebe<br />
Jesu? Ist es die Kraft Gottes, die aus dem Leben und<br />
der Liebe von Jesus Christus kommt? Liebe berührt<br />
uns. Der Leidende leidet aus Liebe zu uns. So ist dieser<br />
Abschnitt aus dem Apostelbrief untrennbar mit<br />
dem Prophetenwort aus Jesaja 53 zu lesen. Wir müssen<br />
den leidenden Jesus an uns heranlassen, nicht<br />
nur zur Passionszeit. Das ist die Grundlage unseres<br />
christlichen Glaubens.<br />
Es gibt viele Formen, die Leidensgeschichte Jesu zu<br />
erleben. Ob musikalisch, bildlich, literarisch, biblisch,<br />
in darstellender Form, durch Worte, Taten oder<br />
das Vorbild Jesu. Im Herrenmahl, dem Abendmahl,<br />
kommen wir Jesus ebenso ganz nah. Wird daraus<br />
eine persönliche Begegnung „für mich gelitten und<br />
gestorben“? Auf diese Weise beginnt Gott einen Ver-<br />
änderungsprozess in den Zuhörern. Er wird bei jedem<br />
anders sein. Durch unser Gebet und unsere beispielhafte<br />
Jesus-Nachfolge sind wir an der Verwandlung<br />
beteiligt. Es ist keine neue Bekehrungsmethode.<br />
Aber es ist tragisch, wenn in der christlichen Verkündigung<br />
der leidende Christus ausgegrenzt oder<br />
bagatellisiert wird.<br />
Wenn Christen später berichten: „Diese Predigt, dieses<br />
Ereignis, diese Begegnung hat in meinem Leben<br />
starke Spuren hinterlassen“ oder „Hier habe ich Segen<br />
und Veränderung erfahren“, dann umschreiben<br />
sie die Verwandlung, die sie erlebten.<br />
Bei ProChrist hatte ich immer auch Jahre später Gelegenheit,<br />
die „Verwandlungsgeschichten“ Einzelner<br />
zu hören. Zum Beispiel aus der aktuellen E-Mail einer<br />
jungen Mutter: „Ich genieße Jesus immer noch in<br />
meinem Dasein und ER ist immer noch das Genialste,<br />
was mir bisher passiert ist...“ Sie hatte die Botschaft<br />
vom leidenden und auferstanden Jesus Christus vor<br />
sechs Jahren bei ProChrist gehört. Zuerst löste sie in<br />
ihr Widerspruch und viele Fragen aus. Dann erlebte<br />
ich mit, wie Jesus sie veränderte. Ihre Erneuerung<br />
dauerte lange Jahre. Die verwandelnde Kraft kam von<br />
Jesus.<br />
Wolfhart Neumann, Brandis, ProChrist-Referent i.R.