Fr 10.4. Hiob Sa 11.4. Hiob So 12.4. Tod eines Handlungsreisenden Mo 13.4. Tod eines Handlungsreisenden Di 14.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Mi 15.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Do 16.4. Frühlings Erwachen! Fr 17.4. Frühlings Erwachen! Sa 18.4. Frühlings Erwachen! So 19.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Mo 20.4. Das goldene Vlies Di 21.4. Das goldene Vlies Mi 22.4. Carmen Do 23.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Fr 24.4. Woyzeck Sa 25.4. Woyzeck So 26.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Mo 27.4. Faust Di 28.4. Faust Mi 29.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Do 30.4. Vorstellung „Out of Apollo“ Fr 1.5. Onkel Wanja Sa 2.5. Onkel Wanja 23 <strong>Theater</strong>Tage vom 10. April bis 2. Mai Jeden Tag <strong>Theater</strong>, allerdings ein anderes als im sogenannten „richtigen Leben“. Und vor dem Apollo-<strong>Theater</strong> steht ein Zelt, in dem das Dionysische, das Kulinarische, das Weinselige Raum findet. Und wenn auf der großen Bühne die Vorstellung des kommenden Tages vorbereitet <strong>wird</strong>, findet der tägliche Auftritt im Zelt statt. Oder anderswo „Out of Apollo“… Gast-Bühnen aus Berlin (Deutsches <strong>Theater</strong> und Schaubühne), Essen (Grillo-<strong>Theater</strong>), Hannover (Schauspiel Hannover), Köln (Schauspiel Köln), München (Münchner Kammerspiele) und Salzburg (Landestheater) erzählen auf der großen Bühne in preisgekrönten, gelungenen Inszenierungen „vom Verlieren“, <strong>von</strong> einigen der großen Verlierer, welche in Scharen die dramatische Weltliteratur bevölkern: Hiob, der Verlust um Verlust erleidet und deshalb seinen Gott, mit dem er per Du ist, heftig in’s Gebet nimmt; Willy Loman, der „Handlungsreisende“, der wider alle Wirklichkeit am „amerikanischen Traum“ festhält bis in den selbst gewählten Tod; Moritz Stiefel, ein tiefsinniger heutiger Jüngling in „Frühlings Erwachen!“, der wie seine Kumpels keinen Raum in Gesellschaft und Leben für sich finden kann; Medea, die Jason zum „Goldenen Vlies“ verhilft, dem geliebten Griechen in seine Heimat folgt, schließlich – als Fremde ausgegrenzt und verlassen – die gemeinsamen Kinder tötet im Liebeshass; Carmen, die – den Augenblicks-Wahrheiten der Leidenschaft folgend – sich selbst und die sie Begehrenden ins Verderben liebt; Woyzeck, das unterdrückte „Subjekt“, der das Letzte, was ihm bleibt – die Geliebte – verliert und mordet; Faust, der Intellektuelle, der – „immer strebend sich bemühend“ – mithilfe eines Teufels das Gefühl <strong>von</strong> Leben erfahren will und vom „Himmel durch die Welt zur Hölle“ geht; Onkel Wanja, der nach nichts mehr strebt, es sich gemütlich macht im Leid und – nach dem Versanden eines groß gemeinten Aufbruchs – wieder heimkehrt in die anästhesierende Kraft des Alltags. Wichtige Regisseure des deutschen und internationalen <strong>Theater</strong>s – Johan Simons, Luc Perzeval, Nuran David Calis, Karin Beier, David Bösch oder Jürgen Gosch – haben den Aufführungen ihre individuelle Handschrift eingeprägt. Ein gemeinsamer Ton durchzieht die versammelten Bühnenwerke: Sie sprechen uns als Heutige an, ohne ihre Herkunft aus der Vergangenheit zu verleugnen, gehen nahe, ohne ihre Fremdheit zu verlieren, sind auf unsentimentale Weise berührend. <strong>Die</strong> Hoffnung ist ins Gelingen verliebt, meinte Ernst Bloch. Und so hoffen wir denn auf eine gelingende „<strong><strong>Siegen</strong>er</strong> <strong>Biennale</strong> vom Verlieren“. Magnus Reitschuster „Freedom’s just another word for nothing left to loose.“ (Janis Joplin) 17
18 E i n g e l a d e n : W i e n e r F e s t w o c h e n 2 0 0 8