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Von der dynamischen Entfaltung des Selbst Von der dynamischen ...

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Aber bitte Süsses aus Italien!<br />

Es soll ja linien- und gesundheitsbewusste Menschen geben,<br />

die aus Prinzip auf Desserts und Süssigkeiten aller Art verzichten<br />

und sogar eine Schale mit köstlichem Weihnachtsgebäck<br />

strikte von sich weisen. Da aber Gaumenfreude oft auch die<br />

Seele freundlich stimmt, sollte die Ausnahme von <strong>der</strong> Regel<br />

allemal erlaubt sein.<br />

J ene<br />

Hollän<strong>der</strong>in, die im<br />

September 2005 mit 115<br />

Jahren verstorben ist, wurde<br />

an ihrem 100. Geburtstag von<br />

Reportern gefragt, welches<br />

Geheimrezept ihr ein <strong>der</strong>art<br />

hohes Alter beschert habe. Die<br />

schlagfertige Dame gab damals<br />

ziemlich unwirsch zur<br />

Antwort, die Zahl <strong>der</strong> Lebensjahre<br />

sei weitgehend Sache <strong>der</strong><br />

Tiramisù – dieser überaus beliebte Nachtisch soll in den<br />

50er Jahren <strong>des</strong> letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts in Venedig erfunden<br />

worden sein.<br />

22 vita sana sonnseitig leben 10/2005<br />

Vorsehung. Immerhin erzählte<br />

sie, dass sie jeden Tag einen<br />

Hering zu verspeisen und ein<br />

Glas Orangensaft zu trinken<br />

pflege, «wegen <strong>der</strong> Vitamine».<br />

Und an Sonn- und Feiertagen<br />

genehmige sie sich ein Gläschen<br />

süssen Eierlikör mit<br />

Rahm. Auf die Wünschbarkeit<br />

eines extrem hohen Alters<br />

wollen wir hier nicht eingehen.<br />

Wichtig ist die Feststellung:<br />

Diese Frau hat ihren süssen<br />

Likör mit Mass genossen<br />

und sich wohl immer wie<strong>der</strong><br />

auf das sonntägliche Extra gefreut.<br />

Wenn Mass und Genuss<br />

sich verschwistern, freuen<br />

sich Leib und Seele.<br />

Es muss nicht immer<br />

Tiramisù sein<br />

Tiramisù = Tirami su = zieh<br />

mich hoch, so nennt sich das<br />

berühmte Dessert aus Venetien,<br />

das auf unzähligen schweizerischen<br />

Speisekarten angeboten<br />

wird. Es besteht abwechselnd<br />

aus Schichten von<br />

Löffelbiskuits, die mit kaltem<br />

Espresso getränkt worden sind<br />

und einer mit Amaretto o<strong>der</strong><br />

Weinbrand aromatisierten<br />

Creme aus Mascarpone, Eigelb<br />

und Eischnee. Charakteristisch<br />

ist die Pu<strong>der</strong>schicht<br />

aus Kakao, welche die gut<br />

gekühlte Spezialität krönt.<br />

Schade eigentlich, dass man<br />

sich hierzulande <strong>der</strong>art ausdauernd<br />

auf Tiramisù stürzt –<br />

so lecker diese süsse Verführung<br />

auch ist. Eine echte<br />

Zabaione o<strong>der</strong> eine hausgemachte<br />

Cassata wären ebenfalls<br />

nicht zu verachten. Die<br />

wie<strong>der</strong> neu gewürdigte ländliche<br />

Küche aus Italiens Provinzen<br />

kennt überdies einfache,<br />

aber dennoch herrliche Spezialitäten<br />

wie Apfelkuchen<br />

mit Basilikumsauce, gebackene<br />

Creme alla Veneziana o<strong>der</strong><br />

Traubenbrot, ein Hefezopf,<br />

<strong>der</strong> mit Trauben gefüllt wird.<br />

<strong>Selbst</strong> die «Fritelle di San Antonio»<br />

aus dem Friaul, mit geraspelten<br />

Zucchini hergestellte,<br />

süsse frittierte Küchlein –<br />

ein sogenanntes Armeleute-<br />

Rezept! – schmecken köstlich.<br />

Die Italiener können sich übrigens<br />

auch in Sachen Süssspeisen<br />

auf die alten Römer berufen.<br />

Bei festlichen Gelagen<br />

wurden zum Nachtisch «Globi»<br />

gereicht. Diese Knödel,<br />

geformt aus einer Mischung<br />

aus Weizengriess und Frischkäse,<br />

wurden im Olivenöl unter<br />

häufigem Wenden goldbraun<br />

gebraten und dann in erhitztem,<br />

flüssigem Honig gewälzt<br />

und mit Mohnsamen bestreut.<br />

Zurück zum Tiramisù. Venezianische<br />

Gastgeberinnen verwenden<br />

für dieses Dessert<br />

statt Löffelbiskuits gerne auch<br />

Amaretti, also süsse Mandelmakronen,<br />

<strong>der</strong>en aparter Geschmack<br />

mit einigen Esslöffeln<br />

Amaretto/Mandellikör<br />

betont wird.<br />

Un dolce. Schon das italienische<br />

Wort kann man auf <strong>der</strong><br />

Zunge zergehen lassen...!

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