23.07.2013 Aufrufe

Ulrich Podewils Neu Delhi - DAAD

Ulrich Podewils Neu Delhi - DAAD

Ulrich Podewils Neu Delhi - DAAD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Neu</strong> <strong>Delhi</strong><br />

chen und Nachteile abzufedern, war immer das Ziel einer Politik der Quotenregelungen.<br />

Daher kann die Zugehörigkeit zu einer unteren Kaste Vorteile<br />

bieten. Anfang Juni demonstrierten Gujjars in Rajasthan mit Gewalt für<br />

eine Anerkennung als eine untere Kaste. In Tamil Nadu wurde Muslimen<br />

und Christen eine Quote von sieben Prozent in Behörden und im Erziehungssystem<br />

zugebilligt; sie gehören also in jenem Staat zu den „Other Backward<br />

Classes“, zu den OBC.<br />

Zu der Frage der Quotierung für OBC an Hochschulen, die von der Zentralregierung<br />

getragen werden, ist ausführlich im Bericht zu 2006 berichtet<br />

worden. Zu der vorgesehenen Einführung im akademischen Jahr 2007 ist es<br />

indessen nicht gekommen. Die Quotierungsfrage ist immer noch offen. Sie<br />

blieb wie in 2006 eine der drei wichtigen Themen der indischen Hochschulpolitik.<br />

Dies gilt auch für die Frage der Zulassung ausländischer Hochschulen in<br />

Indien, über die ebenfalls schon im Bericht zu 2006 geschrieben wurde. Ein<br />

Gesetzentwurf gelangte nicht ins Parlament, wenn auch die Frage intensiv<br />

erörtert wurde. Die alte Befürchtung, dass vom Ausland her nach Indien gedrängt<br />

werde, um letztlich mit Ausbildung lediglich Gewinn trächtige Geschäfte<br />

zu machen, blieb unverändert bestehen.<br />

Manche teilen in diesem Kontext indische Studenten in zwei Gruppen ein:<br />

Mitglieder der einen wollen eine sehr gute internationale Ausbildung und verfügen<br />

über die notwendigen Mittel, um im Ausland zu studieren. Die anderen<br />

haben dasselbe Ziel, aber nicht dieselben Mittel. Sie suchen über Partnerschaften<br />

der eigenen Hochschulen mit ausländischen Einrichtungen Möglichkeiten,<br />

internationale Erfahrungen zu sammeln, durchlaufen dabei aber nicht<br />

einen als qualitativ hochwertiger angesehenen internationalen Studiengang,<br />

sondern können allenfalls international „schnuppern“. In diesem Kontext<br />

kommen die auch von der deutsch-indischen Beratergruppe vorgeschlagenen<br />

Studiengänge mit dualen oder gemeinsamen Abschlüssen ins Spiel, also Studiengänge,<br />

welche von einer indischen und einer ausländischen Hochschule<br />

gemeinsam getragen werden. Auf diese Überlegungen reagiert das Programmpaket<br />

des <strong>DAAD</strong> „A New Passage to India“ (dazu unten mehr).<br />

Nur zehn Prozent eines Jahrgangs besuchen in Indien eine Hochschule.<br />

Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes ist dieser Anteil<br />

nicht ausreichend, der Anteil in anderen Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

liegt bei mindestens 20 Prozent. Ziel des elften Fünfjahresplans, der<br />

2007 ausgearbeitet wurde, ist daher in einem ersten Schritt eine Erhöhung auf<br />

daad_aussenstellen_k2.indd 181 08.04.2008 14:53:44 Uhr<br />

181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!