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Naturschutz Naturschutz in Wolkersdorf in Wolkersdorf

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NATURSCHUTZBUND NÖ <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Wolkersdorf</strong><br />

gen Störung s<strong>in</strong>d die Bestände über den langen Zeitraum relativ offen geblieben. Dies lässt<br />

sich zum<strong>in</strong>dest teilweise auf Ungunstfaktoren wie Trockenheit, Nährstoffarmut und Steilheit des<br />

Geländes zurückführen. Daneben wirkte sich auch der dichte Wurzelfilz der Gräser bislang<br />

stabilisierend auf die Bestände aus.<br />

Der Artenreichtum und vielgestaltige Aufbau der Bestände, der sicherlich e<strong>in</strong>en naturschutzfachlichen<br />

Wert hat, ist das Ergebnis e<strong>in</strong>er bereits e<strong>in</strong>gesetzten Verbrachung. Zu den Indikatoren<br />

gehören die spätblühenden Stauden aus den Saumgesellschaften, die Arten der nährstoffreichen<br />

Mäh- und Streuwiesen sowie alle Gehölze. Unteren letzteren stellen Blutroter Hartriegel,<br />

Zwerg-Weichsel und Schlehe e<strong>in</strong>e besondere Gefährdung dar, da sie durch Wurzelausläufer<br />

e<strong>in</strong> hohes Ausbreitungspotential aufweisen. Vertreter der ruderalen Trockenrasen (ARTEMI-<br />

SIO-AGROPYRION INTERMEDII) zeigen gestörte Bereiche an. Bislang ist der Anteil an Störungsanzeigern<br />

am Artenspektrum nur ger<strong>in</strong>g bis mäßig, <strong>in</strong> weiterer Folge werden sie jedoch<br />

von der fehlenden Pflege bevorteilt. Durch die allmähliche Nährstoffakkumulation werden<br />

Pflanzen begünstigt, die e<strong>in</strong>e hohe Biomasse aufbauen. Diese konkurrenzstarken Arten profitieren<br />

von der besseren Nährstoffverwertung und verdrängen die typischen Trockenrasenpflanzen,<br />

die an nährstoffarme und helle Standorte angepasst s<strong>in</strong>d. Von besonderer Bedeutung s<strong>in</strong>d<br />

die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba), die Kanadische Goldrute (Soldiago caneadensis),<br />

das Land-Reitgras und die Rob<strong>in</strong>ien, die zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>vasiven Ausbreitung neigen, die unbed<strong>in</strong>gt<br />

verh<strong>in</strong>dert werden sollte.<br />

Durch die fehlende Pflege traten auf der Fläche B zu den noch zahlreich vertretenden Arten der<br />

Trocken- und Halbtrockenrasenarten Anzeiger e<strong>in</strong>er sekundären Versaumung. Die Hirschwurz<br />

(Peucedanum cervaria) kann als Anzeiger dieses Prozesses herangezogen werden. Sie kam auf<br />

der Fläche zwar lediglich mit e<strong>in</strong>em Exemplar vor, dafür waren weitere Saumelemente wie das<br />

Steppen- W<strong>in</strong>dröschen und die Goldschopf-Aster (Aster l<strong>in</strong>osyrus) vermehrt beteiligt.<br />

Sekundär versaumte Flächen bef<strong>in</strong>den sich im Übergang von Halbtrockenrasen zum Gebüsch.<br />

Die Umwandlung vollzieht sich allmählich über die Zunahme von hochwüchsigen Gräsern, der<br />

E<strong>in</strong>wanderung von Hochstauden und Sträuchern. Dadurch werden Arten der Trockenrasen<br />

allmählich verdrängt, die Bestände verarmen und verbuschen bis schließlich e<strong>in</strong>e Wiederbewaldung<br />

e<strong>in</strong>setzt (ELLENBERG, 1996.). Durch die Kle<strong>in</strong>flächigkeit der Lichtung und die angrenzenden<br />

Gehölzbestände ist diese Gefährdung als hoch anzusehen, wenngleich bislang lediglich<br />

die Zwerg-Weichsel (Prunus fructicosa) mit höherer Deckung <strong>in</strong> der Strauchschicht aufgefunden<br />

wurde.<br />

4.1.3 4.1.3 Lösshohlweg Lösshohlweg am am Mitterberg Mitterberg bei bei Riedenthal<br />

Riedenthal<br />

Vegetation<br />

Vegetation<br />

Da sich die standortökologischen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>es Hohlweges <strong>in</strong>nerhalb von wenigen Metern<br />

stark ändern, können sich auf engsten Raum verschiedenen Pflanzengesellschaften etablieren.<br />

Mitunter spiegeln sie <strong>in</strong> ihrem Nebene<strong>in</strong>ander auch die Sukzessionsstadien wider, die<br />

e<strong>in</strong> Lösshohlweg durchläuft. Auf nackten, besonnten Wänden siedeln zunächst Kryptogamen-<br />

Pioniergeme<strong>in</strong>schaften, es folgen Mauersenfgeme<strong>in</strong>schaften und entlang der Wegsohle Wandfuß-Ruderalgesellschaften.<br />

Im weiteren Verlauf besiedeln Gras- und Ruderalarten Ackerwildkräuter<br />

und -gräser auch die Hangböschungen, um schließlich von Halbtrockenrasen- und<br />

Wiesengeme<strong>in</strong>schaften verdrängt zu werden. Unter den Halbtrockenrasengeme<strong>in</strong>schaften tritt<br />

die Feld-Beifuß-Geme<strong>in</strong>schaft als besonders wertvoll auf, <strong>in</strong> der sich viele Spezialisten f<strong>in</strong>den.<br />

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