23.07.2013 Aufrufe

Naturschutz Naturschutz in Wolkersdorf in Wolkersdorf

Naturschutz Naturschutz in Wolkersdorf in Wolkersdorf

Naturschutz Naturschutz in Wolkersdorf in Wolkersdorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NATURSCHUTZBUND NÖ <strong>Naturschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>Wolkersdorf</strong><br />

Von allen Biotoptypen erreicht der Auwald die größte Artenvielfalt. Insbesondere <strong>in</strong> den offenen<br />

Altholzbereichen mit reichem Unterwuchs kann sich e<strong>in</strong>e hohe Artenvielfalt e<strong>in</strong>stellen. Neben<br />

typischen Baum- und Strauchbrütern f<strong>in</strong>den sich auch viele Höhlenbrüter, die <strong>in</strong> den anderen<br />

Gehölzen fehlen. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist vor allem das Vorkommen der Nachtigall<br />

relevant. Angesichts der Seltenheit dieses Biotoptyps im Agrarland des We<strong>in</strong>viertel, ist der Auwald<br />

unbed<strong>in</strong>gt zu schützen.<br />

Deutlich weniger artenreich als der Auwald s<strong>in</strong>d die Rob<strong>in</strong>iengehölze am Wartberg. Das liegt<br />

e<strong>in</strong>erseits an der generellen Strukturarmut von Rob<strong>in</strong>iengehölzen, andererseits daran, dass die<br />

Gehölze noch relativ jung s<strong>in</strong>d und z.B. kaum Höhlen bieten. E<strong>in</strong>e gewisse Bedeutung sche<strong>in</strong>en<br />

die Rob<strong>in</strong>iengehölze für manche Vogelarten dennoch zu haben: sie bieten nämlich scheuen<br />

Arten relativ sichere Nistplätze, weil die Flächen kaum zugänglich s<strong>in</strong>d (wahrsche<strong>in</strong>lich Brutvorkommen<br />

von Mäusebussard, Aaskrähe und R<strong>in</strong>geltaube).<br />

In der offenen Kulturlandschaft mit Äckern, We<strong>in</strong>gärten, Wiesen, Brachen und Hecken gibt es<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e hohe Artenvielfalt. E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung haben hier die Feuchtflächen. Die<br />

naturschutzfachlich bedeutendste Art der Feuchtflächen ist der Feldschwirl, daneben konnten<br />

auch Rohrammer und Sumpfrohrsänger nachgewiesen werden. E<strong>in</strong> Vorkommen des Schwarzkehlchens<br />

wäre <strong>in</strong> diesem Biotopen ebenfalls zu erwarten, konnte aber nicht festgestellt werden.<br />

E<strong>in</strong>e große Bedeutung für die Vögel der Feldlandschaft haben auch die Hecken. Hier befanden<br />

sich 2010 die e<strong>in</strong>zigen Brutvorkommen des Neuntöters. Außerdem brüten hier Dorngrasmücke<br />

und potenziell die Sperbergrasmücke.<br />

4.4.3.4 4.4.3.4 Vorschläge Vorschläge für für Pflegemaßnahmen<br />

Pflegemaßnahmen<br />

Erhaltung Erhaltung und und Ausweitung Ausweitung der der Offenflächen Offenflächen am am Wartberg<br />

Wartberg<br />

Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die wichtigste Maßnahme am Wartberg die Erhaltung und<br />

Ausweitung der Offenflächen. Zielarten dieser Maßnahme s<strong>in</strong>d Neuntöter, Dorngrasmücke,<br />

u.U. das Schwarzkehlchen. Die Zurückdrängung der Gehölze wird aus pragmatischen Gründen<br />

vor allem auf den verbuschten Flächen erfolgen. E<strong>in</strong> Zurückdrängen der Rob<strong>in</strong>ie wäre aus<br />

<strong>Naturschutz</strong>sicht sehr wünschenswert, ist allerd<strong>in</strong>gs mit sehr hohem Aufwand verbunden. Bei<br />

der Zurückdrängung der Gebüsche auf dem Wartberg ist darauf zu achten, dass zum<strong>in</strong>dest<br />

Solitärsträucher oder Gebüschgruppen erhalten bleiben. Diese s<strong>in</strong>d wichtige Brutgehölze, aber<br />

auch Jagd- und S<strong>in</strong>gwarten. Mit dem Zurückdrängen der flächigen Gebüsche verliert zwar die<br />

Sperbergrasmücke e<strong>in</strong>en potentiellen Lebensraum. Im derzeitigen Zustand s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs noch<br />

reichlich Flächen vorhanden, die von der Sperbergrasmücke besiedelt werden können.<br />

Erhaltung Erhaltung der der Wiesen Wiesen und und Röhrichte Röhrichte am am Talboden Talboden<br />

Talboden<br />

Aus der Sicht des <strong>Naturschutz</strong>es und auch aus der Sicht des Vogelschutzes haben Wiesen,<br />

Feuchtbrachen und Röhrichte e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. Im Untersuchungsgebiet konnten <strong>in</strong> den<br />

Feuchtlebensräumen am Talboden Feldschwirl, Sumpfrohrsänger und Rohrammer nachgewiesen<br />

werden. Potentiell brüten hier auch Schwarzkehlchen und Neuntöter und bei größerer Flächenverfügbarkeit<br />

Rohrweihe und Wachtelkönig (beim Wachtelkönig gab es im Bereich Ulrichskirchen<br />

sogar schon Brutverdacht [H.-P. KOLLAR, mündl. Mitt.]).<br />

Zum Schutz der Feuchtflächen entlang des Russbaches ist auf e<strong>in</strong>en Flächenerhalt zu achten,<br />

auf die Erhaltung ungestörter hydrologischer Verhältnisse (ke<strong>in</strong>e Dra<strong>in</strong>agen) sowie auf e<strong>in</strong>e<br />

Weiterführung der bisher praktizierten extensiven Bewirtschaftung.<br />

Seite 71 von 100

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!