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Manibus LUDOVICI BEDELI nostra in causa ... - Senckenberg

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• — ii —<br />

W. K o 11 z e etc. e<strong>in</strong> entomologisches Spezial-Museum gegründet, das<br />

jetzige Deutsche Entomologische Institut der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft.<br />

Wenn icli me<strong>in</strong>e eigenen Erfahrungen zusammenfassen soll, so muß ich<br />

heute noch zugebeu, daß jene so oft aufgestellte Befürchtung betreffs<br />

genereller Museen durchaus nicht h<strong>in</strong>fällig geworden ist. Wie oft erlebe<br />

ich, daß man vom In- und Ausland an mich mit der Bitte herantritt,<br />

zu vermitteln, daß e<strong>in</strong>es der größten deutschen Museen Insekten zu<br />

Studienzwecken ausleiht, weil e<strong>in</strong>er der betreffenden Beamten gewohnheitsmäßig<br />

versagt! Wie oft habe ich manchmal bis zu e<strong>in</strong> halb Dutzend<br />

Briefe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen derartigen Angelegenheit geschrieben, um schließlich,<br />

auf dem Wege aller möglichen Kompromisse wenigstens etwas für<br />

den unglücklichen Bittsteller zu erreichen. Gern benutze ich daher diese<br />

Stelle, um § 8 me<strong>in</strong>er auf dem III. Internationalen Entomologen Kongreß<br />

<strong>in</strong> Zürich 1925 aufgestellten Thesen auch an dieser Stelle noch e<strong>in</strong>mal<br />

bekannt zu geben:<br />

„Die Entomo-Museologen*) der Welt sollten 1) etwas weniger<br />

Wert auf die Herbeischaffung immer nener, zum großen Teil unverdaulicher<br />

Insektenmaysen legen, 2) ihre eigene Forschungsarbeit<br />

im Interesse der re<strong>in</strong> museologischen Tätigkeit etwas e<strong>in</strong>schränken,<br />

3) <strong>in</strong> der Erledigung der wissenschaftlichen Korrespondenz nie e<strong>in</strong>e<br />

Last sehen, sondern nur e<strong>in</strong> Mittel, entomologische Bestrebungen<br />

zu fördern und 4) nach dem glanzvollen Vorbild des Britischen<br />

Museums etc. den grundlegenden Registrier/arbeiten (Katalogen etc.),<br />

welche den Privatentomologen das Arbeiten erleichtern, ja zum großen<br />

Teil erst ermöglichen, mehr Aufmerksamkeit zu wenden. DerEntomo-<br />

Musealdienst sollte sich mehr nach dem Vorbild der Bibliotheken richten<br />

: Durch organisatorische Tätigkeit 10 anderen Menschen die Möglichkeit<br />

zum Arbeiten zu geben, ist zurzeit verdienstlicher und dr<strong>in</strong>gender<br />

notwendig als das persönliche Forschen des e<strong>in</strong>zelnen Entomologen."<br />

Unsere Wissenschaft könnte weit mehr prosperiereu, wenn diese Sätze<br />

erst Allgeme<strong>in</strong>gut aller beamteten und augestellten Entomologen geworden<br />

wären.<br />

Woh<strong>in</strong> soll es <strong>in</strong> 100 Jahren kommen, wenn <strong>in</strong> der alten gedankenlosen<br />

Weise immer weiter planlos Material aufgespeichert und<br />

das alte nicht planmäßig aufgearbeitet wird. Nicht neue Mittel<br />

s<strong>in</strong>d vor allem fehlend, sondern Eeform, d. i. Organisation, etwa<br />

nach de<strong>in</strong> Arbeitsplan der längst selbständig gewordenen eutomologischen<br />

Museen von London und Stockholm 1 In vielen der alten<br />

*) Dies gilt natürlich nicht für Privat-Eigentiimer, welche tun und lassen<br />

können, was ihnen genehm ist, und auch nur für solche Museen, welcho <strong>in</strong> ihrem<br />

Betriebe schon beim jetzigen Material versagen.

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