Manibus LUDOVICI BEDELI nostra in causa ... - Senckenberg
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„Insektenhändler" ist außerdem historisch nicht faßbar, da mau Leute<br />
oder Institute, welche selbst wiederholentlich Preislisten von Insekten<br />
versandt haben, nicht e<strong>in</strong>fach als „Händler" bezw. „Handlungen" h<strong>in</strong>stellen<br />
darf. Sehr kompliziert s<strong>in</strong>d die Verhältnisse weiterh<strong>in</strong> dadurch,<br />
daß sehr oft e<strong>in</strong>e Unehrlichkeit getrieben worden ist, <strong>in</strong>dem Orig<strong>in</strong>al-<br />
Sammlungen verkauft worden s<strong>in</strong>d, von denen mehr oder woniger Teile<br />
zurückbehalten wurden, oder bei welchen <strong>in</strong> Wirklichkeit nur e<strong>in</strong>e II. Auswahl<br />
oier e<strong>in</strong>e Dubletten-Sammlung abgegeben worden ist. Dies erklärt<br />
oftmals, daß wir jetzt <strong>in</strong> so manchen Fällen mehrere Museen die Sammlung<br />
e<strong>in</strong>es Entomologen als bei ihnen bef<strong>in</strong>dlich augegeben haben. In<br />
manchen Fällen mag hier e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Mißverständnis, z. B. der Erben<br />
vorgekommen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> anderen Fällen hat es sich sicher um Vorspiegelung<br />
falscher Tatsachen von Seiten des betreffenden früheren Eigentümers gehandelt.<br />
E<strong>in</strong>e eigenartige Schwierigkeit ist oft durch den an sich unklaren<br />
und schwer schart flxierbaren Begriff „Dubletten" bez. „eiste Auswahl"<br />
entstandenl Der erste Erwerber ist oft über die Zweitwertigkeit derselben<br />
noch orientiert gewesen, dagegen der spätere Erwerber nicht mehr.<br />
Als Paradigma gelte die von E. 0 b e r t h ü r sehr oft vorgenommene<br />
Veräußerung des Restes von Sammlungen, welche er gekauft hatte.<br />
Manchmal hat er sie direkt, manchmal via Donckier weiter gegeben.<br />
Lange Jahre war N. van de Po 11 der gewohnheitsmäßige Käufer dafür.<br />
Bei der Aufteilung der Sammlungen des letzteren divrch O.E. Janson 1912<br />
hat mehr als e<strong>in</strong> Sammler geglaubt, er habe die wirkliche Sammlung<br />
des betreffenden Vorbesitzers erworben, und haben sich daraus manchmal<br />
kaum noch für uns zu entwirrende Schwierigkeion ergeben. Oft ist schwer<br />
za entscheiden, was eigentlich als Sammlung zu bewerten ist. E<strong>in</strong> Paradigma<br />
genüge zur Erläuterung: Schaum's Carabic<strong>in</strong>eu. Das Berl<strong>in</strong>er Museum<br />
hatte das Beeilt e<strong>in</strong>er I. Auswahl davon erworben; bei der Vornahme<br />
derselben ist aber vieles Wichtige übersehen worden. Die Orig<strong>in</strong>al-Kästen<br />
mit dem ganzen Eest besitzt das Deutsche Entomologische Institut. Es<br />
entsteht also die re<strong>in</strong>e „Doktorfrage", wer hat die Sammlung? Man<br />
könnte kaum mehr als sagen, daß sie zwischen den zwei genannten Stellen<br />
„geteilt" ist.<br />
Die Insektenhändler haben e<strong>in</strong>e gewaltige Eolle <strong>in</strong> den Geschicken<br />
der Entomologischen Welt gespielt. Aus der "Unzahl derselben, welche<br />
bekanntlich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Zentraleuropa (vor allem dicht gesät <strong>in</strong><br />
Deutschland und Oesterreich) beheimatet gewesen s<strong>in</strong>d, leuchten drei<br />
Konzerne hervor, welche von so e<strong>in</strong>schneidender Bedeutung für die Geschichte<br />
der Entomo-Museologie geworden s<strong>in</strong>d, daß ich sie an dieser Stelle<br />
nennen möchte: In Frankreich ist es der Pariser Konzern der „Deyrolles"<br />
und Donckier. Achille Deyrolle, der Honograph der Gattung