Manibus LUDOVICI BEDELI nostra in causa ... - Senckenberg

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menschlich so große Persönlichkeit des ersteven trotz mancher mangelhafter
Art- und Gattungs-Diagnosen von jeher imponiert, und habe ich
von jeher in dem letzteren einen der besten Art-Beschreib er gesehen, wozu
ihn sein alter Beruf als Zeichner besonders prädisponiert hat. — Wer
kennt heute den Namen Monchicourt, und welche Bedeutung hat dieser
begeisterte Coleopterophile einst eine kurze Spanne Zeit für die französischen
Sammlungen gehabt, bis die in seinem ländlichen Schloß aufgespeicherten
Sammlungen, deren Quellen bis zu den berühmtesten, ältesten,
historischen Samminngen zurückgingen, durch Schimmel und Feuchtigkeit
so stark gelitten hatten, daß der Besitzer die Liebe zu ihnen verlor.
Lange Monate habe ich vergeblich versucht, das Schicksal gerade dieser
Sammlung zu ergründen. Es ist seltsam genug, denn derjenige, der sie
gekauft und die I. Auswahl für sich behalten hatte, war gleichfalls ein
Liebhaber vom Schlage llonchicourts, der Vicomte und spätere Comte
de Bonneuil, und derjenige, der dann wieder den wesentlichsten Teil
davon gekauft bat, ist — in einen entsetzlichen Konflikt mit dem Strafgesetzbuch
seines Landes geraten.
Frankreich war in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts „das"
historischste Land der großen Insekten-Sammlungen gewesen. Drum spielt
es auch im vorliegenden Manuskript eine der Hauptrollen. Gerade hierin
schien nach dem Krieg der wundeste Punkt meiner Arbeit zu liegen;
vor allem, weil ich wußte, daß Louis Bedel ein umfangreiches Verzeichnis
über den Verbleib französischer Insektensammlungen besessen
hatte, ohne deren Zugängigkeit dieses Manuskript niemals von mir veröffentlicht,
worden wäre. Ich muß es als eine der schönsten Tatsachen
internationaler Kollegiali tat bezeichnen, daß mir die
Societe Entomologique de France, sobald sie von meinem
Wunsche erfuhr, sofort die in ihrem Besitze befindliche Liste
von Bedel zugängig gemacht hat. Ein niedliches Spiel des Schicksals
hat sich dabei ereignet; im Jahre 1896 schenkte mir Louis Bedel
bei meinem ersten Pariser Besuche bei ihm als „große Rarität" eine
Photographie von sich selber (er war recht sparsam im Verkehr mit
Photographen gewesen!). Das Bild stellte ihn in algerischer Tracht dar:
Algier war ja das Land, welches er so oft und so gern besucht hatte,
iiud eine seiner klassischsten Arbeiten behandelt die Coleopteren-Fauna
dieses Landes. Der Name des Mannes nun, welchem ich die Zugängigkeit
seines Verzeichnisses verdanke, ist für immer mit dem Namen Algeriens
verbunden: es ist der größte Schüler und einer der treuesten
Verehrer seines Meisters, Paul de Peyerimhoff! Er hat sich das
Bedeische Original-Verzeichnis vom Sekretär der französischen Gesellschaft,
Herrn J. Magnin, ausdrücklich mit der Erlaubnis erbeten, mir
eine Abschrift davon herstellen zu dürfen, Das ist der Grund, weshalb