PDF-Datei - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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42 Charta guter Lehre<br />
3.5 Akteure<br />
Gute Curricula berücksichtigen <strong>die</strong> unterschiedlichen Lerndispositionen und Ansprüche<br />
unterschiedlicher Stu<strong>die</strong>rendengruppen. Eine hohe Flexibilität hinsichtlich<br />
der Nutzbarkeit und Stu<strong>die</strong>rbarkeit <strong>für</strong> unterschiedliche Lernbiografien ist Ausweis<br />
einer hohen handwerklichen Qualität von Curricula.<br />
Für <strong>die</strong> entsprechend zu leistende kontinuierliche Entwicklungsarbeit ist zunächst<br />
eine Identifizierung der beteiligten Akteure notwendig. Diese lassen sich zumindest<br />
in drei voneinander zu unterscheidende Interessengruppen trennen, <strong>die</strong> jedoch in<br />
gemeinsamer Verantwortung an der Entwicklung von Curricula arbeiten sollten:<br />
• Lehrende als Modul-/Stu<strong>die</strong>ngangverantwortliche sowie Stu<strong>die</strong>rende als unmittelbar<br />
Betroffene<br />
• Verwaltungseinrichtungen bei der Absicherung der kapazitären Seriosität<br />
• Absolventen sowie externe Vertreter aus <strong>Wissenschaft</strong> und Berufsfeld bei der<br />
stetigen Revision der Curricula<br />
Die Weiterentwicklung von Curricula basiert auf den Erkenntnissen, <strong>die</strong> durch kontinuierliche<br />
Evaluation gewonnen werden. Sie ist Teil eines systematischen Qualitätsmanagements.<br />
Dieses wird als Leitungsaufgabe wahrgenommen, ist aber als Teil<br />
der akademischen Selbstreflexion ebenfalls Aufgabe aller, <strong>die</strong> an Lehre und Studium<br />
beteiligt sind. Weitere wichtige Akteure der Weiterentwicklung von Curricula sind<br />
externe Gutachter, <strong>die</strong> Curricula aus unterschiedlichen Perspektiven bewerten – von<br />
peers und Fachgesellschaften bis hin zu Vertretern des Arbeitsmarktes.<br />
Eine gute Curriculumentwicklung nimmt <strong>die</strong> Rolle der Stu<strong>die</strong>renden und Lehrenden<br />
ernst. Die Beteiligung an der Gestaltung der Curricula wird gelebt, den<br />
Beteiligten werden echte Partizipationschancen eröffnet. Da<strong>für</strong> wird ihre Rolle bei<br />
der Curriculumentwicklung in den einschlägigen Regelungen der Hochschule beschrieben<br />
und institutionalisiert (beispielsweise durch klare Regelungen zur Beteiligung<br />
an Gremienentscheidungen). Dies erhöht <strong>die</strong> Chance, dass <strong>die</strong> Curricula in<br />
Einklang mit der Lebens- und Stu<strong>die</strong>nrealität stehen und von Stu<strong>die</strong>renden und<br />
Lehrenden tatsächlich als Kompass <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewältigung der Stu<strong>die</strong>nanforderungen<br />
genutzt werden.<br />
3.6 Grundsätze und Leitlinien<br />
Für <strong>die</strong> Curriculumentwicklung müssen vor allem zwei Phasen des Lebenszyklus<br />
eines Curriculums betrachtet werden:<br />
• der curriculare Entwicklungsprozess<br />
• seine Umsetzung in der Praxis, verbunden mit einer Weiterentwicklung auf der<br />
Basis von Evaluationsprozessen<br />
Für <strong>die</strong> Curriculumentwicklung lassen sich einige elementare Punkte benennen:<br />
Outcome-Orientierung als Ausgangspunkt<br />
Zentraler Ausgangspunkt <strong>für</strong> eine curriculare Entwicklung sollte <strong>die</strong> Frage nach<br />
den Lernergebnissen respektive Kompetenzen sein, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>rende am Ende ihres<br />
Studiums erworben haben sollen, sowie <strong>die</strong> kohärente Fortführung <strong>die</strong>ser Outcome-<br />
Orientierung bis auf <strong>die</strong> Modulebene. Die Ausrichtung <strong>die</strong>ser Qualifikationsziele an