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Leben auf dem Dach Leben auf dem Dach

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<strong>Leben</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong><br />

26<br />

<strong>Dach</strong>+Grün SPECIAL 2009<br />

die Anteilsmenge des Wassers<br />

wieder, die bei einem Regenereignis<br />

von den Entwässerungsanlagen<br />

eines Grundstücks<br />

<strong>auf</strong>genommen werden<br />

muss. Wasserdurchlässige Flächen<br />

ohne oder mit unbedeutender<br />

Wasserableitung, etwa<br />

Parkanlagen und Vegetationsflächen<br />

oder Gartenwege mit<br />

wassergebundenen Decken,<br />

haben eine Abflusskennzahl/<br />

Abflussbeiwert C (�) = 0,<br />

wasserundurchlässige Flächen<br />

wie zum Beispiel Betonflächen,<br />

Pflaster mit Fugenverguss oder Schwarzdecken weisen<br />

sich durch eine Abflusskennzahl/Abflussbeiwert C (�) = 1 aus.<br />

Der Spitzenabflussbeiwert �s gibt als dimensionsloser Parameter<br />

das Verhältnis der Regenabflussspende zur Regenspende eines<br />

definierten Regenereignisses in Form eines Blockregens wieder.<br />

Die jährliche Wasserrückhaltung durch begrünte Dächer<br />

wird durch die prozentuale jährliche Wasserrückhaltung oder<br />

durch den Jahresabflussbeiwert �a wiedergegeben. Die prozentuale<br />

Wasserrückhaltung wird als Differenz aus der Menge<br />

der jährlichen Niederschläge und der vom begrünten <strong>Dach</strong> abgeflossenen<br />

Wassermenge, bezogen <strong>auf</strong> den Jahresniederschlag,<br />

ermittelt. Daraus ergibt sich der dimensionslose Jahresabflussbeiwert<br />

�a als das Verhältnis der jährlichen Regenabflusssumme<br />

zum jährlichen Niederschlagsvolumen. Die Verzögerung des<br />

Wasserabflusses bei einem Niederschlagsereignis wird durch<br />

den zeitlichen Verl<strong>auf</strong> während und nach <strong>dem</strong> Ende der Niederschläge<br />

und durch den Begrünungs<strong>auf</strong>bau bestimmt. Hier sind<br />

insbesondere die Kenngrößen maximale Wasserkapazität und<br />

Wasserdurchlässigkeit sowie die Vorsättigung des Begrünungs<strong>auf</strong>baus<br />

mit Wasser von Bedeutung. Die Verzögerung des Wasserabflusses<br />

kann bei kurzen Niederschlagsereignissen dazu<br />

führen, dass entweder gar kein Wasserabfluss oder ein erheblich<br />

maximale maximaa<br />

le<br />

Wasserkapazität<br />

(Vol.-%) (Vo ol.<br />

-% )<br />

31<br />

23<br />

16<br />

8<br />

0<br />

Abbildung 1: Steigerung der maximalen Wasserkapazität eines Ziegelsplitts (4/12) durch<br />

Zugabe von Rindenhumus (alle Angaben in Prozent)<br />

Kontrolle Ko ntrolle<br />

Ziegel + 10<br />

%<br />

Ziegel Zi<br />

e egel + 20<br />

%<br />

Ziegel<br />

+ 30<br />

%<br />

Abbildung 2: Steigerung der maximalen Wasserkapazität eines Ziegelsplitts (4/12) durch<br />

Zugabe von Sand (alle Angaben in Prozent)<br />

verzögerter Wasserabfluss <strong>auf</strong>tritt. Diese Verzögerung des Wassers<br />

wird auch als „Anspringzeit“ bezeichnet.<br />

Messbare Vorteile begrünter Dächer. Für <strong>Dach</strong>begrünungen<br />

können die in Tabelle 1 benannten Orientierungswerte als<br />

Abflussbeiwerte C je nach Dicke des Schicht<strong>auf</strong>baus aus Schüttstoffen<br />

und abhängig von der <strong>Dach</strong>neigung angesetzt werden,<br />

wobei bei Verwendung von Dränschichten mit hoher Entwässerungsleistung<br />

die tatsächlichen Abflussbeiwerte abweichen können<br />

und in der Regel deutlich höher liegen.<br />

Durch Prüfung können standort- und/oder produktspezifische<br />

Werte nachgewiesen werden. In Abhängigkeit von örtlichen Regenspenden<br />

können sich höhere oder geringere Abflussbeiwerte<br />

ergeben. Die Abflussbeiwerte, die nach <strong>dem</strong> in der FLL-Richtlinie<br />

1 benannten Verfahren ermittelt werden, werden an unbegrünten<br />

Bauweisen untersucht und gelten für den Schicht<strong>auf</strong>bau<br />

bei einem 15-minütigen Bemessungsregen von r (15) = 300<br />

l/(ha x s) nach vorangehender Wassersättigung und 24-stündigem<br />

Abtropfenlassen. Die Vegetation und Durchwurzelung wirken<br />

sich beim Abfluss verzögernd aus, sodass hierfür 0,05 Einheiten<br />

angerechnet und vom Messergebnis abgezogen werden.<br />

Bei Bauweisen, die nur vorbegrünt<br />

herstellbar sind, zum<br />

Beispiel mit Vegetationsmatten,<br />

entfällt die zu sätzliche Anrechnung.<br />

Alternativ zu den<br />

zuvor beschriebenen Verfahren<br />

können standort- und/<br />

oder produktspezifische Werte<br />

durch in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

gebräuchliche Simulationsverfahren<br />

ermittelt<br />

werden. Die Werte der Simulationsverfahren<br />

ermöglichen<br />

darüber hinaus die Berechnung<br />

von Rohrleitungsnetzen

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