Leben auf dem Dach Leben auf dem Dach

Abbildung 3: Steigerung der maximalen Wasserkapazität eines Ziegelsplitts (4/12) durch
Zugabe von Kompost (alle Angaben in Prozent)
im Aufgabenbereich der Siedlungswasserwirtschaft. Die jährliche
Wasserrückhaltung, das heißt die eigentliche Retention,
wird als Differenz aus der Menge der gefallenen Niederschläge
und der abgeflossenen Wassermenge im jährlichen Durchschnitt
ermittelt 1 . In Umkehrung ergibt sich daraus nach DIN 4045 der
Jahresabfluss beiwert �a als das Verhältnis der jährlichen Regenabflusssumme
zum jährlichen Regenvolumen. In Abwassersatzungen
mit gesplitteten Gebühren wird dieser auch als Versiegelungsfaktor
ausgewiesen.
Die jährliche Wasserrückhaltung ist sowohl von der Art der Bauweise
als auch von der Aufbaudicke abhängig. Die stoffspezifische
Wasserspeicherfähigkeit einerseits und die Wasserdurchlässigkeit
andererseits sind zu berücksichtigen. Unterschiede zwischen
den Aufbaudicken und Bauweisen treten bei sommerlicher
Witterung deutlicher hervor; sie werden bei kühler Witterung
zunehmend ausgeglichener und sind bei winterlicher Witterung
nahezu gleich. Obgleich in der Sommerperiode der höhere
Anteil des Jahresniederschlags fällt, ist hier die Wasserrückhaltung
wesentlich höher, während bei winterlicher Witterung mit
dem geringeren Niederschlagsanteil, aber auch der geringeren
Evaporation (Verdunstung) des Schichtaufbaus und der geringsten
Transpiration der Pflanzen, der Wasserabfluss am höchsten
VTS Koop Schiefer GmbH & Co.
Thüringen KG
Ortsteil Unterloquitz, Neustadt 21
D-07330 Probstzella
Telefon 03 67 31/2 52 90
Telefax 03 67 31/2 52 14
ist. In Tabelle 3 sind Anhaltswerte
für die prozentuale jährliche
Wasserrückhaltung zusammengestellt.
Im Hinblick
auf die Berücksichtigung in
Abwassersatzungen mit gesplitteten
Gebühren wird
gleichzeitig der Jahresabflussbeiwert/Versiegelungsfaktor
ausgewiesen.
Faktoren, die sich auf die
Wasserspeicherfähigkeit
auswirken. Die Wasserspeicherfähigkeit
der für die Dachbegrünung
eingesetzten Funktionsschichten ist neben der Aufbaudicke
insbesondere von den stofflichen Eigenschaften der
Mischungskomponenten abhängig. Tabelle 3 weist die durchschnittliche
Wasserspeicherung einiger üblicher mineralischer
Mischungskomponenten für Substrate und Dränschichten aus.
Kies hat so eine Wasserspeicherung, wiedergegeben als maximale
Wasserkapazität, von 5 bis 10 Volumen-Prozent, Bims von
30 bis 4, Ziegelsplitt in der Körnung 2/12 Millimeter eine maximale
Wasserkapazität von 28 Volumen-Prozent, also eine Wasserspeicherfähigkeit
von 28 Litern bei 10 Zentimetern Schichtdicke
oder 11 Litern Wasser bei 4 Zentimetern Schichtdicke. Deutlich
wird die Abnahme der maximalen Wasserkapazität mit der
Korngröße und mit der geringer werdenden Porosität, das heißt
der inneren, wasseraufnehmenden Kornstruktur der Stoffe.
Durch Zugabe von Sanden wie auch von organischer Substanz,
zum Beispiel Kompost, Rindenhumus oder Torf, kann die maximale
Wasserkapazität erheblich gesteigert werden. Das zeigen
die Abbildungen 1 bis 3.
Die maximale Wasserkapazität ist maßgeblich für die vegetationstechnische
Beurteilung von Substraten für Dachbegrünungen.
Die schon vorher benannte FLL-Richtlinie Planung, Ausführung
und Pflege von Dachbegrünungen 1 stellt folgende Anforde-
das ideale Pflanzsubstrat für
Extensiv- und Intensivbegrünung
E-Mail: blaehschiefer@vts-unterloquitz.de
Internet: www.vts-unterloquitz.de
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Dach+Grün SPECIAL 2009