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Leben auf dem Dach Leben auf dem Dach

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neu begrünt werden und es sich dabei wiederum um etwa 80<br />

Prozent Extensiv- und 20 Prozent Intensivbegrünungen handelt.<br />

Wie groß der Anteil begrünter beziehungsweise anderweitig genutzter<br />

Tiefgaragen ist, ist unklar.<br />

Ist das Thema „<strong>Leben</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>“ aus Ihrer Sicht<br />

schon ausgereizt?<br />

Nein, ganz und gar nicht. Angefangen von den begrünten oder<br />

befahrenen Tiefgaragen, deren Anzahl sicher jetzt schon hoch ist<br />

und noch viel höher sein kann, über die Vision, dass alle Flachdächer<br />

von Gewerbegebiete zwingend extensiv begrünt sein müssten,<br />

bis zu <strong>dem</strong> großen Potenzial an möglichen „Zweitnutzungen“<br />

von <strong>Dach</strong>flächen im innerstädtischen Bereich. Damit meine<br />

ich alle Flachdächer in dicht besiedelten Städten. Die Grundstücke<br />

sind schon bezahlt, und das <strong>Dach</strong> bietet als zusätzliches<br />

„kostenloses“ Grundstück bei vorausschauender Planung (fast)<br />

die gleichen Möglichkeiten wie der ebenerdige Boden. Wenn wir<br />

da an Grundstückspreise von 500 Euro pro Quadratmeter denken,<br />

da ist ein nutzbarer <strong>Dach</strong>garten wesentlich günstiger. Viele<br />

Krankenhäuser, Pflegeheime, aber auch K<strong>auf</strong>häuser liefern jetzt<br />

schon schöne Beispiele für begrünte und genutzte Dächer in der<br />

Stadt.<br />

Welche weiteren Argumente „pro Gründach“ führen<br />

Sie in Ihren zahlreichen Diskussionen mit Bauherren,<br />

Planern und Politikern <strong>auf</strong>?<br />

Eines der wichtigsten Argumente ist der mögliche Regenwasserrückhalt<br />

durch <strong>Dach</strong>begrünungen. Schon eine einfache Extensivbegrünung<br />

speichert etwa 50 Prozent des Jahresniederschlags –<br />

das heißt die Hälfte des Regens gelangt nicht in die Kanalisation<br />

und muss nicht bewirtschaftet werden, sondern verdunstet und<br />

sorgt damit nicht nur für die Entlastung der Kanalisation, sondern<br />

trägt durch die Verdunstungskühlung und Luftbefeuchtung<br />

für ein angenehmes Kleinklima. Zu<strong>dem</strong> schützt der Gründach<strong>auf</strong>bau<br />

nachhaltig die <strong>Dach</strong>abdichtung vor Extremtemperaturen<br />

und Witterungseinflüssen wie Hagel und Sturm – und verdoppelt<br />

deren <strong>Leben</strong>sdauer.<br />

Welche Bitten hätten Sie zum Abschluss noch an Städtevertreter<br />

und Politiker?<br />

Die positiven Wirkungen und vielfältigen Möglichkeiten begrünter<br />

Dächer sind unbestritten, sodass <strong>Dach</strong>begrünungen eigentlich<br />

eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Sie helfen auch den<br />

Gemeinden, Geld zu sparen, sodass Bau<strong>auf</strong>lagen, Ökokonten<br />

und gesplittete Abwassergebühren <strong>Dach</strong>begrünungen zwingend<br />

berücksichtigen sollten. Weiterhin sollten private Bauherren,<br />

jedoch auch die Industrie mit direkten Förderungen in Form<br />

von Zuschüssen animiert werden, ihre Dächer zu begrünen. Versicherungen<br />

(beispielsweise Gebäudehaftpflicht, Brandversicherung)<br />

sollten begrünte Dächer beitragsmindernd berücksichtigen.<br />

Interview: Florian Peter

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