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Leben auf dem Dach Leben auf dem Dach

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<strong>Leben</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong><br />

28<br />

<strong>Dach</strong>+Grün SPECIAL 2009<br />

Abbildung 4: Rückhalt und zeitliche Verzögerung eines Niederschlagsereignisses durch ein begrüntes <strong>Dach</strong><br />

rungen an die maximale Wasserkapazität (in Volumen-Prozent)<br />

von Vegetationssubstraten:<br />

• für Intensivbegrünungen in mehrschichtiger Bauweise<br />

≥ 45 bis ≤ 65<br />

• für Extensivbegrünungen in mehrschichtiger Bauweise<br />

≥ 35 bis ≤ 65<br />

• für Extensivbegrünungen in einschichtiger Bauweise<br />

≥ 20 bis ≤ 65<br />

• für Intensivbegrünungen in einschichtiger Bauweise<br />

≥ 30 bis ≤ 65<br />

• für Dränschichten: keine Vorgaben.<br />

Abbildung 4 zeigt den zeitlichen Verl<strong>auf</strong> des Abflussrückhalts<br />

und der Abflussverzögerung in Abhängigkeit von der Zeit und<br />

der Substrathöhe. Bei 10 Zentimetern Substrathöhe in Kombination<br />

mit einer Dränplatte wird eine Abflusskennzahl von C =<br />

0,27 erreicht. Bei einem einschichtigen Aufbau der Begrünung<br />

wäre die Abflusskennzahl aller Erfahrung nach kleiner ausgefallen.<br />

Fazit. Baumaßnahmen des Hoch- und Tiefbaus haben bei üblicher<br />

Ausführung zur Folge, dass Oberflächen des Grundstücks<br />

durch das Bauwerk versiegelt werden. Im Regelfall werden die<br />

<strong>auf</strong> den bebauten Flächen anfallenden Niederschläge über entsprechende<br />

Sammelsysteme der Vorflut zugeführt und an Reinigungseinrichtungen<br />

oder Vorfluter abgeführt. Damit wird die<br />

Grundwasserneubildung vor Ort reduziert, eine Reduzierung der<br />

Sammelsysteme ist nicht möglich, eher das Gegenteil ist der Fall.<br />

Bei Versiegelungsfaktoren im urbanen Bereich von 60 bis 80 Prozent<br />

können mit begrünten Dächern extreme Abflussspitzen<br />

deutlich verringert werden, was zur Reduzierung der Dimensionierung<br />

von Kanälen und Vorflutern sowie Reinigungseinrichtungen<br />

beitragen kann. Leider wird das Überschusswasser von<br />

Die Literatur<br />

1 FLL (2008) Richtlinie für die Planung, Ausführung<br />

und Pflege von <strong>Dach</strong>begrünungen; Bonn.<br />

2 DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall), 2005: DWA-ATV-A<br />

138 – Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur<br />

Versickerung von Niederschlagswasser; Hennef<br />

3 Eulenbach, J., Grüter, Th., Roth-Kleyer, St., und<br />

Upmeier, M. , 2008: Verwendung von Kunststoff<br />

und Lava als Rigolenkörper. Neue Landschaft,<br />

53. Jahrgang, H. 1, Seiten 48 bis 52<br />

4 Roth-Kleyer, St., 2004: Erfahrungen mit der ab<br />

2002 verbindlichen FLL-Methode zur Messung<br />

der Abflusskennzahl C/des Abflussbeiwerts �;<br />

<strong>Dach</strong> + Grün, 13. Jahrgang, Seiten 4 bis 11.<br />

Der Autor<br />

Professor Dr.-Ing. Stephan Roth-Kleyer<br />

FH Wiesbaden, Fachbereich Geisenheim,<br />

Studiengang „Landschaftsarchitektur“,<br />

Lehrgebiet „Vegetationstechnik“<br />

Von-Lade-Straße 1<br />

65366 Geisenheim<br />

roth-kleyer@fbg.fh-wiesbaden.de<br />

FOTO/GRAFIKEN: ROTH-KLEYER

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