Leben auf dem Dach Leben auf dem Dach

Leben auf
dem Dach
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Dach+Grün SPECIAL 2009
Genutzte Tiefgaragendecken
Begrünte Park-Landschaften
kommen immer mehr in Mode
Der Dachbegrünungsmarkt ist tendenziell in einem
Wandel. Bauherren und Planer entdecken immer öfter
die Möglichkeiten, Dachflächen in vielfältig nutzbare
Landschaften zu verwandeln. Der Trend zur intensiven
Dachbegrünung hält an, und für viele Investoren ist es
eine willkommene Gelegenheit, mit genutzten Tiefgaragendecken
das sinkende Platzangebot an nutzbarer
Fläche auszugleichen.
Tiefgaragen lassen sich für die Öffentlichkeit sowohl als begrünte
„Parklandschaften“ wie auch als Verkehrsflächen bis
hin zu Parkplätzen nutzen und erhöhen somit die Qualität und
Attraktivität von Wohnanlagen oder Einkaufszentren. Bei der
Planung und Ausführung genutzter Tiefgaragendecken sind allerdings
einige Punkte besonders zu beachten, die je nach Nutzung
(begeh- oder befahrbar) unterschiedlich sein können.
Grundsätzlich sind das erhöhte Lastannahmen (Eigen-, Nutzund
Schneelast; bei den befahrbaren Dächern kommt noch die
Bremslast dazu), druckstabile Wärmedämmung, hochwertige
Dachabdichtung nach DIN 18195 und geeignete Schutzlagen
(bei befahrbaren Dächern entsprechend der Schutzwirksamkeitsklassen).
Von Seiten der Planungsvorgaben sind bei Landschaftsdächern
die Dachbegrünungsrichtlinien der Forschungsgesellschaft
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) und
bei Verkehrsdächern die Empfehlungen zu Planung und Bau von
Verkehrsflächen auf Bauwerken der FLL heranzuziehen.
Bei den Vorgaben des Gefälles unterscheiden sich Landschaftsund
Verkehrsdächer. Bei ausschließlich begeh- und befahrbaren
(also unbegrünten) Flächen der Belastungsklasse 1 soll das Gefälle
mindestens 2 Prozent und bei befahrbaren Decken der Klassen
2 und 3 mindestens 2,5 Prozent betragen. Unabhängig davon
ist ein Mindestgefälle der Belagsoberfläche materialabhängig
von 1 Prozent (versickerungsfähige Beläge) bis 3 Prozent
(Natursteinpflaster) sicherzustellen. Ein Wasseranstau unter
Geh- und Fahrwegen ist nicht zulässig. Ohne Gefälle ist stehendes
Wasser nicht zu vermeiden, und es kann aufgrund von Eislinsenbildung
zu Frosthebungen kommen. Anders verhält es sich
bei der begrünten Tiefgarage: Hier ist ein gefälleloses Dach möglich
und oft auch aus wasserökonomischen Gründen erwünscht.
Bei einem 0-Grad-Dach lässt sich ein Wasseranstau in der Dränschicht
leichter durchführen als bei einer Decke mit Gefälle.
Tiefgaragennutzung
mit Rasen und Bäumen
Das „Landschaftsdach“ mit Rasen und Bäumen ist charakterisiert
durch einen hohen Schichtaufbau in einer Größenordnung
von 100 Zentimetern und einer entsprechend möglichen hohen
Bepflanzung mit Stauden, Sträuchern bis zu Bäumen. Es lassen
sich Landschaften schaffen, die optisch keinen Unterschied zum
gewachsenen Boden zeigen. Neben Stauden und Gehölzen sind
natürlich auch Rasen- und Spielflächen, Teiche, Terrassen oder
Wegeflächen möglich. Die Pflanzenauswahl kann meist frei wie
im sonstigen Landschaftsbau erfolgen.
Schematischer Schnitt durch die Systemlösung
„Landschaftsdach“