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Erfahrungen mit der ehrenamtlichen<br />
Leitung eines Dekanats<br />
Interview mit dem DSV-Vorsitzenden<br />
von Worms-Wonnegau Klaus Martin<br />
Klaus Martin ist seit 2001 Vorsitzender des<br />
Dekanatssynodalvorstandes des Dekanates<br />
Worms-Wonnegau. Vor der Vereinigung<br />
der Dekanate Worms und Osthofen<br />
war er Vorsitzender des DSV Osthofen.<br />
Der Einblick befragte ihn nach seinen Erfahrungen<br />
mit den neuen Strukturen.<br />
Einblick: Herr Martin, Sie kennen die DSV-<br />
Arbeit vor und nach der Reform. Was war für<br />
Sie die gravierendste Veränderung?<br />
Martin: Die Arbeit im DSV ist professioneller<br />
geworden. Dazu gehört vor allem, dass mit<br />
der Einführung der Profil- und Fachstellen<br />
das Dekanat nach außen hin sichtbarer geworden<br />
ist. Nicht verschweigen möchte ich<br />
die Tatsache, dass die Mitgestaltung des<br />
DSV im Dekanat uns größere Verantwortung<br />
zuweist bzw. abverlangt. Die Reform hat zu<br />
besserer Verständigung, Verantwortung und<br />
Arbeitsteilung zwischen Dekan und Präses<br />
geführt. Eine gute und sachliche Zusammenarbeit<br />
ist hierzu Voraussetzung.<br />
Einblick: Wie bedeutsam war für Sie die Unterstützung<br />
durch die neu eingestellte Verwaltungsfachkraft?<br />
Martin: Die Reform hat zu mehr Verantwortung<br />
geführt und dies hat auch ein Mehr an<br />
Verwaltungsarbeit gebracht. Ich <strong>als</strong> Ehrenamtlicher<br />
wäre ohne die Verwaltungskraft allein<br />
vom Zeitaufkommen hilflos überfordert.<br />
Einblick: Wie veränderte sich Ihre Arbeit<br />
durch die Vereinigung?<br />
Martin: Ich komme aus dem ehemaligen Dekanat<br />
Osthofen, das mit seinen 18.000 Evangelischen<br />
ein kleines, überschaubares Gebilde<br />
war. Im Rückblick darf ich sagen: Es war<br />
eine gemütliche Präseszeit. Der Dekan regelte<br />
alles und der DSV-Vorsitzende wurde zum<br />
Unterzeichnen von Belegen und Schriftstü-<br />
KIRCHE AKTUELL<br />
cken benötigt.<br />
Wohl waren die<br />
DSV-Sitzungen<br />
auch regelmäßig,<br />
aber bei weitem<br />
nicht so anstrengend.<br />
Das Spannendste<br />
war das<br />
Vorbereiten und<br />
das Durchführen<br />
der zwei jährlichen<br />
Dekanatssynoden.<br />
Heute: Worms-<br />
Wonnegau mit ca. 56.000 eingetragenen<br />
Evangelischen in 38 Gemeinden, ist ein Dekanat,<br />
das durch seine Größe ein enges Miteinander<br />
von DSV und Dekan nötig macht.<br />
Natürlich ist damit ein größerer Zeitaufwand<br />
verbunden. Ohne Verwaltungskraft wäre es<br />
gar nicht leistbar.<br />
Einblick: Welche Erleichterungen würden Sie<br />
sich für Ihre Arbeit wünschen?<br />
Martin: Das ist für mich die spannendste Frage,<br />
denn ich weiß nicht, was ich mir <strong>als</strong> erstes<br />
an Erleichterung wünschen würde. Ich beschränke<br />
mich deshalb auf zwei Antworten:<br />
1. Für DSV-Vorsitzende ist es wichtig, von<br />
Seiten der Kirchenleitung/-verwaltung auf annähernd<br />
den gleichen Informationsstand gebracht<br />
zu werden wie die Dekaninnen und<br />
Dekane.<br />
2. Es würde jedem DSV die Arbeit wesentlich<br />
erleichtern, wenn die „Stärkung der mittleren<br />
Ebene“ mit mehr Entscheidungsbefugnissen<br />
einher gehen würde und zeitaufwändige Genehmigungsabläufe<br />
Vergangenheit wären.<br />
Dass dies kein Wunschdenken bleibt, daran<br />
arbeite ich.<br />
Einblick: Herr Martin, wir danken Ihnen für<br />
das Gespräch.<br />
www.ekhn.de/strukturreform<br />
Der Einblick endet mit dieser Ausgabe.<br />
Die Redaktion verabschiedet sich und dankt für<br />
Ihr Interesse. Wichtige Informationen bezüglich<br />
der Evaluation der Strukturreform oder der Dekanate<br />
werden Sie auch zukünftig in den "Mitteilungen"<br />
und im Internet lesen können.<br />
<strong>EKHN</strong>-MITTEILUNGEN 12/ 2006 3