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Depressionen - Angehörigenberatung e.V.

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9. Fachtag Fachtag<br />

Fachtag<br />

Gerontopsych<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Gerontopsych atrie<br />

„Wenn „Wenn die die die Seele Seele Seele streikt“ streikt“<br />

streikt“<br />

Depression Depression im im Alter Alter –<br />

Auftrag für fachliches Handeln<br />

Mittwoch, 05. Mai 2010<br />

9.30 bis 16.30 Uhr<br />

Caritas-Pirckheimer-Haus<br />

Königstr. 64<br />

90402 Nürnberg


I n h a l t<br />

Begrüßung<br />

Hans-Dieter Mückschel, Geschäftsführer <strong>Angehörigenberatung</strong> e.V. Nürnberg<br />

Grußwort<br />

Norbert Dünkel, Bezirksrat, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten<br />

Einführung<br />

Meike Lezius/ Elfi Ziebell, <strong>Angehörigenberatung</strong> e.V./ GeFa Mfr.<br />

Vortrag<br />

Depression im Alter – Forschung und Versorgung im Dialog<br />

Prof. Dr. med. Hans Gutzmann, Krankenhaus Hedwigshöhe, Berlin<br />

Vortrag<br />

Woran erkenne ich eine Depression und was ist dann zu tun?<br />

PD Dr. Richard Mahlberg, Institut für Psychogerontologie, Erlangen<br />

Vortrag<br />

Die Kriegskinder werden alt – Auswirkungen der Zeitgeschichte<br />

Dipl. Psychologin Dr. rer. nat. Corinne Reichhart, Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie, Klinikum Nürnberg<br />

Werkstattgespräche<br />

WS 1 „DiA“ – ein Gruppenangebot für depressiv erkrankte ältere Menschen<br />

nach Prof. Hautzinger<br />

Dipl. Psychologin Sabine Welz, Psychologisches Institut der Universität<br />

Tübingen<br />

WS 2 Wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt – Unterstützung für traumatisierte<br />

Seniorinnen<br />

Dipl. Psychologin Hedwig Faußner, Frauennotruf Nürnberg<br />

WS 3 Zur Pflege älterer Menschen mit einer Depression<br />

Silke Mages, stv. Stationsleitung 31 E/ Gerontopsychiatrische Station,<br />

Klinikum Nürnberg<br />

WS 4 Beratung und Begleitung für ältere Menschen mit Depression<br />

Irmgard Linz, gGmbH des Projektevereins München, GpDi Landkreis Mühldorf<br />

WS 5 Depression oder Demenz? – Hilfen zur Erkennung<br />

Dr. Hartmut Lehfeld, Gedächtnissprechstunde, Klinikum Nürnberg<br />

WS 6 Suizidalität im Alter – Ursachen und Interventionsmöglichkeiten<br />

Dipl. Sozialpädagoge Ralf Bohnert / Dipl. Psychologe Heiner Dehner;<br />

Krisendienst Mittelfranken


Begrüßung<br />

Sehr geehrter Herr Bezirksrat, sehr geehrte Referenten und Referentinnen, liebe<br />

Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste,<br />

herzlich willkommen zum 9. Fachtag Gerontopsychiatrie „Wenn die Seele streikt“<br />

Depression im Alter. Ihr zahlreiches Erscheinen zeigt, dass unser Thema wieder Ihr<br />

Interesse gefunden hat.<br />

Lassen Sie mich ein Gedicht einer depressiven Frau zum Einstieg zitieren:<br />

In der Depression<br />

lebe ich ohne Sinn und Bewusstsein.<br />

Ich sehe, ohne wahrzunehmen,<br />

Ich fühle ohne Empfindung und Gefühl,<br />

Ich schmecke ohne Genuss,<br />

Ich rieche ohne Empfindung,<br />

Ich denke ohne Geist und Sinn und Phantasie,<br />

Ich lache ohne Freude,<br />

Ich weine ohne Schmerzensstachel,<br />

Ich bewege mich ohne motorische Harmonie<br />

und Ausdrucksvermögen,<br />

Ich kenne weder Hoffnung noch Maß noch Ziel,<br />

Schlaf und Tod sind mir das Erstrebenswerteste,<br />

Ich freue mich nicht, ich begeistere mich nicht,<br />

Ich liebe nicht, ich trauere nicht,<br />

Ich male nicht, ich spreche nicht,<br />

Ich dichte nicht, ich singe nicht, ich tanze nicht<br />

Und wenn ich es dennoch tue,<br />

dann ohne Ausdruck und Phantasie<br />

und ohne dabei zu sein, ohne Leben.<br />

Ich wünsche Ihnen einen lehrreichen und spannenden Tagungsverlauf und bedanke<br />

mich für Ihr Kommen.


Anstelle eines Grußwortes<br />

Bezirksrat Norbert Dünkel, Stellvertreter des Bezirkstagspräsidenten bei seinem<br />

Grußwort zum 9. Fachtag Gerontopsychiatrie<br />

Prof. Gutzmann, PD Dr. Mahlberg und Bezirksrat Norbert Dünkel


Einführung<br />

Sehr geehrter Herr Bezirksrat Dünkel,<br />

ganz herzlichen Dank für die freundlichen Worte. An dieser Stelle auch ein herzliches<br />

Dankeschön seitens der GeFa an den Bezirk Mittelfranken für die gute<br />

Zusammenarbeit. Wir freuen uns, dass der Bezirk Mittelfranken mit uns gemeinsam<br />

innovative Wege geht und Bereitschaft signalisiert hat, Eingliederungshilfeleistungen<br />

auch für gerontopsychiatrisch und speziell demenzkranke Menschen zu finanzieren.<br />

Das ist ein Novum und muss in anderen Regionen in Deutschland erst mühsam<br />

errungen werden. Im Namen der Betroffenen und ihrer Angehörigen ebenfalls<br />

herzlichen Dank dafür.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

herzlich willkommen zum 9. Fachtag Gerontopsychiatrie in Mittelfranken.<br />

Wenn Sie mit Ihrer Nachbarin/ Ihrem Nachbarn ins Gespräch kommen, werden Sie<br />

feststellen, dass Sie in zweierlei Hinsicht ein Teil einer sehr guten Mischung sind:<br />

1. in regionaler Hinsicht: von Rothenburg bis Schnaittach und von Weißenburg bis<br />

Neustadt/Aisch sind sämtliche Regionen Mittelfrankens vertreten, das freut uns<br />

natürlich sehr.<br />

2. in struktureller Hinsicht: ebenfalls freut es uns sehr, dass sämtliche relevanten<br />

Versorgungsbereiche Interesse an der heutigen Veranstaltung gezeigt haben wie<br />

z.B.<br />

- <strong>Angehörigenberatung</strong>sstellen und Sozialpsychiatrische Dienste<br />

- ambulante Pflegedienste, teilstationäre und stationäre Pflegeeinrichtungen<br />

- Gerontopsychiatrische und Geriatrische Kliniken<br />

sowie darüber hinaus politische Entscheidungsträger, Mitarbeiter der<br />

Krankenkassen, Vertreter der Polizei und MitarbeiterInnen aus den Bereichen der<br />

Alten- und Gesundheitshilfe, die konzeptionell tätig sind.<br />

Schon einmal an dieser Stelle herzlichen Dank für Ihr Kommen und Ihr Interesse. Sie<br />

sehen, es lohnt sich, das Gespräch zu suchen.<br />

In den letzten Jahren hatten wir das Krankheitsbild „Demenz“ in den Mittelpunkt<br />

unserer alljährlich stattfindenden Fachtagung gestellt. Im Fokus der diesjährigen<br />

Veranstaltung steht die Lebens- und Versorgungssituation älterer Menschen, die an<br />

einer Depression erkrankt sind.<br />

Seit zwei Jahren pflegen wir einen Wegweiser Gerontopsychiatrie für Mittelfranken.<br />

Wenn ich im Wegweiser in die Suchfunktion das Stichwort „Depression“ eingebe,<br />

dann erscheinen 16 Angebote:<br />

- 8 aus dem Bereich der medizinisch/therapeutischen Versorgung (4 Kliniken, 3<br />

Hausärzte, 1 Psychotherapeutin)<br />

- 4 aus dem Bereich der pflegerischen Versorgung (2 Pflegeheime, 2<br />

ambulante Pflegedienste)<br />

- 3 Beratungsstellen und


- 1 Helferkreis, der ein spezielles Gruppenangebot für ältere Menschen mit<br />

<strong>Depressionen</strong> entwickelt hat.<br />

16 von insgesamt über 600 Angeboten (die Mathegenies unter Ihnen dürfen das<br />

jetzt gerne in Prozent umrechnen)!<br />

Dafür gibt es vier mögliche Erklärungsansätze:<br />

1. Die Angebote in Mittelfranken für depressiv erkrankte ältere Menschen sind<br />

zum momentanen Zeitpunkt tatsächlich noch sehr überschaubar.<br />

2. Es gibt weitaus mehr Angebote, aber diese werden nicht so benannt und sind<br />

somit weder für Angehörige noch Betroffene noch Kollegen anderer<br />

Versorgungsbereiche erkenntlich.<br />

3. Frau Ziebell und ich haben noch zu wenig recherchiert, d.h. es gibt weitaus<br />

mehr Angebote, aber diese Informationen haben uns nicht erreicht.<br />

4. Es gibt noch einen weiteren Grund, den wir übersehen haben.<br />

Ich könnte Sie ja jetzt abstimmen lassen, für welche Variante Sie sich entscheiden<br />

würden, aber das sei jetzt einfach mal so dahingestellt, wir wollen ja auch jenseits<br />

der mittelfränkischen Bezirksgrenzen einen guten Eindruck hinterlassen.<br />

Fakt ist, dass wir einer 72-jährigen Frau, die an einer Depression erkrankt ist, und die<br />

bei uns in der Koordinierungsstelle anruft, derzeit so wenig anbieten können.<br />

Erstaunlich ist das, wenn man sich im Vergleich dazu die Entwicklung der Hilfen für<br />

demenzkranke Menschen in den letzten Jahren hier in Mittelfranken ansieht (z.B. 20<br />

Beratungsstellen mit Demenzberatung, 44 Helferkreise, also ehrenamtliche<br />

Besuchsdienste speziell für Demenzkranke und 7 Wohngemeinschaften).<br />

Vor zwei Wochen auf dem Dementia Fair Care Kongress hier in Nürnberg wurde in<br />

verschiedenen Symposien darüber diskutiert:<br />

- Gibt es so wenig Angebote für ältere Menschen mit <strong>Depressionen</strong>, weil sie nicht so<br />

vehement und augenscheinlich Unterstützung einfordern wie demenzkranke<br />

Menschen?<br />

- Oder gibt es so wenig Angebote, weil der Leidensdruck bei den Angehörigen und<br />

dem Pflege- bzw. Betreuungspersonal nicht so hoch ist ?<br />

- Oder herrscht noch Unklarheit darüber, welche speziellen Angebote sowohl von<br />

den Betroffenen als auch ihren Angehörigen als hilfreich erlebt werden?<br />

- Oder liegt es – wie so oft – an den fehlenden Finanzierungsgrundlagen für spezielle<br />

Angebote?<br />

- Und brauchen ältere Menschen mit <strong>Depressionen</strong> überhaupt spezielle Angebote im<br />

Vergleich zu Jüngeren oder können sie nicht einfach die bestehenden Angebote<br />

mitnutzen?<br />

Wir hoffen, dass wir alle nach der Veranstaltung heute mit mehr Antworten als<br />

Fragezeichen nach Hause gehen und wünschen Ihnen einen sehr informativen<br />

Vormittag sowie bereichernde Gespräche in den Werkstätten am Nachmittag mit<br />

neuen Anregungen und Ideen, die Sie in Ihrer praktischen Arbeit unterstützen.


<strong>Depressionen</strong> in der<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Prof. Dr. Hans Gutzmann<br />

Aus dem 38. Psalm: In schwerer Heimsuchung<br />

(4) Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe wegen deines Drohens<br />

und ist nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde.<br />

(7) Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig<br />

einher.<br />

(8) Denn meine Lenden sind ganz verdorrt; es ist nichts Gesundes an<br />

meinem Leibe.<br />

(9) Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich schreie vor<br />

Unruhe meines Herzens.<br />

(11) Mein Herz erbebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht<br />

meiner Augen ist auch dahin.<br />

(14) Ich bin wie taub und höre nicht, und bin wie ein Stummer, der<br />

seinen Mund nicht auftut.<br />

(18) Denn ich bin dem Fallen nahe, und mein Schmerz ist immer vor<br />

mir.<br />

1<br />

2


Warum ist nicht jeder Ältere depressiv?<br />

„...Abnehmen von Körperkraft, geistiger Frische,<br />

Verdienstmöglichkeiten, Anerkennung daheim und in<br />

der Gesellschaft, verknüpft mit , ökonomischer<br />

Deprivation, Verlust von Freunden und Verwandten,<br />

sozialer Isolierung und der Aussicht auf den Tod,...<br />

Warum leidet nicht jeder alte Mensch an<br />

einer schweren depressiven Störung?”<br />

(Jarvik 1976)<br />

C. Wächtler 2009<br />

Behauptung:<br />

“Die meisten alten Menschen fühlen sich krank”<br />

nach Baltes 1997<br />

Falsch!<br />

- 29% beurteilen ihre körperliche<br />

Gesundheit als gut bis sehr gut,<br />

- 38% als befriedigend,<br />

- 33% als ausreichend oder mangelhaft<br />

- zwei Drittel fühlen sich gesünder als ihre<br />

Altersgenossen (je älter desto gesünder)<br />

3<br />

3<br />

4


Subjektive Gesundheit<br />

„Zufriedenheitsparadox“<br />

Objektiver medizinischer Befund und subjektive<br />

Gesundheit stimmen gerade im Alter nur selten<br />

überein: Optimistische Gesundheitswahrnehmung.<br />

Veränderung des Gesundheitskonzepts<br />

Gesundheit im höheren Erwachsenenalter ist weniger<br />

„Abwesenheit von Krankheit“ als vielmehr<br />

„Abwesenheit von quälenden Beschwerden und<br />

funktionellen Einschränkungen“<br />

Prädiktive Kraft<br />

Subjektive Gesundheit ist ein besserer Prädiktor für<br />

Sterblichkeit als objektiver medizinischer Status.<br />

Rotterdam-Studie<br />

– Prävalenz-Raten (Beekman et al. 1999):<br />

• major Depression 1.8%<br />

• minor Depression 9.8%<br />

• „klinisch relevante“ depressive Syndrome“ 13.5%.<br />

• Einschl. „subthreshold disorders“ >25 %<br />

– Höhere Prävalenz-Raten für<br />

• Frauen<br />

• Bewohner von Seniorenheimen (> 35%)<br />

• Patienten<br />

– mit somatischer Komorbidität,<br />

– in Betreuung einer Sozialstation<br />

– Bei etwa 50% älterer Depressiver persistiert das<br />

Syndrom für mehr als ein Jahr<br />

5<br />

6


Typischer Verlauf bei ca. 40% aller <strong>Depressionen</strong> ohne Therapie<br />

Euthym - gesund<br />

Durchschnitt Phasendauer: 3 Monate<br />

Bei Therapie verkürzt auf 6 Wochen<br />

Beginn: 46% schleichend, 21% abrupt<br />

Komplette restituo: bei 76%<br />

Krank-depressiv<br />

Typische Verläufe der <strong>Depressionen</strong> über den Lebensverlauf<br />

Euthym - gesund<br />

Krank-depressiv<br />

Zeit über 7 5 Monate<br />

7<br />

Rezidivierend: 43%<br />

Einzelne MDE:<br />

26%<br />

Chronisch:30%<br />

Nach Alter über den Lebensverlauf 8<br />

8


Ätiologisches Spektrum der Depression:<br />

biologisch, psychologisch, sozial<br />

Genetische<br />

Disposition<br />

Endokrine<br />

Veränderungen<br />

Imbalance der<br />

Transmittersysteme<br />

Vaskuläre<br />

Depression<br />

Hirnorganische<br />

Veränderungen (AD)<br />

Somatische<br />

Komorbidität<br />

Persönlichkeitsfaktoren:<br />

Introversion, Angstneigung<br />

Erlernte Hilflosigkeit<br />

Chronische<br />

Belastungen<br />

Belastende oder<br />

traumatische<br />

Erfahrungen<br />

Verlusterlebnisse<br />

Mangelnde soziale<br />

Unterstützung<br />

9<br />

10


Risikogruppen<br />

• Patienten in einschneidenden Lebenssituationen<br />

– 43-47% der pflegenden Angehörigen Demenzkranker<br />

(Waite et al. 2004)<br />

• Patienten mit hirnorganischen Erkrankungen<br />

• Patienten mit chronischen körperlichen<br />

Erkrankungen<br />

– 20 - 30% aller Schlaganfallpatienten<br />

– 20-50% aller Parkinsonpatienten<br />

– Diabetes verdoppelt das Depressionsrisiko<br />

• Patienten mit fehlendem /eingeschränktem<br />

“sozialen Netz”<br />

• Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in<br />

der Vorgeschichte<br />

• Patienten mit positiver Familienanamnese<br />

<strong>Depressionen</strong> bei Patienten mit somatischen<br />

Erkrankungen<br />

• 3 - 4fache Häufigkeit verglichen mit der<br />

Allgemeinbevölkerung 1,2<br />

• Unabhängig vom Schweregrad der<br />

Begleiterkrankung 1,2<br />

• Prävalenz<br />

– 6 - 10 % in der allgemeinärztlichen Praxis 3,4<br />

– 10 - 40 % in Studien bei hospitalisierten Patienten<br />

1Silverstone Silverstone (1990); 2 (1990); Silverstone et al. (1996); 3 (1996); Hoejer et al. (1979);<br />

4Schulberg Schulberg et al. (1985); 5 (1985); Silverstone et al. (1996)<br />

12<br />

11


Depression und kardiale Sterblichkeit Brenda et al. 2001<br />

Erhöhung der<br />

Sterblichkeit an<br />

Herzinfarkt<br />

Keine Herzerkrankung, keine Depression 1,0<br />

Keine Herzerkrankung, leichte Depression 1,4<br />

Keine Herzerkrankung, schwere Depression 5,1<br />

Herzerkrankung, keine Depression 4,5<br />

Herzerkrankung, leichte Depression 8,5<br />

Herzerkrankung, schwere Depression 17,7<br />

Die Beziehungen sind komplex<br />

• Bei älteren Patienten liegen in bis zur Hälfte der Fälle<br />

gleichzeitig depressive UND körperliche Erkrankungen<br />

vor<br />

• Der Schweregrad der körperlichen Erkrankung ist oft<br />

bedeutsamer für die Depression als die medizinische<br />

Diagnose<br />

• Auch Patienten mit wiederkehrenden <strong>Depressionen</strong><br />

genesen oft erst nach Abklingen der zusätzlichen<br />

körperlichen Erkrankung<br />

• Bei Patienten mit körperlichen Erkrankungen wirkt eine<br />

Depression oft symptomverstärkend<br />

• Eine Depression kann als unabhängiger Faktor das<br />

Risiko, an einer körperlichen Erkrankung zu versterben,<br />

um bis zur Hälfte erhöhen<br />

• Möglichkeit der gegenseitigen MASKIERUNG<br />

13<br />

14


Akute Faktoren, die zu <strong>Depressionen</strong> im Alter<br />

beitragen<br />

nach Pahkala et al. 1991<br />

Langzeitfaktoren, die zu <strong>Depressionen</strong> im Alter<br />

beitragen<br />

nach Pahkala et al. 1991<br />

15<br />

16


Depression wird im Alter oft übersehen<br />

• besonders bei Überwiegen von körperlicher<br />

Symptomatik oder Verhaltensstörungen<br />

• Verluste als Auslöser werden als Ursache<br />

mißverstanden<br />

• durch körperliche Begleiterkrankungen<br />

• häufiger Mischbilder Depression/Demenz<br />

• Die Behandlungsaussichten sind nicht schlechter, als<br />

bei Jüngeren!<br />

Der besondere Zusammenhang:<br />

Depression und Demenz<br />

17<br />

18


Fakten zum Thema<br />

• Demenzen und <strong>Depressionen</strong> sind die<br />

häufigsten psychiatrischen Erkrankungen<br />

im Alter<br />

• Zwischen 30 und 50% aller älteren<br />

Menschen mit <strong>Depressionen</strong> leiden auch<br />

unter einer Demenz<br />

• Zwei Drittel aller Demenzkranken<br />

entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung<br />

auch eine behandlungsbedürftige<br />

depressive Störung<br />

Einige nahe liegende Fragen<br />

• Sind Komorbiditäten häufig?<br />

• Sind <strong>Depressionen</strong> ein Risikofaktor für<br />

Demenzen?<br />

• Begründen <strong>Depressionen</strong> bei MCI eine<br />

höhere Konversionsrate zur Demenz?<br />

19<br />

20


Einige nahe liegende Fragen<br />

• Sind Komorbiditäten häufig?<br />

• Sind <strong>Depressionen</strong> ein Risikofaktor für<br />

Demenzen?<br />

• Begründen <strong>Depressionen</strong> bei MCI eine<br />

höhere Konversionsrate zur Demenz?“<br />

Altersspezifische Prävalenz von Demenzen und <strong>Depressionen</strong><br />

nach Jorm 1987, Burke 1990, Myers 1984<br />

21<br />

22


Prävalenzen von Depression und Demenz Wernicke et al. 1997<br />

Prävalenz nichtkognitiver Störungen bei AD (N=408)<br />

Steinberg et al. 2008<br />

%<br />

23<br />

24


Suizide bei Demenz (Purandare et al. 2009)<br />

• Gesamterhebung aller dementen Suizidopfer in GB, die im<br />

Jahr vor ihrem Tod einen Psychiater aufgesucht hatten<br />

• 118 Fälle in 9 Jahren, 53% männlich (≅ 1,1% aller<br />

vergleichbaren Suizidopfer)<br />

• 22% unter 65 Jahre (Demenzprävalenz < 0,5%!)<br />

• Weniger psychiatrische Auffälligkeiten (bemerkt? vorhanden?)<br />

als bei nichtdementen Suizidanten<br />

• Bei 65% Suizid in den 5 Jahren nach Diagnosestellung<br />

• Anders als bei anderen psychiatrischen Diagnosen ist bei<br />

Demenzkranken die Krankheitseinsicht risikofördernd<br />

• Alzheimerpathologie bei nichtdementen Suizidanten:<br />

– Vermehrt (Rubio et al. 2001)<br />

– Nicht vermehrt (Peisah et al. 2007)<br />

Einige nahe liegende Fragen<br />

• Sind Komorbiditäten häufig?<br />

• Sind <strong>Depressionen</strong> ein Risikofaktor für<br />

Demenzen?<br />

• Begründen <strong>Depressionen</strong> bei MCI eine<br />

höhere Konversionsrate zur Demenz?<br />

25<br />

26


Demenzrisiko chronischer Erkrankungen<br />

(Kessing e.a. 2003)<br />

Anteil von Demenzpatienten (%) ∅ Katamnesesedauer<br />

Manie (1.9) 18,0<br />

Depression (3,4) 15,9<br />

Affektive Störung ges. (3,2) 16,5<br />

Osteoarthritis (1,1) 13,4<br />

Diabetes (1,0) 18,8<br />

Patienten mit uni- oder bipolaren affektiven Störungen tragen ein<br />

höheres Risiko zur Entwicklung einer Demenz als Patienten mit<br />

anderen chronischen Erkrankungen<br />

Risikofaktoren für Depression bei Demenz<br />

Möglich:<br />

• Familiäre Depressionsanamnese Pearlson et al. 1990<br />

• Früherer Erkrankungsbeginn Loreck et al. 1993<br />

• Weibliches Geschlecht Lazarus et al. 1987<br />

nicht gesichert:<br />

• Persönlichkeitsstörungen Migliorelli et al. 1995<br />

• ADL-impairment Migliorelli et al. 1995<br />

27<br />

28


Affektive Störungen und Demenzentwicklung<br />

Diskutierte Modelle:<br />

� ↓ Behandlung der affektiven Störung als Risikofaktor<br />

� ↓ gemeinsame Risikofaktoren („vulnerable spot“)<br />

� ↓ affektive Störung als frühe Reaktion auf kognitive<br />

Beeinträchtigungen<br />

� affektive Störung als Risikofaktor begünstigt<br />

demenzielle Veränderungen 1,2 („Demaskierung“)<br />

� affektive Störung führt zu Schädigung des<br />

Hippokampus 3 (über Stresshormon-System)<br />

� affektive Störung als frühes Prodromalsyndrom 4<br />

1 Jorm 2001; 2 Kessing und Nilsson 2003 3 Hickie et al. 2005 4 Brommelhoff et al. 2009<br />

Differenzierung Demenz mit/ohne Depression<br />

• Majore <strong>Depressionen</strong> UND Dysthymien beeinträchtigen<br />

Kognition, ADL-Funktionen und soziale Kompetenz<br />

• Für eine schwerere Depression bei Demenz sprechen:<br />

– Schuldgefühle<br />

– Lebensüberdruss / Suizidalität<br />

– Schlaflosigkeit<br />

– Gewichtsverlust<br />

– Interessensverlust<br />

– Psychomotorische Hemmung / Agitation<br />

– Konzentrationsstörungen Starkstein et al. 2005<br />

29<br />

30


Einige nahe liegende Fragen<br />

• Sind Komorbiditäten häufig?<br />

• Sind <strong>Depressionen</strong> ein Risikofaktor für<br />

Demenzen?<br />

• Begründen <strong>Depressionen</strong> bei MCI eine<br />

höhere Konversionsrate zur Demenz?<br />

Mild Mild Cognitive Cognitive Impairment Impairment (MCI)<br />

(MCI) Peterson Peterson Peterson Peterson Peterson Peterson Peterson Peterson 2001 2001 2001 2001 2001 2001 2001 2001<br />

• subjektive Gedächtnisstörungen – möglichst durch<br />

Kontaktperson bestätigt – bei objektiver Überprüfung<br />

mehr als -1,5 SD unter dem Mittel der Altersnorm<br />

• normale generelle kognitive Funktionen – keine Demenz<br />

• MMSE ≥ 26<br />

• GDS 2-3 (zweifelhafte bis geringe kognitive<br />

Leistungseinbußen)<br />

• CDR 0-0,5<br />

• normale ADL‘s – Beeinträchtigung nur bei sehr komplexen<br />

Alltagsaufgaben<br />

31<br />

32


„Jenseits des „C“ bei MCI“ Ellison et al. 2008<br />

Nichts Genaues weiß man nicht<br />

Mitchell et al. 2009, Panza et al. 2010, Taragano et al. 2009<br />

• Die jährliche Konversionsrate (annual conversion<br />

rate=ANR) streut erheblich zwischen Studien<br />

• Die Mehrheit der Studien spricht von 5-10% ANR<br />

• Die meisten Patienten mit MCI werden auch nach 10<br />

Jahren nicht dement sein<br />

• Bildungsstand, körperliche Aktivität und<br />

Ernährungsgewohnheiten beeinflussen die ANR bei<br />

MCI wohl mehr als Depressivität<br />

• Die Frage, ob ein Mild Behavioral Impairment (MBI) vom<br />

MCI zu differenzieren ist und ob es eine höhere ANR<br />

aufweist, wird heftig diskutiert<br />

33<br />

34


Zusammenfassung I<br />

Konsequenzen nicht erkannter und nicht<br />

behandelter Depressivität im Alter:<br />

– Verlust von Lebensqualität<br />

– Soziale Isolierung<br />

– Erhöhung der körperlichen Erkrankungsbereitschaft<br />

– Verstärkung/Aufrechterhaltung körperlicher Erkrankungen<br />

– Zwei Quellen erhöhter Sterblichkeit<br />

- Suicid<br />

- somatogene Mortalität<br />

– Risiko ungerechtfertigter Heimeinweisung<br />

Zusammenfassung II<br />

• <strong>Depressionen</strong> erhöhen das Risiko für Demenzen um das bis zu<br />

6-fache<br />

• Das Risiko für depressive Störungen ist bei Demenzen deutlich<br />

erhöht<br />

• Patienten mit uni- oder bipolaren affektiven Störungen tragen<br />

ein höheres Risiko zur Entwicklung einer Demenz als Patienten<br />

mit anderen chronischen Erkrankungen<br />

• Depressive Störungen beeinträchtigen Kognition, ADL-<br />

Funktionen und soziale Kompetenz der Demenzkranken<br />

zusätzlich<br />

• ABER: Das „Zufriedenheitsparadox“ und „Weisheit“ (z.B.<br />

Lebenswissen und –erfahrung, Relativierung von<br />

Aktualereignissen, Umgang mit Unsicherheit) können im Alter<br />

spezifische Schutzfaktoren darstellen<br />

35<br />

36


Herzlichen Dank für<br />

Ihre Aufmerksamkeit!<br />

37


9. Fachtag Gerontopsychiatrie<br />

<strong>Angehörigenberatung</strong> e.V. Nürnberg<br />

Gerontopsychiatrische Fachkoordination (GeFa) Mfr.<br />

Woran erkenne ich eine Depression<br />

und was ist dann zu tun?<br />

PD Dr. med. Richard Mahlberg MBA<br />

Institut für Psychogerontologie, FAU Erlangen-Nürnberg<br />

Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang


Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang<br />

Traurigkeit<br />

... gesund?<br />

… normal?<br />

... krank?<br />

Depression<br />

Verstimmung


Depressive Beschwerden<br />

Psychisch<br />

• gedrückte Stimmung<br />

• Interessenverlust<br />

• Antriebsmangel<br />

• Suizidgedanken<br />

• Schuldgefühle<br />

• Hoffnungslosigkeit<br />

• Verlust d. Selbstwertgefühls<br />

• Entschlussunfähigkeit<br />

• Gedächtnisstörungen<br />

• Konzentrationsschwäche<br />

• Denkhemmung<br />

Körperlich<br />

• Schlafstörungen<br />

• Appetitmangel<br />

Depression - Schweregrad nach ICD-10<br />

Symptome 1. depressive Verstimmung<br />

2. Verminderung von Interesse<br />

3. verminderter Antrieb<br />

4. Verlust d. Selbstwertgefühls<br />

5. unangemessene Schuldgefühle<br />

6. Todes-/Suicidgedanken<br />

7. Konzentrations-/Schlafstörung<br />

8. Agitiertheit / Hemmung<br />

9. Appetitverlust<br />

leicht 3 Symptome, davon 2 aus den 3 ersten<br />

mittel 6 Symptome, davon 2 aus den 3 ersten<br />

schwer 8 Symptome, davon 3 aus den 3 ersten<br />

• Gewichtsabnahme<br />

• Libidoverlust<br />

• Kraftlosigkeit<br />

• Erschöpfung<br />

• Schmerzen (Magen, Kopf, Rücken)<br />

• Verstopfung


Bedeutung von <strong>Depressionen</strong><br />

Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang


Depressive Beschwerden<br />

Suizidalität<br />

• Suizid = Selbsttötung = „Selbstmord“<br />

• 11.000 Suizide / Jahr in Deutschland (7.500 Verkehrstote)<br />

• Fast alle depressive Patienten haben Suizidgedanken<br />

• 50% der depressiven Patienten begehen irgendwann<br />

einen Suizidversuch (Frauen > Männer)<br />

• 15% der depressiven Patienten sterben am Suizid<br />

(Männer > Frauen)<br />

• Suizide sind im Alter doppelt so häufig<br />

<strong>Depressionen</strong> sind ein gefährliche Krankheit!


Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang


Ursache von <strong>Depressionen</strong><br />

Körperliche Faktoren<br />

- Botenstoffe im Gehirn<br />

- Stresshormone<br />

- Gene<br />

Psychosoziale Faktoren<br />

- Beziehungsverlust<br />

- Arbeitslosigkeit<br />

- Chronische Überlastung, Stress<br />

- schwerwiegende Lebensereignisse<br />

(auch positive!)<br />

“sekundäre” <strong>Depressionen</strong><br />

• Hirnerkrankungen (z.B. Demenzen)<br />

• Infektionen<br />

• kardiopulmonale Erkrankungen<br />

• endokrine u. metabol. Erkrankungen<br />

• Tumoren/Karzinome<br />

• Drogen u. Medikamente<br />

• Mangelernährung<br />

• Restless-Legs-Syndrom<br />

• Schlafapnoesyndrom<br />

<strong>Depressionen</strong><br />

Veranlagung/Persönlichkeit<br />

- Leistungsorientiert<br />

- Streng<br />

- Diszipliniert<br />

- Verantwortungsvoll


„Pseudodemenz“ bei <strong>Depressionen</strong><br />

<strong>Depressionen</strong><br />

gedrückte Stimmung<br />

Antriebsstörungen<br />

Interesselosigkeit<br />

Schuldgefühle<br />

Hoffnungslosigkeit<br />

Alter < 45 J.<br />

Vollremission<br />

Körperliche Beschwerden<br />

Gedächtnisstörungen<br />

Orientierungsstörungen<br />

Konzentrationsschwäche<br />

Schlafstörungen<br />

Denkhemmung<br />

Angst<br />

Sozialer Rückzug<br />

Unruhezustände<br />

Suizidalität<br />

Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang<br />

Demenz<br />

Fehlhandlungen<br />

Verlaufen<br />

Enthemmung<br />

Distanzlosigkeit<br />

Kontrollverlust<br />

Witzelsucht<br />

Emotionale<br />

Labilität<br />

Alter > 55<br />

Chron. Verlauf


<strong>Depressionen</strong> - wo behandeln?<br />

• Leichte Depression - ambulant<br />

• Mittelschwere Depression - ambulant oder tagesklinisch,<br />

nur bei erschwerenden Begleitumständen vollstationär<br />

• Schwere Depression - in der Regel stationär<br />

<strong>Depressionen</strong> - wie behandeln?<br />

• Krankheitsaufklärung<br />

• Psychotherapie (Gruppentherapie, Familiengespräche)<br />

• Physiotherapie, Ergotherapie<br />

• Musiktherapie, Kunsttherapie, etc.<br />

• Medikamente: Antidepressiva, Neuroleptika, Sedativa


Entwicklung der Antidepressiva<br />

1950 1960 1970 1980 1990<br />

Phenelzin<br />

Isocarboxazid<br />

Tranylcypromin<br />

EKT (1930)<br />

“klassische<br />

Antidepressiva”<br />

(TCA)<br />

Maprotilin<br />

Amoxapin<br />

Schlafentzug<br />

Einteilung der Antidepressiva<br />

Fluoxetin<br />

Sertralin<br />

Paroxetin<br />

Fluvoxamin<br />

Citalopram<br />

Bupropion<br />

Lichttherapie<br />

Nefazodon<br />

Mirtazapin<br />

Venlafaxin<br />

Klasse Substanzen<br />

TZA<br />

SSRI<br />

SNRI<br />

SSNRI<br />

Trizyklika,<br />

Tetrazyklika<br />

Selektive Serotonin-<br />

Wiederaufnahmehemmer<br />

Selektive Noradrenalin-<br />

Wiederaufnahmehemmer<br />

Sel. Serotonin- u. Noradrenalin-<br />

Wiederaufnahmehemmer<br />

NaSSA Noradrenalin- u.Serotoninspezifische<br />

AD (α2-<br />

Antagonisten)<br />

MAO-H. reversible/irrev. Inhibitoren der<br />

Monoaminooxidase A<br />

Escitalopram<br />

Duloxetin<br />

TMS<br />

VNS<br />

2000<br />

Amitryptilin, Clomipramin, Imipramin,<br />

Doxepin, Nortriptylin; Maprotilin<br />

Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin,<br />

Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin,<br />

Reboxetin, Reboxetin,<br />

Atomoxetin<br />

Venlafaxin, Milnacipran,<br />

Duloxetin<br />

Mirtazapin<br />

Reversibel: Moclobemid (RIMA)<br />

Irreversibel: Tranylcypromin


Hauptwirkmechanismen der Antidepressiva<br />

Auswahl Antidepressiva: Wirksamkeit<br />

Erscheinungsbild Therapieoptionen<br />

Ängstlich-agitierte<br />

Depression<br />

Gehemmte Depression<br />

Depression mit<br />

Angststörung<br />

Depression mit starken<br />

Schlafstörungen<br />

SSRI + 3 Wochen sed. Begleitmedikation<br />

(z. B. Benzodiazepine) oder sed. AD<br />

(z. B. Amitriptylin, Mirtazapin)<br />

Nicht-Sedierendes AD (z. B. SSRI)<br />

AD mit Wirksamkeit bei Angststörung<br />

(z. B. SSRI), ggf. initial zusammen mit<br />

sedierendem Präparat<br />

SSRI initial zusammen mit Anxiolytikum<br />

bzw. Hypnotikum<br />

nach Kasper<br />

26


Auswahl Antidepressiva: Nebenwirkungen<br />

TZA Kardiotoxizität, Sehstörungen,<br />

Mundtrockenheit, Obstipation<br />

SSRI Übelkeit, Kopfschmerzen<br />

NaSSA Müdigkeit, Gewichtszunahme<br />

SNRI Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg<br />

MAO-Hemmer Orthostatische Hypotonie, Unruhe,<br />

Schlafstörungen, (Diätrestriktion)<br />

Woran erkenne ich eine Depression und<br />

was ist dann zu tun?<br />

• Beschwerden<br />

• Suizidalität (Selbsttötungsabsichten)<br />

• Ursachen<br />

• Behandlung<br />

• Umgang


Umgang mit Depressiven (1)<br />

• Auf Krankheitswert des Zustandes hinweisen<br />

• Auf Heilbarkeit der Krankheit hinweisen<br />

• Selbstwertgefühl stärken<br />

• Erfolgserlebnisse vermitteln<br />

• Suizidgedanken ansprechen<br />

Umgang mit Depressiven (2)<br />

Bitte NICHT<br />

• Auffordern, aktiv zu sein und sich zusammenzureißen<br />

• Behaupten, es gehe schon deutlich besser<br />

• zu Sozialkontakten überreden<br />

• zu Reisen überreden<br />

• Entscheidungen treffen lassen<br />

• Über Wahnthemen diskutieren<br />

• von der Hoffnungslosigkeit anstecken lassen


<strong>Depressionen</strong> im Alter...<br />

... werden häufig „übersehen“<br />

• Überwiegen von körperlichen Beschwerden<br />

• Verwechslung mit Demenz<br />

• Verlusterleben als Ursache (statt als Auslöser)<br />

• „im Alter sowieso egal“<br />

PD Dr. med. Richard Mahlberg MBA<br />

Institut für Psychogerontologie, FAU Erlangen-Nürnberg


„Die Kriegskinder werden alt – Auswirkungen der Zeitgeschichte“<br />

Dipl. Psychologin Dr. rer. Nat. Corinne Reichhart, Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie, Klinikum Nürnberg<br />

Vortragsunterlagen folgen demnächst


„DiA“ – ein Gruppenangebot für depressiv erkrankte ältere<br />

Menschen<br />

Sabine Welz & Martin Hautzinger<br />

Depressive Störungen stellen neben den dementiellen Erkrankungen die häufigste<br />

psychische Erkrankung im Alter dar. Berücksichtigt man das besondere<br />

Erscheinungsbild der Depression bei älteren Menschen, das sich neben dem Vollbild<br />

einer Major Depression oft auch in Form einer chronifizierten Störung auf<br />

subklinischem Niveau zeigt, muss mit einer Prävalenzrate depressiver Störungen bei<br />

den über 65-Jährigen von bis zu 27% (Helmchen et al., 1996) gerechnet werden.<br />

Angesichts dieser Tatsache gerät die Frage nach den Möglichkeiten und dem Nutzen<br />

von Psychotherapie speziell bei dieser Zielgruppe zunehmend in den Fokus des<br />

Interesses.<br />

Je nach Fähigkeiten und Einschränkungen der älteren Patienten sowie der<br />

Ausprägung der depressiven Störung sind verschiedene psychotherapeutische<br />

Ansätze denkbar. Das Interventionsspektrum umfasst hierbei die klassischen oder<br />

auch modifizierten Formen analytischer, kognitiver, behavioraler und humanistischer<br />

Therapien. Mit der Entscheidung für einen bestimmten Therapieansatz erfolgt auch<br />

gleichzeitig die implizite Entscheidung für jeweils gesonderte Rahmenziele der<br />

Therapie. Diese Ziele sollten auf die spezielle Lebenssituation des jeweiligen<br />

Patientenklientels mit deren spezifischen Problemen und Konflikten ausgerichtet<br />

sein.<br />

Risikofaktoren der Depression im Alter<br />

Das Alter bringt eine Reihe von Veränderungen der Lebenssituation mit sich, wie<br />

z.B. das Aufgeben der Berufsrolle, die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit,<br />

vermehrte Verlusterfahrungen etc. Diese Veränderungen stellen eine<br />

Anforderungssituation dar, die von den Betroffenen hohe Bewältigungs- und<br />

Adaptationskapazitäten verlangt. Sind diese Kapazitäten in Abhängigkeit von der<br />

individuelle Disposition (persönliche Voraussetzungen und Lebensbedingungen) des<br />

Einzelnen nicht in ausreichendem Maße vorhanden, so kann die neue<br />

Lebenssituation dem Vulnerabilitätskonzept gemäß depressiogen wirksam werden.<br />

Entsprechend ist das Risiko für eine depressive Entwicklung deutlich erhöht, wenn<br />

bereits früher depressive Episoden aufgetreten sind, die betreffende Person in<br />

jüngeren Jahren häufig krank war, wenn ein körperliches Gebrechen, eine<br />

chronische Funktionseinschränkung oder Krankheit vorliegt, nach einem


medizinischen Eingriff oder nach Krankenhausaufenthalt. Auch die Einnahme<br />

bestimmter Medikamente können das Depressionsrisiko erhöhen. Kurz<br />

zurückliegende Verluste von nahestehenden Personen, von sozialen Rollen, von<br />

Aufgaben und Funktionen begünstigen ebenso eine Depression, wie Defizite bei<br />

Fertigkeiten und fehlende sowohl persönliche als auch ökonomische Ressourcen.<br />

Personen mit wenig Interessen, Zielen, Aktivitäten und einem Mangel an alternativen<br />

Handlungsräumen sind anfälliger für <strong>Depressionen</strong>, als Personen, die im Alter auf<br />

vielfältige Interessen und breit gestreute Aktivitäten zurück greifen können.<br />

Schließlich gelingt Menschen mit wenig flexiblen und rigiden Vorstellungen, hohen<br />

Ansprüchen und Perfektionismus, ausgeprägter Misserfolgsorientierung und<br />

fatalistischem Attributionsstil die Anpassung an sich verändernde Gegebenheiten<br />

und unveränderbare Entwicklungen deutlich schwerer, was über das Festhalten an<br />

überholten Zielen und Ansprüchen Enttäuschung und Hilflosigkeit begünstigt und so<br />

das Depressionsrisiko erhöht.<br />

Das Behandlungsprogramm „DiA“<br />

Das vorrangige Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie besteht im Erlernen von<br />

Fähigkeiten zur Bewältigung aktueller Lebensprobleme und Lebenskrisen. Das von<br />

uns entwickelte kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramm „DiA“<br />

(<strong>Depressionen</strong> im Alter erkennen, bewältigen, behandeln) setzt dieses Ziel unter<br />

Berücksichtigung der speziellen Lebenssituation des älteren Menschen methodisch<br />

um (Hautzinger, 2000):<br />

Einführung (Sitzung 1 - 2):<br />

� Gegenseitiges Kennenlernen, Vorstellen der Gruppenregeln<br />

� Vermittlung des Therapierationals anhand von Beispielen (Zusammenhang<br />

zwischen Denken, Handeln, Fühlen; der Weg in die Depressionsspirale und<br />

wieder heraus)<br />

� Individuelle Problemanalyse und Definition von Therapiezielen mit Schwerpunkt<br />

auf Eingrenzung und Konkretisierung<br />

� Sinn und Zweck der Hausaufgaben


Aktivität und Handeln (Sitzung 3 - 5):<br />

� Analyse des individuellen Zusammenhangs zwischen Stimmung und Handeln<br />

(anhand von Stimmungs- und Tätigkeitsprotokollen)<br />

� Bedeutung angenehmer Aktivitäten und ihrer Auswirkung auf die Stimmung<br />

� Erarbeiten einer individualisierten Liste angenehmer Aktivitäten<br />

� Bedeutung der Ausgewogenheit zwischen Pflichten und angenehmen Aktivitäten<br />

� Strukturierung des Alltags mit Hilfe eines Wochenplans<br />

Wahrnehmung und Denken (Sitzung 6 - 8):<br />

� Einführung in das Thema „Zusammenhang von Denken und Fühlen“<br />

� Analyse individueller depressionsfördernder Denkweisen<br />

� Aufbau und Training realitätsangemessener, hilfreicher und Abbau<br />

dysfunktionaler, resignativer Kognitionen anhand verschiedener<br />

Gedankenkontrolltechniken (z.B. positive Gedankenkärtchen, Signaltechnik,<br />

Spaltendiagramm)<br />

Soziale Kompetenz (Sitzung 9 - 11):<br />

� Analyse von individuellen Verhaltensunsicherheiten bzw. –defiziten in sozialen<br />

Situationen<br />

� Training sozialer Fertigkeiten im Rollenspiel (wie z.B. Abgrenzung,<br />

Durchsetzungsvermögen, um Hilfe bitten)<br />

� Bedeutung sozialer Kontakte<br />

� Übungen zur Kontaktaufnahme und Kontaktpflege<br />

Abschluss (Sitzung 12):<br />

� Rückschau und Standortbestimmung (was wurde erreicht, wie können die<br />

Lernerfolge beibehalten werden, was steht noch an)<br />

� Erkennen von Risikofaktoren, Umgang mit Krisen<br />

� Erstellen eines Notfallplans<br />

� Verabschiedung


Das DiA-Programm ist modular aufgebaut und kann sowohl als Einzel- als auch<br />

Gruppentherapie durchgeführt werden. Allen Therapiesitzungen ist folgende Struktur<br />

gemeinsam:<br />

� Vereinbaren der Agenda<br />

� Besprechen der Hausaufgaben (Selbstbeobachtung, Übungen zur Festigung des<br />

neu Erlernten)<br />

� Kurze Wiederholung der letzten Sitzung<br />

� Einführung in das neue Thema<br />

� Erarbeitung und Training der zu erlernenden Methode<br />

� Zusammenfassung der aktuellen Sitzung (die Inhalte werden in schriftlicher Form<br />

ausgegeben)<br />

� Erklärung der Hausaufgaben für die kommende Woche<br />

� Ausblick auf die nächste Sitzung<br />

Evaluation und Wirksamkeitsbeurteilung des DiA-Programms<br />

Nachdem die ersten Jahre darauf verwendet wurden, das Therapiekonzept<br />

(Hautzinger, 2000) zu entwickeln, an einzelnen Patienten zu erproben und erste<br />

Gruppenerfahrungen zu sammeln, konnte in einer kontrollierten, randomisierten<br />

Studie (Hautzinger & Welz, 2004) eine deutliche Überlegenheit in der<br />

Symptomreduktion einer behandelten ambulanten Patientenstichprobe gegenüber<br />

einer unbehandelten Stichprobe (Wartekontrollgruppe) festgestellt werden. Der durch<br />

die Therapie erzielte differenzielle Effekt (Effektstärke „d“ nach Cohen, 1988) auf die<br />

depressive Symptombelastung erwies sich sowohl in der Selbstbeurteilung als auch<br />

in der Fremdeinschätzung der depressiven Symptomatik als „groß“. Die<br />

Depressionswerte der Treatmentgruppe befanden sich nach Beendigung der<br />

Gruppentherapie jeweils im klinisch unauffälligen Bereich, wohingegen die<br />

entsprechenden Werte der Wartekontrollgruppe unverändert hoch blieben.<br />

Häufig besteht die (bis dato wissenschaftlich nicht überprüfte) Annahme, dass<br />

Psychotherapie älterer Menschen bei Durchführung in der Gruppe die beste Wirkung<br />

erzielen solle (z.B. Scogin & McElrath, 1994). Gruppenspezifische Wirkfaktoren (wie<br />

z.B. größere emotionale Unabhängigkeit vom Therapeuten, Abbau von Isolation,<br />

Übungsmöglichkeit „verkümmerter“ sozialer Kompetenzen) sollen hierbei von<br />

besonderer Relevanz gerade für das ältere Patientenklientel sein. Dies konnte durch<br />

Ergebnisse unserer aktuellen Studie (Hautzinger & Welz, 2008) nicht bestätigt


werden. Vielmehr ergaben sich - bezogen auf unser Therapieprogramm - sogar<br />

Hinweise auf eine Überlegenheit der Durchführung in Einzelsitzungen. Eine mögliche<br />

Erklärung liegt in der größeren Flexibilität bezüglich thematischer<br />

Schwerpunktsetzung und der individuellen Anpassung an die kognitiven Fähigkeiten<br />

und die „Lerngeschwindigkeit“ des einzelnen Patienten. Auch berichten<br />

Gruppenteilnehmer des Öfteren von Schwierigkeiten, sich in der Gruppe zu öffnen,<br />

insbesondere bei intimen Problemen oder traumatischen Erfahrungen. Der<br />

Forderung nach Stabilität therapeutischer Erfolge konnte sowohl für das Gruppen-<br />

als auch das Einzelsetting positiv entsprochen werden: Die Reduktion der<br />

depressiven Symptomatik war auch noch 12 Monate nach Therapieende unverändert<br />

erhalten (Hautzinger & Welz, 2008).<br />

Fazit<br />

Das DiA-Programm hat sich als hoch wirksam bei der Psychotherapie depressiver<br />

älterer Menschen erwiesen und wurde von diesen auch sehr gut angenommen, die<br />

Therapieabbruchrate lag bei nur 12% (Hautzinger & Welz, 2008). Einschränkend ist<br />

zu beachten, dass es sich bei den depressiven Störungen der untersuchten<br />

Patientengruppen um Störungen eines leichten bis maximal mittleren Schweregrads<br />

handelte und keine klinisch auffälligen kognitiven Beeinträchtigungen vorlagen.<br />

Literatur<br />

Cohen, J. (1988). Statistical power analysis for the behavioral sciences. Hillsdale NJ:<br />

Erlbaum<br />

Hautzinger, M., Welz, S. (2004) Kognitive Verhaltenstherapie bei <strong>Depressionen</strong> im<br />

Alter. Ergebnisse einer kontrollierten Vergleichsstudie unter ambulanten Bedingen an<br />

<strong>Depressionen</strong> mittleren Schweregrads. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 37,<br />

427-435<br />

Hautzinger, M., Welz, S. (2008) Kurz- und längerfristige Wirksamkeit<br />

psychologischer Interventionen bei <strong>Depressionen</strong> im Alter. Zeitschrift für Klinische<br />

Psychologie und Psychotherapie 37 (1), 52-60<br />

Helmchen, H., Baltes, M.M., Geiselmann, B., Kanowski, S., Linden, M., Reischies, F.,<br />

Wagner, M. & Wilms, H.-U. (1996). Psychische Erkrankungen im Alter. In K.U. Mayer<br />

& P.B. Baltes (Hrsg.), Die Berliner Altersstudie (S. 185-219). Berlin: Akademie<br />

Verlag.<br />

Scogin, F., & McElrath, L. (1994). Efficacy of psychosocial treatments for geriatric<br />

Depression: A Quantitative Review. Journal of Consulting and Clinical Psychology,<br />

62, 69-74.


Sabine Welz & Martin Hautzinger Eberhard Karls Universität Universit Universität t Tübingen TTübingen<br />

bingen<br />

„DiA“ – ein Gruppenangebot<br />

für depressiv erkrankte<br />

ältere Menschen<br />

Sabine.Welz@uni-tuebingen.de<br />

Sabine.Welz@uni tuebingen.de / Martin.Hautzinger@uni-tuebingen.de<br />

Martin.Hautzinger@uni tuebingen.de<br />

Nach Prof. Dr. M. Hautzinger<br />

Entwicklungsaufgaben im Alter<br />

Entwicklungsaufgaben im Alter<br />

Anpassung an ...<br />

� den Ruhestand und ein vermindertes Einkommen<br />

� Abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit<br />

� Veränderung familienbezogener und sozialer Rollen<br />

� Veränderung der Sexualität<br />

Akzeptanz der ...<br />

� Zugehörigkeit zur Gruppe „älterer Menschen“<br />

� Veränderung in der Lebensweise von Selbständigkeit zu<br />

mehr Abhängigkeit<br />

� Veränderung vom Gebenden zum vermehrt Nehmenden<br />

� Endlichkeit des eigenen Lebens


S<br />

O<br />

K<br />

Strategien erfolgreichen Alterns<br />

Strategien erfolgreichen Alterns<br />

Modell<br />

(Nach Baltes & Carstensen, 1996)<br />

Auswahl, Anpassung und<br />

Strategien Veränderung Ver nderung von erfolgreichen Zielen,<br />

Alterns<br />

Erwartungen, Ansprüchen,<br />

Anspr chen,<br />

Standards, Standards, Regeln<br />

Regeln<br />

S elektion<br />

O ptimierung<br />

K ompensation<br />

Stärkung St rkung und<br />

Nutzung vorhandener<br />

Ressourcen und<br />

Handlungsmittel<br />

Schaffung und und<br />

Training neuer<br />

Fertigkeiten und<br />

Fähigkeiten, higkeiten, Suchen Suchen<br />

bzw. Lernen neuer neuer<br />

Wege und<br />

Bewältigungsweisen<br />

Bew ltigungsweisen


Strategien erfolgreichen Alterns<br />

Strategien erfolgreichen Alterns<br />

Ein Beispiel: Dem Pianist Rubinstein wurde nachgesagt, daß er<br />

Schwächen des Alterns dadurch bezwang, daß er ...<br />

S elektion<br />

O ptimierung<br />

K ompensation<br />

Weniger Stücke spielte<br />

Diese häufiger übte<br />

Vor schnellen Musik-<br />

Passagen Verlangsamungen<br />

einführte,<br />

so daß Nachfolgendes<br />

schneller erschien<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

Körper und Psyche:<br />

� Körperliche Einschränkungen / Erkrankungen<br />

� Frühere depressive Störungen / Symptome<br />

� Krankenhausaufenthalte, Operationen<br />

� Einnahme bestimmter Medikamente<br />

� Chronische körperliche Gebrechen /<br />

Funktionsstörungen<br />

� Genetische Vorbelastung bzgl. depressiver<br />

Störungen<br />

� ...


Umwelt:<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

� gehäuftes Auftreten von Verlusterfahrungen<br />

� Soziale Isolierung und Einsamkeit<br />

� Mangelnder sozialer Rückhalt<br />

� Konflikte mit Angehörigen<br />

� Unterbrechung von Handlungsplänen<br />

� Gleichförmige Stimulussituation, Abnutzung von<br />

Verstärkern<br />

� geringe, keine Kontrolle über die Lebenssituation<br />

� ...<br />

� Fatalismus<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

Risiken erfolgreichen Alterns<br />

Persönl. Fähigkeiten, kognitive Muster:<br />

� Misserfolgsorientierung<br />

� Überhöhte Ansprüche<br />

� Überforderung<br />

� wenige / keine Interessen, Beschäftigungen<br />

� keine Ziele<br />

� ...


B<br />

E<br />

L<br />

A<br />

S<br />

T<br />

U<br />

N<br />

G<br />

E<br />

N<br />

Kognitiv-verhaltenstheoretisches<br />

Verständnis depressiver Störungen<br />

FEHLANPASSUNG<br />

aufgrund aufgrund<br />

- mangelnder<br />

positiver Ereignisse<br />

- dysfunktionaler<br />

Denkweisen<br />

- fehlender Fertigkeiten<br />

- ...<br />

D<br />

E<br />

P<br />

R<br />

E<br />

S<br />

S<br />

I<br />

O<br />

N<br />

Depression bei älteren Menschen<br />

Depression bei älteren Menschen<br />

73%<br />

9%<br />

18%<br />

Major Depression<br />

subklinische Depression<br />

keine depressive Störung<br />

Helmchen et al. 1996; Linden et al. 1998


Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

� Einführende Sitzung (S1)<br />

� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

� Modul B (S6 – S9): „Wahrnehmung und Denken“<br />

� Modul C (S10 - S14): „Soziale Kompetenz“<br />

� Abschliessende Sitzung (S15)<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

�� Einführende Sitzung (S1)<br />

� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

� Gegenseitiges Kennenlernen<br />

� Modul B (S6 – S9): „Wahrnehmung und Denken“<br />

� Informationen zur Entstehung und Aufrechterhaltung<br />

� Modul depressiver C (S10 Beschwerden - S14): „Soziale (z.B. Zusammenhang<br />

Kompetenz“<br />

zwischen Denken, Handeln und Fühlen)<br />

� Abschließende Sitzung (S15)<br />

� Individuelle Problemanalyse und Definition von<br />

Zielen<br />

� Sinn und Zweck von Hausaufgaben


Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

� Einführende Sitzung (S1)<br />

�� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

�� Modul �Modul Analyse B (S6 des individuellen – S9): „Wahrnehmung Zusammenhangs und zwischen Denken“<br />

� Modul Stimmung C (S10 und -Handeln S14): „Soziale Kompetenz“<br />

� Analyse individueller depressionsfördernder<br />

� Steigerung von potentiell angenehmen Aktivitäten und<br />

� des<br />

Aufbau<br />

Aktivitätsniveaus<br />

realitätsangemessener,<br />

generell<br />

funktionaler, hilfreicher<br />

� Sichtweisen Abbau depressionsfördernder anhand verschiedener Verhaltensweisen<br />

Gedankenkontrolltechniken<br />

� Verbesserung der Alltagsgestaltung und -strukturierung<br />

� Abbau dysfunktionaler, resignativer Kognitionen<br />

� Abschließende Denkweisen Sitzung (S15)<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

� Einführende Sitzung (S1)<br />

� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

�� Modul B (S6 – S9): „Wahrnehmung und Denken“<br />

� Modul C (S10 - S14): „Soziale Kompetenz“<br />

� Analyse individueller depressionsfördernder<br />

� Abschließende Denkweisen Sitzung (S15)<br />

� Aufbau realitätsangemessener, funktionaler, hilfreicher<br />

Sichtweisen anhand verschiedener Gedankenkontrolltechniken<br />

� Abbau dysfunktionaler, resignativer Kognitionen


Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

� Einführende Sitzung (S1)<br />

� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

� Modul B (S6 – S9): „Wahrnehmung und Denken“<br />

�� Modul C (S10 - S14): „Soziale Kompetenz“<br />

� Abschließende Sitzung (S15)<br />

� Analyse individueller Verhaltensunsicherheiten bzw. -<br />

defizite in sozialen Situationen<br />

� Training sozialer Fertigkeiten im Rollenspiel (z.B.<br />

Abgrenzung, Durchsetzungsvermögen, um Hilfe bitten)<br />

� Bedeutung sozialer Kontakte<br />

� Übungen zur Kontaktaufnahme und Kontaktpflege<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

Therapieprogramm, Inhalte<br />

� Einführende Sitzung (S1)<br />

� Modul A (S2 – S5): „Aktivität und Handeln“<br />

� Modul B (S6 – S9): „Wahrnehmung und Denken“<br />

� Modul C (S10 - S14): „Soziale Kompetenz“<br />

�� Abschließende Sitzung (S15)<br />

� Rückschau und Standortbestimmung (was wurde<br />

erreicht, wie können die Lernerfolge beibehalten werden,<br />

was steht noch an)<br />

� Umgang mit Krisen<br />

� Notfallplan


Generelle Sitzungsstruktur<br />

Generelle Sitzungsstruktur<br />

� Festlegen der Agenda<br />

� Besprechen der Hausaufgaben der letzten Woche (Aufgaben zur<br />

Selbstbeobachtung, Protokolle, Übungen zur Vertiefung und<br />

Festigung des neu Erlernten)<br />

� Kurze Wiederholung der Inhalte der vorhergehenden Sitzung<br />

� Einführung in das jeweilige neue Thema<br />

� Training der zu erlernenden Methode (teilweise in Kleingruppen)<br />

� Erklärung der Hausaufgaben für die kommende Woche<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Problem- und Zielanalyse<br />

Problem- und Zielanalyse<br />

Mein Mein Wochenend Wochenend-Tief:<br />

Wochenend Tief:<br />

Bleibe Bleibe bis bis Mittag Mittag im im Bett Bett Bett liegen liegen und und gr grüble gr ble ble dar darüber, dar<br />

ber,<br />

dass dass dass ich ich hhätte<br />

h tte tte nicht nicht umziehen sollen. Mache dann<br />

den den ganzen ganzen Tag Tag nichts.<br />

nichts.<br />

Schwierigkeiten Schwierigkeiten Schwierigkeiten mit mit meiner meiner meiner Tochter:<br />

Tochter:<br />

Meine Meine Meine Tochter Tochter plant plant mich mich immer immer zum zum Kinder Kinder hhüten<br />

h ten<br />

ein, ein, ohne ohne mich mich rechtzeitig rechtzeitig zu zu fragen. fragen. Traue Traue mich mich aber<br />

aber<br />

nicht, nicht, nicht, das das das anzusprechen.<br />

anzusprechen.<br />

anzusprechen.<br />

Einsamkeit:<br />

Einsamkeit:<br />

Habe Habe durch durch den den Umzug Umzug alle alle Freunde Freunde verloren.<br />

verloren.


1.<br />

2.<br />

3.<br />

Problem- und Zielanalyse<br />

Problem- und Zielanalyse<br />

Mein Mein Mein Wochenend Wochenend-Tief:<br />

Wochenend Wochenend Tief:<br />

Bleibe Stehe Stehe Bleibe Stehe sp spätestens sp bis bis testens testens Mittag Mittag 8.00 im im Uhr Bett Bett Bett auf. liegen liegen liegen Plane und und das gr grüble gr Wochenende<br />

ble ble dar darüber, dar<br />

ber,<br />

mit mit dass dass mit mit dass dass Aktivit Aktivitäten Aktivit ich ich hhätte<br />

h tte tte ten nicht nicht (z.B. umziehen Spazieren gehen, sollen. Thermalbad,<br />

Mache dann<br />

den Bummeln, den Bummeln, ganzen ganzen Anrufe). Anrufe). Tag Tag nichts.<br />

nichts. Nutzlose Nutzlose negative negative Gedanken Gedanken stoppen.<br />

stoppen.<br />

Schwierigkeiten Schwierigkeiten mit mit meiner meiner meiner Tochter:<br />

Tochter:<br />

Aussprache Meine Aussprache Aussprache Meine Tochter Tochter mit mit Tochter, Tochter, plant plant mich mich dass dass immer immer wir wir eine eine zum zum „Baby Baby Baby-Sitting<br />

Baby Kinder Kinder Sitting Sitting- Sitting hhüten<br />

h ten<br />

Regelung Regelung“ ein, Regelung ein, ohne ohne mich mich finden. finden. rechtzeitig rechtzeitig Insgesamt Insgesamt zu zu selbstsicherer fragen. fragen. Traue Traue werden, mich mich auf auf<br />

aber<br />

aber<br />

meine nicht, meine nicht, Bed Bedürfnisse Bed das das anzusprechen.<br />

anzusprechen.<br />

rfnisse rfnisse achten, Nein Nein-Sagen Nein<br />

Sagen lernen.<br />

Einsamkeit: Einsamkeit Einsamkeit Einsamkeit: Einsamkeit Einsamkeit Alte Alte Alte Freunde Freunde anrufen, anrufen, einladen, einladen, einladen, besuchen. besuchen.<br />

besuchen.<br />

Kurse Habe Kurse Habe Habe durch durch anmelden anmelden anmelden den den (italienisch, (italienisch, (italienisch, Umzug Umzug alle alle alle Yoga); Yoga); Freunde Freunde Freunde wieder wieder verloren.<br />

verloren. Chor Chor-Singen;<br />

Chor Singen;<br />

eine eine Urlaubsreise Urlaubsreise machen machen (Wandern (Wandern ffür<br />

f r Senioren???)<br />

Uhrzeit Was habe ich heute getan oder gedacht ? Stimmung<br />

Uhrzeit Was Was habe hat ich sich heute ereignet getan ? oder gedacht ? Stimmung<br />

17.00 – 18.00 Was hat sich ereignet ?<br />

8.00 18.00 - 9.00 – 19.00<br />

9.00 19.00 – 10.00 – 20.00<br />

10.00 20.00 – 11.00 - 21.00<br />

11.00 21.00 - 12.00 – 22.00<br />

12.00 22.00 – 13.00 – 23.00<br />

13.00 23.00 – 14.00 – 24.00<br />

14.00 – 15.00<br />

15.00 – 16.00<br />

16.00 – 17.00<br />

Tagesprotokoll<br />

Kaffee Kaffee bei bei Nachbarin Nachbarin getrunken<br />

getrunken<br />

Aufstehen, Aufstehen, Alleine Alleine Fr Frühst Fr zuhause, zuhause, hst hstück hst ck aufger aufgeräumt aufger umt<br />

Zeitung Zeitung Fernsehen, Fernsehen, gelesen gelesen Nachrichten<br />

Nachrichten<br />

4<br />

3<br />

Nichts Nichts Nichts Fernsehen, Fernsehen, besonderes besonderes besonderes durchgezappt, durchgezappt, getan getan getan Langeweile<br />

Langeweile<br />

Einkaufen Einkaufen Einkaufen Langeweile, Langeweile, gewesen, gewesen, gewesen, nichts nichts nichts Karin Karin getan, getan, getroffen getroffen getroffen einsam einsam<br />

einsam<br />

Mittagessen Mittagessen Ins Ins Ins Bett Bett alleine alleine gegangen, gegangen, gegangen, wach wach gelegen<br />

gelegen<br />

5<br />

2<br />

4<br />

Aufger Aufgeräumt, Aufger Konnte Konnte umt, Telefonanruf nicht nicht schlafen<br />

schlafen von B. B. Alleine Alleine gewesen, gewesen, gelesen gelesen<br />

2<br />

3<br />

Spaziergang Spaziergang<br />

3<br />

Spaziergang Spaziergang<br />

2<br />

1<br />

21


Denken<br />

„Depressionsdreieck“<br />

Handeln<br />

Fühlen hlen<br />

Liste angenehmer Tätigkeiten<br />

Liste angenehmer Tätigkeiten<br />

Tragen Sie in der rechten<br />

Spalte ein, wie angenehm<br />

Ihnen die jeweilige Tätigkeit<br />

ist, egal, ob Sie diese jemals<br />

ausgeführt haben oder nicht!<br />

1. Einen Stadtbummel machen<br />

2. Über frühere Zeiten reden<br />

3. In die Sauna gehen<br />

4. Karten spielen<br />

5. In der Sonne sitzen<br />

6. Staubsaugen<br />

236. Eine Reise planen<br />

Wie angenehm?<br />

0 = unangenehm / neutral<br />

1 = eingermaßen angenehm<br />

2 = sehr angenehm<br />

1<br />

2<br />

0<br />

0<br />

2<br />

1<br />

2


Wochenplan vom ____________ bis<br />

Uhrzeit /<br />

Wochentag<br />

8- 9 Uhr<br />

9-10 Uhr<br />

10-11 Uhr<br />

11-12 Uhr<br />

12-13 Uhr<br />

22-23 Uhr<br />

positive<br />

Tätigkeiten<br />

Uhrzeit /<br />

Wochentag<br />

8- 9 Uhr<br />

9-10 Uhr<br />

10-11 Uhr<br />

11-12 Uhr<br />

12-13 Uhr<br />

22-23 Uhr<br />

positive<br />

Tätigkeiten<br />

Wochenplan<br />

Pflichten und Termine<br />

20. 20. 1. 1. 06 06 06 60. 1. 06<br />

eintragen; genügend gen gend<br />

Platz Platz für f r angenehme angenehme<br />

Tätigkeiten tigkeiten freilassen<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />

Aufstehen<br />

Aufstehen<br />

Einkaufen<br />

Einkaufen<br />

Aufr Aufräumen Aufr umen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Bügeln geln<br />

Wochenplan<br />

Aufstehen<br />

Aufstehen<br />

Arzt<br />

Arzt<br />

Arzt<br />

Arzt<br />

Aufstehen<br />

Aufstehen<br />

Fenster<br />

Fenster<br />

putzen<br />

putzen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Legen Sie die Anzahl<br />

angenehmer Tätig T tig-<br />

keiten keiten pro Tag Tag fest fest<br />

20. 20. 4. 4. 2010 2010 27. 4. 2010<br />

Wochenplan vom ____________ bis ____________<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />

Aufstehen<br />

Aufstehen<br />

Einkaufen<br />

Einkaufen<br />

Zeitung<br />

Zeitung<br />

Zeitung<br />

Zeitung<br />

lesen lesen<br />

lesen<br />

lesen<br />

lesen<br />

Aufr Aufräumen Aufr umen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Musik<br />

Musik<br />

Musik<br />

Musik<br />

hören ren<br />

ren<br />

ren<br />

Fr Frühst Fr<br />

Fr<br />

Fr hst hstück hst<br />

hst<br />

ck<br />

ck<br />

ck<br />

mit mit mit mit K.<br />

K.<br />

K.<br />

K. Aufstehen<br />

Aufstehen<br />

mit mit mit mit K.<br />

K.<br />

K.<br />

K. Berta<br />

Berta<br />

Berta<br />

Berta<br />

anrufen<br />

anrufen<br />

anrufen<br />

anrufen<br />

i i i i ns<br />

ns<br />

ns<br />

ns<br />

Arzt<br />

Arzt<br />

Thermalbad<br />

Thermalbad<br />

Thermalbad<br />

Thermalbad<br />

fahren<br />

fahren<br />

fahren<br />

fahren Arzt Arzt<br />

Arzt<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Bügeln geln<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

gehen<br />

gehen<br />

gehen<br />

gehen<br />

Hausaufg.<br />

Hausaufg.<br />

Hausaufg.<br />

Hausaufg.<br />

Angenehme<br />

Aufstehen<br />

Aufstehen Tätigkeiten tigkeiten eintragen<br />

Rätsel tsel tsel tsel llösen<br />

l<br />

l<br />

l sen<br />

sen<br />

sen<br />

Fenster<br />

Fenster<br />

putzen<br />

putzen<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

besuchen<br />

besuchen<br />

besuchen<br />

besuchen<br />

Kochen<br />

Kochen<br />

Autogen.<br />

Autogen.<br />

Autogen.<br />

Autogen.<br />

Training<br />

Training<br />

Training<br />

Training<br />

4 3 5 5


Wochenplan, Checkliste II<br />

Wochenplan, Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

1x pro Tag an die frische Luft gehen<br />

Mindestens einen Kontakt am Tag planen<br />

(„notfalls“ telefonisch)<br />

Einen bestimmten Zeitraum für eine<br />

Aufgabe einplanen, NICHT deren komplette<br />

Erledigung (z.B. 1 Stunde bügeln, NICHT<br />

bügeln bis der Wäschekorb leer ist)<br />

Wochenplan, Checkliste II<br />

Wochenplan, Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

Großzügig Zeit einplanen! Benötigt eine<br />

1x Aufgabe pro Tag an weniger die frische Zeit als Luft geplant, gehen dann<br />

nicht sofort mit der nächsten beginnen<br />

Mindestens einen Kontakt am Tag planen<br />

(„notfalls“ Genügend telefonisch) Ruhepausen einplanen (z.B.<br />

regelmäßig nach dem Mittagessen)<br />

Einen bestimmten Zeitraum für eine<br />

Aufgabe Sich kritisch einplanen, fragen: NICHT deren komplette<br />

Erledigung Muß ich diese (z.B. 1 „Pflicht“ Stunde bügeln, wirklich NICHT an diesem<br />

bügeln Tag (mit bis der dieser Wäschekorb Perfektion) leer erledigen? ist)<br />

2<br />

Kann es ein anderer für mich<br />

1<br />

tun oder mir dabei<br />

helfen?<br />

1


Wochenplan, Checkliste II<br />

Wochenplan, Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

Erstellung Wochenplan: Checkliste II<br />

Überprüfen:<br />

Großzügig Entspricht Zeit meine einplanen! bisherige Benötigt Tagesstruktur eine<br />

1x Aufgabe pro wirklich Tag an weniger meinen die frische Zeit Bedürfnissen?<br />

als Luft geplant, gehen dann<br />

nicht Eventuell sofort mit der Veränderungen<br />

nächsten beginnen<br />

Mindestens experimentieren! einen Kontakt am Tag planen<br />

(„notfalls“ Genügend telefonisch) Ruhepausen einplanen (z.B.<br />

regelmäßig Belohnen nach ist wichtig! dem Mittagessen)<br />

Einen Nach bestimmten einer unangenehmen Zeitraum für eine Aktivität eine<br />

Aufgabe Sich angenehme kritisch einplanen, fragen: einplanen NICHT deren (z.B. nach komplette dem<br />

Erledigung Muß Zahnarztbesuch ich diese (z.B. 1 „Pflicht“ Stunde einen bügeln, wirklich Stadtbummel, NICHT an diesem<br />

bügeln Tag NICHT (mit bis der dieser den Wäschekorb Abwasch Perfektion) zuhause) leer erledigen? ist)<br />

2<br />

Kann es ein anderer für mich<br />

1<br />

tun oder mir dabei<br />

helfen?<br />

Hilfreiche Gedanken - Karten<br />

Hilfreiche Gedanken - Karten<br />

�� Andere fragen, was ihnen an mir gefällt gef llt<br />

�� Worauf freue ich mich<br />

Ich Ich Ich Ich bin bin bin bin eine<br />

eine<br />

eine<br />

eine<br />

gute gute gute gute KKöchin<br />

K<br />

Köchin K chin<br />

chin<br />

�� Was könnte k nnte ich in Zukunft noch alles tun<br />

�� Was Was kann ich gut, gut, habe habe ich ich gut gemacht, gemacht, erreicht erreicht<br />

�� Mich ich an gute Beziehungen erinnern<br />

�� Entlastende Gedanken suchen ...<br />

3


Hilfreiche Gedanken - Karten<br />

Hilfreiche Gedanken - Karten<br />

Ich Ich Ich Ich Ich habe habe habe habe habe viel<br />

viel<br />

viel<br />

viel<br />

Ich Ich Ich Ich freue freue freue freue mich<br />

mich<br />

mich<br />

mich<br />

erreicht erreicht erreicht erreicht im<br />

im<br />

im<br />

im<br />

auf auf auf auf unsere<br />

unsere<br />

unsere<br />

unsere<br />

Leben, Leben, Leben, Leben, z.B. z.B. z.B. z.B. z.B. .....<br />

.....<br />

.....<br />

.....<br />

Radtour Radtour<br />

Radtour<br />

Radtour<br />

Radtour<br />

Auf Auf Auf Auf meinen<br />

meinen<br />

meinen<br />

meinen Ich Ich Ich Ich bin bin bin bin eine<br />

eine<br />

eine<br />

eine<br />

Garten Garten Garten Garten bin bin bin bin ich ich<br />

ich<br />

ich<br />

ich gute gute gute gute KKöchin<br />

K<br />

Köchin K chin<br />

chin<br />

Endlich Endlich Endlich Endlich habe habe habe habe ich ich<br />

ich<br />

ich<br />

ich<br />

stolz<br />

stolz<br />

stolz<br />

stolz<br />

Zeit Zeit Zeit Zeit ffür<br />

f<br />

für ff<br />

r r r mich<br />

mich<br />

Ich Ich Ich Ich mu muß mu mu<br />

muß mu nicht<br />

nicht<br />

perfekt perfekt perfekt perfekt sein sein<br />

sein<br />

sein<br />

sein<br />

Ich Ich Ich Ich Ich habe<br />

habe<br />

habe<br />

habe<br />

wunderbare<br />

wunderbare<br />

wunderbare<br />

wunderbare<br />

Freunde Freunde<br />

Freunde<br />

Freunde<br />

Freunde<br />

Meine Meine Meine Meine Meine Tochter<br />

Tochter<br />

Tochter<br />

Tochter<br />

ist ist ist ist immer immer<br />

immer<br />

immer<br />

immer<br />

für r r r mich mich da<br />

da<br />

EbG - Technik<br />

EbG - Technik<br />

reignis ewertende<br />

Gedanken<br />

Ich Ich Ich stehe stehe bei bei Aldi<br />

Aldi<br />

an an an der der der Kasse, Kasse, eine<br />

eine<br />

lange lange Schlange<br />

Schlange<br />

hinter hinter hinter mir.<br />

mir.<br />

Als Als ich ich bezahlen<br />

bezahlen<br />

möchte, chte, stelle ich<br />

fest, fest, dass dass ich<br />

ich<br />

meinen meinen Geldbeutel Geldbeutel<br />

Geldbeutel<br />

zuhause zuhause habe<br />

habe<br />

liegen liegen lassen.<br />

lassen.<br />

Oh Oh je, je, wie wie peinlich.<br />

peinlich.<br />

Die Die Die denken denken jetzt jetzt alle<br />

alle<br />

„die die bl blöde, bl<br />

de, senile Alte!<br />

Ich Ich werde werde immer<br />

immer<br />

vergesslicher. vergesslicher. Jetzt Jetzt geht geht<br />

geht<br />

alles alles nur nur noch noch noch bergab.<br />

bergab.<br />

Unerfreuliches<br />

Ereignis beschreiben<br />

efühl<br />

Scham Scham<br />

Scham<br />

Angst,<br />

Angst,<br />

traurig<br />

traurig<br />

Negative<br />

Gefühle, Gef hle, die<br />

in (und nach)<br />

der unerfreuli-<br />

chen Situation<br />

auftraten, auftraten,<br />

beschreiben<br />

Automatische,<br />

negative bzw. wenig<br />

hilfreiche Gedanken<br />

eintragen<br />

eintragen


EbG - Technik<br />

EbG - Technik<br />

reignis ewertende<br />

Gedanken<br />

Ich Ich Ich stehe stehe bei bei Aldi<br />

Aldi<br />

an an an der der der Kasse, Kasse, eine<br />

eine<br />

lange lange Schlange<br />

Schlange<br />

hilfreichere,<br />

hinter hinter hinter mir.<br />

mir.<br />

der Als Als ich ich Realität Realit<br />

bezahlen<br />

bezahlen t<br />

möchte, chte, stelle ich<br />

fest, fest, ange-<br />

dass dass ich<br />

ich<br />

meinen meinen messenere messenere Geldbeutel<br />

Geldbeutel<br />

zuhause zuhause habe<br />

habe<br />

liegen liegen<br />

Gedanken<br />

lassen.<br />

lassen.<br />

finden und<br />

eintragen<br />

Oh Oh je, je, wie wie peinlich.<br />

peinlich.<br />

Die Die Die denken denken jetzt jetzt alle<br />

alle<br />

„die die bl blöde, bl<br />

de, senile Alte!<br />

Ich Ich werde werde immer immer<br />

immer<br />

vergesslicher. vergesslicher. Jetzt Jetzt geht<br />

geht<br />

alles alles nur nur noch noch bergab.<br />

bergab.<br />

Neue, alternative<br />

Gedanken<br />

Egal! Egal! Egal! Das Das kann kann jedem<br />

jedem<br />

passieren. passieren. passieren. Eine Eine Eine kleine kleine kleine Ver-<br />

Ver<br />

schaufpause schaufpause schaufpause kann kann diesen<br />

diesen<br />

getressten getressten Eink Einkäufern Eink ufern<br />

auch auch nicht nicht nicht schaden. schaden.<br />

schaden.<br />

efühl<br />

Scham Scham<br />

Scham<br />

Angst,<br />

Angst,<br />

traurig<br />

traurig<br />

Entsprechende,<br />

hilfreichere Gefühle Gef hle<br />

eintragen<br />

Neues<br />

Gefühl<br />

gelassen,<br />

gelassen,<br />

neutral,<br />

neutral,<br />

leicht leicht belustigt<br />

belustigt<br />

Sozial kompetentes Verhalten<br />

Sozial kompetentes Verhalten<br />

Liste sozial kompetenter Verhaltensweisen<br />

Liste sozial kompetenter Verhaltensweisen<br />

��<br />

��<br />

��<br />

„Nein“ sagen können<br />

Fehler eingestehen können<br />

Gefühle offen zeigen und äußern können<br />

Auf seinem Recht bestehen können<br />

Um einen Gefallen bitten können<br />

Freundliches Verhalten<br />

Blickkontakt halten<br />

1<br />

2


SOKO, Übungssituationen<br />

SOKO, Übungssituationen<br />

Situation 2:<br />

Übungssituationen<br />

Übungssituationen<br />

Situation __________________________________________<br />

1: „Nein Nein – Sagen Sagen“ Sagen<br />

__________________________________________<br />

__________________________________________<br />

Meine Meine Tochter Tochter gibt gibt mir mir immer immer erst erst ganz ganz kurzfristig kurzfristig<br />

kurzfristig<br />

__________________________________________<br />

__________________________________________<br />

Bescheid, Bescheid, wann wann wann ich ich die die Enkel Enkel Enkel betreuen betreuen soll soll .<br />

.<br />

Ich __________________________________________<br />

__________________________________________<br />

Ich kann kann deshalb deshalb gar gar nicht nicht richtig richtig planen, planen, traue traue mich<br />

mich<br />

aber ___________________________________<br />

__________________________________________<br />

aber nicht, nicht, das das anzusprechen. anzusprechen. Ärgere rgere mich mich dann dann und<br />

und<br />

1<br />

bin _______________________<br />

___________________________________<br />

bin unfreundlich.<br />

unfreundlich.<br />

_______________________<br />

Vorbereitung Rollenspiel<br />

Vorbereitung Rollenspiel<br />

1. Gesprächssituation: …..<br />

2. Was will ich erreichen: …..<br />

3. Positive Selbstinstruktion: …..<br />

4. Wunschverhalten: …..<br />

5. Lob und/oder Belohnung: …..<br />

2


Vorbereitung Rollenspiel<br />

Vorbereitung Rollenspiel<br />

1. Situation:<br />

Meine Meine Tochter Tochter zum zum Tee Tee einladen, einladen, und und Opa Opa mit mit den den Kindern<br />

Kindern<br />

ins ins Hallenbad Hallenbad schicken. schicken. Wenn Wenn wir wir zwei zwei gem gemütlich gem tlich beisammen beisammen<br />

sitzen, sitzen, mein mein Anliegen Anliegen vorbringen.<br />

vorbringen.<br />

2. Ziel:<br />

Abmachung Abmachung Abmachung treffen, treffen, dass dass sie sie sie mich mich mindestens mindestens 3 3 Tage Tage vorher<br />

vorher<br />

fragt, fragt, bevor bevor ich ich auf auf die die Enkel Enkel aufpassen aufpassen soll.<br />

soll.<br />

Unsere Unsere Beziehung Beziehung erhalten erhalten bzw. bzw. verbessern, verbessern, sie sie nicht<br />

nicht<br />

verletzen.<br />

verletzen.<br />

Vorbereitung Rollenspiel<br />

Vorbereitung Rollenspiel<br />

3. Selbstinstruktion:<br />

Nur Nur Mut! Mut! Du Du schaffst schaffst das das schon! schon! Ich Ich helfe helfe meiner meiner Tochter<br />

Tochter<br />

1. Situation: immer immer noch noch sehr sehr viel, viel, auch auch wenn wenn ich ich nicht nicht jederzeit jederzeit zur<br />

zur<br />

Meine Meine Tochter Tochter Verf Verfügung Verf gung zum zum stehe. stehe. Tee Tee einladen, einladen, Ich habe und und ein Recht Opa Opa mit mit darauf, den den Kindern<br />

Kindern<br />

selbst über ber ber<br />

ins ins Hallenbad Hallenbad<br />

meine meine Zeit Zeit schicken. schicken.<br />

zu zu bestimmen. bestimmen. Wenn Wenn wir wir<br />

Sicherlich Sicherlich zwei zwei gem gemütlich gem<br />

wird wird tlich sie sie beisammen beisammen<br />

das das verstehen,<br />

verstehen,<br />

sitzen, sitzen,<br />

auch auch<br />

mein mein<br />

wenn wenn<br />

Anliegen Anliegen<br />

es es vielleicht vielleicht<br />

vorbringen.<br />

vorbringen.<br />

unbequem unbequem unbequem ffür<br />

f r sie ist.<br />

2. Ziel:<br />

4. Verhalten:<br />

Augenkontakt Augenkontakt Augenkontakt halten. halten. Ruhig Ruhig erkl erklären, erkl ren, ohne mich zu zu<br />

Abmachung rechtfertigen. rechtfertigen. treffen, treffen, dass dass dass Zuerst Zuerst sie sie sagen, sagen, mich mich mindestens mindestens wie wie sehr sehr ich ich 3 3 Tage Tage meine meine vorher<br />

vorher Enkel Enkel liebe<br />

liebe<br />

fragt, fragt, bevor bevor und und und wie wie ich ich gerne gerne auf auf die die ich ich Enkel Enkel mit mit ihnen ihnen aufpassen aufpassen zusammen zusammen soll.<br />

soll. bin. bin. Verst Verständnis Verst ndnis ffür<br />

f<br />

r<br />

Unsere Unsere ihre ihre Beziehung Beziehung Situation Situation erhalten erhalten zeigen, zeigen, bzw. bzw. aber aber verbessern, verbessern, bei bei meinem meinem sie sie Anliegen Anliegen nicht<br />

nicht<br />

bleiben.<br />

bleiben.<br />

verletzen.<br />

verletzen.


1. Schritt:<br />

2. Schritt:<br />

3. Schritt:<br />

4. Schritt:<br />

5. Schritt:<br />

6. Schritt:<br />

Persönlicher Notfallplan<br />

Persönlicher Notfallplan<br />

Stopp! Stopp! Stopp! Befinden Befinden Befinden beobachten, beobachten, Nachdenken.<br />

Nachdenken.<br />

Von Von weiteren weiteren weiteren Belastungen Belastungen fernhalten. fernhalten.<br />

fernhalten.<br />

Hilde Hilde Hilde oder oder Klaus Klaus anrufen anrufen und und Probleme<br />

Probleme<br />

besprechen, besprechen, wenn wenn wenn mmöglich<br />

m glich sich treffen<br />

Wieder Wieder regelm regelmässig regelm ssig Wochenplan und EbG EbG- EbG<br />

Protokolle Protokolle fführen<br />

f hren<br />

Angenehme Angenehme TTätigkeiten<br />

T tigkeiten steigern und<br />

Pflichten Pflichten reduzieren<br />

reduzieren<br />

Termin Termin Termin mit mit Arzt Arzt Arzt (458739) (458739) (458739) und und<br />

und<br />

Therapeutin Therapeutin Therapeutin (45231) (45231) vereinbaren<br />

vereinbaren<br />

Telefonseelsorge Telefonseelsorge anrufen: anrufen: 0800 0800-111 0800 111 111-0111 111 0111<br />

Fragen der praktischen Umsetzung<br />

Fragen der praktischen Umsetzung<br />

�� Zielgruppe (Symptomatik, kognitive Beeinträchtigung, Alter, Geschlecht)<br />

�� Überpr berprüfung fung der Ein- Ein Ausschlusskriterien (Wer, Vorgehen …)<br />

�� Beratung, Alternativangebot (Tagesklinik, Freizeitclub …)<br />

�� Gruppenzusammensetzung (Subgruppen nach Beeinträchtigung …)<br />

�� Gruppengrösse<br />

Gruppengr sse<br />

�� Anzahl der Gruppenleiter<br />

�� Sitzungsanzahl (Module einzeln „buchbar“, …)<br />

�� Sitzungsdauer<br />

�� Training der Gruppenleiter (Schulung, als Cotherapeut …)


Fragen der praktischen Umsetzung<br />

Fragen der praktischen Umsetzung<br />

�� Supervision der Gruppenleiter<br />

Gruppenleiter<br />

�� Bezeichnung des Angebots (Kurs, Behandlung, Prävention …)<br />

�� Wie / Wo Wo publizieren publizieren (Handzettel, Zeitung, Ärzte, in der Beratung …)<br />

�� Materialien (Stifte, Ordner, Sitzungs-Zusammenfassung, Hausaufgaben)<br />

�� Teilnahmegebühren<br />

Teilnahmegeb hren<br />

�� Gestaltung des Raumes (Erdgeschoss, Sitzordnung, Tische … )<br />

�� „Symptomtracking<br />

Symptomtracking“<br />

�� Notfallplan (akute Suizidalität, …)<br />

�� Evaluation des des Erfolgs Erfolgs<br />

Zusammenfassung & Fazit<br />

Zusammenfassung & Fazit<br />

� Mit dem DiA – Therapieprogramm können Depressive Störungen im Alter<br />

sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting erfolgreich ambulant<br />

behandelt werden. Gesichert gilt dies für eine leichte bis mittelschwere<br />

depressive Symptomatik.<br />

� Die Gesamtzufriedenheit der Patienten mit der Behandlung ist sehr<br />

gross, was sich auch in einer aussergewöhnlich niedrigen Abbruchrate<br />

zeigt.<br />

� Weder eine parallele antidepressive Behandlung noch das Vorliegen<br />

einer leichten kognitiven Beeinträchtigung schmälern das<br />

Therapieergebnis.<br />

� Die Einzeltherapie scheint der Gruppentherapie überlegen zu sein.<br />

Mögliche Gründe sind eine erleichterte Selbstöffnung und die Möglichkeit<br />

einer besseren Anpassung der Behandlung an die individuelle<br />

Lerngeschwindigkeit und Problemlage.<br />

� Da auch die Gruppentherapie gute Erfolge aufweist, ist diese unter<br />

ökonomischen Gesichtspunkten und als niederschwelliges Angebot eine<br />

sinnvolle Alternative zur Einzeltherapie.<br />

24


Wenn die Zeit nicht alle<br />

Wunden heilt<br />

Unterstützung für traumatisierte Seniorinnen<br />

5. Mai 2010<br />

Werkstattgespräch beim<br />

9. Fachtag Gerontopsychiatrie<br />

mit Hedwig Faußner, Dipl.-Psych.<br />

Ablauf<br />

• Lebensbedingungen „damals“<br />

• Depression, Sexualisierte Gewalt und<br />

Trauma im Alter<br />

• Austausch und Angebote<br />

• Ausblick, Zusammenfassung


– Annäherung mit<br />

Fotos<br />

Leitfragen:<br />

Lebensbedingungen damals<br />

• Was spricht mich an dem Foto an?<br />

• Wo sehe ich Gemeinsamkeiten mit mir/<br />

heutigen jungen Frauen?<br />

• Wo sehe ich Unterschiede?<br />

• Entdecke ich die heute alten Frauen, mit<br />

denen ich zu tun habe, in den Fotos?


Krieg heißt immer<br />

auch Gewalt<br />

gegen Frauen.<br />

Lebensbedingungen damals<br />

Soziale und rechtliche Stellung von Frauen<br />

in der Nachkriegszeit<br />

• Perspektiven von Frauen, die in der Zeit des NS, in der<br />

Kriegszeit und Nachkriegszeit Vergewaltigungen erlebt<br />

haben<br />

• Rollback im Nachkriegsdeutschland<br />

• Perspektiven von Frauen, die in einer Gewaltbeziehung<br />

lebten


Rechtliche und politische Hintergründe<br />

Lebensbedingungen damals<br />

• Gesetzliche Gleichberechtigung von Mann und Frau<br />

• Das Letztentscheidungsrecht des Mannes in der Ehe wird<br />

abgeschafft.<br />

• Die Ehefrau kann einen Arbeitsvertrag auch ohne<br />

Unterschrift ihres Ehemannes abschließen.<br />

• Das erste Frauenhaus in Deutschland wird eröffnet.<br />

• Das „Schuldprinzip“ bei der Scheidung wird abgeschafft.<br />

• Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar.<br />

Wann war‘s: 40er ? 50er? 60er? 70er? 80er? 90er?<br />

Rechtliche und politische Hintergründe<br />

Lebensbedingungen damals<br />

• Gesetzliche Gleichberechtigung von Mann und Frau. 1949<br />

• Das Letztentscheidungsrecht des Mannes in der Ehe wird<br />

abgeschafft. 1957<br />

• Die Ehefrau kann einen Arbeitsvertrag auch ohne<br />

Unterschrift ihres Ehemannes abschließen. 1977<br />

• Das erste Frauenhaus in Deutschland wird eröffnet. 1976<br />

• Das „Schuldprinzip“ bei der Scheidung wird abgeschafft 1977<br />

• Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar. 1997


Depression<br />

Sexualisierte Gewalt<br />

und<br />

Trauma<br />

Sexualisierte<br />

Gewalt und<br />

Traumatisierung<br />

• Man- Made-Violence<br />

• Sexuelle Gewalt<br />

• Dauer, Häufigkeit<br />

• Keine Hilfe/ Verständnis<br />

• Zuweisung von Mitschuld<br />

• Schweigen


Traumatisierung:<br />

• Bilder<br />

• Auslösereize<br />

• Angst<br />

• Hilflosigkeit<br />

Bewältigung:<br />

• Umwelt verständnisvoll<br />

• Opfer „unschuldig“<br />

• Reden statt Schweigen<br />

• Verständnis


Kritische Situationen:<br />

• Änderung von<br />

Lebensumständen<br />

• Abschied von<br />

Menschen<br />

• Nachlassen der<br />

Möglichkeiten<br />

• Auslöserreize<br />

Austausch<br />

Theorie<br />

&<br />

Praxis


Fortbildungen<br />

im Frauennotruf und in<br />

Einrichtungen<br />

Unser Weg:<br />

Viele Wege<br />

• Einzelberatungen<br />

• Gruppe<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Vernetzung<br />

• Fortbildungen für<br />

Pflegekräfte


Rückblick<br />

Ausblick<br />

Zusammenfassung<br />

Herzlichen Dank<br />

für Ihr<br />

Interesse und Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

Hedwig Faußner,<br />

Dipl.-Psych.


Der Gerontopsychiatrische Dienst für<br />

den Landkreis Mühldorf stellt seine<br />

Arbeit vor:<br />

Im speziellen die<br />

Beratung und<br />

Begleitung älterer<br />

Menschen mit<br />

<strong>Depressionen</strong><br />

Referentin<br />

Irmgard Linz<br />

Dipl. Soz.päd. (FH)<br />

Dienststellenleiterin des<br />

Gerontopsychiatrischen Dienstes für den<br />

Landkreis Mühldorf


Diagnosen<br />

� Vor allem depressive<br />

� demente und<br />

� schizophrene Krankheitsbilder<br />

Unser Angebot<br />

Beratung und langfristige Begleitung,sowie<br />

(zunehmend) kurzfristige Abklärung;<br />

niedrigschwellig aufsuchende Hausbesuche<br />

Sicherstellung der Lebensgrund-lagen und der<br />

ärztlichen (insbesondere psychiatrischen)<br />

Versorgung


Unser Angebot<br />

Organisation und Koordination von Hilfen für die<br />

Betroffenen<br />

Soziale Netzwerkarbeit ( Beratung von<br />

Angehörigen und Nachbarn, gemeindenahe<br />

Versorgung)<br />

Unser Angebot<br />

Kontaktaufnahme und Besuchsdienst bei<br />

stationären Aufenthalten<br />

Verbesserung der Klientenversorgung durch<br />

ehrenamtliche Arbeit (bietet Raum für<br />

bürgerschaftliches Engagement)<br />

Gruppenangebote zur<br />

Tagesstrukturierung und psych. Stabilisierung<br />

derzeit:


Niedrigschwellige Angebote<br />

a) Angeleitete Selbsthilfegruppe für Angehörige<br />

Demenzkranker<br />

b) Frühstücksgruppen für depressiv erkrankte<br />

ältere Menschen<br />

c) Kreativgruppen<br />

d) Spiele - Gruppe<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Etwa Teilnahme an Seniorentagen,<br />

Pressearbeit,erster Gerontofachtag…..<br />

Vernetzung im professionellen Bereich<br />

(Gremienarbeit in der PSAG, im AKV,<br />

im AK-Geronto…..) um ein Optimierung<br />

der Gerontopsychiatrischen Versor-<br />

gungsstruktur zu ermöglichen


Unser Leitbild<br />

Psychische und soziale Stabilisierung;<br />

Favorisierung ambulanter Lösungen, aber auch<br />

Offenheit gegenüber anderen Optionen<br />

Statistisches Zahlenmaterial vom<br />

GpDi<br />

� 2009 war die Altersgruppe zwischen 70 - 84 Jahren<br />

am stärksten vertreten<br />

� Depressives Krankheitsbild lag bei 30%<br />

� 16,5% waren Demenzen<br />

� der Rest teilt sich mit Schizophrenie,<br />

Persönlichkeitsstörungen und Mehrfachdiagnosen<br />

� Hauptanmelder waren die psychiatrischen Kliniken


Statistik allgemein<br />

� Etwa 15 – 20% der älteren Bevölkerung erleben<br />

depressive Verstimmungen<br />

� Etwa 3% leiden unter schweren <strong>Depressionen</strong><br />

� Ein großer Teil von Suiziden ist auf <strong>Depressionen</strong><br />

zurückzuführen (mehr Tote als bei Verkehrsunfällen)<br />

Statistik allgemein<br />

� 40% der Selbstmorde werden von über 60 jährigen<br />

Männern begangen<br />

� 2007 war sie bei 9.402 plus nicht erfasster<br />

Dunkelziffer<br />

� 2009 wurde die Zahl bei etwa 10.000 Menschen<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für<br />

Suizidprävention festgestellt


Ergebnisse ambulanter<br />

gerontopsychiatrischer Arbeit mit<br />

depressiv erkrankten Älteren<br />

Günstig ist eine niedrigschwellige<br />

Kontaktaufnahme, etwa im psychiatrischen<br />

Krankenhaus<br />

Inhaltlich:<br />

Oft stehen ein Partnerverlust oder traumatische<br />

Erlebnisse im Hintergrund, die unverarbeitet sind,<br />

in speziellen Fällen ist die Vermittlung einer<br />

Psychotherapie wichtig<br />

Was verändert sich im Alter?<br />

Im Alter verringern sich die Stoffwechselprozesse<br />

� Die Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin + Serotonin<br />

nehmen ab, das kann eine Depression begünstigen<br />

� notwendig gewordene Medikamente und mehrere<br />

Krankheiten fördern depressive Verstimmungen


Was verändert sich im Alter?<br />

� durch verschiedene Wirkstoffe der Medikamente<br />

kommt es zu unerwünschten Wechselwirkungen<br />

� oft werden <strong>Depressionen</strong> durch den Hausarzt nicht<br />

diagnostiziert (2/3)<br />

� die somatisierte Depression spielt eine bedeutende<br />

Rolle<br />

Was verändert sich im Alter?<br />

z. B. Übelkeit, Schlafstörungen, Schwindel,<br />

Appetitstörung, Verstopfung<br />

� Erschwernis der Diagnose ist die Überlappung von<br />

Demenz und Depression


Demenz und Depression<br />

1) Orien-<br />

tierungs-<br />

fähigkeit<br />

2) Merk-<br />

fähigkeit<br />

und<br />

Gedächtnis<br />

Demenz<br />

gestört<br />

Gestört,<br />

gehört zum<br />

Leitsymptom<br />

Depression<br />

erhalten<br />

Demenz und Depression<br />

3) Krank-<br />

heits-<br />

gefühl<br />

4) Hoff-<br />

nungs-/Wertlosig-<br />

keitsgefühl<br />

Demenz<br />

es wird<br />

bagatellisiert bzw.<br />

vertuscht / ein<br />

Fassadenverhalten<br />

wird<br />

aufgebaut<br />

nicht erkennbar<br />

gestört, entweder nicht<br />

erkennbar oder im<br />

Rahmen einer Pseudodemenz<br />

vorhanden<br />

Depression<br />

Krankheitsgefühle<br />

sind stark ausgeprägt<br />

oft heftig


Demenz und Depression<br />

5) Antriebs-<br />

motorik<br />

Demenz<br />

vielfache<br />

Zeichen motorieller<br />

Unruhe/oder<br />

Antriebsarmut<br />

Depression<br />

gehemmt<br />

Was verändert sich im Alter?<br />

Bestimmte Krankheiten können<br />

zu <strong>Depressionen</strong> führen:<br />

a) Gehirnschlag<br />

a) Herzinfarkt<br />

a) Krebskrankheit


Was verändert sich im Alter?<br />

Ursachen lassen sich<br />

aufteilen in:<br />

� Biologische und<br />

� Psychosoziale Kategorien<br />

und sind vielfältig, d.h.:<br />

� Kompensationsmechanismen wie Berufstätigkeit<br />

fallen weg<br />

Was verändert sich im<br />

Alter?<br />

� Wegfall des sozialen Status<br />

� das Gefühl nicht mehr wichtig<br />

zu sein<br />

� das Gefühl nicht mehr gebraucht zu<br />

werden<br />

� die Zunahme körperlicher<br />

Beschwerden<br />

� fehlende Mobilität erfordert mehr<br />

Entgegenkommen der Helfer


Was verändert sich im Alter?<br />

� Grundsätzlicher Stressfaktor ist der Eintritt eines<br />

Hilfe- und Pflegebedarfs und wird oft<br />

gleichgesetzt mit einem Verlust der<br />

selbständigen Lebensführung<br />

� Tod/Verlust des Partners<br />

� das Gefühl der Einsamkeit<br />

� Isolation<br />

Was verändert sich im Alter?<br />

� die Angst zu verarmen<br />

� Nachlassendes Gedächtnis<br />

� weitere Wurzeln liegen in der Persönlichkeit und<br />

Biographie und stellt die Menschen vor<br />

Situationen, die den frühkindlichen ähnlich sind<br />

und lassen frühere Erlebnisse wieder<br />

aufwachen.


Was verändert sich im Alter?<br />

Bei allen Depressiven geht es um<br />

eine narzisstische Mindestzufuhr<br />

an Aufmerksamkeit zur Erhaltung<br />

des inneren Gleichgewichts<br />

Beratung und Begleitung<br />

Griechischer Philosoph Epiktet<br />

sagt:<br />

„Es sind nicht die Dinge<br />

an sich, die uns<br />

beunruhigen,<br />

sondern unsere Sicht“


Beratung und Begleitung<br />

� Beratung heißt:<br />

1. Empathien für den Depressiven<br />

und positive Wertschätzung zu<br />

vermitteln<br />

2. Die Denk- und Lernfähigkeit<br />

um die Bewertung einer<br />

Situation zu ändern, zu unterstützen<br />

Beratung und Begleitung<br />

� Beratung heißt:<br />

3. durch die Niedrigschwel-<br />

ligkeit ergibt sich eine<br />

Filterposition des Beraters,<br />

um den Ansatzpunkt für die<br />

Beratung zu wählen, z. B.<br />

Einbeziehung der Lebens-<br />

situation/ evtl. erst die Sicher-<br />

stellung der Lebensgrundlagen


Beratung und Begleitung<br />

� Beratung heißt:<br />

4. Zeit für Biographiearbeit und<br />

Erinnerungsarbeit ist bedeutend<br />

5. Stabilisierung wird über die niedrigschwelligen<br />

Gruppenangebote<br />

erreicht<br />

6. die Förderung des Selbstbewusstseins<br />

kann sehr gut durch<br />

Kreativität angeregt werden<br />

Beratung und Begleitung<br />

� Beratung heißt:<br />

7. Unterstützung durch Spaß und<br />

Freude erfahren die Menschen<br />

in der Spiele - Gruppe oder bei<br />

Ausflügen<br />

8. Bewegung/frische Luft ist in<br />

jeder Lebenslage wichtig


Aufräumen<br />

Träume stapeln,<br />

in Schachteln packen und<br />

hinter der Kellertreppe<br />

ablegen.<br />

Illusionen von Spinnweben<br />

umkreisen lassen,<br />

bis alle Wünsche verstauben<br />

und die Sehnsucht der Gleichgültigkeit<br />

Platz macht.<br />

Ursula Huckemeyer

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