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10 Kompakt Kompakt Urologie / 02-2012 Infektionen der unteren Harnwege Dramatischer Anstieg der Resistenz gegenüber Gentamicin DUBLIN (Biermann) – Escherichia coli stellt laut einer irischen Studie immer noch das häufigste infektiöse Uropathogen sowohl im ambulanten Setting als auch in der Klinik dar. Eine Arbeitsgruppe vom Dubliner Adelaide and Meath Hospital untersuchte die sich verändernden Resistenzen gegen verschiedene antimikrobielle Wirkstoffe über einen Zeitraum von 11 Jahren hinweg und analysierte, ob sich die Raten der Antibiotika resistenzen bei E. coli in Abhängigkeit davon änderten, ob die jeweilige Infektion der unteren Harnwege eine nosokomiale, eine ambulant erworbene oder eine für den Patienten spezifische war. Die Autoren führten eine retrospektive Analyse der 42.033 E.-coli-Isolate aus Urinproben durch, die zwischen 1999 und 2009 gesammelt worden waren. Mit einer speziellen Software wurden die sich verändernden Resistenz- und Sensitivitätsmuster für E. coli in Bezug auf häufig eingesetzte Antibiotika untersucht. Die Urinproben wurden je nach Herkunft in 3 Gruppen eingeteilt: stationäre Patienten allgemein mit einer nosokomialen Infektion der unteren Harnwege (UTI), Urinproben aus der Notaufnahme oder aus Haus- Therapie der psychogenen erektilen Dysfunktion Gruppentherapie macht den Unterschied SAO PAULO (Biermann) – Eine brasilianische Arbeitsgruppe hat die Wirksamkeit einer Gruppentherapie und/oder einer Behandlung mit Sildenafil bei Patienten mit psychogener erektiler Dysfunktion untersucht. Sie stellten dabei fest, dass die Zufriedenheit mit der Therapie sowohl das Selbstvertrauen und das Gefühl der „Natürlichkeit“ bei den Patienten in Gesprächstherapie plus Sildenafil als auch bei denjenigen, die ausschließlich eine Gruppentherapie er hielten, innerhalb von 6 Monaten zunahm (p=0,001). An der randomisierten, kontrollierten, einfach verblindeten Studie nahmen 30 Männer teil. Diese litten an einer leichten arztpraxen (ambulante UTI) und UTI von urologischen Patienten. Die Infektionen der urologischen Patienten wiesen höhere Raten einer Antibiotikaresistenz auf als nosokomiale oder ambulant erworbene UTI. Dabei gab es innerhalb der beobachteten 11 Jahre signifikante Tendenzen hin zu einer wachsenden Resistenz gegenüber Ampicillin, Trimethoprim, Gentamicin und Ciprofloxacin. Es wurden je nach Herkunft der untersuchten Urinprobe signifikante Unterschiede bei der Resistenz gegenüber Co-Amoxyclav, Gentamicin, Nitrofurantion und Ciprofloxacin beobachtet. Ampicillin und Trimethoprim waren laut den Studienergebnissen die am wenigsten gegen E. coli wirkenden Substanzen, mit 11-Jahres-Resistenzraten von insgesamt 58,3 % beziehungsweise 33,8 %. Die Gentamicin-Resistenzrate insgesamt betrug 3,4 %; sie stieg um 0,7 % jährlich (p < 0,001). In der Gruppe der urologischen Patienten lag die Resistenzrate bei 6,4 %. Die Ciprofloxacin- Resistenz nähert sich der Marke von 20 % in der Population mit nosokomialen UTI und 30% bei den urologischen Patienten. Allerdings, so meinen die Studienautoren, sei es immer noch eine vernünftige empirische bis mäßig schwer ausgeprägten psychogenen erektilen Dysfunktion und erhielten für die Studie randomisiert entweder eine Gruppentherapie plus 50 mg Sildenafil bei Bedarf oder nur 50 mg Sildenafil bei Bedarf oder ausschließlich eine Gruppentherapie. Veränderungen im Studienverlauf wurden mithilfe von Antworten auf drei Fragen aus dem Erectile Dysfunction Inventory of Treatment Satisfaction (EDITS) sowohl am Ende der Studie sowie nach weiteren drei Monaten beurteilt. Der Treatment-by-Time-Vergleich erwies sich am Endpunkt der Studie im Vergleich zu dreimonatigen Follow-up in keiner der drei Gruppen als signifikant. Auch gab es in Antibiotikawahl bei einer solchen Bevölkerungsstruktur – die 11-Jahres-Resistenzrate lag bei 10,6 %. „Weder Penicilline noch Trimethoprim sind geeignete empirische antimikrobielle Substanzen bei UTI und die Resistenz gegenüber Ciprofloxacin in dieser in Dublin durchgeführten Studie machen es bei nosokomialen UTI und UTI bei urologischen Patienten zu einer nicht geeigneten empirischen Therapie”, schreiben die Autoren. Der dramatische Anstieg von Gentamicin-Resistenzen im beobachteten 11-Jahres-Zeitraum sei Besorgnis erregend. (ac) I Autoren: Cullen IM et al. Korrespondenz: Departments of Urology Microbiology, The Adelaide and Meath Hospital, Dublin, Incorporating The National Children‘s Hospital, Tallaght, Dublin 24, Irland Studie: The changing pattern of antimicrobial resistance within 42,033 Escherichia coli isolates from nosocomial, community and urology patient-specific urinary tract infections, Dublin, 1999-2009 Quelle: BJU Int 2012;109(8):1198-1206. Web: www.bjui.org den drei Phasen der Untersuchung keine Unterschiede innerhalb der Sildenafil- Gruppen (p>0,05). (ac) I Autoren: Melnik T et al. Korrespondenz: Cochrane Center, Federal University of Sao Paulo, R. Pedro de Toledo, 598, São Paulo, Brasilien Studie: Satisfaction with the treatment, confidence and ‚naturalness‘ in engaging in sexual activity in men with psychogenic erectile dysfunction: preliminary results of a randomized controlled trial of three therapeutic approaches Quelle: BJU Int 2012;109(8):1213-1219. Web: www.bjui.org
Kompakt Urologie / 02-2012 Kompakt 11 Marges chirurgicales positives après chirurgie préservatrice de néphrons Patients souvent sans récidive VIENNE (Biermann) – Les marges chirurgicales positives (Mg+) après nephrotectomie partielle (NP) sont rares. Ceci est le résultat d’une étude menée par M. Marszalek et al. afin de fournir un aperçu sur l‘incidence et les facteurs de risque des Mg+, après néphrectomie partielle et sur le taux de récidive de la maladie locale et distante liée aux Mg+. L’évolution naturelle des Mg+ est peu connue dans le cas de la NP et les données accumulées, suggèrent, que la néphrectomie secondaire pourrait ne pas être nécessaire pour tous les patients avec Mg+ après NP. Les chercheurs du département d’urologie et d’andrologie au Donauspital à Vienne, Autriche, ont entamé une recherche bibliographique non systématique basée sur Medline, Scopus et Web of Science, incluant les mots-clés: chirurgie préservatrice de néphrons, néphrectomie partielle / s, et marge. Seules les études humaines (recherche originale) publiées en anglais ont été incluses. Les auteurs constatent que les Mg+ sont présents chez 0-7 % des patients après NP ouverte, chez 0,7 à 4 % après NP par laparoscopie, et chez 3,9 à 5,7 % après NP assistée par robot. Aussi constatent-ils que l‘épaisseur du parenchyme sain, entourant la tumeur n‘est pas pertinente dans la mesure où l‘élimination complète de la tumeur est réalisée. Le risque de récidive locale est accrut lors de la coïncidence d‘une tumeur extrêmement maligne et une Mg+. « L’analyse des coupes à congélation pour l‘évaluation des marges de résection durant une NP est d‘une importance clinique mineure, pour que l‘évaluation brute du chirurgien concernant les marges macrosco- Fortführung von Zystoskopie-Kontrollen bei 5 Jahren und mehr Tumorfreiheit nach BCG-Therapie? Tumorfreies Intervall von 5 Jahren ist ein guter Prognosemarker GÖTEBORG (Biermann) – Darüber, wie lange man tumorfreie Patienten, die mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG) behandelt worden sind, mittels Zystoskopie nachbehandeln sollte, ist wenig bekannt. Eine schwedische Arbeitsgruppe hat sich dieser Frage angenommen und versucht, mehr über die Inzidenz von Spätrezidiven in dieser Patientengruppe herauszufinden. Sie analysierten die Daten von 542 Patienten mit nicht muskelinvasivem Blasenkrebs, die zwischen 1986 und 2003 mit BCG behandelt worden waren. Davon waren 204 Patienten (37,6%) seit mindestens 5 Jahren tumorfrei. Im Median lag die tumorfreie Zeit in dieser Gruppe bei 105,5 Monaten (zwischen 60 und 252 Monaten). Für den Vergleich der Patienten, die mindestens 5 Jahre tumorfrei waren, mit solchen, bei denen bereits früher Rezidive auftraten, setzten die Wissenschaftler die herkömmlichen Variablen ein: Tumorgrad, Tumorstadium, Alter, Geschlecht, Anzahl und Größe der Tumoren, Unterscheidung zwischen Primärtumor und Rezidiv, BCG-Stamm, vorangegangene Chemotherapie, vorangegangener Tumor des oberen Traktes, Anzahl der Resektionen in der Vergangenheit und Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen für Rezidivierung und Progression, wie sie von der European Organisation for Research and Treatment of Cancer definiert sind. 22 der 204 tumorfreien Patienten (10,8 %) erlitten nach mindestens 5 tumorfreien Jahren ein Rezidiv. Das nach Kaplan-Meier geschätzte Rezidivrisiko lag bei 12,5 % nach 10 Jahren und bei 20,5 % nach 15 Jahren. 11 der 79 Patienten mit TaG1-TaG2 vor der BCG-Therapie (13,9 %) erlitten Rezidive, darunter 3 Patienten mit extravesikalen Tumoren. Unter den Rezidiven in der Blase befanden sich 7 mit TaG1 und 1 Carcinoma in situ (CIS). Von 125 Patienten mit TaG3/CIS/T1 vor der BCG- Therapie erlitten 11 Patienten (8,8 %) ein Rezidiv, darunter 2 Patienten mit invasiven Uretertumoren. Unter den Blasenrezdiven befanden sich 1 T2, 4 CIS und weitere 4 TaG1. Späte Rezidive waren bei Patienten piquement négatives, fournisse des résultats fiables », déclarent les auteurs dans le numéro d’avril d’» European Urology ». La conclusion de cette étude : Comme indiqué par les données intermédiaires de suivi, la majorité des patients avec Mg+ après NP demeurent sans récidive de la maladie, et une stratégie de surveillance semble préférable à une réintervention chirurgicale. (um) I Auteurs: Marszalek M et al. Correspondance: Abteilung für Urologie und Andrologie, Sozialmedizinisches Zentrum Ost Donauspital, A-1220 Wien Etude: Positive surgical margins after nephron-sparing surgery Source: Eur Urol 2012;61(4):757-763. Web: www.europeanurology.com mit wiederkehrenden Tumoren vor der BCG- Therapie 8,5-mal häufiger als bei Patienten, die nach dem ersten Tumor behandelt worden waren. Ein tumorfreies Intervall von 5 Jahren nach BCG-Behandlung ist somit ein guter Marker für die Prognose, jedoch sind Rezidive nach Ablauf von 10 Jahren nicht selten. Die Literatur sowie die aktuelle Studie stützen die Fortführung von Zystoskopie- Kontrollen während 10-15 Jahren Tumorfreiheit – zumindest bei Patienten mit Rezidiven und/oder hochgradigen Läsionen vor BCG-Therapie. (ac) I Autoren: Holmäng S et al. Korrespondenz: Department of Urology, Sahlgrenska University Hospital, Göteborg, Schweden Studie: Should follow-up cystoscopy in bacillus Calmette-Guérin-treated patients continue after five tumour-free years? Quelle: Eur Urol 2012;61(3):503-507. Web: www.europeanurology.com
Seite 1 und 2: Schweiz 02-2012 ? Prostata/Prostate
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