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<strong>Heft</strong> 3 2. Januar <strong>2013</strong><br />
S T R A S S E N V E R K E H R<br />
Cabrio<br />
GTI<br />
Coupé<br />
Variant<br />
TESTS UND FAHRBERICHTE<br />
Mehr Länge<br />
Renault<br />
Grand Kangoo<br />
Mehr Spaß<br />
Opel Corsa<br />
1.4 Turbo<br />
Mehr Komfort<br />
Ford Kuga<br />
2.0 TDCi<br />
Deutschland 1,60 € ● Schweiz 2,90 sfr ● Österreich 1,80 € ● BeNeLux 1,90 € ● Dänemark 18,– dkr ● Finnland 2,40 € ● Griechenland 2,40 €<br />
Italien 2,10 € ● Norwegen 25,– NOK ● Slowenien 2,10 € ● Spanien 2,10 € ● Kanaren 2,20 € ● Ungarn 650 Ft<br />
GÜNSTIGE KLEINWAGEN IM VERGLEICHSTEST<br />
Renault Clio gegen Peugeot 208<br />
NEUE VARIANTEN BEIM<br />
GOLF<br />
Variant Coupé GTI Cabrio Plus R<br />
Mehr Effizienz<br />
Audi A3<br />
1.4 TFSI<br />
Mehr Platz<br />
Skoda<br />
Octavia<br />
4 191116 101609 0 3<br />
Top-Test T T<br />
MERCEDES<br />
A 180 CDI<br />
Wie gut ist der<br />
Basisdiesel?<br />
SO KAUFEN<br />
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EXTRAS<br />
SIE NEHMEN<br />
SOLLTEN<br />
Bluetooth<br />
im Auto<br />
Wie schnell<br />
klappt die<br />
Verbindung ng mmit<br />
dem Handy? d dy?<br />
10<br />
Systemee<br />
im Test<br />
MEGA-VERGLEICH<br />
KOMPAKTKLASSE: WELCHER RIVALE KANN DEM GOLF PAROLI BIETEN?<br />
Kia Cee’d Ford Focus VW Golf Peugeot 308 Opel Astra Honda Civic
Premiere<br />
am 19.01.<br />
DER NEUE AURIS.<br />
DIE ALTERNATIVE.<br />
Als Hybrid erstmals günstiger als der Diesel.<br />
Kraftstoff verbrauch innerorts/außerorts/kombiniert 7,9–3,7/4,8–3,7/<br />
5,9–3,8 l/100 km, CO-Emissionen kombiniert 138–87 g/km (nach EU-Messverfahren).<br />
Abb. zeigt Auris mit Sonderausstattung. toyota.de/auris<br />
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Gesamtbetrag: 14.658,60 €, Vertragslaufzeit: 48 Monate, Sollzins: 0,25%, eff ektiver Jahreszins: 0,25%, 47 monatl. Raten à 159,00 €.<br />
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Toyota Händlern. Exklusiv für neue Auris Modelle. Das Finanzierungsangebot entspricht dem Beispiel nach §6a Abs.3 PAngV. **Unverbindliche<br />
Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH per Oktober 2012, inkl. MwSt., zzgl. Überführung.<br />
Der einzige Kompakte als:<br />
Hybrid Benziner<br />
Diesel
INHALT<br />
36 Traumwagen Mit dem Audi RS5 Cabrio unterwegs an der Côte d’Azur<br />
54 Test kompakt Ford B-Max mit<br />
Dreizylinder-Turbobenziner und 100 PS<br />
64 Reportage Fahren mit einer<br />
Eisaufbereitungsmaschine<br />
Alfa Romeo Giulietta 57<br />
Audi A3 50, 55<br />
Audi RS5 Cabrio 36<br />
BMW M3 17<br />
BMW Vierer 5<br />
BMW Z4 5<br />
Fiat Panda 4x4 5, 50<br />
Fiat 500, 500 L 30<br />
Ford Kuga 10<br />
Ford Focus 20, 63<br />
Ford B-Max 54<br />
Honda Civic 20<br />
Kia Cee’d 20<br />
Mercedes A-Klasse 5, 32<br />
Mercedes E-Klasse 4<br />
Mini Paceman 5<br />
Mini 30<br />
Mini Countryman 30<br />
Opel Astra 20<br />
Opel Adam 43<br />
Opel Corsa 56<br />
Opel Insignia 50<br />
HEFT 3 • 2. JANUAR <strong>2013</strong><br />
Lücken im Programm<br />
Gehören Sie zu den glücklichen Menschen, die ihren Traumwagen<br />
fahren? Damit meine ich nicht unbedingt eine edle Limousine<br />
wie die frisch geliftete Mercedes E-Klasse (Seite 4) oder ein Sportcabrio<br />
wie den Audi RS5 (Seite 36). Mich interessiert vielmehr, ob<br />
Sie das Auto fahren, das Sie ursprünglich haben wollten – mit Ihrer<br />
Wunsch-Karosserie, dem Wunsch-Motor und der Wunsch-Ausstattung.<br />
Nein? Diese Kombination gibt es nicht? Kleiner Trost: Mit die-<br />
sem Problem sind sind Sie nicht allein. Im Zuge der täglichen Recherchearbeit sind sind uns uns zahlreiche Lücken in in<br />
den Lieferprogrammen der Hersteller aufgefallen, von denen wir drei ab Seite 42 exemplarisch nennen. Sollten Sie<br />
weitere Beispiele parat haben: Schreiben Sie uns! Wie sich die Ausstattung im weiteren Verlauf des Autolebens<br />
auf Werterhalt und Weiterverkauf auswirkt und welche Extras in den verschiedenen Klassen zum Pflichtprogramm<br />
gehören, lesen Sie ab Seite 48. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihr Redaktionsleiter Stefan Cerchez<br />
44 Service Wie gut funktioniert die<br />
Bluetooth-Anbindung im Auto?<br />
58 Test kompakt Wie handlich ist der<br />
extralange Grand Kangoo?<br />
Alle Autos dieser Ausgabe<br />
Peugeot 207 SW 17<br />
Peugeot 208 38<br />
Peugeot 308 20<br />
Renault Clio 38<br />
Renault Grand Kangoo 58<br />
Seat Altea 51<br />
Skoda Octavia 12, 51<br />
Skoda Superb 62<br />
Skoda Yeti 59<br />
Subaru Impreza 51<br />
Suzuki SX4 51<br />
Toyota Auris 18<br />
Volvo S60 17<br />
VW Polo R 5<br />
VW Golf Cabrio 6<br />
VW Golf CC 6<br />
VW Golf Plus 8<br />
VW Golf Variant 8<br />
VW Touran 8<br />
VW Jetta Hybrid 16<br />
VW Golf 6, 20<br />
VW Eco Up 34<br />
NACHRICHTEN<br />
4 AUTO aktuell Mercedes E-Klasse-Facelift, BMW Vierer,<br />
VW Polo R, Marktübersicht November<br />
NOCH GEHEIM<br />
6 VW Golf Diese Varianten kommen bis 2015<br />
BALD ZU KAUFEN<br />
10 Ford Kuga Zweite Generation im Fahrbericht<br />
12 Skoda Octavia Mittelklasse zum Kompaktklasse-Preis<br />
16 VW Jetta Hybrid Alternative zum Toyota Prius<br />
JETZT ZU KAUFEN<br />
18 Toyota Auris Dynamische Neuauflage<br />
VERGLEICHSTEST<br />
20 Ford Focus 2.0 TDCi, Honda Civic 2.2 i-DTEC,<br />
Kia Cee’d 1.6 CRDi, Opel Astra 2.0 CDTi, Peugeot 308<br />
HDi, VW Golf 2.0 TDI<br />
38 Peugeot 208 82 VTi, Renault Clio TCe 90<br />
ANSICHTSSACHE<br />
30 Modellpolitik bei Mini und Fiat 500 Wie weit dürfen sich<br />
die Derivate vom Original entfernen?<br />
TOP-TEST<br />
32 Mercedes A 180 CDI Im Test mit dem Basisdiesel<br />
WISSEN TANKEN<br />
34 VW Eco Up Wie fährt sich der kleine Erdgas-VW?<br />
TRAUMWAGEN<br />
36 Audi RS5 Cabrio Mit V8, Stoffdach und 450 PS<br />
KAUFBERATUNG<br />
42 Modellpolitik Drei Redakteure über Typen, die sie in den<br />
Hersteller-Konfiguratoren vermissen<br />
SERVICE<br />
44 Handy im Auto Wir testen in zehn Autos, wie schnell die<br />
Bluetooth-Anbindung klappt<br />
46 Selber machen So leicht lässt sich eine Bluetooth-<br />
Freisprechanlage nachrüsten<br />
48 Wertverlust AUTO verrät, welche Extras für den Restwert<br />
von Gebrauchtwagen wichtig sind<br />
GEBRAUCHTWAGEN<br />
50 Allrad-Alternativen Es muss nicht immer SUV sein<br />
TEST KOMPAKT<br />
54 Ford B-Max 1.0 Test mit Ecoboost-Dreizylinder<br />
55 Audi A3 1.4 TFSI Wie schlägt sich der Einstiegsmotor?<br />
56 Opel Corsa 1.4 Turbo 120 PS sorgen für Fahrspaß<br />
57 Alfa Romeo Giulietta 2.0 JTDM Italienische Alternative<br />
58 Renault Grand Kangoo Unterwegs im Stretch-Modell<br />
59 Skoda Yeti 1.8 TSI 4x4 Einzige Benzinvariante mit Allrad<br />
REPORTAGE<br />
64 Eisaufbereitungsmaschine AUTO hat sich mit einer<br />
Zamboni 520 aufs Glatteis gewagt<br />
RUBRIKEN<br />
52 Leserforum Briefe und Anfragen<br />
52 Rätsel-Preis Ein Taschen-Trolley von Yokohama<br />
60 So testet <strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
62 Automarkt Gebrauchte Skoda Superb und Ford Focus<br />
66 Vorschau, Impressum<br />
3
NACHRICHTEN<br />
MERCEDES E-KLASSE • ALTERNATIVE ANTRIEBE • KIA CEE’D • BMW VIERER UND Z4 •<br />
E-KLASSE-FACELIFT<br />
MERCEDES gönnt seiner E-Klasse eine aufwendige<br />
Modernisierung. Knapp eine Milliarde Euro investierten<br />
die Schwaben angeblich in das Facelift, um<br />
ihren Millionen-Seller wieder fit für den ewigen<br />
Wettkampf mit den bayerischen Konkurrenten Audi<br />
A6 und BMW Fünfer zu machen. Das Vieraugen-<br />
Gesicht ist nun passé, die Scheinwerfer mit Teil-<br />
LED-Licht sitzen jetzt unter einer gemeinsamen,<br />
langgezogenen Glasabdeckung. Ebenfalls glattgebügelt:<br />
der optisch unvorteilhafte voluminöse<br />
Schwung über den hinteren Radläufen. Im Cockpit<br />
bleibt es bei den Instrumenten mit Tuben-Optik, allerdings<br />
bestückt mit moderneren Anzeigen und<br />
einem eleganter integrierten Hauptbildschirm. Außerdem<br />
bekommt die E-Klasse eine Stereo-Kamera<br />
und verbesserte Radarsensoren, die erweiterte oder<br />
neue Assistenzfunktionen wie Kollisionswarnung,<br />
Fußgängererkennung oder das teilautonome Staufolgefahren<br />
ermöglichen. Die Motorenpalette mit<br />
neuentwickelten Vierzylindern reicht ab März<br />
bei den Benzinern von 184 bis 408 PS und bei den<br />
Dieselvarianten von 136 bis 252 PS.<br />
Alternative Antriebe im Plus<br />
ZULASSUNGSZAHLEN Aus der Jahresbilanz des<br />
VDIK geht hervor, dass Autos mit alternativen Antriebsarten<br />
2012 ein Zulassungsplus von 65 Prozent<br />
verbuchten. Insgesamt liegt ihr Anteil am Ge-<br />
samtmarkt (rund 3,08 Millionen Einheiten) mit<br />
knapp 40 000 Zulassungen aber erst bei gut einem<br />
Prozent. Mehr als die Hälfte davon geht auf das<br />
Konto der Hybridmodelle, den höchsten Zuwachs<br />
verzeichneten im letzten Jahr die Flüssiggasfahrzeuge,<br />
die ihren Marktanteil mehr als verdoppeln<br />
konnten – ein Effekt der LPG-Initiative von Dacia,<br />
wo drei günstige Modelle ab Werk angeboten werden.<br />
Elektroautos legten um 30 Prozent zu und<br />
machen nun sieben Prozent des Teilmarktes aus.<br />
Zulassungszahlen nach Antriebsart<br />
Dunkelblau: Anteil der Importmarken<br />
Quelle: VDIK<br />
* Werte für 2012 geschätzt<br />
INTERIEUR Hochwertiger<br />
Eindruck dank neuen Zierteilen<br />
in Holz- oder Alu-Optik.<br />
Das Serienradio verfügt über<br />
Bluetooth-Funk und USB<br />
Sportversion für<br />
den Kia Cee’d<br />
KIA will mit dem Cee’d künftig auch gegen den VW<br />
Golf GTI antreten. Ein Turbolader steigert die Leistung<br />
des 1,6-Liter-Direkteinspritzers von 135 auf<br />
204 PS. Die Kraftübertragung erfolgt per Sechsganggetriebe.<br />
Damit soll der Cee’d GT den Sprint<br />
von null auf 100 km/h in 7,9 Sekunden absolvieren.<br />
Dazu gibt es eine sportliche Optik, ein modifiziertes<br />
Fahrwerk mit 18-Zoll-Rädern und Recaro-Sportsitze.<br />
Der GT startet im Sommer als zweitüriger<br />
ProCee’d und als viertürige Limousine.<br />
4 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
MERCEDES A-KLASSE • VW POLO R • NEUZULASSUNGEN NOVEMBER 2012<br />
Dreier Coupé heißt künftig Vierer<br />
BMW richtet auf der Automesse in Detroit im Januar den Fokus<br />
auf seine sportlichen Modellreihen. Das Concept Vierer Coupé<br />
entspricht bis auf wenige Details bereits dem Serienmodell des<br />
Dreier Coupé-Nachfolgers, der im Oktober zu den Händlern<br />
kommt. Es unterscheidet sich noch stärker von der Dreier Limousine<br />
als sein Vorgänger und tritt deshalb künftig als eigene<br />
Baureihe auf. Der Z4 Roadster erhält zum Frühjahr geringfügige<br />
optische Modifikationen und als neues Basistriebwerk einen<br />
Zweiliter-Turbo mit 156 PS. Ebenfalls neu: das Gran Coupé als<br />
dritte Version des M6 mit 560 PS.<br />
Allrad für A-Klasse<br />
MERCEDES erweitert in diesem Jahr sein Allrad-Angebot auch<br />
auf die Frontantriebsarchitektur der A-Klasse. Der neue 4Matic-<br />
Antrieb zeichnet sich durch eine vollvariable Momentenverteilung<br />
zwischen Vorder- und Hinterachse aus und kommt ausschließlich<br />
in Kombination mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
zum Einsatz. Seine Premiere feiert er im neuen<br />
CLA, einem viertürigen Coupé auf Basis der A-Klasse. Dort zählt<br />
er in einer speziell adaptierten Ausführung beim über 350 PS<br />
starken CLA 45 AMG zum Serienumfang.<br />
Gesamtmarkt<br />
weiter rückläufig<br />
IM NOVEMBER hinken die Neuzulassungen um<br />
3,5 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats<br />
zurück. Aufs gesamte Jahr betrachtet beträgt<br />
das Minus jedoch nur 1,7 Prozent. Mercedes hat<br />
sich im November wieder den zweiten Platz von Audi<br />
zurückgeholt, während Ford gegenüber dem Vormonat<br />
von Rang vier auf Rang sechs zurückgefallen<br />
ist – und das, obwohl der Fiesta im November<br />
hinter VW Golf, Passat und Polo die meisten Zulassungen<br />
verbuchen konnte.<br />
Marke<br />
FACELIFT Die Änderungen an der Z4-Frontpartie fallen<br />
sehr dezent aus. Alle Motoren erfüllen die Euro 6-Norm<br />
Polo R mit 220 PS<br />
VOLKSWAGEN steigt dieses Jahr mit dem Polo WRC in die<br />
Rallye-Weltmeisterschaft ein. Für alle Fans gibt es eine optisch<br />
daran angelehnte R-Version. Unter der Haube steckt ein Zweiliter-TSI<br />
mit 220 PS, der den stärksten Polo aller Zeiten in 6,4<br />
Sekunden von null auf Tempo 100 beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt 243 km/h. Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaautomatik<br />
und ein Navigationssystem sind bereits serienmäßig<br />
an Bord. Der Preis des auf 2500 Stück limitierten Polo R beträgt<br />
33 900 Euro, die Auslieferung startet erst im September.<br />
November<br />
2012<br />
+/– (%)<br />
Vorjahr<br />
Gesamt<br />
2012<br />
+/– (%)<br />
Vorjahr<br />
1. VW 59 542 (22,9)* +5,5 635 175 (22,1) –0,4<br />
2. Mercedes 26 399 (10,2) –2,0 262 990 (9,1) +0,3<br />
3. Audi 25 599 (9,9) +2,1 251 154 (8,7) +8,4<br />
4. BMW 22 739 (8,8) +1,3 225 363 (7,8) –3,5<br />
5. Opel 17 593 (6,8) –16,5 201 295 (7,0) –13,7<br />
6. Ford 16 420 (6,3) –16,8 194 929 (6,8) –8,7<br />
7. Skoda 11 047 (4,3) –0,1 135 842 (4,7) +3,0<br />
8. Renault 9763 (3,8) –17,0 98 700 (3,4) –11,2<br />
9. Hyundai 7640 (2,9) +4,9 91 644 (3,2) +14,0<br />
10. Seat 6887 (2,7) +54,8 62 612 (2,2) +14,2<br />
* Marktanteile in Prozent; Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt<br />
NEUES LESERBILD AUS DEM<br />
Dieses Foto ist von AUTO-<br />
Leser Werner Driese<br />
Sie haben auch ein lustiges<br />
AUTO-FOTO geschossen?<br />
Mailen Sie uns: redaktion_<br />
auto@motorpresse.de<br />
Auf Seite 42 präsentieren<br />
wir Ihnen Modellvarianten,<br />
die uns die Hersteller<br />
vorenthalten. Welche Motor-,<br />
Getriebe- oder Karosserievarianten<br />
vermissen<br />
Sie? Diskutieren Sie mit<br />
uns über Ihre Wunschkombinationen<br />
– online auf<br />
www.unter-autofreunden.<br />
de oder auf unserer Facebook-Seite.<br />
KURZNACHRICHTEN<br />
MINI nimmt den neuen<br />
Paceman in die Riege der<br />
PS-starken John Cooper<br />
Works-Modelle auf. Wie<br />
beim Countryman treibt der<br />
218 PS starke Vierzylinder<br />
serienmäßig alle vier Räder<br />
an. Die Markteinführung erfolgt<br />
im März.<br />
DACIA senkt die Preise beim<br />
Duster. Je nach Ausstattungsniveau<br />
kostet der SUV<br />
um bis zu 500 Euro weniger<br />
als bisher. Der Einstieg beginnt<br />
nun bei 10 490 Euro,<br />
die Topversion Prestige ist<br />
ab 14 390 Euro zu haben.<br />
FIAT hat für den Fernsehspot<br />
des Panda 4x4 eine besondere<br />
Ausführung des<br />
Kleinwagens auf 1,50 Meter<br />
hohe Räder gestellt. Chassis,<br />
Fahrwerk und Antriebsstrang<br />
des voll fahrfähigen<br />
und knapp vier Meter hohen<br />
Bigfoot-Panda stammen<br />
vom Jeep CJ7.<br />
5
Computerretuschen: Christian Schulte<br />
NOCH GEHEIM<br />
BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />
Kommt das Cabrio (ab<br />
2015) wieder auf Basis<br />
des Zweitürers, könnte<br />
es so aussehen<br />
KECKES HECK Dem<br />
aktuellen Trend zum kleinen<br />
Coupé mit vier Türen<br />
folgend, kommt 2014 der<br />
4,65 Meter lange Golf CC<br />
mit Motoren ab 140 PS<br />
VW GOLF-VARIANTEN<br />
GTI-MANIE Der sportliche<br />
Klassiker darf im Golf-<br />
Angebot nicht fehlen. Ab<br />
Frühsommer mit bis zu 230<br />
PS und in Begleitung des<br />
Top-Diesels GTD (185 PS)<br />
6 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
SAFT UND KRAFT Wer noch mehr Leistung wünscht,<br />
bekommt gegen Jahresende mit dem R den Golf „mit<br />
allem“ – will heißen: 300 PS und Allradantrieb<br />
Zuwachs in der<br />
Golf-Familie<br />
Kaum ist die Premiere des Golf VII gelaufen, scharren<br />
schon seine NÄCHSTEN VARIANTEN mit den Rädern.<br />
AUTO zeigt, welche Modelle noch <strong>2013</strong> auf den Markt<br />
kommen, und wagt einen Blick in die Zukunft.<br />
Der Erfolg des Golf – mittlerweile<br />
29 Millionen<br />
verkaufte Autos, zur Markteinführung<br />
schon 40 000 Vorbestellungen<br />
für Generation<br />
sieben – beruht zu einem nicht<br />
unerheblichen Teil darauf, dass<br />
es für fast jeden Kunden die<br />
passende Variante gibt. Damit<br />
das auch nach dem Modellwechsel<br />
so bleibt, schiebt VW<br />
in den nächsten 24 Monaten<br />
zahlreiche Ableger seines Bestsellers<br />
nach.<br />
Die erste Golf-Neuheit des<br />
Jahres <strong>2013</strong> betrifft noch die<br />
sechste Generation, namentlich<br />
das Cabrio. Erst seit 2011<br />
auf den Markt, bekommt es<br />
im Februar mit dem 265 PS<br />
starken Turbo-Benziner nun<br />
noch mehr Power eingepflanzt,<br />
als der 210 PS starke GTI bietet.<br />
Wie dieser bringt es seine<br />
Kraft (350 Newtonmeter) per<br />
Frontantrieb auf die Straße. Der<br />
Name der neuen Oben-ohne-<br />
Topversion: Golf R Cabrio.<br />
Eine weitere dynamische Interpretation<br />
des Themas stellt der<br />
neue Golf GTI dar. Bereits zur<br />
Pariser Premiere des Grundmodells<br />
als Studie gezeigt, ste-<br />
Der Modulare Querbaukasten (MQB), auf dem<br />
neben dem Golf auch Audi A3, Seat León und<br />
Skoda Octavia basieren, vereinheitlicht wichtige<br />
Maße und Konstruktionsprinzipien – zum<br />
Beispiel die Einbaulage der Motoren –, ermög-<br />
hen die wichtigsten Daten der<br />
Sportversion, die im Frühjahr<br />
zu den Händlern kommt,<br />
bereits fest: Ihr aufgeladener<br />
Zweiliter-Direkteinspritzer leistet<br />
jetzt 220 PS und entwickelt<br />
ein Drehmoment von 350<br />
Newtonmetern – das entspricht<br />
einem Plus von zehn<br />
PS und 70 Nm gegenüber dem<br />
Vorgänger. Die Kraft gelangt<br />
per Sechsganggetriebe (DSG<br />
optional) an die Vorderachse.<br />
Damit sprintet der neue GTI in<br />
6,6 Sekunden auf Tempo 100<br />
und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 246 km/h.<br />
Wem das nicht reicht, der<br />
bestellt das Performance-<br />
Paket dazu und bekommt dann<br />
(zusammen mit größeren<br />
Bremsen und einer elektronisch<br />
geregelten Vorderachsquersperre)<br />
nochmal zehn PS<br />
mehr, womit der GTI Tempo<br />
250 erreichen soll.<br />
Dabei kann der Neue auch<br />
sparsam und sauber: Dank serienmäßigerStart-Stopp-Anlage<br />
erreichen beide Varianten<br />
auf dem Prüfstand einen Verbrauchsschnitt<br />
von glatt sechs<br />
Liter pro 100 Kilometer und<br />
erfüllen bereits die Abgasnorm<br />
Euro 6. Im November steht<br />
dann der Golf R auf dem Programm,<br />
der mit einer Leistung<br />
von 300 PS und serienmäßigem<br />
Allradantrieb ein fahrdynamisches<br />
Ausrufezeichen<br />
setzt.<br />
Analog zum aktuellen Modell<br />
werden auch die Dieselfreunde<br />
ab dem zweiten Quartal <strong>2013</strong><br />
wieder mit einer leistungsstarken<br />
Topversion namens<br />
GTD versorgt. Deren Zweiliter-<br />
TDI fällt mit rund 185 PS (Vorgänger:<br />
170 PS) zwar nicht<br />
ganz so leistungsstark aus wie<br />
der GTI, aber für Selbstzünder-<br />
Fans zählt bekanntlich vor<br />
allem das Drehmoment, und<br />
das wird sich im neuen GTD<br />
bei beachtlichen 380 Newtonmetern<br />
einpendeln. Derart gestärkt<br />
kommt der schnellste<br />
Diesel-Golf auf eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von rund 230<br />
km/h und erreicht gleichzeitig<br />
einen Normverbrauch von unter<br />
4,5 Liter pro 100 Kilometer.<br />
Optisch und von der Ausstattung<br />
her wird sich der GTD an<br />
den GTI anlehnen, ein zusätzliches<br />
Leistungspaket ist für<br />
Das Baukastenprinzip: Weg von der Plattform,<br />
hin zum skalierbaren Technikstandard<br />
licht aber trotzdem verschiedene Radstände,<br />
Spurweiten und Rädergrößen. Damit lassen<br />
sich nicht nur verschiedene Varianten einer<br />
Modellfamilie günstig realisieren, sondern auch<br />
bislang unrentable Nischenmodelle.<br />
Beispiel die Einbaulage der Motoren –, ermög- bislang unrentable Nischenmodelle.<br />
SITZKISTE Auf<br />
der standardisierten<br />
Basis können<br />
die verschiedensten<br />
Autos entstehen<br />
– eine Chance<br />
nicht nur für<br />
Golf-Varianten<br />
7
NOCH GEHEIM<br />
OPTIK-PAKET Nach<br />
sechs Jahren bekommt<br />
der Variant im Sommer<br />
einen Nachfolger,<br />
der kaum größer wird,<br />
aber eine elegantere<br />
Heckpartie trägt<br />
Das Raumangebot<br />
profitiert<br />
vom kürzeren<br />
Vorderwagen<br />
VW GOLF-VARIANTEN<br />
TOURAN Der Nachfolger (ab<br />
Ende 2014 auf MQB-<br />
Architektur) soll sich optisch<br />
stärker vom Caddy absetzen<br />
und behält seine Klapptüren<br />
GOLF PLUS Auch wenn<br />
er nicht mehr so heißen<br />
wird, bleibt der Hochdach-Golf<br />
im Programm<br />
und bekommt hinten<br />
fl exiblere Sitze<br />
8 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
Modellfahrplan: Von Sportlern,<br />
Sparern und Praktikern<br />
Vor allem BMW praktiziert schon lange meisterlich die Strategie,<br />
eine Baureihe regelmäßig durch neue Karosserie- und Motorvarianten<br />
frisch zu halten. VW wird mit seinem Bestseller ähnlich<br />
verfahren und bringt in den nächsten 24 Monaten bis zu elf Spielarten<br />
des Golf-Themas. Die Übersicht:<br />
Februar <strong>2013</strong>: Golf VI R Cabrio. Mai <strong>2013</strong>: Golf GTI, GTD.<br />
August <strong>2013</strong>: Golf Variant, Golf Blue Motion.<br />
Oktober <strong>2013</strong>: Golf Plus. November <strong>2013</strong>: Golf R.<br />
2014: Plug-in-Hybrid, CC, Touran. 2015: Cabrio.<br />
den Topdiesel derzeit aber<br />
nicht geplant.<br />
Noch sparsamer kommt ab<br />
dem Sommer der Golf Blue<br />
Motion daher. Sein 1,6-Liter-<br />
TDI leistet 110 PS und entwickelt<br />
ein Drehmoment von<br />
250 Newtonmetern, erreicht<br />
dabei aber einen NEFZ-Verbrauch<br />
von beachtlichen 3,2<br />
Liter auf 100 Kilometer. Damit<br />
liegt er rund 15 Prozent unter<br />
den Werten seines Vorgängers<br />
und bietet theoretisch eine<br />
Reichweite von über 1500 Kilometern.<br />
Gegenüber den anderen Golf-<br />
Modellen sorgen unter anderem<br />
ein um 15 Millimeter<br />
tiefergelegtes Fahrwerk, eine<br />
optimierte Luftführung und<br />
spezielle Unterbodenverkleidungen<br />
für einen geringeren<br />
Luftwiderstandsbeiwert (cW 0,27). Daneben tragen Leichtlaufreifen<br />
und eine längere<br />
Getriebeübersetzung zur Verbrauchssenkung<br />
bei.<br />
Erstmals wird es den Golf Blue<br />
Motion nicht als eigenständiges<br />
Modell, sondern in den<br />
Ausstattungslinien Trend- und<br />
Comfortline geben. Zugunsten<br />
von Aerodynamik und Rollwiderstand<br />
können die Kunden<br />
hier aber nur zwischen 15- und<br />
16-Zoll-Bereifung wählen.<br />
Zeitgleich mit dem Blue Motion<br />
startet im Sommer mit dem<br />
neuen Variant ein wichtiger<br />
Stückzahlbringer. Das noch<br />
aktuelle Modell, das schon zu<br />
Zeiten des Golf V auf den<br />
Markt kam und 2009 optisch<br />
an den Golf VI angeglichen<br />
wurde, war bislang der längste<br />
und geräumigste Golf-Ableger.<br />
Dies wird auch künftig so bleiben,<br />
wenngleich sich der Radstand<br />
gegenüber dem Steilheck-Modell<br />
nicht ändert und<br />
die Außenlänge den Vorgänger<br />
(4,53 m) nur wenig übertreffen<br />
wird. Ins künftig etwas schickere<br />
Heck mit schräger stehender<br />
Scheibe sowie horizontal<br />
angeordneten und geteilten<br />
Rückleuchten werden wieder<br />
zwischen 500 und 1500 Liter<br />
Gepäck passen, das Motorenangebot<br />
dem bekannten Angebot<br />
zwischen 85 und 150 PS<br />
entsprechen. Ab dem Herbst<br />
(nicht nur für den Kombi)<br />
ebenfalls im Programm: Allradantrieb<br />
in Verbindung mit<br />
den stärkeren Dieselmotoren.<br />
Wer seinen Golf lieber höher<br />
als länger hätte, bekommt<br />
auch von der Generation sieben<br />
wieder ein Plus-Modell,<br />
obwohl das Auto künftig anders<br />
heißen wird, wie VW-<br />
Marketingvorstand Jürgen<br />
Stackmann bei der Golf-Premi-<br />
ere verlauten ließ. Also Schluss<br />
mit dem Spott vom Rentner-<br />
Auto, stattdessen hat der Neue<br />
die gelungene optische Transformation<br />
der Mercedes B-<br />
Klasse zum Vorbild und soll<br />
sich größenmäßig zwischen<br />
dem heutigen Modell und dem<br />
Touran einordnen. Neben der<br />
schickeren Optik werden eine<br />
verbesserte Ausstattung und<br />
eine flexiblere Sitzanlage hinten<br />
den Plus-Nachfolger aufwerten.<br />
Auch der Touran bekommt mit<br />
der nächsten Generation (ab<br />
Herbst 2014) neue Sitze, die<br />
sich ähnlich wie beim Sharan<br />
in der zweiten und dritten<br />
Reihe flach in den Boden falten<br />
lassen. Ansonsten steht für<br />
ihn der Wechsel auf die MQB-<br />
Basis an, die einen kürzeren<br />
Vorderwagen und damit mehr<br />
Platz im Innenraum bei vergleichbarer<br />
Grundfläche ermöglicht.<br />
Hinter der Form des künftigen<br />
Cabrios steht dagegen noch<br />
ein Fragezeichen: Entweder es<br />
basiert wie bislang auf dem<br />
Zweitürer und trägt ein Stummelheck<br />
– oder es löst mit<br />
langem Stufenheck zugleich<br />
den Eos ab und stellt stilistisch<br />
eine offene Variante des viertürigen<br />
Golf CC dar. Dessen<br />
Produktion ist bereits beschlossene<br />
Sache – das Edel-<br />
Coupé kommt 2014 mit<br />
Motoren ab 140 PS und zu<br />
Preisen ab 25 000 Euro aus<br />
dem VW-Werk im mexikanischen<br />
Puebla zu uns.<br />
Stefan Cerchez<br />
ELEKTRO UND HYBRID-VARIANTEN<br />
(Bild: Golf VI Blue-E-Motion) sind<br />
von Anfang an eingeplant, der Plugin-Hybrid<br />
kommt 2014<br />
SPARDIESEL haben bei VW Tradition.<br />
Der Golf VII wird als Blue Motion zum<br />
Knauserkönig, der nur 85 Gramm CO 2<br />
je Kilometer ausstößt<br />
9
ald zu kaufen<br />
Ford Kuga Ab März iM HAndel<br />
Auf zu großen Taten<br />
Der neue Ford Kuga soll sich nicht nur hierzulande mit frischem Design, modernen Motoren<br />
und zeitgemäßen Assistenzsystemen auf dem Markt behaupten. Konzipiert als WelTAuTo will<br />
Ford ihn in 100 Ländern vermarkten. Was den Weltenbummler auszeichnet, lesen Sie hier.<br />
Zunächst einmal steht der<br />
Kuga der zweiten Generation<br />
deutlich schnittiger da.<br />
Vergessen ist damit der eher<br />
konservative Vorgänger. eine<br />
acht zentimeter längere sowie<br />
etwas flachere und schmalere<br />
Karosserielinie machen es<br />
möglich. Vergessen ist auch<br />
der kleine Kofferraum. Statt<br />
410 nimmt der neue Kuga<br />
standardmäßig bis zu 481 liter<br />
mit (je nach lehnenneigung).<br />
Maximal sind es 1653 liter.<br />
die rückbank selbst lässt sich<br />
nun schnell mit einem Griff zu<br />
einer ebenen ladefläche umklappen.<br />
An Platz und Variabilität<br />
hat der Kuga also spürbar<br />
gewonnen.<br />
und wie sieht es vorne aus?<br />
tja – das komplett neue Cock-<br />
pit präsentiert sich zwar deutlich<br />
hochwertiger, doch das<br />
übersichtliche touchscreenbediensystem<br />
inklusive intelligent<br />
platzierter tasten und<br />
einem großen Monitor musste<br />
der Anlage aus dem Focus<br />
weichen – mit allzu vielen tasten<br />
und einer kleineren Kartendarstellung.<br />
Schade. zum<br />
Marktstart offeriert Ford den<br />
Viertürer mit den modernen<br />
1,6-liter-ecoboost-benzinern<br />
sowie den bekannten 2.0 tdCi<br />
in jeweils zwei leistungsstufen.<br />
die starken Aggregate<br />
sind gekoppelt an einen Allradantrieb<br />
inklusive aktiver Momentverteilung.<br />
zusätzlich<br />
lassen sich die Selbstzünder<br />
mit einem doppelkupplungsgetriebe<br />
bestellen (1750 euro).<br />
Haube zu, diesel an. Mal gucken,<br />
ob der neue Kuga so ein<br />
Kurvenheld ist wie sein Vorgänger.<br />
Schließlich kümmert<br />
sich nun eine elektrische Servolenkung<br />
um richtungsänderungen.<br />
nach den ersten Kilometern<br />
können wir schon<br />
konstatieren: Sie macht ihren<br />
Job ziemlich gut. Mit einer angenehmen<br />
Schwergängigkeit<br />
10 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
setzt sie Lenkbefehle direkt<br />
um, gibt genügend Rückmeldung<br />
und ermöglicht so präzise<br />
Kurvenmanöver. Ähnlich<br />
dem Vorgänger verzichtet der<br />
1,7 Meter hohe SUV hierbei<br />
auf Aufbaubewegungen und<br />
hält gelassen die Spur. Derweil<br />
logieren die Passagiere auf<br />
sportlich konturierten Sitzen<br />
mit viel Seitenhalt. Freudigflotte<br />
Landpartien bleiben damit<br />
weiterhin eine Lieblingsaufgabe<br />
des Kuga – zumal das<br />
Fahrwerk grobe Querfugen<br />
und kurze Bodenwellen trotz<br />
großer 18-Zoll-Bereifung immer<br />
noch gut austariert.<br />
Weniger launig ist dagegen der<br />
rau laufende 2.0 TDCi. Trotz<br />
340 Newtonmeter Drehmo-<br />
Modisch Markante<br />
sicken zieren die haube.<br />
die Titanium-Ausführung<br />
prunkt zusätzlich mit<br />
einem schwarz glänzenden<br />
Kühlergrill inklusive<br />
chromrändern<br />
ment und 163 PS wirkt der<br />
stärkste Diesel kraftlos und<br />
lässt uns schnell an der angegebenen<br />
Motorleistung zweifeln.<br />
Nun denn, ob wir den Kuga<br />
einfach an einem falschen<br />
Tag erwischt haben, wird sich<br />
in den folgenden Tests zeigen.<br />
Lob verdient dagegen das erweiterte<br />
Sortiment an Sicherheitssystemen.<br />
Sowohl ein adaptiver<br />
Tempomat als auch ein<br />
automatisches Notbremssystem<br />
für die Innenstadt sind<br />
nun lieferbar – zusätzlich zu<br />
den üblichen Spurhalte- und<br />
Einparkassistenten. Alles in<br />
allem hat der Kuga also deutlich<br />
gewonnen. Der Beutezug<br />
rund um die Welt dürfte ge-<br />
lingen. Michael von Maydell<br />
sensibel optional ist der<br />
Kuga nun mit einer heckklappe<br />
erhältlich, die sensorgesteuert<br />
auf Fußbewegungen reagiert<br />
und automatisch öffnet<br />
GünsTiG die Tasten für parkpiepser<br />
und einparkassistent<br />
sitzen clever platziert<br />
unter der Klimabedienung<br />
ZuGeleGT der Kofferraum ist<br />
nun größer und profitiert von<br />
einer niedrigen ladekante<br />
motoren und Preise<br />
Ford Kuga<br />
1.6<br />
2x4<br />
1.6<br />
4x4<br />
2.0 Tdci<br />
4x4<br />
2.0 Tdci<br />
4x4<br />
Hubraum cm3 1596 1596 1997 1997<br />
Leistung kW/PS 110/150 134/182 1<strong>03</strong>/140 120/163<br />
bei Drehzahl U/min 5700 5700 3750 3750<br />
Drehmoment Nm 240 240 320 340<br />
bei Drehzahl U/min 1600 1600 1750 2000<br />
Länge/Breite/Höhe mm 4524/1838/1701<br />
Beschleunigung 0–100 km/h s 9,7 9,7 10,7 9,9<br />
Höchstgeschwindigkeit km/h 195 200 188 198<br />
Normverbrauch L/100 km 6,6 S 7,7 S 5,9 D 5,9 D<br />
preis ab euro 24 000,– 29 250,– 28 500,– 29 500,–<br />
iMporTierT die Mittelkonsole<br />
stammt aus dem Focus<br />
und erfordert etwas Gewöhnung.<br />
dafür hat die Materialqualität<br />
deutlich gewonnen<br />
inForMATiv eine Anzeige<br />
teilt dem Fahrer in echtzeit<br />
die aktuelle drehmomentverteilung<br />
der räder mit<br />
FAZiT Gut<br />
gemacht:<br />
der neue Kuga ist<br />
edler, sicherer, größer<br />
und weiterhin so agil wie<br />
sein vorgänger. schade<br />
nur, dass uns der diesel<br />
bei der ersten Ausfahrt<br />
nicht so mitgerissen hat,<br />
wie eigentlich erhofft.<br />
Fotos: Wolfgang Groeger-Meier<br />
11
ald zu kaufen<br />
Skoda octavia Ab 16. februAr beim Händler<br />
Immer ein bisschen<br />
mehr Auto fürs Geld<br />
Die Neuauflage des SkoDA octAvIA rückt bis auf<br />
vier Zentimeter an den Audi A4 heran und ist<br />
damit praktisch in der Mittelklasse angekommen –<br />
und das zum Kompaktklasse-Preis.<br />
Das erfolgsrezept ist simpel,<br />
aber wirkungsvoll:<br />
560 liter Kofferraumvolumen<br />
in der Golf-Klasse und Preise<br />
ab knapp 16 000 euro. im vergangenen<br />
Jahr überzeugte das<br />
hierzulande über 40 000 neuwagenkäufer<br />
– mehr als bei<br />
jedem anderen importauto.<br />
Ab februar <strong>2013</strong> steht nun der<br />
neue bereit, der um zehn Zentimeter<br />
auf 4,66 meter wächst<br />
und bis auf acht Zentimeter an<br />
den Hyundai i40 heranrückt.<br />
dank einer breite von 1,81<br />
meter (plus vier Zentimeter)<br />
und einem radstand von 2,69<br />
meter (plus sechs Zentimeter)<br />
wirken die Proportionen stimmiger.<br />
optisch bleibt die limousine<br />
im positiven Sinn schnörkellos.<br />
die materialien wirken allerdings<br />
spürbar schlichter als<br />
im Konzernbruder VW Golf.<br />
der octavia-fahrer freut sich<br />
dafür über eine gut ablesbare<br />
instrumententafel, in deren<br />
mitte das einfach zu bedienende<br />
infotainment-System mit<br />
acht Zoll großem berührungsbildschirm<br />
(optional) steht.<br />
Seitlich angeordnete Knöpfe<br />
ermöglichen einen schnellen<br />
Zugriff auf die untermenüs.<br />
bequem geht es nicht nur bei<br />
der bedienung zu. Sportlich<br />
ambitionierte fahrer mögen<br />
sich bei den Sitzen vielleicht<br />
mehr Seitenhalt wünschen,<br />
aber der octavia will in der<br />
dritten Generation nicht mehr<br />
dynamik, sondern mehr Komfort<br />
bieten. dazu trägt auch<br />
das ausgesprochen luftige<br />
raumgefühl bei. Hinten entspannt<br />
räkeln? bitte, gerne.<br />
30 millimeter mehr beinfrei-<br />
heit sorgen dafür, dass auch<br />
fondpassagiere auf längeren<br />
Strecken angenehm reisen.<br />
dazu kommen eine Vielzahl<br />
neuer Sicherheitssysteme vom<br />
Spurhalteassistenten bis zur<br />
Verkehrszeichenerkennung,<br />
ein adaptives fahrwerk und<br />
jede menge pfiffige detail-<br />
lösungen wie der in der tankklappe<br />
griffgünstig deponierte<br />
eiskratzer.<br />
bei den motoren können<br />
Skoda-Kunden aus der neuesten<br />
triebwerksgeneration<br />
des VW-Konzerns wählen. die<br />
tSi- und tdi-motoren ver-<br />
fügen zwar über identische<br />
Hubräume wie ihre Vorgänger,<br />
wurden aber im Zuge der<br />
einführung des so genannten<br />
quermodularen baukastens<br />
(mQb) komplett erneuert.<br />
Auf dieser in länge und breite<br />
variierbaren Architektur, auf<br />
der neben dem octavia auch<br />
die Schwestermodelle VW<br />
Golf, Audi A3 und Seat león<br />
aufbauen, werden weitere<br />
modelle folgen. Sie senkt<br />
die Kosten um rund 20 Prozent.<br />
Von dieser ersparnis gibt VW<br />
einen teil in form von besserer<br />
Ausstattung an die Kunden<br />
zurück. So startet der rundum<br />
aufgewertete octavia mit<br />
1,2-liter-basisbenziner, turbo-<br />
Aufladung und 85 PS bei<br />
knapp 16 000 euro. bislang<br />
kostete der octavia 1.2 tSi<br />
mindestens 17 290 euro.<br />
bei einer ersten testfahrt standen<br />
uns zwei stärkere motoren<br />
zur Verfügung. der 1,4-literturbobenziner<br />
(140 PS) mit<br />
Sechsgang-Schaltgetriebe<br />
vermittelte spürbar mehr Agilität<br />
als die Kombination aus<br />
Zweiliter-turbodiesel und dem<br />
weich, aber etwas träge schaltenden<br />
doppelkupplungsge-<br />
12 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
triebe. Die Fahrwerksabstimmung<br />
ist komfortorientiert,<br />
aber nichts für Softies. Zwar<br />
bietet der Octavia selbst mit<br />
der einfachen Verbundlenker-<br />
Hinterachse – die aufwendigere<br />
Mehrlenker-Konstruktion<br />
kommt nur in Kombination<br />
mit Allradantrieb sowie bei den<br />
Topmodellen jenseits von<br />
150 PS zum Einsatz – einen<br />
ordentlichen Federungskomfort,<br />
doch die straffe Auslegung<br />
des Fahrwerks für<br />
eine hohe Zuladung (645 kg)<br />
fordert ihren Tribut.<br />
Zum Marktstart im Februar<br />
steht zunächst die Limousine<br />
mit drei Benzin- (85 bis 180<br />
PS) und zwei Dieselmotoren<br />
(105 und 150 PS) zur Wahl.<br />
Ab Anfang Mai ergänzt der<br />
hierzulande deutlich beliebtere<br />
Combi die Palette. Eine sportliche<br />
RS-Version und der<br />
Combi mit Allradantrieb kommen<br />
im Sommer <strong>2013</strong>. Später<br />
sollen zudem ein stärkerer<br />
Diesel und eine Erdgas-Variante<br />
folgen. Für Spritsparfüchse<br />
ist außerdem wieder ein<br />
1.6 TDI als Greenline geplant,<br />
der nur 89 g CO2/km /km ausstoßen<br />
soll. Das entspricht<br />
einem Verbrauch von rund<br />
3,4 L/100 km, den Skoda<br />
nicht zuletzt deshalb realisieren<br />
konnte, weil der Octavia<br />
um über 100 Kilogramm abge- abgespeckt<br />
hat. Jens Katemann<br />
GUT DURCHDACHT Die Bedienung des neuen Touchscreen-Navis gelingt intuitiv, die<br />
Instrumente sind gut ablesbar. Sauber verarbeitetes, aber etwas trist gestaltetes Cockpit<br />
PLATZ GESCHAFFT<br />
Fondpassagiere genießen<br />
mehr als ausreichende<br />
Kopf- und Beinfreiheit<br />
LANG GEMACHT<br />
Der neue Octavia wächst<br />
in der Länge um zehn Zentimeter<br />
auf 4,66 Meter<br />
MOTOREN UND PREISE<br />
SCHÖN ANGELEHNT<br />
Gefällig gestaltete<br />
Heckpartie mit scharfen<br />
Linien und Konturen.<br />
Große Kofferraumklappe<br />
Skoda Octavia 1.2 TSI 1.4 TSI 1.8 TSI 1.6 TDI 2.0 TDI<br />
Hubraum cm3 1197 1395 1798 1598 1968<br />
Leistung kW/PS 63/85 1<strong>03</strong>/140 132/180 77/105 110/150<br />
bei Drehzahl U/min 4800 4500 4000 3000 3500<br />
Drehmoment Nm 160 250 250 250 320<br />
bei Drehzahl U/min 1500 1500 1500 1500 1750<br />
Länge/Breite/Höhe mm 4659/1814/1461<br />
Normverbrauch L/100 km 5,2 S 5,0 S 5,5 S 3,8 D 4,1 D<br />
ÜBER 90 PROZENT der deutschen<br />
Octavia-Käufer greifen zum<br />
Combi, der ab Mai<br />
<strong>2013</strong> im Handel<br />
ist<br />
VOLL GEPACKT<br />
Das Gepäckabteil<br />
schluckt mit 590 Litern<br />
nochmal 30 mehr<br />
als das des Vorgängers<br />
FAZIT<br />
Skoda bietet mit<br />
dem neuen Octavia<br />
noch mehr Auto<br />
fürs Geld. Leichte<br />
Abstriche gibt<br />
es beim Komfort.<br />
Computerretusche: Christian Schulte<br />
13
Ab 22.990,– € *<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 10,1–6,5; außerorts 6,5–5,1; kombiniert 7,7–5,6. CO 2 -Emis sion<br />
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Dem neuen Honda CR-V sind keine Grenzen gesetzt. Die vierte Generation des Erfolgsmodells verbindet alle<br />
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größten Gepäckraum seiner Klasse praktischer denn je. Ideale Voraussetzungen,<br />
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ald zu kaufen<br />
Schriftzug (außen)<br />
und Batterie (innen) unterscheiden<br />
das heck des<br />
hybrids von den anderen<br />
Jetta-Modellen<br />
VW Jetta Hybrid Ab April beim händler<br />
So macht Sparen Spaß<br />
Der neue VW Jetta Hybrid soll sich im Schnitt mit 4,1 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer<br />
bescheiden. Die sparsame Limousine startet ab Mitte April zu Preisen ab 31 300 Euro.<br />
Während der Jetta hierzulande<br />
immer ein<br />
Schattendasein geführt hat, ist<br />
er in den uSA – zumindest<br />
unter den deutschen Autos –<br />
ein topseller: dort gebührt ihm<br />
der titel des meistverkauften<br />
deutschen modells. Kein<br />
Wunder also, dass VW genau<br />
diese bühne im rahmen der<br />
los Angeles Auto Show<br />
genutzt hat, um die hybridversion<br />
der Kompakt-limousine<br />
vorzustellen. und bei der<br />
Gelegenheit konnten wir gleich<br />
einen ersten, erfreulich positiven<br />
Fahreindruck gewinnen.<br />
herzstück dieses Konzeptes<br />
ist der 1,4-liter-tSi, der es<br />
auf 150 pS bringt und mit<br />
einem 27 pS starken e-motor<br />
kooperiert. die Systemleistung<br />
von 170 pS lässt den Viertürer<br />
bis zu 210 km/h schnell<br />
sein und den Sprint von null<br />
auf 100 km/h in 8,6 Sekunden<br />
absolvieren.<br />
So weit die Stammtischdaten.<br />
Wichtiger ist aber, dass der<br />
Jetta in dieser Kombination per<br />
Knopfdruck bis zu zwei Kilometer<br />
rein elektrisch fahren<br />
kann und überhaupt im Spiel<br />
zwischen Verbrenner und<br />
e-motor beeindruckende<br />
leistungen erbringt. da sie<br />
direkt miteinander verbunden<br />
sind, ist der Wechsel zwischen<br />
den beiden Antriebsquellen<br />
im Alltag kaum zu spüren –<br />
es sei denn, man achtet direkt<br />
im display darauf.<br />
bemerkenswert ist auch, wie<br />
stark der e-motor den turbo-<br />
Vierzylinder beim boosten<br />
unterstützt – subjektiv fühlt es<br />
sich nach deutlich mehr als<br />
27 pS an. dabei verbraucht er<br />
im mittel nur 4,1 liter/100 km,<br />
was rund 20 prozent unter<br />
dem Wert einer vergleichbaren<br />
limousine mit konventionellem<br />
Antrieb liegen soll.<br />
das klingt nicht schlecht, zumal<br />
der Jetta bei gleichmäßigem<br />
Autobahntempo automatisch<br />
den Verbrenner<br />
abschaltet und in das so genannte<br />
Segeln wechselt.<br />
Wer dann nicht das Gaspedal<br />
tritt, um erneut zu beschleunigen,<br />
kann minutenlang im<br />
reinen e-betrieb unterwegs<br />
sein. Zur harmonischen Kraftentfaltung<br />
trägt auch das siebenstufigedoppelkupplungsgetriebe<br />
bei, das weit mehr<br />
zu überzeugen weiß als die<br />
stufenlose Automatik des<br />
toyota prius. dank seinem extrem<br />
spontanen Ansprechverhalten<br />
und den direkten Fahreigenschaften<br />
wirkt der Jetta<br />
überraschend agil im uS-<br />
Straßenverkehr. die Federung<br />
ist straff, aber da die ameri-<br />
kanischen Varianten immer<br />
etwas anders abgestimmt<br />
sind, ergibt sich hier erst beim<br />
test in deutschland ein eindeutiges<br />
urteil.<br />
Alles gut also beim Jetta hybrid?<br />
nicht ganz. Wer mit<br />
dem Auto unterwegs ist, der<br />
muss sich zunächst an das<br />
synthetische Gefühl der lenkung<br />
gewöhnen. die bremse,<br />
die schon bei der geringsten<br />
pedalberührung zu rekuperieren<br />
beginnt, hinterlässt<br />
einen ähnlichen eindruck. und<br />
der Kofferraum ist nicht mehr<br />
so groß wie im konventionellen<br />
Jetta. Schließlich ist durch<br />
die unterbringung des lithium-ionen-Akkus<br />
(1,1 kWh<br />
Kapazität) eine Stufe entstanden,<br />
die es schwer macht,<br />
sperrige Gepäckstücke unterzubringen.<br />
Wenn der Jetta hybrid ab<br />
mitte April in deutschland<br />
erhältlich ist, dann gibt es<br />
ihn in den zwei Ausstattungsvarianten<br />
Comfortline<br />
und highline, die sich auch<br />
optisch deutlich voneinander<br />
unterscheiden: der Comfortline<br />
hat einen eigenständigen<br />
Kühlergrill, led-rückleuch-<br />
ten und blau hinterlegte<br />
hybridschriftzüge. dazu kommen<br />
spezielle Seitenschweller,<br />
ein heckspoiler sowie<br />
15-Zoll-Aluräder in speziellem<br />
design.<br />
der highline hat zusätzlich<br />
bi-Xenon-Scheinwerfer mit<br />
led-tagfahrlicht, nebelscheinwerfer,<br />
17-Zoll-Aluräder und<br />
die multifunktionsanzeige<br />
„premium“. Zwei Antriebsquellen,<br />
zwei Ausstattungs-<br />
pakete – passt doch, oder?<br />
Birgit Priemer<br />
16 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
probLeMLos schwimmt der Jetta mit hybridantrieb im<br />
amerikanischen straßenverkehr mit<br />
Für spontanes ansprechen sorgt der 1,4-Liter-tsI (150<br />
ps), der mit einem e-Motor kombiniert wird<br />
abstrIche Müssen beIM KoFFerrauMvoLuMen gemacht<br />
werden. Die Lithium-Ionen-batterie kostet platz<br />
DIe unauFFäLLIge optIK unterscheidet sich kaum vom<br />
normalen Jetta, aber deutlich vom toyota prius<br />
auF DeM DIspLay kann<br />
der Fahrer verfolgen, in<br />
welchem Fahrmodus sich<br />
das auto gerade befindet.<br />
Das motiviert zusätzlich<br />
zum sparen<br />
auch IM cocKpIt lässt<br />
sich ablesen, ob die batterie<br />
gerade lädt<br />
daten<br />
VW Jetta 1.4 tSI HybrId<br />
Preis 31 300 euro<br />
antrieb<br />
reihenvierzylinder-benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Steuerkette, turbo, dI<br />
Hubraum 1395 cm3 Leistung 110 kW/150 PS<br />
bei drehzahl 5000 U/min<br />
max. drehmoment 250 Nm<br />
bei drehzahl 1600 U/min<br />
Leistung e-Motor 20 kW/27 PS<br />
Systemleistung 125 kW/170 PS<br />
Systemdrehmoment 250 Nm<br />
Vorderradantrieb, Siebengangdoppelkupplungsgetriebe<br />
Karosserie<br />
Länge 4644 mm<br />
breite 1778 mm<br />
Höhe 1482 mm<br />
radstand 2651 mm<br />
tankinhalt 45 Liter<br />
Kofferraum 374 Liter<br />
Leergewicht 1505 kg<br />
Zuladung 515 kg<br />
anhängelast<br />
ungebremst/gebr. –/–<br />
Serienbereifung 195/65 r 15 H<br />
Fahrleistungen<br />
0–100 km/h 8,6 s<br />
Spitze 210 km/h<br />
Normverbrauch 4,1 Liter S<br />
CO2-ausstoß 95 g/km<br />
FaZIt endlich<br />
kommt<br />
mit dem Jetta hybrid ein<br />
Konkurrent zum toyota<br />
prius, der nicht so synthetisch<br />
wirkt. Mit dem vW<br />
macht das sparen spaß.<br />
sondermodelle<br />
bMW feiert seinen Meistertitel in der DtM, und<br />
peugeot bereitet den abschied des 207 sW vor.<br />
opel und volvo schnüren für mehrere Modelle<br />
attraktive ausstattungspakete zum sonderpreis.<br />
bMW M3 DtM chaMpIon eDItIon Den titelgewinn<br />
in der DtM feiert bMW mit einem auf 54 exemplare<br />
limitierten M3-sondermodell, das sich optisch an das<br />
rennauto von champion bruno spengler anlehnt.<br />
Im preis von 99 000 euro ist ein Fahrer-training mit<br />
spengler auf der nordschleife enthalten.<br />
3010 euro gespart<br />
opeL actIve Die neue sondermodell-edition ist für<br />
corsa, astra, Insignia, Meriva und Zafira tourer erhältlich<br />
und bietet einen preisvorteil von bis zu 1950<br />
euro. Zusätzlich stehen vier active-pakete zur Wahl,<br />
mit denen der vorteil auf bis zu 3010 euro steigt.<br />
780 euro gespart<br />
peugeot 207 sW Forever bevor der kleine Kombi<br />
im sommer aus dem Modellprogramm verschwindet,<br />
bietet peugeot eine abschieds-edition an. sie basiert<br />
auf der tendance-ausstattung und enthält zusätzlich<br />
unter anderem parksensoren am heck und elektrisch<br />
anklappbare außenspiegel. preis: ab 17 650 euro.<br />
3450 euro gespart<br />
voLvo s60 eDItIon unD eDItIon pro Das sondermodell<br />
steht auch für den v60 und – als edition pro –<br />
den Xc 60 zur verfügung. Zusätzlich zur Kinetic-ausstattung<br />
sind extras wie hintere parksensoren, naviga-<br />
tionssystem und regensensor an bord. bei edition pro<br />
kommen Leder, Xenon-Licht und 18-Zoll-räder hinzu.<br />
17
JETZT ZU KAUFEN<br />
TOYOTA AURIS AB SOFORT BEIM HÄNDLER<br />
Der Golf<br />
aus Japan<br />
Toyota vollzieht mit dem NEUEN AURIS eine<br />
schwungvolle Kehrtwende. Der kompakte<br />
Golf-Gegner tritt nicht nur deutlich markanter<br />
auf, sondern fährt sich auch viel sportlicher.<br />
DIE HYBRIDVERSION<br />
unterscheidet sich optisch durch<br />
blau hinterlegte Markenlogos und titantitanfarbene Einsätze. Erstmals ist diese Variante<br />
günstiger als der vergleichbare Diesel 2.0 D-4D<br />
DAS COCKPIT ist ungewöhnlich hoch und baut sich<br />
blockartig vor den tief sitzenden Insassen auf. Der Fond hat<br />
an Platz gewonnen, nur an Kopffreiheit mangelt es etwas<br />
18 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
motoren und Preise<br />
Toyota Auris 1.33 VVT 1.6 1.4 D-4D 2.0 D-4D 1.8<br />
Hybrid<br />
Hubraum cm 3 1329 1598 1364 1998 1798<br />
Leistung kW/PS 73/99 97/132 66/90 91/124 73/136<br />
bei Drehzahl U/min 6000 6400 3800 3600 5200<br />
Drehmoment Nm 128 160 205 310 142<br />
bei Drehzahl U/min 3800 4400 1800 1600 4000<br />
Länge/Breite/Höhe mm 4275/1760/1460<br />
Beschleunigung 0–100 km/h s 12,6 10,0 12,5 10,0 10,9<br />
Höchstgeschwindigkeit km/h 175 200 180 200 180<br />
Normverbrauch L/100 km 5,4 S 5,9 S 4,2 D 4,3 D 3,8 S<br />
Preis ab Euro 15 950 19 950 17 900 23 150 22 950<br />
DIE kAroSSErIE<br />
ist drei Zentimeter<br />
länger, die Höhe<br />
um 5,5 Zentimeter<br />
geschrumpft.<br />
Unverändert: der<br />
radstand<br />
FAZIT<br />
Fesch, sportlich<br />
und mit günstigen<br />
Preisen wirkt der<br />
neue Auris auf der<br />
ersten Ausfahrt<br />
vielversprechend.<br />
Nur ein kräftiger<br />
Benziner fehlt.<br />
Vergessen ist der pummelige<br />
Vorgänger. Der Auris<br />
der zweiten Generation tritt<br />
deutlich kantiger auf, ist zudem<br />
55 Millimeter flacher und<br />
sorgt mit seiner neu gestalteten<br />
Frontpartie inklusive<br />
Chromspange und LED-Augenbrauen<br />
für mehr Aufmerksamkeit.<br />
Im Innenraum hat die Designer<br />
allerdings der Mut verlassen.<br />
Das Cockpit ist zwar neu,<br />
glänzt aber weder mit edleren<br />
Oberflächen noch mit einer<br />
verbesserten Verarbeitung.<br />
Immerhin: Das touchscreenbasierte<br />
Navigationssystem<br />
(Touch & Go) beherrscht nun<br />
Google Local Search und ist<br />
des Twitterns mächtig.<br />
Das Modellportfolio umfasst<br />
künftig fünf Motoren (zwei<br />
Benziner, zwei Diesel, ein<br />
Hybrid), die sich mit fünf Ausstattungslinien<br />
koppeln lassen.<br />
Der kaum nachgefragte, 177<br />
PS starke Top-Diesel entfällt,<br />
und die Preise starten bei<br />
15 950 Euro. Wie üblich lassen<br />
sich die stärkeren Motoren und<br />
wichtige Extras wie Xenonscheinwerfer<br />
erst mit der<br />
edleren Variante Life kombinieren.<br />
Der etwas träge, aber<br />
kultiviert arbeitende 1,6-Liter-<br />
Benziner ist so erst ab 19 950,<br />
der stärkste Diesel (2.0 D-4D)<br />
ab 23 150 und der Hybrid ab<br />
22 950 Euro zu haben. Damit<br />
ist der knausrige Vollhybrid<br />
(Normverbrauch: 3,8 L/100<br />
km) erstmals günstiger als der<br />
124 PS starke Diesel. Ein 140<br />
PS leistender VW Golf TSI kostet<br />
sogar mindestens 23 425<br />
Euro. Toyota geht davon aus,<br />
dass rund 30 Prozent der prognostizierten<br />
15 000 Kunden<br />
zu dem Vollhybrid greifen<br />
werden. Das könnte klappen,<br />
denn im Zuge des Modellwechsels<br />
haben die Techniker<br />
dem hybriden Antriebsstrang<br />
(Systemleistung 136 PS) einige<br />
Beruhigungstropfen eingeflößt.<br />
Selbst bei stärkerem<br />
Vorwärtsdrang dreht der Benziner<br />
nicht mehr so spontan<br />
hoch, verweilt lieber im mitt-<br />
leren Drehzahlbereich und<br />
jault weniger. Die zugehörigen<br />
Akkus hat Toyota zugunsten<br />
des Masseschwerpunkts unter<br />
die Rücksitze verfrachtet –<br />
alle Auris haben nun einen<br />
360 Liter großen Kofferraum.<br />
Deutlich verbessert präsentiert<br />
sich das oft kritisierte Fahrwerk.<br />
Gleichgültig, ob als<br />
Hybrid oder mit dem 1,6-Liter-<br />
Benziner – der um bis zu<br />
85 Kilogramm leichtere Auris<br />
lenkt willig ein und folgt sehr<br />
präzise den vorgegebenen<br />
Lenkbewegungen. Hier beweist<br />
Toyota zudem, dass man auch<br />
elektrische Servolenkungen<br />
gefühlvoll abstimmen kann. In<br />
Kombination mit dem abgesenkten<br />
Schwerpunkt, einer<br />
sportlicheren Sitzposition (40<br />
Millimeter tiefer) sowie einem<br />
straffen, aber nicht ruppigen<br />
Fahrwerk ist es den Japanern<br />
gelungen, aus dem Auris<br />
einen erfreulich agilen Kompaktwagen<br />
zu formen. Auf der<br />
Jagd nach dem Golf gibt sich<br />
Toyota übrigens nicht länger<br />
mit dem Viertürer zufrieden:<br />
Mitte nächsten Jahres folgt<br />
schon der Kombi – mit den<br />
bekannten Motoren. Clever,<br />
denn einen kompakten Hybrid-<br />
Kombi hat bislang noch niemand<br />
im Angebot.<br />
Michael von Maydell<br />
DIE FroNT trägt das neue Markengesicht. Eine Chromspange<br />
reicht bis in die Scheinwerfer hinein<br />
19
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Karl-Heinz Augustin<br />
VERGLEICHSTEST<br />
20 AUTO 3/<strong>2013</strong><br />
FORD FOCUS • HONDA CIVIC • KIA CEE’D • OPEL ASTRA • PEUGEOT 308 • VW<br />
EINE KLASSE<br />
FÜR SICH?<br />
Wir verzichten hier auf die Erklärung, der<br />
VW Golf habe 1974 eine neue Klasse begründet<br />
und sei seither deren erfolgreichster Vertreter.<br />
Stattdessen klären wir einfach, was DER NEUE<br />
GOLF Kia Cee’d, Ford Focus, Peugeot 308,<br />
Honda Civic und Opel Astra entgegensetzt.<br />
www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
GOLF<br />
Siebenkommaneun. Nein,<br />
das ist nicht der Wert für<br />
Beschleunigung oder Verbrauch,<br />
sondern der Marktanteil<br />
des VW Golf in Prozent –<br />
nicht etwa in seiner Klasse,<br />
sondern insgesamt. Damit<br />
verkauft VW in Deutschland<br />
vom Golf allein mehr Autos<br />
als BMW mit allen Modellreihen<br />
– oder zweieinhalb Mal<br />
soviel wie Hyundai. Das zeigt<br />
die Bedeutung des Golf für<br />
VW und erklärt, warum er so<br />
dringend ein Erfolg werden<br />
muss. Dabei soll er wieder<br />
Maßstäbe setzen, darf aber<br />
nicht mit revolutionären Ideen<br />
oder ausgefallenem Design<br />
die Käufer verschrecken, damit<br />
er allen gefällt und alle mit<br />
ihm zurechtkommen. Bleibt da<br />
genug Raum für Charakter<br />
und ausgeprägte Stärken, und<br />
kann er sich gegen die günstigeren<br />
Rivalen durchsetzen?<br />
Gegen den Ford Focus etwa,<br />
der seit Jahren versucht, sich<br />
am Golf vorbeizudrängeln. Im<br />
Gegensatz zu VW wagte Ford<br />
1998 einen kompletten Neustart<br />
in der Kompaktklasse.<br />
Damals wurde der tranige<br />
Escort vom dynamischen Focus<br />
ersetzt, der nach ausführlichen<br />
Design-Eskapaden in<br />
der ersten und einem kleinen<br />
Ambiente-Durchhänger in der<br />
zweiten Generation in der dritten<br />
seit 2011 seine Balance<br />
gefunden hat. Weiterhin zählt<br />
er zu den Kompakten mit dem<br />
besten Handling. Hier fährt er<br />
die Konkurrenz im Slalom und<br />
auf der Landsraße – na, nicht<br />
gerade schwindlig –, bietet<br />
aber mit seiner präzisen, feinfühligen<br />
und direkten Lenkung<br />
die höchte Agilität. Zu der<br />
trägt auch das sachte Lastwechseldrängen<br />
des Hecks<br />
bei. Was ohne Zuladung eine<br />
nette Hilfestellung für eilige<br />
Kurvenfahrten ist, steigert<br />
sich bei voller Zuladung zu<br />
21
VERGLEICHSTEST<br />
KURVEN-MODELL<br />
Weiterhin ist der Focus<br />
beim Handling in seiner<br />
Klasse ganz vorn dabei<br />
– hier sogar der Beste<br />
einem Heckschwenk, den das<br />
ESP zu spät kassiert – also<br />
Abwertung bei der Fahrsicherheit.<br />
Es bleibt der einzige Ausrutscher<br />
des Focus bei der Sicherheit,<br />
denn er bremst energisch<br />
und fährt zudem ein<br />
umfassendes Angebot an Assistenzsystemen<br />
auf. Aufmerksamkeitswacher,Notbrems-sy-<br />
FORD<br />
stem, Spurhalte- und -wechselhelfer<br />
sowie der Abstandstempomat<br />
kosten zwar mit<br />
2300 Euro Aufpreis etwa 600<br />
Euro mehr als eine vergleichbare<br />
Sicherheitsphalanx beim<br />
Golf, aber für Civic und 308<br />
sind gar keine Assistenten erhältlich,<br />
für den Cee‘d nur ein<br />
übernervöser Spurhalter. Der<br />
Focus überzeugt – abgesehen<br />
FORD FOCUS • HONDA CIVIC • KIA CEE’D • OPEL ASTRA • PEUGEOT 308 • VW<br />
von der tastenreichen und gewöhnungsbedürftigenBedienlogik<br />
des Infotainments – im<br />
Alltag auch mit Details wie den<br />
selbstausklappenden Türkantenschützern<br />
für 150 Euro. Zudem<br />
hat er sich trotz des straffen<br />
Setups guten Federungskomfort<br />
bewahrt. Auch ohne<br />
adaptive Dämpfer steckt er<br />
grobe Schläge sauber weg und<br />
TASTEN TAPSEN<br />
Unbeschriftete Tasten irritieren<br />
beim Infotainment des<br />
Focus. Der Bildschirm ist zudem<br />
klein und pixelig<br />
federt beladen auf dem Niveau<br />
des adaptivgedämpften Golf.<br />
Beim Raumangebot liegt er<br />
hinter dem VW, wegen des<br />
raumgreifenden Cockpits und<br />
der flachen Dachlinie im Fond.<br />
Vorn rumort derweil der Zweiliter-Turbodiesel,<br />
zu dessen<br />
größten Begabungen Laufkultur<br />
oder Drehfreude nicht zählen.<br />
Aber er zieht wuchtig,<br />
freundlich unterstützt vom präzisen<br />
und passend gestuften<br />
Sechsganggetriebe, verbraucht<br />
aber mit 6,6 L/100 km 0,7 Liter<br />
mehr als der Sparsamste.<br />
Und das ist der Honda Civic,<br />
obwohl sein drehfreudiger und<br />
durchzugsstarker Diesel mit<br />
2,2 Liter das größte Hubvolumen<br />
hat. Großes Volumen?<br />
Dafür ist noch mehr sein Kof-<br />
SICHERE BANK<br />
Gutes Platzangebot<br />
und bequeme<br />
Sitze vorn und<br />
hinten. Dazu hat<br />
der Focus viele<br />
Assistenzsysteme,<br />
aber keine<br />
ausgeklügelte<br />
Variabilität<br />
22 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
GOLF<br />
ferraum bekannt. Und für<br />
Variabilität. So lässt sich die<br />
Fondbank zu einer komplett<br />
ebenen Ladefläche plattlegen,<br />
was die ohnehin schon kombiähnlichen<br />
477 Liter Standardvolumen<br />
auf 1378 Liter<br />
maximiert. Alternativ klappt<br />
die Sitzfläche der Rückbank<br />
nach oben, so dass ein enträdertes<br />
Mountainbike hinter<br />
HONDA<br />
DOPPELT DENKEN<br />
Das zweistöckig aufgebaute<br />
Cockpit braucht Eingewöhnung.<br />
Beim Navigationssystem<br />
hilft nicht mal das<br />
die Vordersitze passt. Die<br />
ganze Klapprobatik gelingt,<br />
weil die Techniker die Position<br />
des Kraftstofftanks unter<br />
die Vordersitze verlegten.<br />
Das wird zum Problem für die<br />
Passagiere: Pilot und Co.<br />
hocken schlecht gepolstert<br />
und viel zu hoch, bei größeren<br />
Fahrern verdeckt das<br />
Lenkrad ein paar der ohnehin<br />
LINIEN-SCHEU<br />
Handling zählt trotz des<br />
straffen Fahrwerks nicht<br />
zu den vornehmsten<br />
Talenten des Civic<br />
unübersichtlich in zwei Ebenen<br />
angeordneten Instrumente.<br />
Auch die Fondpassagiere<br />
sitzen zu hoch und<br />
unbequem.<br />
Mit strammer Grundstimmung<br />
federt der Civic ordentlich,<br />
bleibt bei der Fahrdynamik<br />
unambitioniert. Dabei<br />
gaukelt die hektisch ansprechende<br />
Servolenkung Agilität<br />
Innenhöhe v/h 1020/925 mm<br />
Innenbreite v/h 1455/1445 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 500/490 mm<br />
795 mm<br />
490 mm<br />
2648 mm<br />
4358 mm<br />
FORD FOCUS<br />
710 mm<br />
1484 mm<br />
MEHR BREITE Mit 1,82 Meter ist der Focus hier der Breiteste,<br />
mehr stört beim Rangieren aber die schlechte Rundumsicht<br />
Innenhöhe v/h 995/940 mm<br />
Innenbreite v/h 1465/1455 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 500/495 mm<br />
795 mm<br />
495 mm<br />
2595 mm<br />
4300 mm<br />
HONDA CIVIC<br />
715 mm<br />
1470 mm<br />
MEHR MÖGLICHKEITEN Ein Ladevolumen auf Kombiniveau,<br />
dazu hoch- oder umklappende Rücksitze hat nur der Civic<br />
Innenhöhe v/h 1010/940 mm<br />
Innenbreite v/h 1465/1460 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 470/485 mm<br />
840 mm<br />
510 mm<br />
2608 mm<br />
4276 mm<br />
PEUGEOT 308<br />
770 mm<br />
1498 mm<br />
MEHR KÜRZE Mit 4,28 Meter Länge zählt der 308 wie der Golf<br />
(4,26 Meter) inzwischen zu den kurzen Kompaktwagen<br />
HOCHSITZ Die<br />
hohe Sitzposition<br />
stört vorn wie<br />
hinten, unbequemeFondbank,<br />
lasche<br />
Frontsitze, aber<br />
ein enormes Kofferraumvolumen,<br />
tolle Klapptricks<br />
23
VERGLEICHSTEST<br />
SIEBENS-WÜRDIG<br />
Nur Kia bietet sieben<br />
Jahre Garantie, bei den<br />
Kontrahenten sind es<br />
maximal drei<br />
nur vor, führt den Civic aber<br />
unpräzise um Kurven. Zudem<br />
zuckt auch er bei Lastwechseln<br />
mit dem Heck. Die Punkte, die<br />
er damit verliert, gleicht er mit<br />
vehementen Bremsen aus. Gut<br />
ausgestattet ist er zudem, aber<br />
weder besonders günstig,<br />
noch ambitioniert verarbeitet.<br />
Dass Ausstattung allein noch<br />
kein gutes Auto macht, weiß<br />
inzwischen auch Kia. Die Jahre,<br />
in denen die Koreaner nur<br />
mit Komfortextras glänzten,<br />
sind vorbei. Was nicht bedeutet,<br />
dass der Cee‘d geizig ausstaffiert<br />
ist. Danz im Gegenteil:<br />
Als Spirit bekommt er serienmäßig<br />
Nettigkeiten wie Klimaautomatik,<br />
Bluetooth sowie<br />
Lenkradheizung mit und bleibt<br />
im Grundpreis dennoch 5400<br />
KIA<br />
FORD FOCUS • HONDA CIVIC • KIA CEE’D • OPEL ASTRA • PEUGEOT 308 • VW<br />
Euro vom – ebenfalls reichlich<br />
ausgestatteten – Golf Highline<br />
entfernt. Aber der Cee‘d bietet<br />
eben mehr als das: einen nett<br />
eingerichteten, sorgsam verarbeiteten<br />
Innenraum, einfache<br />
Bedienung und ein für die<br />
Klasse üppiges Raumangebot,<br />
darüber hinaus große, bequeme,<br />
wenn auch nicht besonders<br />
haltfeste Sitze vorn<br />
LEICHT LOTSEN<br />
Schaut nicht so elegant aus<br />
wie beim VW, doch das einfache<br />
und schnelle Infotainment<br />
des Cee’d ist klasse<br />
und eine kuschelige Rückbank<br />
samt leicht erreichbaren Isofix-<br />
Verankerungen. Mit 380 Liter<br />
liegt auch das Kofferraumvolumen<br />
auf ordentlichem Niveau,<br />
die Rücksitzlehnen klappen<br />
zudem zu einer Ebene.<br />
Es mangelt also nicht an praktischen<br />
Talenten und trotz des<br />
knappen Hubraums nicht an<br />
Temperament. Wie im Hyundai<br />
i30 gipfelt das Leistungspotenzial<br />
beim Diesel-Cee‘d im 128<br />
PS starken 1,6-Liter-Motor.<br />
Doch während der im Hyundai<br />
träge zieht und müde antritt,<br />
wirkt er im Kia energischer,<br />
passt die Abstufung des exakt<br />
schaltbaren Sechsganggetriebes<br />
besser. Dennoch bleibt der<br />
Cee‘d bei den Fahrleistungen<br />
etwas hinter den stärkeren<br />
RAHMENBEDIN-<br />
GUNG Etwas<br />
Kopfraum kostet<br />
der Rahmen des<br />
Glasdachs. Viel<br />
Platz im Fond,<br />
rutschige Sitze<br />
vorn. Großer Kofferraum<br />
mit cleverem<br />
Souterrain<br />
24 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
GOLF<br />
Konkurrenten zurück. Gleiches<br />
gilt für Fahrwerk und<br />
Fahrkomfort. Der Cee‘d federt<br />
sacht an, überrumpelt größere<br />
Unebenheiten dann aber<br />
herb. Auch beim Handling<br />
zeigt sich, dass Kia in den<br />
letzten Jahren zwar deutlich<br />
aufgeholt hat, aber noch immer<br />
ein deutlicher Abstand zu<br />
den Besten der Klasse bleibt.<br />
OPEL<br />
TRADITIONELL TASTEN<br />
Ändern wird sich die tastenreiche<br />
Bedienung des Astra<br />
in dieser Generation nicht.<br />
Gewöhnen wir uns dran<br />
Neben der schwachen Bremsverzögerung<br />
zeigt sich das<br />
im trägen Handling, das vor<br />
allem die in jedem ihrer drei<br />
anwählbaren Modi synthetisch<br />
ansprechende, rückmeldungsstumpfe<br />
elektrische<br />
Servolenkung verantwortet.<br />
Auch die des Astra ist nicht<br />
die letzte Instanz bei Feedback<br />
und Präzision. Zusam-<br />
WATT GEHT Noch immer<br />
überzeugen beim Handling<br />
die Qualitäten der<br />
Verbundlenkerachse mit<br />
Wattgestänge<br />
men mit dem sicher und agil<br />
abgestimmten Setup sowie<br />
dem sorgsamen Federungskomfort<br />
zeigt der Astra aber<br />
erneut hohe Fahrwerksqualitäten.<br />
Überhaupt: Der Astra<br />
ist ein gutes Auto. Das wird<br />
im allgemeinen Krisengerede<br />
über Opel mitunter ganz vergessen.<br />
Dass er viel Platz verplempert,<br />
die größte Außen-<br />
Innenhöhe v/h 990/975 mm<br />
Innenbreite v/h 1475/1455 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 525/490 mm<br />
825 mm<br />
455 mm<br />
2650 mm<br />
4310 mm<br />
KIA CEE’D<br />
735 mm<br />
1470 mm<br />
MEHR KOFFERRAUM Mit 1318 Liter Maximalvolumen kommt<br />
der Cee‘d dem Civic beim Ladevolumen am nächsten<br />
Innenhöhe v/h 1015/970 mm<br />
Innenbreite v/h 1460/1440 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 500/525 mm<br />
840 mm<br />
480 mm<br />
2685 mm<br />
4419 mm<br />
OPEL ASTRA<br />
690 mm<br />
1510 mm<br />
MEHR LÄNGE Aus der üppigsten Außenlänge schafft der Astra<br />
im Innenraum nur ein etwas beengtes Platzangebot<br />
Innenhöhe v/h 1020/975 mm<br />
Innenbreite v/h 1485/1445 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 530/510 mm<br />
820 mm<br />
455 mm<br />
2637 mm<br />
4255 mm<br />
VW GOLF<br />
645 mm<br />
1452 mm<br />
MEHR RADSTAND Neben dem Radstand hat der neue Golf auch<br />
bei Länge und Standardladeraum zugelegt (jetzt 380 Liter)<br />
FLACHDACH<br />
Auch beim Astra<br />
mindert die niedrige<br />
Dachlinie<br />
das Raumangebot<br />
im knappen<br />
Fond. Die Standardsitzeüberzeugen.<br />
Geteilt<br />
klappbare Lehne<br />
25
VERGLEICHSTEST<br />
BESSER NICHT<br />
Optionale 18-Zoll-Alus<br />
mit fl achen Reifen ruinieren<br />
den Komfort des<br />
308 nahezu komplett<br />
länge nur ein knappes Raumangebot<br />
umsetzt und auch die<br />
tastenreiche Bedienlogik im<br />
Cockpit nicht zu seinen Stärken<br />
zählt, wissen wir nach drei<br />
Jahren mit ihm. Andererseits<br />
überzeugt er mit einer gereiften,<br />
soliden Verarbeitung<br />
und bequemen Sitzen. Und<br />
selbst mit dem 165 PS starken<br />
Zweiliter-Diesel hält er – bei<br />
PEUGEOT<br />
zugegebenermaßen karger<br />
Ausstattung – noch rund 4000<br />
Euro Preisabstand zum Golf.<br />
Hat sich der Selbstzünder aus<br />
seinem Turboloch herausgenagelt,<br />
legt er vehement los. Bessere<br />
Fahrleistungen vereitelt<br />
neben dem hohen Gewicht<br />
auch die lange Übersetzung<br />
der etwas hakeligen Sechserbox<br />
– ohne positiven Effekt für<br />
FORD FOCUS • HONDA CIVIC • KIA CEE‘D • OPEL ASTRA • PEUGEOT 308 • VW<br />
den Verbrauch. Mit 6,9 L/100<br />
km zapft sich der Astra noch<br />
mehr Diesel aus dem Tank als<br />
der Peugeot 308.<br />
Der hat nach fünf Jahren und<br />
trotz eines Facelifts inzwischen<br />
seine besten Jahre hinter sich.<br />
Im – etwas hilflosen – Versuch,<br />
ihm Fahrdynamik einzuschärfen,<br />
stellte Peugeot<br />
den Testwagen auf optionale<br />
SCHLUDRIG SCHALTEN<br />
Unter den Peugeot-Getrieben<br />
mag die Sechsgangbox des<br />
308 noch zu den besseren<br />
zählen, doch sie hakelt sehr<br />
18-Zoll-Räder. Sie ruinieren<br />
den Federungskomfort, denn<br />
so stuckert der 308 über Querfugen,<br />
rumpelt herb über kurze<br />
Unebenheiten. Und alle Anflüge<br />
von Handling scheitern<br />
schon an der stößigen, unpräzisen<br />
und bei schnellen Richtungswechseln<br />
verhärtenden<br />
Lenkung. Ach ja, Antriebseinflüsse<br />
hat sie auch noch. So<br />
leidet ein Auto unter einem<br />
Setup, das gar nicht zu ihm<br />
passt, denn mit dem unbedrängten<br />
Raumangebot und<br />
bequemen Sitzen könnte der<br />
308 eine komfortbetonte Alternative<br />
in dieser Klasse sein.<br />
Dann fielen auch die anderen<br />
Schwächen – die lasche Verarbeitung,<br />
das Hakeln des Getriebes<br />
und das Nageln des<br />
VIEL LICHT Trotz<br />
des großen, beim<br />
Allure serienmäßigenPanoramadachs<br />
bleibt genug<br />
Kopffreiheit.<br />
Ordentliche Sitze,<br />
aber Gepäckraum<br />
mit hoher<br />
Ladekante<br />
26 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
golF<br />
daten im vergleich<br />
Ford Focus 2.0 Tdci<br />
TiTanium<br />
Honda civic 2.2 i-dTEc<br />
sporT plus<br />
Kia cEE’d 1.6 crdi<br />
128 vision<br />
opEl asTra 2.0 cdTi<br />
EdiTion<br />
pEugEoT 308 Hdi<br />
150 allurE<br />
vW golF 2.0 Tdi<br />
HigHlinE<br />
antrieb<br />
Reihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-DieselReihenvierzylinder-Diesel- Motor<br />
motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier motor, vorne quer, vier<br />
Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo, Ventile pro Zylinder, Turbo,<br />
DI, Zahnriemen/Steuerkette DI, Steuerkette<br />
DI, Steuerkette<br />
DI, Zahnriemen DI, Zahnriemen DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 1997 cm3 2199 cm3 1582 cm3 1956 cm3 1997 cm3 1968 cm3 Leistung<br />
1<strong>03</strong> kW/140 PS 110 kW/150 PS 94 kW/128 PS<br />
121 kW/165 PS 110 kW/150 PS 110 kW/150 PS<br />
bei Drehzahl<br />
3750 U/min<br />
4000 U/min<br />
4000 U/min<br />
4000 U/min<br />
3750 U/min<br />
3500 U/min<br />
max. Drehmoment<br />
320 Nm<br />
350 Nm<br />
260 Nm<br />
350 Nm<br />
340 Nm<br />
320 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1750 U/min<br />
2000 U/min<br />
1900 U/min<br />
1750 U/min<br />
2000 U/min<br />
1750 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 207 km/h 217 km/h 197 km/h 215 km/h 205 km/h 216 km/h<br />
CO2-Ausstoß 124 g/km 115 g/km 114 g/km 129 g/km 134 g/km 106 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
karosserie<br />
Länge/Breite/Höhe 4358/1823/1484 mm 4300/1770/1470 mm 4310/1780/1470 mm 4419/1814/1510 mm 4276/1815/1498 mm 4255/1790/1452 mm<br />
Radstand 2648 mm 2595 mm 2650 mm 2685 mm 2608 mm 2637 mm<br />
Tankinhalt 53 Liter 50 Liter 53 Liter 56 Liter 60 Liter 50 Liter<br />
Kofferraum 363–1148 Liter 477–1378 Liter 380–1318 Liter 370–1235 Liter 348–1201 Liter 380–1270 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
710/1500 kg 500/1500 kg 650/1500 kg 730/1500 kg 735/1700 kg 670/1600 kg<br />
Serienbereifung 215/50 R 17 W 225/45 R 17 W 205/55 R 16 H 225/50 R 17 W 225/40 R 18 Y 225/45 R 17 W<br />
Testwagenbereifung<br />
Reifentyp<br />
messwerte<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang)<br />
80–120 km/h (IV. Gang)<br />
80–120 km/h (V./VI. Gang)<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
215/50 R 17 W<br />
Continental SportContact3<br />
9,6 s<br />
7,5 s<br />
8,4 s<br />
11,2/14,4 s<br />
36,4/36,1 m<br />
225/45 R 17 W<br />
Michelin Primacy HP<br />
8,6 s<br />
7,7 s<br />
7,7 s<br />
10,9/15,0 s<br />
37,1/36,7 m<br />
205/55 R 16 H<br />
Continental Premium<br />
Contact 2<br />
10,2 s<br />
7,7 s<br />
8,5 s<br />
10,2/12,7 s<br />
38,2/38,6 m<br />
225/50 R 17 W<br />
Hankook Ventus Prime2<br />
8,6 s<br />
7,0 s<br />
7,6 s<br />
10,0/14,2 s<br />
37,5/37,8 m<br />
225/40 R 18 Y<br />
Continental SportContact3<br />
9,0 s<br />
6,8 s<br />
7,3 s<br />
9,3/12,6 s<br />
37,1/37,1 m<br />
225/45 R 17 W<br />
Dunlop Sport Maxx GT<br />
8,6 s<br />
7,5 s<br />
7,8 s<br />
10,8/13,9 s<br />
34,9/34,4 m<br />
66 db(A)<br />
67 db(A)<br />
65 db(A)<br />
66 db(A)<br />
66 db(A)<br />
65 db(A)<br />
70 db(A)<br />
70 db(A)<br />
68 db(A)<br />
69 db(A)<br />
68 db(A)<br />
68 db(A)<br />
4,9 Liter D<br />
4,4 Liter D<br />
4,3 Liter D<br />
4,8 Liter D<br />
5,1 Liter D<br />
4,1 Liter D<br />
6,6 Liter D<br />
5,9 Liter D<br />
6,3 Liter D<br />
6,9 Liter D<br />
6,7 Liter D<br />
6,1 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 919/573 kg 957/500 kg 880/555 kg 985/591 kg 939/553 kg 872/540 kg<br />
Testwagen-Leergewicht 1492 kg<br />
1457 kg<br />
1435 kg<br />
1576 kg<br />
1492 kg<br />
1412 kg<br />
Zuladung<br />
558 kg<br />
453 kg<br />
485 kg<br />
464 kg<br />
408 kg<br />
448 kg<br />
Wendekreis links/rechts<br />
ausstattung<br />
Airbags<br />
11,8/11,8 m 11,4/11,6 m 11,0/11,2 m 11,8/11,8 m 11,3/11,1 m 11,1/11,0 m<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Serie<br />
Serie<br />
Serie<br />
Serie<br />
Serie<br />
Serie<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie/-<br />
Serie/-<br />
Serie/-<br />
Serie/-<br />
Serie/-<br />
Serie/355 Euro<br />
Einparkhilfe vorn/hinten 650 Euro 690 Euro -/Serie 140 Euro/Serie 200 Euro/Serie Serie<br />
Klimaautomatik Serie Serie - 350 Euro Serie Serie<br />
Metallic-Lackierung 555 Euro 480 Euro 530 Euro 530 Euro 520 Euro 525 Euro<br />
Navigationssystem 780 Euro 990 Euro 1000 Euro 1300 Euro 850 Euro 965 Euro<br />
Sitzheizung 255 Euro - Serie 330 Euro 250 Euro Serie<br />
Bi-Xenonscheinwerfer<br />
preis/kosten<br />
860 Euro - 1690 Euro 1250 Euro 990 Euro Serie<br />
preis 25 500 Euro 23 350 Euro 20 890 Euro 24 590 Euro 24 750 Euro 27 825 Euro<br />
Wertverlust 11 400 Euro 12 000 Euro 10 700 Euro 9 600 Euro 10 200 Euro 10 500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 21% 14% 16% 29% 22% 14%<br />
Finanzierung 2) Jahreszins<br />
Leasing<br />
2,99% 4,99% 3,99% 3,90% 3,99% 3,90%<br />
3)<br />
Anzahlung<br />
5100 Euro<br />
4670 Euro<br />
4178 Euro<br />
4918 Euro<br />
4950 Euro<br />
5565 Euro<br />
monatliche Rate<br />
228 Euro<br />
232 Euro<br />
258 Euro<br />
182 Euro<br />
176 Euro<br />
197 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 218 Euro 219 Euro 160 Euro 228 Euro 238 Euro 190 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 17/23/20 18/22/21 15/21/21 16/20/18 19/20/21 18/23/18<br />
Haftpflicht (50% Prämie) 591 Euro 632 Euro 531 Euro 559 Euro 672 Euro 632 Euro<br />
Teilkasko 576 Euro 536 Euro 484 Euro 436 Euro 436 Euro 576 Euro<br />
Vollkasko (50% Prämie) 1059 Euro 1148 Euro 1148 Euro 877 Euro 1148 Euro 877 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr<br />
Monatskosten<br />
1868 Euro 1999 Euro 1839 Euro 1664 Euro 2058 Euro 1699 Euro<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
Kilometerkosten<br />
619/302 Euro<br />
623/294 Euro<br />
602/277Euro<br />
549/283 Euro<br />
598/315 Euro<br />
559/268 Euro<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
49,5/24,1 Cent<br />
49,9/23,5 Cent<br />
48,2/22,2 Cent<br />
43,9/22,6 Cent<br />
47,9/25,2 Cent<br />
44,8/21,4 Cent<br />
Ölwechselintervall 20 000 km/1 Jahr 30 000 km/1 Jahr 30 000 km/1 Jahr 30 000 km/2 Jahre 20 000 km/2 Jahre 30 000 km/2 Jahre<br />
Inspektionsintervall<br />
Garantie<br />
40 000 km/2 Jahre 60 000 km/2 Jahre 60 000 km/2 Jahre 60 000 km/2 Jahre 40 000 km/4 Jahre 60 000 km/4 Jahre<br />
Technik/Lack<br />
2/2 Jahre<br />
3/3 Jahre<br />
7/5 Jahre<br />
2/2 Jahre<br />
2/3 Jahre<br />
2/3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
3 Jahre<br />
3 Jahre<br />
2 Jahre<br />
2 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
1) laut Preisagentur netCar.de – das Internet/Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr). Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
27
VERGLEICHSTEST<br />
LANGE STRECKE Mit<br />
oberklassigem Komfort<br />
und dem leisen,<br />
eiligen Zweiliter-Turbodiesel<br />
ist der Golf<br />
für große Touren prädestiniert<br />
druckvollen, aber verbrauchsintenvsiven<br />
Motors – nicht so<br />
stark auf und ins Gewicht. So<br />
aber reiht sich das Auto, das<br />
Peugeot so gerne als Golf-Rivalen<br />
sähe, in der Wertung<br />
ganz hinten ein.<br />
An der Spitze steht weiterhin<br />
der Golf, hat seinen Vorsprung<br />
sogar noch erheblich ausgebaut.<br />
Er stellt keine Revolution<br />
dar, mit dem komplett neuen<br />
VW GOLF<br />
Baukasten aber doch einen<br />
Evolutionssprung. Dabei bringt<br />
er sich mit Assistenzsystemen<br />
und dem neuen Touchscreen-<br />
Navi auf den aktuellen Technikstand,<br />
optimiert Verarbeitung,<br />
Funktionalität und Sitzkomfort<br />
und bewahrt sich mit der kastigen<br />
Form bei den knappsten<br />
Abmessungen einen großen<br />
Innenraum. Ein variabler Zwischenboden<br />
erleichtert nun<br />
BESSER BILDEN<br />
Der große Monitor zeigt nicht<br />
nur Infotainment-Details an,<br />
über ihn lassen sich auch die<br />
Dämpfermodi auswählen<br />
FORD FOCUS • HONDA CIVIC • KIA CEE‘D • OPEL ASTRA • PEUGEOT 308 • VW<br />
das Beladen des vergrößerten<br />
Kofferraums und schafft eine<br />
ebene Ladefläche bei umgelegten<br />
Fondlehnen.<br />
Ansonsten punktet der Golf<br />
Highline mit hochwertiger Material-<br />
und Verarbeitungsgüte,<br />
starken Bremsen und der umfangreichen<br />
Ausstattung. Auch<br />
im Sportmodus der optionalen<br />
Adaptivdämpfer (990 Euro extra)<br />
verzichtet er auf Hektik im<br />
Handling, bleibt auf eiligen<br />
Überlandsausen gelassen. Im<br />
Comfort-Modus reichen die<br />
Federqualitäten über die Grenzen<br />
seiner Klasse hinaus.<br />
Auch beim Motor ging es um<br />
Optimierung. Der neue TDI<br />
leistet 150 PS, murmelt leise<br />
unter der dicken Dämmung<br />
hervor, zieht homogen und<br />
bissig, überbrückt mit seiner<br />
Kraft die langen Sprünge des<br />
weit übersetzten Sechsganggetriebes<br />
und reiht sich mit<br />
einem Verbrauch von 6,1 L/<br />
100 km bei den Sparsamsten<br />
in dieser Runde ein.<br />
Kritik? Fällt angesichts der<br />
Stärken schwer. Ja, der Preis<br />
ist deftig. Aber wer die Summe<br />
aufbringt, bekommt das derzeit<br />
beste Kompaktauto. Und<br />
100 Prozent Golf.<br />
Sebastian Renz<br />
LANGE ECKE<br />
Das weit nach<br />
hinten gezogene<br />
Dach schafft viel<br />
Kopfraum auf<br />
der bequemen<br />
Rückbank. HervorragendeErgonomiesitze.Zwischenboden<br />
28 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
golF<br />
unser urteil<br />
Ford Focus Honda civic Kia cee’d opel astra peugeot 308 vW golF<br />
PlAtZ max 40 Punkte<br />
25 26 27 27 25 28<br />
Trotz insgesamt rund 16 Zentimeter Längenunterschied zwischen allen Modellen liegen die sechs innen nah beieinander. Während den Focus seine knappe Innenhöhe vorn und hinten zurückwirft,<br />
kostet den 308 sein kleiner Kofferraum Punkte. Den knappen Sieg sichert sich der Golf auch mit ordentlicher Anhängelast, der Cee‘d liegt mit ihm bei den Innenmaßen gleichauf.<br />
komfort max 60 Punkte<br />
41 37 38 39 35 47<br />
An das hervorragende Federungsvermögen des Golf kommt nur der Focus annähernd heran. Dagegen fallen 308 und Cee‘d hier deutlich zurück. Im Peugeot ruinieren die 18-Zoll-Räder den<br />
Komfort, der Cee‘d verarbeitet nur kleine Unebenheiten solide. Im Astra stört der nagelige Motor, bis auf den Civic bieten alle ordentliche (Cee‘d) bis sehr gute (Golf) Sitze.<br />
hAndhAbung max 30 Punkte<br />
21 19 21 20 19 25<br />
Obwohl er volle Punktzahl für seine umfangreichen Variabilitätstricks bekommt, fällt der Civic wegen seiner schlechten Rundumsicht beim Einparken und der umständlichen Bedienung zurück.<br />
Auf ähnlichem Niveau liegen Astra, Focus und Cee‘d, an die besonders einfache Bedienung und hohe Funktionalität des leicht parkbaren Golf kommen sie nicht ganz heran.<br />
fAhrleistungen max 30 Punkte<br />
20 22 19 23 23 22<br />
Nur Focus und Cee‘d bleiben etwas unter dem energischen Niveau der anderen. Beim Focus liegt das am schwächlichen Durchzug im fünften Gang, selbst der Cee‘d ist dort schneller. Er beschleunigt<br />
aber am betulichsten und schafft die niedrigste Höchstgeschwindigkeit. Vor allem Astra und 308 ziehen energisch durch, der Honda zählt zu den eiligsten Sprintern. Golf? Vorn dabei.<br />
fAhrverhAlten max 60 Punkte<br />
47 43 37 44 39 49<br />
Keiner kommt dem sehr fahrsicheren, traktionsstarken Golf mit seinem gut abgestimmten Fahrwerk hier näher als der Focus. Der muss sich aber Abzüge wegen der Tendenz zu Lastwechselschwenks<br />
bei voller Beladung gefallen lassen, fährt mit seinem agilen Handling aber dem unpräzisen Civic davon, den ebenso wie Cee‘d und 308 eine unausgewogene Lenkung Punkte kostet.<br />
sicherheit max 50 Punkte<br />
31 28 20 28 23 40<br />
Mit überragenden Verzögerungswerten, einem perfekt abgestimmten ESP und dem vollen Programm an optionalen Assistenzsystemen geht der Golf klar in Führung. Den Focus wirft die<br />
schlechte Rundumsicht zurück, wie Astra und Civic könnte er zudem etwas vehementer verzögern. Ganz hinten der schwach bremsende Cee‘d, der außer Spurhaltehelfer keine Assistenten hat.<br />
umwelt max 30 Punkte<br />
19 23 22 20 19 23<br />
Mit ihren niedrigen Testverbräuchen, geringen Norm-CO2-Emissionen und den langen Ölwechselintervallen verschaffen sich Civic und Golf einen kleinen Vorsprung auf den etwas verbrauchsintensiveren<br />
Cee‘d. Den Astra kosten der höhere Verbrauch und der höhere CO2-Ausstoß, Focus und 308 darüber hinaus auch die kürzeren Wartungsabstände eine bessere Platzierung.<br />
testergebnis max. 300 Punkte<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Allround-Autos<br />
204 198 184 201 183 234<br />
kostenwertung max 150 Punkte<br />
81 84 102 83 83 79<br />
Seinen klaren Sieg im Kostenkapitel sichert sich der Cee‘d mit dem günstigsten Grundpreis und sieben Jahren Garantie. Allerdings liegt er bei den Monatskosten mit Wertverlust knapp zehn Prozent<br />
über dem VW Golf. Den wirft hier der hohe Grundpreis und die kurze Garantie so weit zurück, dass auch die geringeren Kosten und der niedrige Verbrauch wenig wettmachen können. Während<br />
Focus und Civic mit hohen Unterhaltskosten trotz durchschnittlicher Preise straucheln, verliert der Peugeot mit hohem Verbrauch und kurzer Garantie die Chance auf ein besseres Ergebnis.<br />
Das gilt auch für den Astra, wobei er diesen Malus mit seinem attraktiven Grundpreis und den niedrigsten Unterhaltskosten in dieser Runde zumindest teilweise wieder ausgleichen kann.<br />
gesAmtergebnis max 450 Punkte<br />
3. Platz 5. Platz 2. Platz 4. Platz 6. Platz 1. Platz<br />
285 282 286 284 266 313<br />
FaZit<br />
Ja, der golf siegt völlig unangefochten mit hervorragendem Komfort, dem sparsamen, kultivierten Motor, sehr guter sicherheitsausstattung,<br />
leichter Bedienung und viel platz. nur der hohe preis knappst an seinem vorsprung. dahinter rangeln Focus, cee‘d, astra und civic um jeden<br />
punkt. dabei hat jeder einen eigenen charakter: der Focus bleibt der dynamiker unter den Kompakten, der cee‘d überzeugt mit günstigem preis und lange<br />
garantie. Mit seinem üppigen raumangebot und der einfachen Bedienung punktet er ebenfalls, doch Fahrwerk und sicherheitsausstattung erreichen nicht das<br />
niveau der Konkurrenz. im Honda überzeugen Motor, Kofferraum und variabilität, weniger der Komfort. der astra ist solide, komfortabel und fahrsicher. es mangelt<br />
ihm an platz, dem kräftigen Motor an Manieren. abgeschlagen liegt der unkomfortable, lieblos verarbeitete, aber kräftig motorisierte 308 auf rang sechs.<br />
29
ANSICHTSSACHE<br />
Natürlich kann man die<br />
Frage stellen, ob Mini und<br />
Fiat 500 in ihrer heutigen<br />
modernen Form nicht ohnehin<br />
schon zu groß geworden<br />
sind – schließlich waren ihre<br />
legendären Urväter mit knapp<br />
unter (Fiat) beziehungsweise<br />
über drei Meter Länge (Mini)<br />
deutlich kürzer.<br />
MODELLPOLITIK BEI MINI UND FIAT 500<br />
GRENZE DES WACHSTUMS<br />
BMW und Fiat haben mit MINI UND 500 zwei Kleinwagen-Klassiker stilsicher in die Gegenwart<br />
überführt. Längst bauen zusätzliche Varianten den Erfolg weiter aus. Doch wie weit dürfen<br />
sich diese vom Original entfernen, um noch glaubwürdig zu sein, fragt sich Peter Wolkenstein.<br />
Doch die Bedürfnisse und<br />
Maßstäbe haben sich in den<br />
letzten 50 Jahren stark verändert,<br />
beide Neo-Klassiker<br />
entsprechen mit ihren Abmessungen<br />
den aktuell üblichen<br />
Kleinwagen-Dimensionen. Hier<br />
wie dort gaben sich die Verantwortlichen<br />
viel Mühe, die charakteristischen<br />
Proportionen<br />
und Designzitate glaubwürdig<br />
in die Neuzeit zu übertragen,<br />
ohne sich allzu weit vom historischen<br />
Vorbild zu entfernen.<br />
Dass ihnen das geglückt ist,<br />
steht außer Frage: Beide erweisen<br />
sich seit ihrer Markteinführung<br />
als echte Volltreffer. Ihre<br />
Akzeptanz und Anziehungskraft<br />
reicht weit über die Ziel-<br />
gruppe hinaus, die sich sonst<br />
normalerweise für ein Auto<br />
dieser Marke oder Größe interessieren<br />
würde.<br />
Angesichts der zahllosen Mitbewerber<br />
sind Produkte mit<br />
einem derart begehrenswerten<br />
Image für den Hersteller wie<br />
ein Sechser im Lotto. Was<br />
kann ihnen Besseres passie-<br />
ren, als dass Kaufinteressenten<br />
ihr Hauptaugenmerk nicht nur<br />
auf Produkteigenschaften und<br />
Preis legen, sondern schon<br />
deshalb zugreifen, weil ihnen<br />
die Autos schlicht gefallen und<br />
sie in ihre Lebenswelt passen?<br />
Speziell unter jüngeren Leuten<br />
sind Mini und Fiat 500 selbst<br />
jenen ein Begriff, die mit Autos<br />
„Beim 500 L fällt der<br />
Etikettenschwindel<br />
allzu offensichtlich<br />
aus“<br />
30 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
„Vieles von dem, was<br />
einen Mini ausmacht,<br />
besitzt auch der<br />
Countryman“<br />
sonst überhaupt nichts am Hut<br />
haben.<br />
Um das Interesse hoch zu halten<br />
und den Kundenkreis auszuweiten,<br />
wurde aus beiden<br />
Ur-Typen nach und nach eine<br />
ganze Modellfamilie mit zahlreichen<br />
Karosserie- und Antriebsvarianten<br />
entwickelt. Dabei<br />
schlachtet man nach Herzenslust<br />
die eigene Historie<br />
aus und reaktiviert Namen damaliger<br />
Tuner wie John Cooper<br />
oder Abarth sowie klassische<br />
Abwandlungen wie etwa den<br />
Clubman.<br />
Doch damit nicht genug: Speziell<br />
beim Mini scheint keine<br />
Nische zu klein, um sie nicht<br />
zu besetzen. Neben einem Ca-<br />
brio gibt es zusätzlich einen<br />
Roadster und davon wiederum<br />
ein Coupé, obwohl schon das<br />
klassische Hatchback eigentlich<br />
ein solches ist.<br />
An diesen Spielarten habe ich<br />
wenig auszusetzen, weil sie<br />
zum pfiffig-dynamischen Auftritt<br />
des agilen Kurvenkünstlers<br />
passen. Bauchschmerzen bereiten<br />
mir dagegen Varianten<br />
wie der aufgeblasen wirkende<br />
viertürige Countryman und<br />
dessen zweitüriger Ableger<br />
Paceman. Da Mini zugleich für<br />
das kleinste Modell wie für die<br />
Marke steht, tragen auch die<br />
größeren diese Bezeichnung,<br />
obwohl sie alles andere als<br />
mini sind.<br />
Aber muss man das so eng<br />
sehen? Wenn ein Polo-Besitzer<br />
bei seiner Marke ein geräumigeres<br />
Modell sucht, kann er<br />
zum Golf oder Touran greifen.<br />
Beim Mini funktioniert das<br />
nicht, ohne die ursprüngliche<br />
Idee aufzuweichen. Aber wenn<br />
sich selbst ein Sportwagenhersteller<br />
wie Porsche nicht<br />
scheut, einen Cayenne ins Programm<br />
zu nehmen, kann man<br />
BMW den Schritt zum Countryman<br />
wohl kaum verübeln.<br />
Vielleicht hätte sogar das<br />
Schicksal von British Leyland<br />
einen anderen Verlauf genommen,<br />
wäre man dort schon<br />
damals auf diese Idee gekommen.<br />
Denn beim Blick auf die<br />
Verkäufe innerhalb der Mini-<br />
Familie rangiert der Countryman<br />
weit vorn. Ob wegen oder<br />
trotz der üppigen Formen, ist<br />
allerdings nicht bekannt.<br />
Bei Fiat hat man sich diese<br />
Entwicklung genau angesehen<br />
und entschieden, den Nachfolger<br />
der kompakten Van-Modelle<br />
Idea und Multipla der Familie<br />
des 500 zuzuordnen. Doch<br />
mit dem hat der neue 500 L<br />
optisch wenig und technisch<br />
so gut wie nichts gemeinsam.<br />
Er hätte also als eigenständiges<br />
Modell auch einen eigenen<br />
Namen verdient.<br />
BMW hat sich beim Countryman<br />
wesentlich mehr Mühe<br />
gegeben. Vieles von dem, was<br />
einen Mini ausmacht – charakteristische<br />
Silhouette, verspieltes<br />
Cockpit, ausgeprägte<br />
Fahragilität –, findet sich auch<br />
beim SUV-artigen Viertürer.<br />
Beim 500 L, der sogar als<br />
noch längerer Siebensitzer<br />
kommen wird, kann ich mir<br />
kaum vorstellen, dass sich<br />
500er-Fans von diesem allzu<br />
offensichtlichen Etikettenschwindel<br />
täuschen lassen.<br />
Klingt der Markenname „Fiat“<br />
etwa schon so schlecht, dass<br />
er künftig stets durch die<br />
magische Ziffer 500 ergänzt<br />
werden muss? Und wie mag<br />
dann wohl der Nachfolger des<br />
Fiat Ducato heißen?<br />
Peter Wolkenstein<br />
Fotos: Dino Eisele (2)<br />
31
TOP-TEST<br />
MERCEDES A 180 CDI<br />
Verjüngungskur<br />
Mercedes hat die Einsteiger-Klasse klar auf jüngeres Publikum zugeschnitten.<br />
Der A 180 CDI mit dem Basis-Diesel zeigt im Top-Test, was er kann.<br />
Die günstigste Möglichkeit,<br />
einen Mercedes zu fahren,<br />
war bislang mit einigen<br />
Besonderheiten verbunden.<br />
Käufer der A-Klasse erhielten<br />
15 Jahre lang eine kompakte,<br />
keine vier Meter lange Limousine,<br />
die in ihrer Erscheinung<br />
eher an einen Minivan erinnerte,<br />
als an die direkten Wettbewerber<br />
VW Golf, Audi A3<br />
oder BMW Einser.<br />
Jetzt passt die neue A-Klasse<br />
auch optisch besser ins Feld,<br />
und das fast zu gut: Anklänge<br />
an den Wettbewerber aus<br />
München sind auszumachen,<br />
zum Beispiel die hockeyschlägerartig<br />
verlaufende V-Linie<br />
auf den Türen.<br />
Gut 40 Zentimeter länger als<br />
der Vorgänger und dabei 16<br />
Zentimeter flacher, wirkt das<br />
neue Modell klar sportlicher<br />
und dynamischer als die abgelöste<br />
Baureihe.<br />
Was stört, sind die damit verbundenen<br />
Kompromisse.<br />
Kleine Fenster, breite A- und<br />
C-Säulen sowie eine hohe Gürtellinie<br />
erschweren die Rundumsicht,<br />
weshalb es im Test<br />
hierfür null Punkte gibt. Kleine<br />
Radfahrer haben so trotz des<br />
AGIL IM HANDLING<br />
Die A-Klasse überzeugt mit<br />
sicheren Fahreigenschaften<br />
und lässt sich dank ihrem<br />
straff abgestimmten Fahrwerk<br />
sportlich bewegen<br />
SPARSAMER DIESEL<br />
Der 1,5-Liter-Vierzylinder<br />
mit 109 PS begnügt<br />
sich mit 6,1 Liter/100 km<br />
obligaten Abbieger-Blicks über<br />
die Schulter gute Chancen,<br />
übersehen zu werden. Dies besonders,<br />
wenn die optionalen<br />
Assistenzsysteme nicht bestellt<br />
oder aus Notwehr abgeschaltet<br />
wurden – schließlich mischen<br />
sie aus den vorderen, seitlichen<br />
und hinteren Sensorsignalen<br />
einen Klangteppich<br />
aus Warntönen zusammen,<br />
der nach ein paar Minuten nur<br />
noch als störend empfunden<br />
wird.<br />
Unter der Motorhaube geht es<br />
inzwischen europäisch-nachbarschaftlich<br />
zu: Im A 180 CDI<br />
mit dem handgeschalteten<br />
Sechsganggetriebe sorgt ein<br />
turbogeladener, anderthalb Liter<br />
großer Diesel für Vortrieb,<br />
der das Licht der Welt nicht in<br />
Untertürkheim erblickte, sondern<br />
bei Renault in Frankreich.<br />
109 PS kräftig, hat er es mit<br />
dem Viertürer nicht besonders<br />
leicht – mit 14<strong>03</strong> Kilogramm<br />
wiegt die hier getestete neue<br />
A-Klasse über 100 Kilogramm<br />
mehr als ihre Vorgängerin. Die<br />
Fahrleistungen liegen jedoch<br />
auf akzeptablem Niveau: In der<br />
Beschleunigung von null auf<br />
100 km/h platziert sich der<br />
A 180 CDI mit 11,5 Sekunden<br />
zwar nicht in der Spitzengruppe<br />
der Klassenkameraden,<br />
doch erweist er sich auf der<br />
Autobahn mit 190 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit als<br />
schnell genug, um hohe Reisedurchschnitte<br />
vorzulegen. Und<br />
die werden auch durch die notwendigen<br />
Tankpausen kaum<br />
verkleinert.<br />
Mit dem Testverbrauch von 6,1<br />
Litern fährt diese A-Klasse locker<br />
800 Kilometer weit, ohne<br />
dass in den 50-Liter-Tank<br />
nachgeschüttet werden muss.<br />
Dafür könnte es sein, dass die<br />
32 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
Innenhöhe v/h 1025/950 mm<br />
Innenbreite v/h 1425/1355 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 505/480 mm<br />
hinten sitzenden Mitfahrer<br />
schon vorher nach einer kleinen<br />
Pause fragen und einem<br />
damit verbundenen Entfalten<br />
der Gliedmaßen freudig<br />
entgegensehen. Viel Platz bietet<br />
der Viertürer im Fond<br />
jedenfalls nicht, und auch die<br />
341 Liter Kofferraumvolumen<br />
legen bei einer Reise zu viert<br />
strenge Disziplin beim Packen<br />
nahe. Dafür reichen die 557<br />
Kilogramm Zuladung locker<br />
aus.<br />
Das Serienfahrwerk trägt auf<br />
kurvigen Landstraßen seinen<br />
Teil dazu bei, zügig, aber ohne<br />
805 mm<br />
435 mm<br />
2699 mm<br />
4292 mm<br />
ein mulmiges Gefühl in der<br />
Magengegend unterwegs zu<br />
sein. Dafür ist es nicht eben<br />
ein Musterbeispiel an Komfort.<br />
Die A-Klasse zeigt sich in der<br />
Abstimmung damit klar sportlich-dynamisch<br />
ausgelegt, was<br />
gut zum Charakter von Lenkung,<br />
Schaltung und der wirksamen<br />
Bremse passt.<br />
Was an Komfort-Punkten fehlt,<br />
holt die A-Klasse somit auf<br />
dem Handling-Sektor wieder<br />
auf. Lenkbefehle werden umgehend<br />
und präzise umgesetzt,<br />
ein mögliches Untersteuern in<br />
zu zügig angegangenen Kur-<br />
GUT ZUR HAND<br />
Sitz- und Lenkposition<br />
passen, die Instrumente<br />
könnten bei Dämmerung<br />
besser ablesbar sein<br />
FEIN, ABER KLEIN<br />
Die Innenraumanmutung ist<br />
hochwertig, das Leder sauber<br />
verarbeitet. Vorne ist genug<br />
Platz, aber hinten wird es eng<br />
MERCEDES A-KLASSE<br />
675 mm<br />
1433 mm<br />
ven verhindert das angenehm<br />
regelnde ESP. Auf den beim<br />
Leitlinien-Überfahren einsetzenden<br />
Vibrationsalarm mit<br />
elektrischer Lenkkorrektur<br />
kann bei diesem Fahrwerk<br />
leichten Herzens verzichtet<br />
werden.<br />
Die dynamischen Qualitäten<br />
der neuen A-Klasse machen<br />
ambitionierten Fahrern Appetit<br />
auf mehr Motorleistung. Die<br />
Liste der lieferbaren Stufen<br />
reicht von 109 bis zu 211 PS<br />
in der Sportversion – doch<br />
dann wird es deutlich teurer.<br />
Malte Jürgens<br />
DATEN<br />
MERCEDES A 180 CDI URBAN<br />
ANTRIEB<br />
Reihen vierzylinder -Dieselmotor vorne<br />
quer , vier Ventile pro Zylinder ,<br />
Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1461 cm<br />
DER A 200 CDI KOSTET<br />
DEUTLICH MEHR<br />
3<br />
Leistung 80 kW /109 PS<br />
bei Drehzahl 4000 U/min<br />
max. Drehmoment 260 Nm<br />
bei Drehzahl 1750 U/min<br />
Spitze 190 km/h<br />
CO2-Ausstoß 98 g/km<br />
Vorderradantrieb ,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge 4292 mm<br />
Breite 1780 mm<br />
Höhe 1433 mm<br />
Radstand 2699 mm<br />
Tankinhalt 50 Liter<br />
Kofferraum 341– 1157 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 695 /1200 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 17 W<br />
Testwagenbereifung 225/45 R 17 W<br />
Reifentyp Michelin<br />
Primacy HP<br />
A 200 CDI 27 787 Euro<br />
A 180 CDI 26 478 Euro<br />
Euro 23 000 25 000 27 000<br />
27 PS und 40 Newtonmeter mehr<br />
lässt sich Mercedes bei der A-Klasse<br />
mit 1309 Euro extra bezahlen.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 11,5 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 8,8 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 10,2 s<br />
80–120 km/h (V./VI. G.) 13,8 /17,2 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 34,8 /35,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 64/ 68 db(A)<br />
Normverbrauch 3,8 Liter D<br />
Testverbrauch 6,1 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 874 /529 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
14<strong>03</strong> kg<br />
Zuladung 557 kg<br />
Wendekreis li/re 11,1 / 11,0 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 27 965 Euro<br />
Wertverlust 12 000 Euro<br />
möglicher Rabatt1) 10%<br />
Finanzierung2) Jahreszins 3,99%<br />
Leasing3) Anzahlung 5593 Euro<br />
monatliche Rate 227 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 143 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 16 /16 /19<br />
Haftpflicht (50%) 559 Euro<br />
Teilkasko 260 Euro<br />
Volkasko (50%) 978 Euro<br />
Fixkosten 1680 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 592/259 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 47,4/20,7 Cent<br />
Ölwechsel 30 000 km /<br />
1 Jahr<br />
Inspektion 60 000 km/<br />
2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2/ 2 Jahre<br />
Durchrostung 30 Jahre<br />
Mobilität unbegrenzt<br />
1 laut netCar.de - Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
UNSER URTEIL<br />
PLATZ max 40 Punkte<br />
19<br />
Während Sitzposition und Platz<br />
für Fahrer und Beifahrer gut passen,<br />
ist der Fondraum ziemlich<br />
eng geschnitten.<br />
KOMFORT max 60<br />
41<br />
Die Geschmeidigkeit des Fahrens<br />
leidet etwas unter der recht harten<br />
Abstimmung, der Motor erzeugt<br />
bisweilen kräftige Resonanzen.<br />
HANDHABUNG max 30<br />
21<br />
Gute Bedienbarkeit und erfreuliche<br />
Funktionalität überwiegen, nur das<br />
Einparken leidet unter der<br />
schlechten Übersichtlichkeit.<br />
FAHRLEISTUNGEN max 30<br />
15<br />
Der 1,5-Liter-Turbodiesel mit 109<br />
PS hat beim Beschleunigen speziell<br />
mit dem hohen Gewicht zu<br />
kämpfen.<br />
FAHRVERHALTEN max 60<br />
51<br />
Lenkung, Bremse und Schaltung<br />
erzielen fast das Punktemaximum,<br />
Ansprechverhalten und fehlende<br />
Drehfreude führen zu Abzügen.<br />
SICHERHEIT max 50<br />
38<br />
Die A-Klasse überzeugt mit guten<br />
und standfesten Bremsen, verliert<br />
aber bei der Rundumsicht ‒ null<br />
statt fünf möglicher Punkte.<br />
UMWELT max 30<br />
22<br />
Der angemessene Testverbrauch<br />
und die damit geringen CO 2-Emissionen<br />
machen die A-Klasse umweltschonend.<br />
TESTERGEBNIS max 300<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Allround-Autos<br />
207 PUNKTE<br />
KOSTENWERTUNG max 150<br />
79<br />
Besonders der hohe Anschaffungspreis<br />
und die kurze Garantie<br />
trüben die Kostenbilanz der A-<br />
Klasse.<br />
GESAMTERGEBNIS max 450<br />
286<br />
FAZIT Die<br />
Mercedes<br />
A-Klasse erweist sich als<br />
agil, solide und gut verarbeitet,<br />
allerdings auch als<br />
erstaunlich schwer, eng<br />
und unkomfortabel. Statt<br />
mit herausragender Dynamik<br />
gefällt der 109 PS<br />
starke Basis-Diesel mit<br />
guter Laufkultur und<br />
Sparsamkeit.<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
33
WISSEN TANKEN<br />
Der Supersparer-Up<br />
Mit dem Eco Up gibt VW den Startschuss für die große ERDGAS-OFFENSIVE im VW-Konzern.<br />
Auf den kleinen Sparer mit nur 79 Gramm CO 2 pro Kilometer sollen vor allem im Kompakt-<br />
und Mittelklassebereich noch viele Modelle folgen. Wie fährt sich der Erdgas-Up?<br />
Unter dem Tankdeckel sitzen<br />
zwei Stutzen: einer für<br />
Benzin und der andere für<br />
Erdgas (Druckbetankung)<br />
So ein Erdgas-Up ist ziemlich<br />
unspektakulär. Es gibt<br />
eine Tankuhr mit zwei Anzeigen,<br />
eine für Erdgas und eine<br />
für Benzin, und der Bordcomputer<br />
zeigt beim Verbrauch pro<br />
100 Kilometer Kilogramm statt<br />
Liter an. Wenn nicht in großen<br />
Lettern 79 g CO2/km außen<br />
prangen würde, käme der Unbedarfte<br />
jedenfalls nie auf<br />
die Idee, dass es sich hier laut<br />
VW um ein Rekordfahrzeug<br />
handelt: das sparsamste Erdgas-Auto<br />
der Welt. Nur 2,9 Kilogramm<br />
soll es pro 100 km<br />
konsumieren, so ganz ohne<br />
Hybrid, Rekuperation & Co –<br />
man mag es kaum glauben.<br />
VW ECO UP<br />
ZWEI KRAFTSTOFFE DRUCKTANKS<br />
In zwei Unterfl urtanks lagern<br />
72 Liter Erdgas, was einem<br />
Gewicht von elf Kilogramm<br />
entspricht<br />
Erdgas oder hauptsächlich<br />
Methan ist hier ein dankbarer<br />
Kraftstoff, schon weil sein<br />
Brennwert viel höher als der<br />
von Benzin ist. Durch das vorteilhaftereKohlenstoff-zu-Wasserstoff-Verhältnis<br />
liegt auch<br />
der CO2-Ausstoß um 25 Prozent<br />
niedriger. Mit Bio-Erdgas<br />
aus regenerativen Energiequellen<br />
sind sogar bis zu<br />
97 Prozent Reduktion möglich.<br />
Was für den normalen Kunden<br />
freilich wichtiger sein wird:<br />
Durch die steuerliche Begünstigung<br />
von Erdgas sollen die<br />
Kraftstoffkosten auf die Hälfte<br />
des Benziner-Niveaus sinken –<br />
drei Euro pro 100 Kilometer,<br />
sparsam gefahren. Wobei einen<br />
der Up sowieso nicht zum<br />
Heizen animiert. Brav versieht<br />
der Einlitermotor seinen Dienst<br />
und gurgelt im typischen, etwas<br />
rauen Dreizylinder-Klang<br />
los. Da der Up schon als Benziner<br />
kein Durchzugswunder<br />
ist, fällt es kaum auf, dass die<br />
deutlich schwerere Erdgas-<br />
Version mit 90 Nm noch einen<br />
Tick länger braucht, um in die<br />
Puschen zu kommen. Ganz<br />
Komfortfühlige werden ihm<br />
dafür aber ein etwas ruhigeres<br />
Abrollverhalten zusprechen.<br />
Der Up ist laut VW ein monovalentes<br />
Erdgasauto, das heißt,<br />
er hat einen Zehn-Liter-Benzin-<br />
tank an Bord, wenn es mit<br />
der Gastankstellenfindung mal<br />
eng werden sollte. Die Umschaltung<br />
auf Benzin geschieht<br />
immer automatisch. Autos mit<br />
einem größeren Benzintankvolumen<br />
und Wahlmöglichkeit<br />
des Kraftstoffs werden als bivalent<br />
bezeichnet.<br />
Derzeit gibt es nur rund 900<br />
Erdgas-Tankstellen in Deutschland,<br />
und die vor allem an<br />
Autobahnen. Jedoch verspricht<br />
die Mineralölindustrie nachzulegen,<br />
wenn mehr Autos auf<br />
den Markt kommen. Das berühmte<br />
Henne-Ei-Prinzip, bei<br />
dem zumindest VW jetzt mal<br />
einen Vorstoß wagt. 220 Kilo-<br />
EINLITER-DREIZYLINDER<br />
Für den Erdgasbetrieb werden<br />
die Zündspannung und<br />
die Verdichtung angehoben.<br />
Robustere Materialien<br />
meter Zusatz-Reichweite sollen<br />
mit Benzin möglich sein,<br />
insgesamt gibt VW bis zu 600<br />
Kilometer an. Das Gas-Tanken<br />
selbst geht völlig problemlos:<br />
Man muss lediglich den Hebel<br />
umlegen.<br />
Einige tausend Kilometer pro<br />
Jahr sollte der Erdgas-Up-<br />
Kunde aber schon zurücklegen,<br />
denn mit 12 950 Euro ist<br />
der 68-PS-Methan-Verbrenner<br />
2375 Euro teurer als sein<br />
75-PS-Benzin-Pendant. Damit<br />
ließen sich mit dem Benziner<br />
immerhin fast 40 000 Kilometer<br />
fahren – jedoch mit viel höherem<br />
Kohlendioxid-Ausstoß.<br />
Alexander Bloch<br />
34 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
Tanken Tankstellen zu finden ist derzeit in den Ballungsgebieten noch schwierig, doch das Tanken selbst geht problemlos<br />
FärBen auch den erdgas-Up gibt es auf Wunsch innen in bunt oder edel<br />
DirekTeinspriTzen Mit erdgas entwickelt der Dreizylinder<br />
etwas weniger Leistung (68 ps) und Drehmoment<br />
anzeigen rechts wird erdgas<br />
angezeigt, links Benzin.<br />
Das navisystem hilft bei der<br />
erdgas-Tankstellen-suche<br />
UMLegen Die beiden Tankstutzen lassen sich nicht verwechseln.<br />
Für erdgas muss ein Hebel umgelegt werden<br />
daten<br />
VW eco up<br />
preis 12 950 euro<br />
antrieb<br />
Reihendreizylinder-erdgas/Benzin-<br />
Motor, vorne quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Zahnriemen<br />
Hubraum 999 cm3 Leistung 50 kW/68 pS<br />
bei Drehzahl 6200 u/min<br />
max. Drehmoment 90 Nm<br />
bei Drehzahl 3000 u/min<br />
Vorderradantrieb,<br />
Fünfganggetriebe<br />
Karosserie<br />
Länge 3540 mm<br />
Breite 1645 mm<br />
Höhe 1489 mm<br />
Radstand 2420 mm<br />
Tankinhalt (Benzin) 10 Liter<br />
Tankinhalt (cNG) 11 kg<br />
Kofferraum 213–921 Liter<br />
Leergewicht 1<strong>03</strong>1 kg<br />
Zuladung 339 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. –/–<br />
Serienbereifung 175/65 R 14 T<br />
Fahrleistungen<br />
0–100 km/h 16,3 s<br />
Spitze 164 km/h<br />
Normverbr. (Super) 4,4 Liter<br />
Normverbr. (cNG) 2,9 kg<br />
co2-Ausstoß 79 g/km<br />
FaziT<br />
nur drei<br />
euro<br />
spritkosten pro 100 kilometer<br />
sind außerordentlich<br />
verlockend, doch die<br />
zusatzinvestition für den<br />
erdgas-Up ist mit über<br />
2000 euro hoch.<br />
35
Traumwagen<br />
aUDI rs5 CabrIo<br />
CoCkpit für Commander das abgeflachte Lederlenkrad ist griffig, drehzahlmesser<br />
und tacho liegen zentral, die Set-up-tasten links am Wählhebel<br />
kiCkdoWn und kurven perfekte allradtechnik, optionales Sportdifferenzial<br />
und der drehfreudige v8 garantieren hohes fahrvergnügen<br />
faCeLook Xenon-plus-Licht und Led-Bänder, frontschürze mit großen Lufteinlässen und Splitter-kante, Single-frame-kühler: ein Look, der freunde findet<br />
36 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
Kunstvolles Kabinett Der v8 schöpft aus 4,2<br />
liter Hubraum 450 Ps und ist bildhübsch gestaltet<br />
genuss<br />
Unterwegs mit dem audi rs5 cabrio auf der<br />
Corniche: Viertakt-Sinfonie für einen hochdrehenden<br />
V8 mit 450 PS für die Freuden des Offenfahrens.<br />
offenfahren ist schön,<br />
die mittlere Corniche zwischen<br />
Nizza und Monaco ist<br />
schön, eine Dezember-Temperatur<br />
von zwölf Grad Celsius<br />
ist, verglichen mit deutschen<br />
Kältegraden, nicht schlecht:<br />
Lässt sich dieses Terzett der<br />
herzerfrischenden Sinnesfreuden<br />
überhaupt noch steigern?<br />
Der kundige Leser ahnt es hier<br />
bereits: Es lässt sich. Dann<br />
nämlich, wenn die einzelnen<br />
Vergnügen dieser Ausfahrt<br />
durch eine technische Klammer<br />
vom Format des neuen<br />
Audi RS5 Cabrios zusammengehalten<br />
werden. Niemand<br />
wird bestreiten, dass man<br />
auch mit 50 PS und Frontantrieb<br />
auf der Corniche recht<br />
glücklich sein kann. Doch das<br />
infernalische Vergnügen, ein<br />
Technikpaket höchster Güte<br />
und Dichte mit 450 PS, einem<br />
Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
und einem perfekten<br />
Allradantrieb um die Felsvorsprünge<br />
an der Côte d’Azur<br />
zu dirigieren, zeigt, dass hinter<br />
jedem Horizont noch ein Beschleunigungstreifen<br />
wartet.<br />
Ein Klappensystem in den<br />
Endrohren der Auspuffanlage<br />
verleiht dem Vierventiler bei<br />
höheren Drehzahlen einen<br />
packenden, angenehm vollen<br />
Stakkato-Klang. Wer das Triebwerk<br />
mit den insgesamt vier<br />
oben liegenden Nockenwellen<br />
dafür nicht bis zur Grenze<br />
von 8500/min drehen möchte,<br />
kann die Abgas-Soundanlage<br />
auch durch einen Tastendruck<br />
im Steuersystem Audi drive<br />
select wie ein magisches Portal<br />
in eine Disco für unüberhörbare<br />
Arbeitstakte öffnen.<br />
Auf Zug am rechten Leichtmetall-Paddel<br />
hinter dem Kranz<br />
des unten abgeflachten Lenkrads<br />
nimmt die erste Fahrstufe<br />
im Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
ihre Arbeit auf.<br />
Leichtes Gasgeben, und der<br />
zinnoberrote Kraftriegel von<br />
der Neckarsulmer Quattro<br />
GmbH gewinnt mit spielerischem<br />
Nachdruck an Fahrt.<br />
Präzise und akkurat wieselt<br />
das in der Sonderfarbe Rot mit<br />
einem Schuss Orange lackierte<br />
Cabrio um die Palmen der<br />
Kreisverkehre zwischen Monte<br />
Carlo, Nizza und La Turbie;<br />
fast genügt dazu die Leerlaufdrehzahl.<br />
Es sei denn, ein<br />
Zwischenspurt liegt an, vorbei<br />
zum Beispiel an Jean und<br />
Martine, die sich in ihrem betagten<br />
R4 gerade auf der täglichen<br />
Einkaufsfahrt in Richtung<br />
Stadt befinden. Dann<br />
brüllt der V8 im RS5 kurz und<br />
herrisch auf, und das Cabrio<br />
springt am Vordermann vorbei<br />
wie ein Panther, der gerade<br />
gemerkt hat, dass die Herdplatte,<br />
auf die er sich eben<br />
setzen wollte, noch eingeschaltet<br />
ist.<br />
Die Zahnstangenlenkung umfasst<br />
im optionalen Dynamic-<br />
Paket ein zusätzliches Planetengetriebe<br />
für stufenloses<br />
Ändern der Übersetzung, je<br />
nach Fahrsituation. High Tech<br />
pur ist der Allradantrieb aus<br />
selbstsperrendem Kronenrad-<br />
Mittendifferenzial mit Torsen-<br />
Technik und, auf Wunsch, dem<br />
hinteren Sportdifferenzial mit<br />
zwei parallel laufenden Überlagerungsgetrieben.<br />
Die verteilen<br />
das Drehmoment automatisch<br />
auf das Hinterrad mit der besten<br />
Traktion, was Torque Vectoring<br />
heißt. Das System bietet<br />
die Vorteile eines herkömmlichen<br />
Sperrdifferenzials ohne<br />
dessen Nachteile.<br />
Absolut verblüffend bleibt, wie<br />
die kompliziert miteinander<br />
verknüpften Elemente aus<br />
Elektrik, Elektronik, Hydraulik<br />
und Mechanik im RS5 Cabrio<br />
zusammenwirken.<br />
Für das große stählerne Rotieren<br />
scheint es keine Grenzen<br />
mehr zu geben. Wenn bei<br />
6500/min anderen Aggregaten<br />
der rote Bereich im Drehzahlmesser<br />
winkt, atmet der FSi-<br />
V8 noch einmal befreit durch<br />
und packt bis zum Schaltpunkt<br />
weitere 2000 Touren drauf.<br />
Dann wechselt er mit einem<br />
kleinen, giftigen Patscher aus<br />
dem Auspuff in die nächst-<br />
höhere Fahrstufe – sportlicher<br />
Gruß der Quattro GmbH.<br />
Malte Jürgens<br />
daten<br />
AuDi RS5 CABRiO<br />
Preis<br />
antrieb<br />
88 500 Euro<br />
V-Achtzylinder-Benzinmotor, vorne<br />
längs, vier Ventile pro Zylinder, Di,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum 4163 cm3 Leistung 331 kW/450 PS<br />
bei Drehzahl 8250 u/min<br />
max. Drehmoment 430 Nm<br />
bei Drehzahl 4000 u/min<br />
Allradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
Karosserie<br />
Länge 4649 mm<br />
Breite 1860 mm<br />
Höhe 1366 mm<br />
Radstand 2751 mm<br />
Tankinhalt 61 Liter<br />
Kofferraum 380 Liter<br />
Leergewicht 1995 kg<br />
Zuladung<br />
Anhängelast<br />
425 kg<br />
ungebremst/gebr. –/–<br />
Serienbereifung 265/35 R 19 Y<br />
Fahrleistungen<br />
0–100 km/h 4,9 s<br />
Spitze 250 km/h<br />
Normverbrauch 10,7 Liter SP<br />
CO2-Ausstoß 246 g/km<br />
FaZit sehr<br />
drehfreudiger<br />
v8-Motor, überzeugende<br />
Fahrleistungen, tolles<br />
Handling, perfekter allradantrieb.<br />
sportfahrwerk und<br />
-differenzial sowie Keramikbremse<br />
kosten aufpreis.<br />
Fotos: Katie Ebner<br />
37
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Achim Hartmann<br />
VERGLEICHSTEST<br />
PEUGEOT 208 82 VTi • RENAULT CLIO TCe 90<br />
Französisch für<br />
Einsteiger<br />
Mehr Lust auf Couture als auf Konfektion? Mit dem<br />
RENAULT CLIO ist seit Ende des Jahres ein flott gestylter<br />
Kleinwagen im Handel. Wir haben ihn mit dem im<br />
Frühjahr eingeführten PEUGEOT 208 verglichen.<br />
PEUGEOT<br />
UNGEWÖHNLICH<br />
Je nach Sitzeinstellung und<br />
Fahrergröße kann das auffällig<br />
kleine Lenkrad die Instrumente<br />
verdecken<br />
DURCHDACHT<br />
Die Sitzfl ächen<br />
vorn sind gut<br />
ausgeformt.<br />
Praktisch: Die<br />
12-Volt-Buchse<br />
und zwei (!) USB-<br />
Anschlüsse sitzen<br />
über einer<br />
großen Ablage<br />
38 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
RENAULT<br />
SCHNELL UND GÜNSTIG<br />
Ein modernes 3D-Navi mit<br />
sieben Zoll großem Monitor<br />
ist Serie. Direkt daneben:<br />
der USB-Anschluss<br />
AUFFALLEND ANDERS<br />
Ein großer Rhombus, eingebettet<br />
in schwarze Zierleisten,<br />
kennzeichnet die Front<br />
des Clio<br />
Wohl kaum ein Hersteller<br />
setzt so mutig auf Design<br />
wie Renault. Oder was<br />
halten Sie vom neuen Clio mit<br />
dem riesigen Rhombus im<br />
Kühlergrill, den alfatypischen<br />
Rundungen, der coupéhaften<br />
Karosserieform und den klavierlackschwarzen<br />
Elementen<br />
rundum? Mehr Style geht<br />
derzeit kaum. Da Design aber<br />
längst nicht alles ist, haben<br />
wir uns den weniger exaltierten<br />
Rivalen Peugeot 208 geschnappt,<br />
um zu klären, welcher<br />
der beiden Franzosen nun<br />
tatsächlich der bessere Kleinwagen<br />
ist.<br />
Der Günstigere ist in jedem<br />
Fall der 208 82 VTi. Angetrieben<br />
von einem 82 PS starken<br />
Dreizylinder-Benziner mit 1,2<br />
Liter Hubraum, verlangt Peugeot<br />
für den Viertürer 14 900<br />
Euro. Die an den Motor gekoppelte<br />
Ausstattungslinie Active<br />
bringt dann bereits so nützliche<br />
Dinge wie CD-Radio, Klimaanlage,<br />
Tempomat, elektrische<br />
Fensterheber und einen<br />
funktionalen 7-Zoll-Touchscreen<br />
mit, über den sich<br />
Bordcomputer, Audioanlage<br />
und via Bluetooth gekoppelte<br />
Geräte ansteuern lassen. Ein<br />
USB-Anschluss für MP3-Player<br />
ist integriert. Für 490 Euro<br />
gibt es zudem ein gut bedienbares<br />
Navi. Das insgesamt<br />
hochwertig anmutende und<br />
mit vielen Ablagen gesegnete<br />
Cockpit zieren serienmäßig<br />
schwarz hinterlegte Instrumente,<br />
reichlich Klavierlack<br />
rund um Monitor und Klimabedienung<br />
sowie verchromte<br />
Türgriffe. Die Armaturen sind<br />
klar gezeichnet – nur das kleine<br />
Lederlenkrad fängt sich immer<br />
wieder Kritik ein, weil es je<br />
nach Sitzposition die Anzeigen<br />
verdeckt. Dafür sind die Sitze<br />
bequem ausgeformt und lassen<br />
sich per Drehrad schnell<br />
verstellen.<br />
Für den Clio TCe 90, mit seinem<br />
90 PS starken Turbobenziner<br />
etwas stärker als der<br />
Peugeot, sind mindestens<br />
16 300 Euro zu überweisen.<br />
Die Ausstattung des 208 toppt<br />
er dafür mit einem serienmäßigen<br />
Infotainmentsystem<br />
(Media-Nav), das sich über<br />
einen großen Touchscreen intuitiv<br />
bedienen lässt. Für den<br />
Schwarzlack im übersichtlichen<br />
Cockpit sind allerdings<br />
100 und für die schwarzen<br />
Karosserie-Elemente nochmals<br />
300 Euro fällig. Nur die<br />
Chromeinfassungen rundum<br />
gibt es ab der Ausstattungslinie<br />
Dynamique serienmäßig.<br />
Ebenfalls Standard ist das<br />
mäßige Platzangebot im Fond.<br />
Trotz einer zehn Zentimeter<br />
längeren Karosserie fehlt es<br />
ZWIESPÄLTIG<br />
Den Sitzen fehlt<br />
es an Seitenhalt.<br />
Ein zweigeteiltes<br />
Handschuhfach<br />
und den Fahrzeugschlüssel<br />
im<br />
Scheckkartenformat<br />
bietet nur<br />
der Clio<br />
39
VERGLEICHSTEST<br />
Innenhöhe v/h 1000/955 mm<br />
Innenbreite v/h 1405/1380 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 490/470 mm<br />
deutlich an Bein- und Kopffreiheit.<br />
Größere Passagiere<br />
sollten zudem beim Ein- und<br />
Ausstieg den Kopf einziehen.<br />
Sonst gibt es vielleicht Beulen.<br />
Spätestens beim Ausparken<br />
dürfte sich dann auch der Fahrer<br />
über die Nachteile der markanten<br />
Designlinie ärgern. Die<br />
breite, eingezogene C-Säule<br />
schränkt die Rundumsicht so<br />
stark ein, dass selbst Altglascontainer<br />
komplett verschwinden.<br />
Das putzige Dreiecksfenster<br />
oberhalb des versteckten<br />
Türgriffs wirkt da wie ein Witz.<br />
Gemütlicher präsentiert sich<br />
775 mm<br />
520 mm<br />
GANZ PASSABEL sitzt es sich im Fond des Peugeot. Kopf und Beine fi nden<br />
ausreichend Platz, und die Rückbank bietet mehr Seitenhalt als im Clio<br />
PEUGEOT 208 82 VTi • RENAULT CLIO TCe 90<br />
der Peugeot. Der Zustieg in<br />
den Fond vollzieht sich deutlich<br />
einfacher, die Insassen finden<br />
auf halbwegs ausgeformten<br />
Rücksitzen ausreichend<br />
Platz und können nicht nur auf<br />
die Innenverkleidung, sondern<br />
auch aus dem Fenster gucken.<br />
Geht es ans Beladen, kann der<br />
Clio dann doch seine Größe<br />
ausspielen und offeriert mit<br />
einem Ladevolumen von 300<br />
bis maximal 1146 Litern bis zu<br />
70 Liter mehr als der 208. Beiden<br />
gemeinsam ist eine deutliche<br />
Stufe beim Umklappen<br />
der geteilten Rückenlehnen.<br />
Innenhöhe v/h 1010/940 mm<br />
Innenbreite v/h 1435/1370 mm<br />
Länge der Sitzfl äche<br />
v/h 505/480 mm<br />
Gleichstand herrscht ebenfalls<br />
bei den Fahrleistungen. Obwohl<br />
der Renault mit seinem<br />
nominell etwas stärkeren Turbo<br />
(135 Nm zu 118 Nm) leicht<br />
im Vorteil ist, fährt er dem<br />
Peugeot mit seinem rappeligen<br />
Motörchen nicht davon. Im<br />
Gegenteil. Denn während beide<br />
für den Sprint von null auf 100<br />
km/h exakt 12,2 Sekunden<br />
benötigen, nimmt der kürzer<br />
übersetzte 208 dem Clio in den<br />
Elastizitätsmessungen konsequent<br />
rund zwei Sekunden ab.<br />
Punkte verdient er sich dennoch<br />
nicht. Dazu sind die Wer-<br />
te immer noch zu schlecht.<br />
Zum Vergleich: Ein 90-PS-Polo<br />
ist im Zwischenspurt von 80<br />
auf 120 km/h im fünften Gang<br />
rund zwei Sekunden schneller<br />
(18,5 Sekunden). Wirklich flott<br />
sind die beiden also nicht, aber<br />
dafür genehmigen sich ihre<br />
Dreizylinder im Testmittel zwischen<br />
6,4 (Clio) und 6,8 Liter<br />
Benzin. Werte um die fünf Liter<br />
auf 100 Kilometer dürften im<br />
alltäglichen Verkehr aber ebenso<br />
möglich sein.<br />
Größere Unterschiede gibt es<br />
beim Fahrkomfort, wo der<br />
straff abgestimmte Renault<br />
GERNE GROSS<br />
Der Clio ist nicht nur zehn Zentimeter<br />
länger, er rollt auch auf<br />
etwas größeren Rädern<br />
PEUGEOT 208 RENAULT CLIO<br />
700 mm<br />
1460 mm<br />
2538 mm 2589 mm<br />
3962 mm 4063 mm<br />
SPÜRBAR ENGER geht es im Renault zu. Die coupéhafte Dachlinie fordert<br />
hier ihren Tribut. Zudem ist der Verstellbereich der Kopfstützen zu kurz<br />
jeden Sanftmut ablegt. Er poltert<br />
gern, untersteuert früh,<br />
verteilt Stöße an seine Passagiere<br />
und klappert bei schneller<br />
Fahrt auf schlechten Straßen<br />
im Vorderwagen. Wenig<br />
Freude bereitet zudem die elektrisch<br />
unterstützte Servolenkung,<br />
die unpräzise arbeitet<br />
und nur wenig Rückmeldung<br />
liefert.<br />
Auch der Peugeot ist kein ausgewiesener<br />
Komfortexperte,<br />
verhält sich aber im direkten<br />
Vergleich insgesamt ausgewogener.<br />
Er fängt böswillige<br />
Querfugen harmonischer ab<br />
40 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr<br />
800 mm<br />
470 mm<br />
740mm<br />
1448 mm
daten im vergleich<br />
Peugeot renault<br />
208 82 Vti ClIo tCe 90<br />
aCtIVe<br />
antrieb<br />
DynamIque<br />
Reihendreizylinder- Reihendreizylinder-<br />
Motor<br />
Benzinmotor vorne Benzinmotor vorne<br />
quer, vier Ventile pro quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Zahnriemen Zylinder, Turbo<br />
Hubraum 1199 cm3 898 cm3 Leistung<br />
60 kW/82 PS 66 kW/90 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5750 U/min 5250 U/min<br />
max. Drehmoment 118 Nm<br />
135 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
2750 U/min 2500 U/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h 182 km/h<br />
CO2-Ausstoß 104 g/km 105 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Fünfganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Fünfganggetriebe<br />
karosserie<br />
Länge/Breite/Höhe 3962/1739/1460 mm 4063/1732/1448 mm<br />
Radstand 2538 mm 2589 mm<br />
Tankinhalt 50 Liter 45 Liter<br />
Kofferraum 285–1076 Liter 300–1146 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
520/1150 kg 540/1200 kg<br />
Serienbereifung 185/65 R 15 T 195/55 R 16 H<br />
Testwagenbereifung 185/65 R 15 T 195/55 R 16 H<br />
Reifentyp<br />
Michelin<br />
Continental<br />
messwerte<br />
Beschleunigung<br />
Energy Saver Eco Contact 5<br />
0–100 km/h<br />
Elastizität<br />
12,2 s<br />
12,2 s<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 12,4 s<br />
14,2 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 14,3 s<br />
16,0 s<br />
80–120 km/h (V. Gang)<br />
Bremsweg<br />
21,1 s<br />
23,2 s<br />
unbeladen/beladen<br />
Innengeräusch<br />
36,1/36,3 m 36,7/37,1 m<br />
bei 100 km/h<br />
65 db(A)<br />
67 db(A)<br />
bei 130 km/h<br />
70 db(A)<br />
71 db(A)<br />
Normverbrauch<br />
4,5 Liter S 4,5 Liter S<br />
Testverbrauch<br />
6,8 Liter S 6,4 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 643/422 kg 7<strong>03</strong>/428 kg<br />
Testwagenleergewicht 1065 kg<br />
1131 kg<br />
Zuladung<br />
465 kg<br />
457 kg<br />
Wendekreis links/rechts<br />
ausstattung<br />
Airbags<br />
11,1/11,2 m 11,1/11,0 m<br />
Kopf vorn und hinten Serie<br />
Serie/–<br />
Seiten vorn/hinten Serie/–<br />
Serie/–<br />
Einparkhilfe hinten 400 Euro 350 Euro<br />
Glasdach 410 Euro –<br />
Klimaanlage/-automatik Serie/400 Euro Serie/840 Euro<br />
Leichtmetallräder 550 Euro 150 Euro<br />
Metallic-Lackierung 470 Euro 470 Euro<br />
Navigationssystem<br />
Preis/kosten<br />
490 Euro Serie<br />
Preis 14 900 euro 16 300 euro<br />
Wertverlust 6000 Euro 8400 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 18% 13%<br />
Finanzierung 2) Jahreszins<br />
Leasing<br />
k.A. 7,99%<br />
3)<br />
Anzahlung<br />
2830 Euro 3260 Euro<br />
monatliche Rate 132 Euro<br />
217 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5 Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 24 Euro 18 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 14/16/20 16/17/18<br />
Haftpflicht (50% Prämie) 498 Euro 559 Euro<br />
Teilkasko 260 Euro 287 Euro<br />
Vollkasko (50% Prämie) 1059 Euro 877 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr 1581 Euro 1454 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
425/260 Euro 481/249 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
34,0/20,8 Cent 38,5/19,9 Cent<br />
Ölwechselintervall 20 000 km/2 Jahre 30 000 km/2 Jahre<br />
Inspektionsintervall<br />
Garantie<br />
40 000 km/4 Jahre 60 000 km/4 Jahre<br />
Technik/Lack<br />
2/3 Jahre<br />
2/2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt unbegrenzt<br />
1 laut Preisagentur netCar.de – das Internet/Autohaus; 2 über Autobank,<br />
Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv; 3 Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
unser urteil<br />
Peugeot renault<br />
PlatZ max 40 Punkte<br />
18 19<br />
Während der 208 im Fond mehr Platz bietet, liegt<br />
der Clio mit seinem größeren Ladevolumen leicht<br />
vorn. Die mögliche Zuladung beider Fahrzeuge ist<br />
mit rund 460 Kilo erfreulich üppig.<br />
komfort max 60<br />
39 35<br />
Das straffe, teils poltrige Fahrwerk des Renault sowie<br />
seine nicht ganz so solide Verarbeitung beschert<br />
dem leisen und komfortabler abgestimmten<br />
Peugeot einen deutlichen Punktevorsprung.<br />
handhabung max 30<br />
21 19<br />
Beide Kleinwagen überzeugen mit einer einfachen<br />
Bedienung und modernen Multimedia-Systemen.<br />
Über große Ablagen in den Türen verfügt dagegen<br />
nur der 208. Die Variabilität ist klassengemäß mau.<br />
fahrleistungen max 30<br />
5 6<br />
Trotz unterschiedlicher Motorentechnik und Leistung<br />
herrscht in den Messwerten überraschende<br />
Einigkeit. Der Renault ist maximal sieben km/h<br />
schneller und erhält daher einen Punkt mehr.<br />
fahrverhalten max 60<br />
41 40<br />
Auch hier herrscht nahezu Gleichstand. Die Motoren<br />
bieten wenig Schubkraft, drehen dafür aber<br />
gerne hoch und höher. Die Fünfgang-Schaltbox des<br />
208 arbeitet präzise, die Clio-Lenkung nicht.<br />
sicherheit max 50<br />
21 20<br />
Beiden Kleinwagen fehlt es an Assistenzsystemen,<br />
beim Clio vermissen wir zudem vernünftige<br />
Kopfairbags. Dafür liefern die Bremsen sehr<br />
ordentliche Verzögerungswerte ab.<br />
umwelt max 30 Punkte<br />
20 22<br />
Der mit Start-Stopp ausgerüstete Einliter-Turbo des<br />
Clio ist 0,4 Liter sparsamer und muss erst nach<br />
30 000 Kilometern (oder zwei Jahren) zur ersten<br />
Inspektion. Zwei Punkte mehr für den Renault.<br />
testergebnis max 300<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Allround-Autos<br />
165 161<br />
kostenwertung max 150<br />
107 100<br />
Selbst mit optionalem Navi sind für den gut ausgestatteten<br />
208 Active über 900 Euro weniger zu<br />
bezahlen als für den Clio in der Dynamique-Ausführung.<br />
Der Wertverlust des Renault ist zudem<br />
größer, daraus ergeben sich – trotz niedrigem Testverbrauch<br />
– höhere Unterhaltskosten und ein entsprechend<br />
großer Punkteabstand.<br />
gesamtergebnis max 450<br />
1. Platz 2. Platz<br />
272 261<br />
FaZIt<br />
Der Clio hat im Vergleich<br />
zu seinem Vorgänger<br />
zwar optisch gewonnen und gefällt mit<br />
Sparsamkeit, mit modernem Infotainment<br />
und vernünftiger ausstattung. Wegen seines<br />
besseren Fahrkomforts und Platzangebots<br />
sowie dem niedrigeren grundpreis<br />
liegt der vergleichsweise konservative<br />
Peugeot aber am ende mit deutlichem<br />
Vorsprung vorn.<br />
ladevolumen<br />
285/1076 l<br />
Der Peugeot bietet einen kleineren, aber breiteren<br />
Kofferraum als der renault. Sein 1,2-liter-Benziner muss<br />
ohne Start-Stopp-System auskommen, ist aber sparsam<br />
ladevolumen<br />
300/1146 l<br />
Im ClIo erschweren ein enger Kofferraumausschnitt sowie<br />
eine hohe Kante das Beladen. Der kleine turbobenziner ist<br />
ein weiterentwickelter Dreizylinder aus dem nissan micra<br />
und wirkt in Kombination mit<br />
der direkteren Lenkung sowie<br />
dem kartmäßigen Lenkrad<br />
agiler. Einziger Kritikpunkt<br />
hier: Wer es bei Last-<br />
wechseln in Kurven über-<br />
treibt, kann schon mal einen<br />
Heckschwenk ernten.<br />
Bis auf das serienmäßige<br />
ESP und die insbesondere<br />
beim Clio notwendigen Parkpiepser<br />
hinten bieten beide<br />
Hersteller weder nützliche<br />
Fahrerassistenzsysteme wie<br />
Abstandswarner, Spurhalteassistent,Toter-Winkel-Warner<br />
noch erhellende Xenon-<br />
scheinwerfer an. Renault<br />
stattet den Clio sogar lediglich<br />
mit integrierten Kopf-<br />
Seitenairbags aus, die aus<br />
den Sitzen ploppen. Durchgehende<br />
Kopfairbags bringt<br />
nur der Peugeot mit. Immerhin<br />
packen die Scheibenbremsen<br />
der Testwagen kräftig<br />
zu und sind standfest.<br />
Damit steht letztlich fest: Der<br />
neue Clio mag zwar auf den<br />
ersten Blick reizvoller aussehen,<br />
der bessere Kleinwagen<br />
ist aber der günstigere und<br />
ausgereiftere Peugeot 208.<br />
Michael von Maydell<br />
41
DER BESSERE KAUF<br />
Es könnte so einfach sein<br />
Manche<br />
Antriebs- oder<br />
Ausstattungsversionen<br />
werden<br />
uns schlicht<br />
VORENTHALTEN.<br />
AUTO-Redakteure<br />
nennen<br />
drei Beispiele.<br />
Beim Durchstöbern der<br />
Preislisten oder beim<br />
Spielen mit dem Konfigurator<br />
fällt es immer wieder auf:<br />
Längst nicht alle wünschenswerten<br />
Motoren, Getriebe oder<br />
Ausstattungen sind für jedes<br />
Modell erhältlich – oder wenn<br />
doch, dann nur in unglücklichen<br />
oder sogar unverständlichen<br />
Kopplungen. Dies ist<br />
umso ärgerlicher, wenn es sich<br />
dabei nicht um irrationale<br />
Fantasie-Versionen handelt,<br />
sondern um bewährte Komponenten,<br />
die prinzipiell beim<br />
Hersteller oder innerhalb des<br />
Konzerns verfügbar wären –<br />
nur eben nicht für das jeweilige<br />
Wunschmodell.<br />
LICHT INS DUNKEL Der<br />
Konfi gurator bringt es an<br />
den Tag: Bestimmte Ausstattungswünscheschränken<br />
das Angebot stark ein<br />
Über die Qualitäten des Ecoboost-Dreizylinders von<br />
Ford muss ich keine Worte mehr verlieren. Das<br />
Einliter-Maschinchen leistet im Focus und im B-Max hervorragende<br />
Dienste. Auch das flinke Doppelkupplungsgetriebe<br />
Powershift steht auf den Wunschzetteln vieler<br />
Ford-Interessenten. Wie groß muss da die Enttäuschung<br />
sein, wenn diese feststellen, dass ausgerechnet die<br />
Kombination aus dem attraktivsten Benzinmotor und<br />
dem modernsten Getriebe bei Ford derzeit nicht möglich<br />
ist. Stattdessen müssen Automatik-Kunden beim Focus<br />
mit dem angejahrten 1.6 Ti-VCT vorliebnehmen. Auch<br />
DIE WUNSCH-VARIANTEN DER REDAKTEURE<br />
„Unglückliche Kombinationen“<br />
bei anderen Kompaktmodellen ist das Angebot<br />
eingeschränkt: Für den Renault Scénic-Benziner<br />
gibt es nur eine CVT-Automatik – und diese<br />
nur in Verbindung mit dem Zweiliter-Saugmotor.<br />
Citroën bietet für kleinvolumige Motoren nur<br />
eine antiquierte Viergang-Wandlerautomatik (VTi<br />
120) oder das wenig überzeugende automati-<br />
sierte Schaltgetriebe EGS (e-HDi 110) an. Die Liste<br />
ließe sich noch weiterführen, die Botschaft ist klar:<br />
Automatik-Freunde müssen in der Kompaktklasse<br />
häufig Kompromisse machen.<br />
STEFAN CERCHEZ<br />
vermisst bei Ford<br />
die Kombination<br />
Dreizylinder plus<br />
Powershift und<br />
bedauert das eingeschränkteMotorenangebot<br />
für<br />
Automatik-Fahrer<br />
42 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
„Gerade im Adam fehlt mir der<br />
Panoramablick“<br />
Die von Opel<br />
entwickelte entwickelte PanoPanoramafrontscheibe würde hervorragend<br />
zum Adam<br />
und seiner Zielgruppe<br />
passen,<br />
meint PETER<br />
WOLKENSTEIN<br />
„Ob Allrad oder<br />
nicht, kann ich nur<br />
selten frei wählen“<br />
MICHAEL VON<br />
MAYDELL fragt<br />
sich, warum es<br />
keinen Allrad-<br />
Touran gibt –<br />
und wünscht sich<br />
mehr Wahlfreiheit<br />
von den<br />
Herstellern<br />
Neulich im tief verschneiten Regensburg.<br />
Kaum habe ich mit dem Mini-Dauertester<br />
knapp den heimischen Berg erklommen,<br />
fragt mich unsere autokundige Nachbarin<br />
und Besitzerin eines Opel Zafira nach<br />
einem bezahlbaren Van mit Allradantrieb.<br />
Die Antwort liegt mir schon auf der Zunge:<br />
„Der Touran natürlich“, da erklärt sie mir<br />
bereits, dass sie ihren Favoriten, eben einen<br />
Touran 4motion, im VW-Konfigurator nicht<br />
gefunden habe und nicht wisse, warum.<br />
Frau Nachbarin wundert sich zu Recht und<br />
wir uns auch, denn schließlich schmücken<br />
sich nicht nur Golf, Passat und Sharan mit<br />
dem Allradprädikat 4motion. Nein – selbst<br />
Moment mal, gibt es für den neuen Lifestyle-Opel<br />
nicht auch ein Panorama-<br />
Sonnendach? Das schon, aber es hellt nur<br />
den Innenraum auf – einen Panoramablick<br />
bietet es nicht. Das weiß man nirgends besser<br />
als bei Opel, denn dort wurde die grandiose<br />
Idee der überdimensionalen Frontscheibe<br />
entwickelt, die ohne Querstrebe bis hinter<br />
die Köpfe von Fahrer und Beifahrer reicht<br />
und eine Aussicht wie in einer Pilotenkanzel<br />
ermöglicht. Mittlerweile steht so eine Scheibe<br />
außer für den Astra GTC auch für den<br />
Zafira Tourer zur Verfügung. Für den Adam<br />
ist sie hingegen nicht geplant.<br />
Wie soll sich ein breiteres Publikum für dieses<br />
faszinierende Extra begeistern, wenn es<br />
nur für wenige Modelle angeboten wird?<br />
Neben Opel führt es bislang nur Citroën im<br />
Programm. Weitere attraktive Modelle wären<br />
dringend nötig. Gerade der Adam wäre die<br />
ideale Basis, weil er jene junge, hedonistische<br />
Zielgruppe anvisiert, die sonst nur einen<br />
Mini oder Fiat 500 in Betracht zieht. Das<br />
besondere, mit der Panoramafrontscheibe<br />
verbundene Fahrgefühl wäre sogar ein exklusives<br />
Alleinstellungsmerkmal, mit dem diese<br />
beiden Mitbewerber nicht aufwarten können.<br />
So viel wie bei Astra GTC (1200 Euro) oder<br />
Zafira Tourer (1300 Euro) dürfte die Scheibe<br />
natürlich nicht kosten. Dass es bei Kleinwagen<br />
günstiger geht, zeigt der Citroën beim<br />
C3, wo der Aufpreis nur 400 Euro beträgt.<br />
Schade, dass ausgerechnet Opel sich diese<br />
Chance entgehen lässt – sowohl der Adam<br />
als auch die Verbreitung der Panoramafrontscheibe<br />
hätten davon profitiert.<br />
vom Caddy oder dem Seat Altea sind Allrad-<br />
Derivate zu haben. Meist allerdings nur –<br />
und das verdient ebenso Kritik – in Kombination<br />
mit teuren oder alten Motoren.<br />
Wenn ich nun bei VW nachhaken würde,<br />
bekäme ich bestimmt die Aussage: „Die<br />
geringe Kundenanfrage veranlasste uns<br />
bislang nicht, derartige Modelle aufzulegen.“<br />
Aber mal ehrlich, wer auf der Jagd nach<br />
Käufern sogar einen Cross-Touran mit<br />
Schlechtwegefahrwerk inklusive erdgasbefeuertem<br />
TSI-Motor anbietet, der dürfte<br />
sich nicht scheuen, die Haldex-Kupplung<br />
aus dem Regal zu holen. Der Sharan 4motion<br />
ist der Nachbarin jedenfalls zu teuer.<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
43
Fotos: Beate Jeske<br />
Service<br />
Bluetooth-Geräte im test<br />
Anbindung gesucht<br />
Im Auto ist bluetooth mittlerweile sehr beliebt. Sowohl die Freisprechfunktion als<br />
auch die Übertragung von Musik ist damit möglich. Doch die drahtlose Übertragungstechnik<br />
klappt nicht bei jeder Marke reibungslos, wie der Test von AUTO beweist.<br />
Composition Media im VW Golf:<br />
schnellste Verbindung im Test<br />
22<br />
sec.<br />
Die Anlage im neuen VW Golf überzeugt (ab 460<br />
Euro). Nach 22 Sekunden steht die Bluetooth-<br />
Verbindung. Abgesehen von anfänglichen tonaussetzern<br />
läuft auch das Musik-Streaming reibungslos,<br />
jedoch wird bei Android-Handys der<br />
titelname nicht gezeigt.<br />
Verbindungsaufbau ★★★★★<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★★★<br />
Bedienungsanleitung ★★★★★<br />
Musik-Streaming ★★★★☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★★<br />
Multimedia-Anlage Toyota Touch<br />
im Auris Hybrid: kleine Macken<br />
35<br />
sec.<br />
Intuitiv zu verstehen ist die Anlage (ab 550 Euro)<br />
nicht, man muss unbedingt vorher die Anleitung<br />
lesen. Das Koppeln ist auch nicht ganz problemlos,<br />
gerade für Android-Handys kann es bis zu<br />
einer Minute dauern. Dagegen läuft der Musikstream<br />
einwandfrei.<br />
Verbindungsaufbau ★★★ ☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★ ☆☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★★☆<br />
System-Stabilität<br />
★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★ ☆<br />
Navigationssystem Professional<br />
im BMW Sechser: gute Leistung<br />
32<br />
sec.<br />
Die Bedienung ist nicht so intuitiv wie beim Golf,<br />
und ein Arbeitsschritt mehr ist nötig (fünf Eingaben)<br />
– daher der Zeitunterschied. Sonst zeigt das<br />
mehr als 3000 Euro teure System wenig Schwächen.<br />
Bei Android wird der titelname beim Musik-Streaming<br />
nicht gezeigt.<br />
Verbindungsaufbau ★★★★☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★ ☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★★☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★★☆<br />
Media-Nav im Renault Clio:<br />
braucht lange für Kopplung<br />
51<br />
sec.<br />
Das System (Serie ab Ausstattung Dynamique)<br />
im neuen Clio lässt sich intuitiv in nur drei<br />
Schritten koppeln. Das ist super. Allerdings verstreicht<br />
dabei viel Zeit, bis das iPhone erkannt<br />
ist. Zudem kann es beim Musikstreaming zu<br />
Aussetzern kommen.<br />
Verbindungsaufbau ★★ ☆☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★ ☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★ ☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★ ☆<br />
Ford C-Max: fixe Koppelung<br />
beim Audiosystem Sony<br />
44 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr<br />
26<br />
sec.<br />
Die Koppelung geht ähnlich schnell wie beim<br />
Golf. Jedoch sollte man die Anleitung der Anlage<br />
(ab 370 Euro) lesen, sonst tappt man wegen<br />
der vielen Knöpfe im Dunkeln. Zudem funktioniert<br />
beim Musikstream bei beiden Handy-<br />
Systemen die titelanzeige nicht.<br />
Verbindungsaufbau ★★★★★<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★ ☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★☆☆<br />
Musik-Streaming ★★★ ☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★★☆<br />
Uconnect im Fiat 500 L: Probleme<br />
beim Verbindungsaufbau<br />
40<br />
sec.<br />
Die Bedienung der Anlage (Serie ab Ausstattung<br />
Easy) fällt leicht, doch das Koppeln kann Zeit in<br />
Anspruch nehmen. Manchmal gelingt die Verbindung<br />
sogar überhaupt nicht, so dass man mehrere<br />
Versuche braucht. Der Audiostream klappt ohne<br />
größere Probleme.<br />
Verbindungsaufbau ★★★☆☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★ ☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★★☆<br />
System-Stabilität ★★ ☆☆<br />
Bewertung<br />
★★★☆☆
Schon seit Jahren ist die Benutzung des Handys<br />
während der Fahrt verboten. Nur wenn über eine<br />
Freisprecheinrichtung telefoniert wird, entgeht man<br />
einer Geldbuße von 40 Euro und einem Punkt in<br />
Flensburg. Die Fahrzeughersteller haben sich darauf<br />
eingestellt und bieten ihren Kunden entsprechende<br />
Lösungen an – zum Beispiel die Bluetooth-Freisprecheinrichtung.<br />
Zum Telefonieren kann das Handy<br />
bei aktiviertem Funkmodus in der Tasche bleiben,<br />
während Gespräche automatisch an die Audioanlage<br />
Hyundai i40 cw mit Radio-Navi:<br />
gelungene Anlage<br />
36<br />
sec.<br />
Wie bei BMW sind fünf Schritte zur Koppelung<br />
nötig. Das kostet Zeit, was zu verschmerzen ist,<br />
da die Anlage (1510 Euro) viel zu bieten hat. Das<br />
Musik-Streaming funktioniert abgesehen von der<br />
fehlenden Titelanzeige beim Android-Handy einwandfrei.<br />
Verbindungsaufbau<br />
Bedienbarkeit<br />
Bedienungsanleitung<br />
Musik-Streaming<br />
System-Stabilität<br />
Bewertung<br />
★★★ ☆<br />
★★★ ☆<br />
★★★★☆<br />
★★★★☆<br />
★★★★☆<br />
★★★★☆<br />
Volvo V40: High Performance<br />
Multimedia-System ist lahm<br />
55<br />
sec.<br />
Rund eine Minute ist nötig, um das iPhone per<br />
Bluetooth mit der Anlage (ab 1100 Euro) zu verbinden.<br />
Hauptgrund ist die umständliche Bedienung.<br />
Auch hier kommt man ohne Bedienungsanleitung<br />
nicht weiter. Das gilt für den Start des<br />
Audiostreamings ebenfalls.<br />
Verbindungsaufbau ★★☆☆☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★ ☆☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★ ☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★☆☆<br />
im Auto übertragen werden. Mehr noch: Selbst die<br />
Steuerung des Handys über die Herstelleranlage ist<br />
bereits Standard. Meist über Tasten am Lenkrad lässt<br />
sich auf das Telefonbuch zugreifen oder sogar eine<br />
Nummer eingeben. Eine feine Sache – zumindest auf<br />
den ersten Blick.<br />
Wie ein AUTO-Test mit zehn verschiedenen Systemen<br />
zeigt, gestaltet sich der Verbindungsaufbau via Bluetooth<br />
häufig schwierig. Das Problem liegt selten bei<br />
den Handys, sondern meist bei den im Vergleich zu<br />
Mercedes C-Klasse: Comand<br />
zeigt kleine Schwächen<br />
44<br />
sec.<br />
Die Bedienung beim Comand-System fällt ein<br />
wenig umständlich aus. Fünf Schritte sind für<br />
die Bluetooth-Verbindung mit dem Telefon nötig<br />
und noch einige, um das Musik-Streaming zu<br />
starten. Ansonsten überzeugt die rund 3000 Euro<br />
teure Anlage.<br />
Verbindungsaufbau ★★★☆☆<br />
Bedienbarkeit<br />
★★★ ☆<br />
Bedienungsanleitung ★★★★☆<br />
Musik-Streaming ★★★★☆<br />
System-Stabilität ★★★★☆<br />
Bewertung<br />
★★★★☆<br />
Citroën C4 Aircross: System Navi<br />
Drive erkennt neue Handys nicht<br />
– *<br />
sec.<br />
Alte iPhones erkennt das Gerät (ab 1950 Euro)<br />
ohne Probleme, beim neuen Modell mit Firmware<br />
iOS 6 funktionieren die Freisprechfunktion<br />
und auch der Audiostream nicht. Ähnlich sieht<br />
es bei Android aus. Immerhin arbeitet die Freisprecheinrichtung<br />
bei Version vier.<br />
Verbindungsaufbau<br />
Bedienbarkeit<br />
Bedienungsanleitung<br />
Musik-Streaming<br />
System-Stabilität<br />
Bewertung<br />
* Abbruch nach zwei Minuten ohne Erfolg<br />
★☆☆☆☆<br />
★★ ☆☆<br />
★★★★☆<br />
★★☆☆☆<br />
★★☆☆☆<br />
★★☆☆☆<br />
aktuellen Smartphones veralteten Werksanlagen.<br />
Während Handyproduzenten jährlich ihre Produkte<br />
aktualisieren, geschieht dies bei den Herstellern erst<br />
frühestens nach drei Jahren. Somit trifft nicht selten<br />
neue auf alte Technik. Selbst bei neuen Fahrzeugen<br />
kann das der Fall sein. Deutlich wird dies beim erst im<br />
April 2012 erschienenen Citroën C4 Aircross. Seine<br />
Freisprecheinrichtung kann nicht drahtlos mit dem<br />
Apple iPhone 5 und nur nach mehrmaligen Versuchen<br />
mit einem aktuellen Android-Handy gekoppelt werden.<br />
Erst mit einem älteren iPhone und Android-Modell<br />
klappt die Verbindung tadellos.<br />
Doch es gibt Hersteller, die ihre Hausaufgaben gemacht<br />
haben. Im Test konnten vor allem die Anlagen<br />
von VW, BMW und Ford überzeugen. Sie stellten<br />
schnell Kontakt her und kommunizierten auch mit<br />
neuen Handy-Generationen.<br />
Oft sind es nur Kleinigkeiten in der Betriebssoftware<br />
der Anlagen, die das Koppeln scheitern lassen. Die<br />
Nachfrage beim Autohändler bezüglich eines Updates<br />
kann die Lösung bringen. Oder man schaut vor dem<br />
Kauf des Autos im Internet auf den Herstellerseiten,<br />
welche Handys mit den Anlagen kompatibel sind.<br />
BMW und Ford bieten das zum Beispiel an.<br />
Auf den Seiten erfährt man auch, ob das Audiostreaming<br />
unterstützt wird. Die meisten Handys verfügen<br />
mittlerweile über das Bluetooth-Protokoll A2DP,<br />
das die kabellose Übertragung von Musik erlaubt. Bei<br />
vielen Autoradios und Multimedia-Anlagen der Hersteller<br />
ist das ebenfalls der Fall. Jedoch ist die Steuerung<br />
im Vergleich zur Freisprechfunktion eingeschränkt.<br />
In Verbindung mit dem Bluetooth-Profil<br />
AVRCP sind meist das einfache Vor und Zurück bei<br />
der Titelsuche möglich sowie die Funktionen Wiedergabe,<br />
Pause und Stopp. Der Zugriff auf verschiedene<br />
Playlists im Handy sowie das gezielte Auswählen<br />
eines Titels wird nicht unterstützt. Auch der Name<br />
des Songs und des Interpreten fallen häufig unter<br />
den Tisch – vor allem bei den Android-Modellen ein<br />
Problem.<br />
Dabei sind die Geräte der Hersteller ein teures Vergnügen.<br />
Oft gibt es die Bluetooth-Funktion nur in Verbindung<br />
mit den großen Multimedia-Anlagen, die je<br />
nach Modell bis zu 3000 Euro kosten können. Der Zubehörmarkt<br />
hält für etwa 200 Euro günstigere Lösungen<br />
parat, die ebenfalls das Musikstreaming über<br />
die Audioanlage im Auto ermöglichen. Henning Busse<br />
INFO<br />
Die Handys und der Test<br />
Testbasis war das iPhone 5. Als Referenz diente<br />
ein Android-Modell mit Version 4 (HTC Sensation).<br />
Es wurden die Zeit gestoppt und die Eingabe-<br />
Schritte gezählt, bis das Handy via Bluetooth mit<br />
dem Autoradio verbunden war. Zudem prüften<br />
wir, ob das Musikstreaming möglich ist und wie<br />
gut es funktionierte. Bewertung: Ein Stern bedeutet<br />
mangelhaft,<br />
fünf Sterne sehr<br />
gut. Ein halber<br />
Stern steht für<br />
eine halbe Note<br />
(Beispiel: 2,5<br />
Sterne gleich<br />
drei minus).<br />
45
SERVICE<br />
Wer sich traut, kann bei Reparaturen<br />
Geld sparen und Folgeschäden<br />
vermeiden. Im 19. TEIL UNSERER<br />
SERIE zeigen wir, wie Sie eine<br />
professionelle Freisprechanlage an<br />
Ihrem Autoradio selbst nachrüsten<br />
können und worauf dabei zu achten ist.<br />
ÜBERBLICK ist das A und O. Zur<br />
Montage muss das Radio raus<br />
VORARBEIT Klare Anleitung und fertige<br />
Adapter erleichtern den Einbau<br />
SERIE: WARTUNG UND REPARATUR IN EIGENREGIE<br />
Telefonieren<br />
ohne Tasten<br />
Die meisten Neuwagen sind ab Werk schon für eine<br />
FREISPRECHEINRICHTUNG vorbereitet. Wer einen Gebrauchten<br />
kauft, muss sie allerdings meistens nachrüsten.<br />
Telefonieren mit der Hand am<br />
Hörer ist verboten. Deshalb<br />
haben wir das Nachrüst-Freisprechgerät<br />
Parrot MKi9100 (UVP 159 Euro)<br />
zum Testen ausgeliehen und<br />
uns ohne Vorbereitung an die Arbeit<br />
gemacht. Der erste Versuch lässt<br />
Hobby-Schrauber kurz verzweifeln,<br />
denn immer mehr Kabel fallen aus<br />
der Verpackung. Die Bedienungsanleitung<br />
ist sehr einfach gehalten,<br />
weist aber ganz klar darauf hin,<br />
dass der Einbau von einer Fachwerkstatt<br />
übernommen werden<br />
sollte. Das würde mindestens<br />
100 Euro kosten, die wir uns natürlich<br />
gerne sparen möchten. Etwas<br />
Geschick sollten Selbermacher auf<br />
jeden Fall mitbringen, obwohl alle<br />
Geräte plug-and-play zusammenpassen<br />
und ein Vertun beinahe<br />
unmöglich ist. Allerdings nur dann,<br />
wenn man weiß, wie ein Autoradio<br />
angeschlossen wird. Zuerst muss<br />
das Musikgerät aus dem Schacht<br />
gezogen werden. Nun werden<br />
die Stecker, die das Radio mit der<br />
Bordelektronik verbinden, getrennt.<br />
PRAKTISCH USB, Klinke<br />
und iPod-Stecker können<br />
bei Bedarf gleich mit<br />
nachgerüstet werden<br />
EINMAL muss das Handy<br />
gekoppelt werden.<br />
Dann funktioniert alles<br />
automatisch<br />
Kreativität ist beim Verlegen des<br />
kleinen Monitors und beim<br />
Mikrofon gefragt. Schließlich möchte<br />
man nur ungern sichtbare Kabel<br />
auf dem Armaturenbrett haben.<br />
Beim Sharan bieten sich die leeren<br />
Blenden neben dem Radio an. Zwar<br />
empfiehlt der Hersteller den Einbau<br />
zwischen Rückspiegel und Sonnenblende,<br />
doch der anschließende<br />
Test beweist, dass der Fahrer auch<br />
von der gewählten Position aus gut<br />
verstanden wird. Bevor es ans<br />
Quatschen geht, müssen erst Kabel<br />
verlegt werden. Sehr praktisch:<br />
Beim Parrot ist im Lieferumfang ein<br />
Brückenstück enthalten, das zwischen<br />
die ISO-Stecker des Radios<br />
sowie die Lautsprecher und die<br />
Stromversorgung auf der anderen<br />
Seite gesteckt wird. Ein weiterer Anschluss<br />
aus dem Kabelbaum findet<br />
seinen Platz im blauen Steuerkasten.<br />
Bis dorthin müssen auch die<br />
Kabel für Monitor und Lautsprecher<br />
verlegt und eingesteckt werden.<br />
Sollte Ihr Radio über keinen Klinken-,<br />
USB- oder iPod-Anschluss<br />
verfügen, können Sie hierfür<br />
optional einen Adapter anschließen.<br />
Bevor Sie das Radio einbauen,<br />
machen Sie einen kurzen Funktionstest.<br />
Kommt Musik aus den<br />
Lautsprechern, wird auch die Freisprecheinrichtung<br />
mit Strom versorgt.<br />
Funktioniert? Dann einfach<br />
das Radio wie gehabt montieren.<br />
Im letzten Schritt muss die Fernbedienung<br />
installiert werden – entweder<br />
am Lenkrad oder an einem<br />
anderen mit den Händen gut erreichbaren<br />
Platz. Nun können Sie<br />
das Gerät in Betrieb nehmen und<br />
per Bluetooth mit Ihrem Handy<br />
synchronisieren. Das System schaltet<br />
die Lautsprecher automatisch<br />
auf stumm, wenn ein Anruf hereinkommt.<br />
Sehr praktisch ist auch die<br />
gut funktionierende Spracherkennung.<br />
So bleiben wirklich immer<br />
beide Hände am Lenkrad, während<br />
Sie sich auf den Verkehr konzentrieren.<br />
Für den Hobby-Schrauber<br />
ist der Einbau in weniger als zwei<br />
Stunden gut machbar.<br />
Anna Matuschek<br />
KREATIVITÄT ist beim<br />
Verlegen der Kabel<br />
und der Positionierung<br />
des Mikrofons gefragt.<br />
Vor dem Festkleben<br />
sicherheitshalber ausprobieren<br />
FREIHÄNDIG Dank Sprachsteuerung kann das Handy<br />
sogar zum Wählen in der Tasche bleiben<br />
46 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr<br />
Fotos: Ingolf Pompe
SERVICE AKTUELL<br />
Eine Analyse bestätigt, dass bestimmte Autos bei<br />
speziellen Berufsgruppen beliebt sind. Urteil: Wird nicht<br />
vor Schlaglöchern auf Straßen gewarnt, steht Autofahrern<br />
bei Beschädigungen des Wagens Schadenersatz zu.<br />
EINE ANALYSE des Vergleichsportals<br />
transparo<br />
zeigt, dass viele Berufsgruppen<br />
bestimmte<br />
Marken bevorzugen. So<br />
fahren zum Beispiel<br />
14,6 Prozent der Ärzte<br />
einen BMW. Bei Schlossern<br />
liegen Opel und Ford<br />
vorne (je 12,3 Prozent). Bei Unternehmensberatern sind<br />
BMW (14,4 Prozent) und Mercedes (14,1 Prozent) beliebt.<br />
Renault kommt besonders bei Bürohilfen und Verkäufern an,<br />
Fiat bei Zahnarzthelfern und Citroën bei Lehrern.<br />
WIRD NICHT VOR SCHLAGLÖCHERN gewarnt, steht Autofahrern<br />
bei einer Beschädigung Schadenersatz zu. Das hat<br />
das Landgericht Halle entschieden (Az: 4 O 774/11). Der<br />
Kläger war nachts bei dichtem Verkehr auf der A 9 Richtung<br />
Berlin mit dem zulässigen Tempo von 120 km/h unterwegs.<br />
Auf der Autobahn hatte sich ein großes Schlagloch gebildet,<br />
das der Autofahrer aufgrund der Dunkelheit jedoch nicht<br />
erkennen konnte. Obwohl der schlechte Zustand der Fahrbahn<br />
der Autobahnmeisterei bekannt war, hatte das<br />
zuständige Bundesland nach Ansicht des Gerichts nicht genug<br />
getan, um die Verkehrssicherheit auf der Autobahn<br />
zu gewährleisten. Autofahrer müssen auf solche Gefahren<br />
durch ein Warnschild aufmerksam gemacht werden.<br />
GELD-TIPP<br />
Selbst kleine Steinschläge in der Windschutzscheibe<br />
sind nicht harmlos. Wer sie umgehend reparieren<br />
lässt, kann eine Menge Geld sparen und den teuren<br />
Frontscheiben-Tausch vermeiden.<br />
500 EURO GESPART<br />
STEINSCHLÄGE IN DER FRONTSCHEIBE treten häufi g im<br />
Winter auf. Schuld ist der aufgewirbelte Splitt: Er sorgt für<br />
kleine Schäden in der Verglasung, die aufgrund der Temperaturunterschiede<br />
zu Rissen führen. Dann wird es teuer, je<br />
nach Modell bis zu 600 Euro. Daher sollte man bei Beschädigungen<br />
schnell reagieren, denn oft lässt sich der Schaden<br />
reparieren. Somit ist keine neue Scheibe nötig, was viel<br />
Geld spart. Voraussetzung: Der Steinschlag ist nicht größer<br />
als eine Zwei-Euro-Münze, mindestens zehn Zentimeter vom<br />
Scheibenrand entfernt und liegt nicht im Sichtfeld des Fahrers<br />
– das ist ein 30 Zentimeter breiter Bereich ausgehend<br />
von der Lenkradmitte. Reparaturpreis: rund 100 Euro.
Service<br />
Stopp dem Wertverlust<br />
Wer den Wertverlust seines Autos positiv beeinflussen will, muss damit schon<br />
beim Neukauf beginnen. Denn nur mit der richtigen Ausstattung bleibt der ReStWeRt<br />
stabil. Welche Extras unbedingt drin sein sollten, verrät Ihnen AUTO.<br />
Fahrzeugpreise selbst bei<br />
kleinen Löchern in der ausstattungsliste<br />
kann ein händler<br />
keine hohen preise für seine<br />
gebrauchtwagen erzielen<br />
Wer einen Neuwagen kaufen<br />
will, sollte bereits<br />
bei der Planung an den Wiederverkauf<br />
denken. Denn wenn<br />
man bei der Bestellung die<br />
falsche Wahl trifft, kommt am<br />
Ende das böse Erwachen – der<br />
Restwert des Autos fällt geringer<br />
aus als gedacht. Derzeit<br />
erweisen sich besonders kompakte<br />
SuV sowie Kleinstwagen<br />
am Gebrauchtwagenmarkt als<br />
wertstabil.<br />
Extrem wichtig ist auch die<br />
Ausstattung, denn sie entscheidet<br />
mit über die Höhe des<br />
Wertverlustes. Das Stichwort<br />
lautet hier „angemessene Ausstattung“.<br />
Was darunter zu<br />
verstehen ist, zeigt eine Auswertung<br />
von den Schwacke-<br />
Marktbeobachtern (siehe Kasten<br />
rechts). Geht es zum<br />
Beispiel um die Motorisierung,<br />
RestweRtfalle<br />
sollte es nicht die schwache<br />
Basisausführung oder das leistungsstarke<br />
top-Aggregat<br />
sein. Wie so oft ist die goldene<br />
Mitte genau richtig – der umweltschutz<br />
in Form von Co2-<br />
Ausstoß und Abgasnorm sollte<br />
dabei nicht in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
unbedingte Voraussetzung für<br />
einen hohen Restwert sind<br />
Klimaanlage, Zentralverriegelung,<br />
Servolenkung, elektrische<br />
Fensterheber vorne,<br />
Metallic-Lackierung und ESP.<br />
Eher hinderlich beziehungsweise<br />
nicht honoriert werden<br />
beim Verkauf eine Anhängerkupplung<br />
oder oft auch die<br />
Standheizung.<br />
Was in den kleineren Klassen<br />
zur Kür zählt, ist ab der Mittelklasse<br />
aufwärts bereits Pflichtprogramm.<br />
Dazu gehören un-<br />
ter anderem ein Automatikge-<br />
triebe, Lederausstattung, Ein-<br />
parkhilfe und tempomat. Noch<br />
bessere Chancen beim späteren<br />
Wiederverkauf haben Autos<br />
mit einem Navigationsgerät<br />
und Xenonlicht.<br />
Dagegen spielen die so genannten<br />
Assistenzsysteme<br />
noch keine sehr große Rolle,<br />
wie eine untersuchung von<br />
EurotaxGlass herausfand. So<br />
interessieren sich nicht einmal<br />
die Hälfte aller Neuwagenkunden<br />
für Einrichtungen wie adaptives<br />
Licht, Abstandskontrolle<br />
oder Verkehrzeichenerken-<br />
nung. Selbst die Start-Stopp-<br />
Systeme, die zur Verbrauchs-<br />
duzierung beitragen, sind für<br />
den Werterhalt des Autos noch<br />
nicht entscheidend.<br />
Nicht zu vergessen das thema<br />
Farben: Wer hier einen exo-<br />
Kriterien beim GebrauchtwaGenKauf<br />
Kriterium Wichtigkeit<br />
Anschaffungspreis 1,4<br />
Kraftstoffverbrauch 1,7<br />
Aussehen 1,7<br />
Wartungsfreundlichkeit 1,8<br />
Ausstattung 1,9<br />
Niedriger Kilometerstand 1,9<br />
Ersatzteilversorgung 2,0<br />
umweltverträglichkeit 2,2<br />
Dichte des Kundendienstnetzes 2,2<br />
Garantieumfang 2,3<br />
Wiederverkaufswert 2,4<br />
Prestigewert 2,5<br />
Paketlösungen 2,8<br />
Finanzierungsangebote 2,9<br />
Inzahlungnahme 2,9<br />
Beurteilung: 1 = sehr wichtig, 4 = unwichtig Quelle: DAt<br />
Inzahlungnahme und Wiederverkaufswert sind beim Gebrauchtwagenkauf<br />
wichtige Punkte. Mit anderen Worten:<br />
Der Restwert des Fahrzeugs spielt eine wesentliche Rolle.<br />
48 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
Diese ausstattunGen beeinflussen Den restwert<br />
ESP<br />
Anhängerkupplung<br />
Automatikgetriebe<br />
elektrische Fensterheber vorne<br />
Klimaanlage<br />
Lederausstattung<br />
Leichtmetallfelgen<br />
Metallic-Lackierung<br />
Navigationssystem<br />
Einparkhilfe<br />
Servolenkung<br />
Sitzheizung vorne<br />
Standheizung<br />
Tempomat<br />
Xenonlicht<br />
Zentralverriegelung<br />
Kleinwagen<br />
Aufbereitung<br />
bringt viel<br />
Vor dem Verkauf eines älteren Autos lohnt<br />
sich der Besuch bei einem professionellen<br />
Fahrzeugaufbereiter. Der beseitigt für wenig<br />
Geld alle wertmindernden Lackschäden oder<br />
Dellen und bringt auch den Innenraum wieder<br />
auf Vordermann. Wie AUTO-Erfahrungen belegen,<br />
lässt sich damit der Restwert des Autos<br />
im besten Fall um mehr als 1000 Euro steigern.<br />
Adressen zu den Profis in der Nähe finden<br />
sich auf den Seiten des Bundesverbandes<br />
Fahrzeugaufbereitung (www.bundesverbandfahrzeugaufbereitung.de)<br />
sowie des Bundesverbandes<br />
für innovative Fahrzeugpflege<br />
(www.bvif.de).<br />
Kompakt<br />
klasse<br />
Mittelklasse<br />
obere<br />
Mittelklasse<br />
Quelle: EurotaxSchwacke<br />
= ein Muss = wirkt sich positiv auf Restwert und Verkaufschancen aus = bringt keinen Vorteil beim Wiederverkauf<br />
tischen Geschmack beweist,<br />
schadet dem Wert seines Autos.<br />
Laut einer Auswertung des<br />
Kraftfahrtbundesamtes (KBA)<br />
von 2011 werden besonders<br />
Schwarz- und Grautöne nachgefragt.<br />
Mit deutlichem Abstand<br />
folgen Weiß, Blau, Braun<br />
und Rot. Schlusslicht sind Lila<br />
oder Orange – auf diese Farbtöne<br />
sollte man verzichten,<br />
will man den Wert des Autos<br />
erhalten.<br />
Entscheidend sind auch die<br />
Rabatte. Wer sich am Anfang<br />
über den spendablen Händler<br />
freut, wird am Ende oft böse<br />
überrascht. Denn je höher der<br />
Nachlass ausfällt, desto größer<br />
ist auch der Wertverlust. So<br />
räumt Ford häufig für den Focus<br />
rund zehn Prozent mehr<br />
Rabatt ein als Opel für den Astra.<br />
Doch auch der Verlust an<br />
Restwert fällt beim Focus rund<br />
zwölf Prozent höher aus. Somit<br />
hat der Kunde das, was er<br />
anfangs gespart hat, am Ende<br />
wieder verloren.<br />
Vor der Wertverlust-Problematik<br />
sind auch jene nicht geschützt,<br />
die ihr Auto finanzieren.<br />
Selbst Kunden, die zum<br />
Leasing oder dem Drei-Wege-<br />
Kredit greifen, sind betroffen.<br />
Obwohl sie bequem am Ende<br />
das Auto zurückgeben können<br />
und somit den Wiederverkauf<br />
nicht fürchten müssen, wirkt<br />
sich der Wertverlust vor allem<br />
auf die monatliche Belastung<br />
aus.<br />
Der Kunde kommt mit der<br />
Rate und einer etwaigen Sonderzahlung<br />
lediglich für die<br />
Differenz zwischen Neupreis<br />
sowie Restwert des Fahrzeugs<br />
auf. Autos, die an dieser Stelle<br />
Luxusklasse<br />
eSP<br />
Gute Arbeit Mit Smart repair spart man<br />
gegenüber Fachbetrieben bis zu 80 Prozent.<br />
Die Arbeit kann sich sehen lassen<br />
nicht stabil genug sind, ver-<br />
ursachen somit in der Finanzierung<br />
oft höhere Kosten –<br />
sofern der Autohersteller nicht<br />
die Restwerte subventioniert,<br />
um mit seinen Finanzierungskonditionen<br />
konkurrenzfähig<br />
zu bleiben.<br />
Restwerte sollten daher beim<br />
Autokauf eine wichtige Rolle<br />
spielen. Um sich im Vorfeld<br />
einen Überblick verschaffen zu<br />
können, wo diese und somit<br />
auch die Gebrauchtwagenpreise<br />
liegen, liefern zum Beispiel<br />
die Marktbeobachter von<br />
DAT einen kostenlosen Service<br />
mit entsprechendem Internetrechner<br />
(www.dat.de). Aber<br />
auch über die Gebrauchtwagenbörsen<br />
wie mobile.de oder<br />
autoscout24.de lassen sich<br />
Tendenzen ableiten.<br />
Henning Busse<br />
AutoMAtikGetriebe<br />
Damit sinD GebrauchtwaGen ausGestattet<br />
Ausstattung Quote<br />
Radio 97%<br />
Servolenkung 92%<br />
ABS 90%<br />
Zentralverriegelung 89%<br />
Elektrische Fensterheber 86%<br />
Klimaanlage 80%<br />
Seitenairbag 72%<br />
ESP 57%<br />
Metallic-Lackierung 56%<br />
Leichtmetallfelgen 49%<br />
Bordcomputer 44%<br />
Wärmedämmendes Glas 32%<br />
Sitzheizung 31%<br />
Tempomat 25%<br />
Sport-/Leder-/Multifunktionslenkrad 24%<br />
Einparkhilfe 21%<br />
Schiebedach 21%<br />
Alarmanlage 19%<br />
Navigationssystem 19%<br />
Regensensor 19%<br />
Partikelfilter 18%<br />
Sport-/Ledersitze 17%<br />
Xenon-Licht 15%<br />
Anhängerkupplung 13%<br />
Elektrische Sitzverstellung 13%<br />
Lichtsensor 12%<br />
Freisprecheinrichtung (fest) 10%<br />
Getriebeautomatik 10%<br />
Standheizung 6%<br />
Kurvenlicht 4%<br />
Einparkassistent 2%<br />
Abstandsregeltempomat 1%<br />
Spurhalteassistent 1%<br />
Spurwechselassistent 1%<br />
Quelle: DAT<br />
einPArkhilFe<br />
nAViGAtionSSYSteM Xenonlicht<br />
MAnche AuSStAttunGen<br />
erhöhen oDer hAlten Den<br />
reStwert Dazu zählt eSP.<br />
einparkhilfe, Xenonlicht, navi-System<br />
oder Automatikgetriebe sind<br />
erst ab der Mittelklasse ein Muss<br />
Die Ausstattungsliste macht deutlich, dass man auf elektrische<br />
Fensterheber oder eine Klimaanlage nicht verzichten<br />
sollte. Ihr Fehlen wirkt sich auf den Restwert aus. Dagegen<br />
spielen Assistenzsysteme wie Abstandsregeltempomat oder<br />
Spurhalteassistent bisher noch kaum eine Rolle.<br />
49
GebrauchtwaGen<br />
Der seit 20<strong>03</strong> gebaute A3 ist der<br />
Premium-Kompakte des VW-<br />
Konzerns. Er verfügt über eine<br />
hohe Qualitätsanmutung, eine<br />
umfangreiche Sicherheitsausstattung<br />
und ist enorm solide,<br />
das Handling tadellos. Allradantrieb<br />
gibt es für Benziner ab dem<br />
1.8 tFSI sowie Diesel ab dem<br />
der 2.0 tDI mit 140 PS. Zurzeit<br />
werden rund 190 Exemplare der<br />
Baujahre 2007 bis 2010 mit maximal<br />
100 000 km Laufleistung<br />
angeboten, besonders häufig<br />
der 2.0 tDI (170 PS).<br />
AllrAd-AlternAtiven<br />
Auf Allen Vieren<br />
Sie wollen keinen schweren Offroader, aber trotzdem ein Allradauto fahren?<br />
AUTO hat sieben günstige AlternAtiVen mit Vierradantrieb aus<br />
verschiedenen Segmenten auf dem Gebrauchtwagenmarkt zusammengetragen.<br />
viEr JAhrE AltEr Audi A3 sportbACK 2.0 tdi Q. viEr JAhrE AltEr opEl insigniA 2.0 turbo 4x4<br />
99 000 km, 14 300 Euro 59 000 km, 14 000 Euro<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1968 cm 3 /R4<br />
Leistung 125 kW/170 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 8,3 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 222 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen 39,0/39,4 m<br />
Norm-/testverbrauch 5,8/7,9 Liter D<br />
KOSten<br />
Monatliche unterhaltskosten 329 Euro<br />
Haftpflicht/teilkasko/Vollkasko* 632/657/1148 Euro<br />
Steuern pro Jahr 309 Euro<br />
Kilometerkosten 26,3 Cent<br />
EmpfEhlung: Als Am bEstEn<br />
vErArbEitEtEr Kom-<br />
pAKtEr übErzEugt dEr A3, sEin 2.0 tdi<br />
mit 170 ps ist KultiviErt und Kräftig.<br />
Der Vectra-Nachfolger Insignia<br />
glänzt seit 2009 mit hoher Zuverlässigkeit,<br />
hervorragendem<br />
Fahrwerk, komfortabler Federung<br />
und solider Verarbeitung.<br />
Allradantrieb gibt es optional<br />
ab dem aufgeladenen Zweiliter-<br />
Benziner, dessen testverbrauch<br />
mit elf Liter/100 km allerdings<br />
recht hoch ist. Die meisten 4x4-<br />
Modelle haben jedoch den 2,8-<br />
Liter-V6-turbomotor unter der<br />
Haube. Elektrikdefekte und verschlissene<br />
Bremsen bereiten<br />
gelegentlich Probleme.<br />
drEi JAhrE AltEr fiAt<br />
pAndA 1.2 4x4<br />
99 000 km, 6600 Euro<br />
Seit 1980 baut Fiat den Panda, inzwischen<br />
in dritter Generation. Seine Allradversion<br />
gilt er als Klassiker unter den<br />
geländegängigen Pkw. Er bietet vier Erwachsenen<br />
erstaunlich viel Platz, der<br />
Kofferraum lässt sich dank verschieb-<br />
und umklappbarer Rücksitzbank auf 860<br />
Liter vergrößern. Bei Gebrauchten sollten<br />
Sie einen Blick auf den unterboden werfen,<br />
so lassen sich undichte Stoßdämpfer,<br />
ausgeschlagene Gelenke und Korrosion<br />
am Auspuff erkennen.<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1242 cm 3 /R4<br />
Leistung 44 kW/60 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 20,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen 44,9/45,4 m<br />
Norm-/testverbrauch 6,6/8,7 Liter S<br />
KOSten<br />
Monatliche unterhaltskosten 269 Euro<br />
Haftpflicht/teilkasko/Vollkasko* 531/287/605 Euro<br />
Steuern pro Jahr 98 Euro<br />
Kilometerkosten 21,5 Cent<br />
EmpfEhlung: dEr 1,2litEr-bEnzinEr<br />
vErbindEt<br />
AusrEiChEndE fAhrlEistungEn mit<br />
ordEntliChEr lAufKultur.<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1998 cm<br />
EmpfEhlung: sEit 2010<br />
gibt Es dEn top-opEl<br />
Als diEsEl mit AllrAdAntriEb, diE<br />
bEnzinEr sind AbEr prEiswErtEr<br />
3 /R4<br />
Leistung 162 kW/220 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 7,7 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen k.A/k.A.<br />
Norm-/testverbrauch<br />
KOSten<br />
8,9/12,1 Liter S<br />
Monatliche unterhaltskosten 399 Euro<br />
Haftpflicht/teilkasko/Vollkasko* 531/754/1148 Euro<br />
Steuern pro Jahr 238 Euro<br />
Kilometerkosten 31,9 Cent<br />
* Prämie 50 Prozent<br />
50 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
ViEr JahrE altEr SEat altEa 2.0 tdi frEEtrack<br />
84 000 km, 11 600 Euro<br />
Ein Bruder des VW Golf V ist der<br />
Seat Altea Freetrack, der zwischen<br />
Van und SUV crossovert<br />
und sowohl als Zweiliter-Ben-<br />
ziner (211 PS) wie -Diesel<br />
(140/170 PS) mit Vierradantrieb<br />
zu haben ist. 17-Zoll-Räder,<br />
farblich abgesetzte Beplankung<br />
und erhöhte Bodenfreiheit unterscheiden<br />
ihn vom Basismodell,<br />
dem Altea XL. Ein großer Kofferraum,<br />
gute Sicherheitsausstattung<br />
und eine positive Mängelstatistik<br />
machen ihn zu einem<br />
zuverlässigen Begleiter.<br />
Wenn es Winter wird in<br />
Deutschland, der Boden<br />
gefriert und Schnee liegt,<br />
wünscht sich so mancher ein<br />
Auto mit Allradantrieb. Dafür<br />
muss es nicht immer ein SUV<br />
sein. AUTO hat günstige Allradler<br />
aus verschiedenen Klassen<br />
für Sie zusammengestellt.<br />
Zum Vergleich: Die Preise für<br />
Ein Allrad-Veteran ist der Impreza,<br />
den es seit 2007 auch mit<br />
Frontantrieb und Dieselmotor<br />
gibt. Die beiden Benziner leisten<br />
107 und 150 PS. Bestechend<br />
sind einfache Bedienung und<br />
sicheres, agiles Handling, doch<br />
nicht alle Modelle haben ESP.<br />
Die Mängelliste liegt größtenteils<br />
leicht unter dem Klassendurchschnitt.<br />
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt<br />
findet sich eine recht<br />
große Auswahl, die Preise sind<br />
niedrig, die Unterhaltskosten<br />
dagegen hoch.<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1968 cm 3 /R4<br />
Leistung 1<strong>03</strong> kW/140 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 10,2 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 196 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen k.A./k.A.<br />
Norm-/Testverbrauch 6,7/– Liter D<br />
KOSten<br />
Monatliche Unterhaltskosten 327 Euro<br />
Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 591/536/978 Euro<br />
Steuern pro Jahr 260 Euro<br />
kilometerkosten 26,2 cent<br />
EmpfEhlung: dEr 140-pStdi<br />
arbEitEt auch in VW<br />
golf und paSSat. Er iSt ElaStiSch und<br />
auSrEichEnd tEmpEramEntVoll.<br />
einen dreijährigen VW Tiguan<br />
beginnen bei 15 000 Euro,<br />
Allrad gibt es (den Basisdiesel<br />
ausgenommen) für alle Motoren.<br />
Es findet sich allerdings<br />
eine breite Auswahl günstiger<br />
Alternativen zum SUV-Bestseller<br />
in anderen Segmenten,<br />
bei denen sich vor allem die<br />
Importeure hervortun; sie bie-<br />
ViEr JahrE altEr Subaru imprEza 1.5r<br />
92 000 km, 8000 Euro<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1498 cm 3 /R4<br />
Leistung 79 kW/107 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 15,1 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 167 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen k.A/k.A.<br />
Norm-/Testverbrauch 7,7/– Liter S<br />
KOSten<br />
Monatliche Unterhaltskosten 372 Euro<br />
Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 716/484/1148 Euro<br />
Steuern pro Jahr 144 Euro<br />
kilometerkosten 29,8 cent<br />
EmpfEhlung: SparSam iSt<br />
kEinEr dEr imprEza-motorEn,<br />
am gEnügSamStEn iSt dEr 1.5r<br />
mit 107 pS (rund 8,5 litEr/100 km).<br />
ten Vierradantrieb jedoch häufig<br />
erst für die starken Motorisierungen<br />
an.<br />
Bei mobile.de gibt es zum Recherchezeitpunkt<br />
rund zehn<br />
Suzuki Swift 4x4, zugleich 210<br />
Skoda Octavia Combi 4x4. Der<br />
günstige Allradklassiker Fiat<br />
Panda ist zur Zeit 80 Mal zu<br />
haben. Bei den deutschen Her-<br />
drEi JahrE altEr Skoda octaVia combi 1.9 tdi 4X4<br />
100 000 km, 9000 Euro<br />
Der 2005 eingeführte Skoda Octavia<br />
Combi gefällt mit viel Platz<br />
für Insassen und Gepäck, solider<br />
Verarbeitung, funktionaler Bedienung<br />
und agilem Handling.<br />
Als Gebrauchter ist er eines der<br />
zuverlässigsten Autos seiner<br />
Klasse. Die stärkeren Benzin-<br />
und Dieselmotoren gibt es auch<br />
mit Allradantrieb. Bei mobile.de<br />
ist er in dieser Auswahl zum Recherchezeitpunkt<br />
mit rund 215<br />
Exemplaren im Alter von zwei<br />
bis fünf Jahren hinter dem Opel<br />
am zweithäufigsten vertreten.<br />
stellern finden sich vor allem<br />
Modelle des Quattro-Pioniers<br />
Audi, denn den Vierradantrieb<br />
gibt es hier für alle Baureihen<br />
ab dem A3. Die Preise starten<br />
für den A3 Sportback Quattro<br />
bei 13 000 Euro.<br />
Gut vertreten sind ebenfalls<br />
Modelle von BMW (Dreier und<br />
Fünfer) und Mercedes (vor<br />
Der Suzuki SX4 ist ein zwischen<br />
Jimny und Grand Vitara angesiedelter<br />
Crossover, der mit wenigen<br />
Änderungen auch von Fiat<br />
als Sedici angeboten wird. Allradantrieb<br />
gibt es für den Zweiliter-Diesel<br />
und den 1,6-Liter-Benziner<br />
mit 120 PS, der unter den<br />
Gebrauchten sehr beliebt ist.<br />
Plastikbeplankung kennzeichnet<br />
den Offroader. Im Innern finden<br />
vier Erwachsene ausreichend<br />
Platz, der Gepäckraum fasst 270<br />
bis 1045 Liter. Die Dekra lobt<br />
ihn als Top-Fahrzeug.<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1896 cm 3 /R4<br />
Leistung 77 kW/105 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 12,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 181 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen 39,0/39,4 m<br />
Norm-/Testverbrauch 5,9/7,6 Liter D<br />
KOSten<br />
Monatliche Unterhaltskosten 308 Euro<br />
Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 591/536/978 Euro<br />
Steuern pro Jahr 293 Euro<br />
kilometerkosten 24,7 cent<br />
EmpfEhlung: dEr 1,9litEr-tdi<br />
(105 pS) iSt<br />
gEnügEnd durchzugSStark, abEr Et-<br />
WaS rau. VErbrauch: um 6,5 l/100 km.<br />
ViEr JahrE altEr Suzuki SX4 1.6 VVt 4x4<br />
75 000 km, 9000 Euro<br />
allem C-, E- und R-Klasse).<br />
Wer lieber einen Exoten fährt<br />
und höhere Kosten nicht<br />
scheut, kann sich auch nach<br />
einem Saab 9-3 XWD (ab<br />
15 000 Euro) oder einem Jaguar<br />
X-Type 4x4 (ab 20 000<br />
Euro) umsehen. Bei beiden ist<br />
die Auswahl jedoch sehr gering.<br />
Bérénice Schneider<br />
Daten<br />
Hubraum/Zylinder 1586 cm 3 /R4<br />
Leistung 79 kW/107 PS<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 11,5 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h<br />
Bremsweg unbeladen/beladen k.A/k.A.<br />
Norm-/Testverbrauch 7,1/– Liter S<br />
KOSten<br />
Monatliche Unterhaltskosten 319 Euro<br />
Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko* 591/287/794 Euro<br />
Steuern pro Jahr 108 Euro<br />
kilometerkosten 25,5 cent<br />
EmpfEhlung: Ein blick<br />
untEr dEn WagEn SchadEt<br />
nicht; dEr SX4 lEidEt alS gEbrauchtEr<br />
an brEmSEnVErSchlEiSS.<br />
51
LESERFORUM<br />
Vergleichstest Mercedes A 200 CDI und<br />
VW Golf 2.0 TDI, <strong>Heft</strong> Nr. 25, Seite 25<br />
Immer wieder VW<br />
Sie schreiben, der Knopf zum<br />
Deaktivieren der Start-Stopp-<br />
Automatik sei unnötig. Als<br />
Außendienstler mit langjähriger<br />
Start-Stopp-Erfahrung im<br />
BMW Dreier kann ich nur sagen:<br />
Dieser Knopf ist mehr als<br />
sinnvoll. Wenn Sie zum Beispiel<br />
eine Stop-and-go-Situation<br />
im Stau haben, werden<br />
Sie diesen Knopf lieben. Denn<br />
es bringt Sie an den Rand<br />
des Wahnsinns, bei zehn Kilometer<br />
Stau das Auto gefühlte<br />
100 Mal neu zu starten.<br />
Sven Heissler, per E-Mail<br />
Wieder gewinnt diesen Vergleichstest<br />
der VW. Ich weiß<br />
nicht, woran es liegt, dass<br />
bei jedem dieser so genannten<br />
Tests in jedem Presseerzeugnismerkwürdigerweise<br />
ein Produkt des Volkswagenkonzerns<br />
die Nase vorn<br />
hat. Ein designbewusster<br />
Autofan wird wohl kaum ein<br />
Produkt aus dem VW-Konzern<br />
bevorzugen, denn zu<br />
schlicht und konservativ<br />
fallen die Produkte dieses<br />
Autobauers aus.<br />
Rainer Macholl, per E-Mail<br />
Antwort der Redaktion: Testwagen<br />
durchlaufen in unserer<br />
Redaktion ein aufwendiges<br />
Fahr- und Messprogramm, an<br />
dessen Ende die Bepunktung<br />
der Bewertungskriterien – das<br />
REDAKTION AUTO STRASSENVERKEHR<br />
70162 STUTTGART • FAX: 0711/182 19 08 • E-MAIL: redaktion_auto@motorpresse.de<br />
Ihre Meinung<br />
VERGLEICHSTEST VW GOLF, MERCEDES A-KLASSE Scharfe Kompakt-Konkurrenten<br />
Design gehört übrigens nicht<br />
dazu – nach einem standardisierten<br />
Schema steht. Die Wertungen<br />
entstehen stets auf<br />
der Basis reproduzierbar erhobener<br />
und dokumentierter<br />
Messwerte sowie der Fahreindrücke<br />
mehrerer Redakteure<br />
und durchlaufen verschiedene<br />
Kontrollinstanzen. Auf diese<br />
Weise stellen wir sicher, dass<br />
unsere Testergebnisse frei von<br />
möglichen Markenpräferenzen<br />
oder Einmal-Effekten zustande<br />
kommen.<br />
Der bessere Kauf, <strong>Heft</strong> Nr. 1+2, Seite 44<br />
Gute Abwechslung<br />
Als begeisterter Fahrer eines<br />
Mitsubishi ASX habe ich mit<br />
Freuden die Gegenüberstellung<br />
von Outlander und ASX gelesen.<br />
Die sechs Seiten in Ihrer<br />
Zeitschrift haben mich wirklich<br />
begeistert, vielen Dank dafür.<br />
War mal eine echte Abwechslung<br />
angesichts der Übermacht<br />
an Lobeshymnen für die<br />
deutsche Konkurrenz.<br />
M. Duldhardt, per E-Mail<br />
Leserbild, <strong>Heft</strong> Nr. 1+2, Seite 5<br />
Mehr Ernst, bitte<br />
Es ist überhaupt nicht lustig,<br />
wenn im Zusatz „Otterwechsel“<br />
eines Achtungszeichens<br />
auf eine akut bedrohte Tierart<br />
hingewiesen wird. Die Fischotter,<br />
mit erheblichen Mühen<br />
von Natur- und Artenschutz-<br />
Organisationen gerade wieder<br />
im Begriff, ihre Lebensräume<br />
Besuchen Sie auch unser Online-Forum www.<br />
zurückzuerobern, sind inzwischen<br />
stark durch den<br />
Straßenverkehr bedroht, weil<br />
sie Brückenunterquerungen<br />
ohne Uferstreifen meiden und<br />
dann an den Brücken vorbei<br />
über die Straße wechseln.<br />
Frieder-Matthias Hiller,<br />
12679 Berlin<br />
Ansichtssache: Pro und Contra<br />
Gasantrieb, <strong>Heft</strong> Nr. 20, Seite 24<br />
Plädoyer für LPG<br />
Vor sechs Jahren habe ich<br />
meinen Subaru Impreza für<br />
rund 2500 Euro mit einer<br />
Autogas-Anlage ausrüsten lassen.<br />
Vor dem Kauf der Anlage<br />
habe ich den aktuellen Verbrauch<br />
von Superbenzin mit<br />
dem zu erwartenden Mehrverbrauch<br />
bei Autogas und<br />
die dabei entstehenden Kosten<br />
verglichen. Das Ergebnis war,<br />
dass der Preis für die LPG-<br />
Anlage bei 15 000 Kilometer<br />
im Jahr spätestens nach<br />
3,5 Jahren eingespart ist. Die<br />
gern zitierte geringere Leistung<br />
des Motors bezieht sich<br />
auf die Nennleistung bei einer<br />
Drehzahl von zirka 5000 bis<br />
6000/min. Bei normalem Betrieb<br />
mit Drehzahlen von<br />
1000 bis 3500/min reduziert<br />
sich die Differenz entsprechend,<br />
so dass man den Leistungsverlust<br />
nicht wahrnimmt.<br />
Auch die Versorgung mit<br />
LPG ist heute kein Problem<br />
mehr, wenn man nicht in extrem<br />
ländlichem Gebiet wohnt.<br />
Wulf Wittfoot,<br />
38122 Braunschweig<br />
Unser Rätsel<br />
italoame-<br />
zu<br />
rik.Renn- keiner<br />
fahrer<br />
Zeit<br />
(Mario)<br />
Fluss in<br />
Russland Gott<br />
anrufen<br />
52 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr<br />
Wettfahrt<br />
Abk. für<br />
Bundesautobahn<br />
akust.<br />
Autosignalgerät<br />
Spaßmacher<br />
Seemannsruf<br />
Lösungswort<br />
vielfarbig<br />
Und so geht’s<br />
Umdrehung,<br />
Umlauf<br />
Gewinnen Sie<br />
eine ine Trolley-Tasche<br />
Trolley T<br />
aus der Kollektion<br />
Black-Line von Yoko-<br />
hama (www.<br />
yokohama.de)<br />
mit den Ma-<br />
ße ßen 64 x 36 x<br />
26<br />
Zentime-<br />
ter im Wert<br />
von rund<br />
100 Euro.<br />
Der von Reifenhersteller Yokohama<br />
zur Verfügung gestellte Blackline-<br />
Reisetrolley verfügt über Rollen<br />
und einen ausziehbaren Handgriff.<br />
Farbe<br />
Abk. für<br />
Global<br />
Positioning<br />
System<br />
Arbeitsentgelt<br />
Im Rätsel sind sechs Buchstaben<br />
mit Kreisen markiert, die<br />
das Lösungswort ergeben.<br />
Schreiben Sie eine Postkarte an:<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
Stichwort: Rätselseite<br />
70162 Stuttgart<br />
und teilen Sie uns bis zum<br />
15. Januar <strong>2013</strong> das Lösungswort<br />
mit.<br />
Oder schicken Sie bis zu diesem<br />
Tag ein Fax an 0711/182-1908<br />
beziehungsweise eine E-Mail an<br />
raetsel_auto@motorpresse.de<br />
Der Preis dieser Ausgabe<br />
wird unter allen in Deutschland<br />
ansässigen Teilnehmern mit<br />
dem richtigen Lösungswort<br />
verlost. Jeder Teilnehmer hat<br />
nur eine Gewinnchance, die<br />
persönlich wahrzunehmen ist.<br />
Teilnahme und Gewinne sind<br />
unabhängig vom Kauf der<br />
Zeitschrift. Mitarbeiter der<br />
Verlagsgruppe Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige<br />
dürfen nicht teilnehmen. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Radmittelstück<br />
5<br />
Verkehrsstockung<br />
Abk. für<br />
Personenkraftwagen<br />
Affodillgewächs,Heilpflanze<br />
Verhältniswort<br />
1 2 3 4 5 6<br />
2<br />
musikalischer<br />
Begriff<br />
unförmig;<br />
taktlos<br />
6<br />
1<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Kupfer<br />
landschaftl.:<br />
Grille,<br />
Zikade<br />
unausgefüllt,<br />
leer (Vordruck)<br />
4<br />
österr.<br />
Bad im<br />
Salzkammergut<br />
Umgebung,<br />
Milieu;<br />
Natur<br />
Bindewort<br />
3<br />
Auflösung aus <strong>Heft</strong> 26/2012<br />
Lösungswort: LEASING<br />
Gewinner einer Trolley-Tasche<br />
von Yokohama<br />
(www.yokohama.de) im Wert<br />
von 100 Euro:<br />
Reiner Baur<br />
71636 Ludwigsburg<br />
A P K<br />
K U E H L E R<br />
K C O U P E<br />
A U C H B O N<br />
C T<br />
N A H E<br />
L A<br />
V O L T<br />
H I<br />
T A K T<br />
R U<br />
A V U S<br />
C H A S S I S<br />
I N T O T O<br />
B E N Z L I D<br />
B E I L A G E
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid. Vertrieb: DPV Deutscher<br />
Pressevertrieb GmbH, Dr. Olaf Conrad, Heino Dührkop, Lars-Henning Patzke, Düsternstraße 1, 2<strong>03</strong>55 Hamburg. Handelsregister AG Hamburg, HRB 95 752.<br />
*0,14 €/Min. aus dt. Festnetz, max. 0,42 €/Min. aus dt. Mobilfunk.<br />
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Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
TEST KOMPAKT<br />
FORD B-MAX 1.0 ECOBOOST • AUDI A3 1.4 TFSI<br />
Kleiner Van ganz groß<br />
Der Ford B-Max lockt mit cleverem Raum- und Türkonzept sowie modernen<br />
Benzinmotoren. Besonders interessant ist der DREIZYLINDER-TURBO mit 100 PS.<br />
Wie kann es sein, dass ein<br />
komplett neues Auto<br />
wie der Ford B-Max wie ein<br />
alter Bekannter erscheint?<br />
Ganz einfach: Er erinnert zwar<br />
nicht an den direkten Vorgänger<br />
Fusion, sieht aber aus<br />
wie ein verkleinerter C-Max –<br />
schnörkellos und vertraut.<br />
Dabei ist er keineswegs nur<br />
eine geschrumpfte Kopie des<br />
30 Zentimeter längeren Bruders.<br />
Die parkfreundlichen<br />
Fondschiebetüren, die der C-<br />
Max nur in der nochmals 14<br />
Zentimeter gestreckten Grand-<br />
Version besitzt, gibt es in der<br />
Vier-Meter-Klasse sonst nur<br />
bei Lieferwagen-Ablegern wie<br />
dem Citroën Nemo. Ford geht<br />
beim B-Max noch einen Schritt<br />
weiter und verzichtet auf den<br />
Pfosten zwischen vorderer und<br />
hinterer Tür – mit dem Ziel,<br />
einen nochmals leichteren Zugang<br />
zu ermöglichen.<br />
In der Praxis ist das dann der<br />
Fall, wenn zusätzlich die Beifahrersitzlehne<br />
flach nach vorn<br />
gelegt wird. Kinder können so<br />
bequemer angeschnallt oder<br />
sperrige Gepäckstücke auch<br />
KLIMATISIERT<br />
Eine Klimaanlage ist erst ab<br />
Titanium (als Ecoboost ab<br />
19 350 Euro) an Bord – oder<br />
als Extra für 1140 Euro<br />
von der Seite eingeladen werden.<br />
Bei umgeklappter Rücksitzlehne<br />
ergibt sich mit dem<br />
verstellbaren Ladeboden eine<br />
ebene Fläche, die auf der Beifahrerseite<br />
bis zur Armaturentafel<br />
reicht. Im Normalzustand<br />
fasst der Gepäckraum jedoch<br />
nur 304 Liter – für eine vierköpfige<br />
Familie etwas zu knapp<br />
bemessen. Auch nicht optimal:<br />
Zum Schließen der Schiebetüren<br />
müssen die Passagiere<br />
im Fond – egal mit welcher<br />
Hand – umständlich nach hinten<br />
greifen.<br />
ANGELEHNT<br />
Wie beim größeren<br />
C-Max ist die Multimedia-Bedienung<br />
mit zahlreichen<br />
Tasten übersät<br />
EINGESCHRÄNKT<br />
Die Einstiegsöffnung<br />
der hinteren Schiebetür<br />
reicht nicht bis zur Lehne<br />
der Rücksitzbank<br />
Da die Türen entsprechend<br />
verstärkt wurden, hat der fehlende<br />
Pfosten keinen spürbar<br />
negativen Einfluss auf die Stabilität,<br />
selbst auf Holperstrecken<br />
knirscht oder knarzt<br />
nichts. Der B-Max wirkt aber<br />
nicht nur solide, sondern auch<br />
temperamentvoll und agil. Das<br />
verdankt er vor allem dem aus<br />
dem Focus bekannten Dreizylinder.<br />
Bereits in der 100-PS-<br />
Version vermittelt der viel gelobte<br />
Turbobenziner den Eindruck<br />
einer ausgesprochen<br />
harmonischen Motorisierung.<br />
Er schiebt schon bei niedrigen<br />
Drehzahlen an und untermalt<br />
sein munteres Treiben nur<br />
unter Volllast mit bauarttypischen<br />
Geräuschen. Im Testmittel<br />
verlangte der Dreizylinder<br />
7,3 L/100 km, wobei sich der<br />
Konsum problemlos auch unter<br />
sechs Liter drücken lässt.<br />
Lenkung und Fahrwerk gefallen<br />
mit direktem Ansprechen<br />
und hoher Präzision, was auch<br />
im Alltgsbetrieb Freude bereitet.<br />
Dafür nimmt man die etwas<br />
straffe Federung gerne in<br />
Kauf, wobei ein Tick mehr<br />
54 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
flach gelegt ebene ladefläche<br />
bis zur Instrumententafel,<br />
ohne Pfosten sehr guter<br />
Zugang von der Beifahrerseite<br />
unkomPlIZIert tief angesetzte<br />
kopfstützen und geteilt<br />
umklappbare rücksitzlehne<br />
ausgestattet start-stopp<br />
ist beim ecoboost serie,<br />
Parkpiepser kosten aufpreis<br />
Komfort das Handling kaum<br />
beeinträchtigen würde.<br />
Im Cockpit muss man sich wie<br />
im C-Max mit einer tastenüberfrachteten<br />
Mittelkonsole arrangieren,<br />
doch sonst gibt es wenig<br />
zu meckern: angenehme<br />
Sitzposition, genügend Ablagen<br />
und eine gute Übersichtlichkeit.<br />
Und der Preis? Bei<br />
17 350 Euro geht es los – im<br />
Vergleich zur Konkurrenz kein<br />
ausgesprochen günstiges,<br />
aber faires Angebot, vor allem<br />
angesichts des gebotenen Gegenwerts.<br />
Peter Wolkenstein<br />
daten<br />
FORD B-MAx 1.0 ECOBOOST<br />
TITANIUM<br />
antrIeb<br />
Reihendreizylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 998 cm<br />
100-ps-benzIner günstIger<br />
als 95-ps-dIesel<br />
3<br />
Leistung 74 kW/100 PS<br />
bei Drehzahl 6000 U/min<br />
max. Drehmoment 170 Nm<br />
bei Drehzahl 1400 U/min<br />
Spitze 175 km/h<br />
CO2-Ausstoß 114 g/km<br />
Vorderradantrieb, Fünfganggetriebe<br />
karosserIe<br />
Länge 4077 mm<br />
Breite 1751 mm<br />
Höhe 1604 mm<br />
Radstand 2489 mm<br />
Tankinhalt 48 Liter<br />
Kofferraum 304–1386 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 635/750 kg<br />
Serienbereifung 195/55 R 16 H<br />
Testwagenbereifung 195/55 R 16 H<br />
Reifentyp Conti Premium<br />
Contact<br />
1.0 Ecoboost 17 350 €<br />
1.6 TDCi 18 750 €<br />
14T 15T 16T 17T 18T 19T €<br />
Der aufgeladene Dreizylinder-<br />
Benziner kostet 1400 Euro weniger<br />
als der Turbodiesel mit 95 PS.<br />
Messwerte<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 11,7 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 10,5 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 12,2 s<br />
80–120 km/h (V. Gang) 16,8 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 36,6/37,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 64/68 db(A)<br />
Normverbrauch 4,9 Liter S<br />
Testverbrauch 7,3 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 770/545 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1315 kg<br />
Zuladung 445 kg<br />
Wendekreis li/re 10,9/11,0 m<br />
preIs/kosten<br />
Preis 19 350 euro<br />
Wertverlust 7500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 19%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 2,99%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 3870 Euro<br />
monatliche Rate 182 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 28 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 17/16/19<br />
Ölwechsel 20 000 km/<br />
1 Jahr<br />
Inspektion 40 000 km/<br />
2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2/2 Jahre<br />
Durchrostung 12 Jahre<br />
Mobilität unbegrenzt<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
faZIt<br />
der B-max<br />
ist eine<br />
echte Bereicherung für das<br />
Vier-meter-segment – speziell<br />
mit dem ausgewogenen<br />
dreizylinder-turbobenziner.<br />
Preiswert, leise<br />
und vergnüglich<br />
Der 1.4 TFSI mit 122 PS ist derzeit der<br />
günstigste Audi A3. Reicht er aus?<br />
Ist er jetzt an oder nicht?“<br />
fragt die Beifahrerin nach<br />
dem Start. Gute Frage, ein kurzer<br />
Gasstoß klärt auf. „Ja, der<br />
TFSI ist an. Aber man hört ihn<br />
eben kaum.“ Diese feinsinnige<br />
Eigenschaft zählt ebenso zu<br />
den Vorzügen des 1,4-Liter-<br />
Turbobenziners wie sein vibrationsfreier<br />
Lauf und der Testverbrauch<br />
von 7,5 L/100 km.<br />
Nur beim Herausbeschleunigen<br />
aus den höheren Gängen<br />
fehlt es dem Audi an Schubkraft.<br />
Macht aber nix, denn das<br />
Sechsgang-Schaltgetriebe arbeitet<br />
exakt, der kleine Benziner<br />
wird auch bei höheren<br />
Drehzahlen nicht ungebührlich<br />
laut, und Reisegeschwindigkeiten<br />
über 160 km/h sind daher<br />
problemlos zu halten.<br />
22 500 Euro kostet der derzeit<br />
günstigste A3. Damit ist der<br />
Zweitürer 975 Euro teurer als<br />
ein gleichstarker Golf, lockt<br />
aber zugleich mit einer hervorragenden<br />
Verarbeitung, sportlichem<br />
Ambiente und einer<br />
vernünftigen Basisausstattung.<br />
Klimaanlage, CD-Radio, elektrische<br />
Fensterheber, Leder-<br />
lenkrad – alles da. Ob es zusätzlich<br />
die hier getestete<br />
Ambition-Variante für 1900<br />
Euro sein muss, sollte jeder<br />
selbst erfahren. Denn das damit<br />
serienmäßige Sportfahrwerk<br />
ermöglicht zusammen<br />
mit den exzellenten Sportsitzen<br />
noch mehr Dynamik, reduziert<br />
aber den Fahrkomfort spürbar.<br />
Vielleicht lohnt sich eher ein<br />
Sportback mit vier Türen. Der<br />
Aufpreis? Nur 900 Euro.<br />
Michael von Maydell<br />
leIse und sParsam<br />
der 1,4-liter-turbobenziner<br />
arbeitet sehr<br />
kultiviert und ist<br />
relativ genügsam<br />
edel und gut<br />
das cockpit des audi<br />
ist wie gewohnt hervorragend<br />
verarbeitet<br />
und sehr übersichtlich<br />
daten<br />
AUDI A3 1.4 TFSI AMBITION<br />
antrIeb<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen.<br />
Hubraum 1395 cm<br />
der stärkere 1.8 tFsI<br />
Ist deutlIch teurer<br />
3<br />
Leistung 90 kW/122 PS<br />
bei Drehzahl 5000 U/min<br />
max. Drehmoment 200 Nm<br />
bei Drehzahl 1500 U/min<br />
Spitze 2<strong>03</strong> km/h<br />
CO2-Ausstoß 120 g/km<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
karosserIe<br />
Länge 4237 mm<br />
Breite 1777 mm<br />
Höhe 1421 mm<br />
Radstand 2601 mm<br />
Tankinhalt 50 Liter<br />
Kofferraum 365–1100 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 620/1400 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 17 Y<br />
Testwagenbereifung 225/45 R 17 Y<br />
Reifentyp Dunlop<br />
Sport Maxx RT<br />
1.8 TFSI 27 800 €<br />
1.4 TFSI 22 500 €<br />
5 000 15 000 25 000 €<br />
Audi verlangt für den 180 PS starken<br />
1.8 TFSI über 5000 Euro mehr. Ein<br />
140-PS-Benziner folgt Mitte <strong>2013</strong>.<br />
Messwerte<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 9,8 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 8,5 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 9,3 s<br />
80–120 km/h (V./VI. G.) 12,5/16,4 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 35,2/35,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/68 db(A)<br />
Normverbrauch 5,2 Liter S<br />
Testverbrauch 7,5 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 749/521 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1270 kg<br />
Zuladung 465 kg<br />
Wendekreis li/re 10,9/10,9 m<br />
preIs/kosten<br />
Preis 24 400 euro<br />
Wertverlust 9000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 13%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 3,90%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 4880 Euro<br />
monatliche Rate 175 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 48 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 16/17/18<br />
Ölwechsel 30 000 km<br />
2 Jahre<br />
Inspektion 40 000 km/<br />
4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2/3 Jahre<br />
Durchrostung 12 Jahre<br />
Mobilität unbegrenzt<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
auch mit<br />
faZIt dem<br />
kleinen Benziner ist der a3<br />
ein hervorragend agiler<br />
Wagen, der laune macht<br />
und zugleich geld spart.<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
55
TEST KOMPAKT<br />
OPEL CORSA 1.4 TURBO • ALFA ROMEO GIULIETTA 2.0 JTDM<br />
Darf’s etwas mehr sein?<br />
Opel greift ins Motorenregal und erweitert das Angebot des Corsa um den 1.4 TURBO. Mit<br />
120 PS schließt er die Lücke zwischen den schwächeren Benzinern und der Topversion OPC.<br />
Sechs Jahre hat der aktuelle,<br />
im Oktober 2006 eingeführte<br />
Opel Corsa mittlerweile<br />
auf dem Buckel und zählt<br />
damit in unserer schnelllebigen<br />
Zeit zu den dienstältesten<br />
Kleinwagen auf dem Markt.<br />
Trotzdem schlägt er sich noch<br />
mehr als wacker: In der deutschen<br />
Neuzulassungsstatistik<br />
war er zwar nur im ersten<br />
vollen Verkaufsjahr 2007 das<br />
beliebteste Modell seiner Klas-<br />
se, doch seither verteidigt er<br />
bis heute den zweiten Platz<br />
hinter dem VW Polo erfolgreich<br />
gegen die zahlreichen<br />
Mitbewerber.<br />
Damit das auch so bleibt, hält<br />
Opel das Interesse an seinem<br />
zweitwichtigsten Modell hinter<br />
dem Astra unter anderem mit<br />
neuen Varianten hoch. Jüngster<br />
Zugang: der 1.4 Turbo. Allerdings<br />
ist der 120 PS starke<br />
Vierzylinder keine Neuentwick-<br />
lung, denn in Meriva und Astra<br />
kommt der aufgeladene Saugrohr-Einspritzer<br />
bereits seit<br />
längerem zum Einsatz.<br />
Im leichteren Corsa sorgt der<br />
etwas knurrige Vierzylinder für<br />
spritzige Fahrleistungen, die<br />
zwar nicht an den deutlich<br />
stärkeren OPC mit 192 PS heranreichen,<br />
sich aber spürbar<br />
von der nicht aufgeladenen<br />
Version des 1,4-Liters mit 100<br />
PS absetzen. Den Sprint von<br />
UNVERSTÄNDLICH<br />
Das obere Display zeigt nur<br />
Bordcomputerwerte an. Für<br />
das optionale Navi muss der<br />
Blick gesenkt werden<br />
null auf 100 km/h absolviert<br />
der 1.4 Turbo in 10,4 Sekunden<br />
und somit 2,6 Sekunden<br />
schneller, von 60 auf 100 km/h<br />
im fünften Gang nimmt er ihm<br />
sogar über drei Sekunden ab.<br />
Da der Motor anders als das<br />
stärkere OPC-Triebwerk nicht<br />
an eine umfangreiche und<br />
teure Sport-Ausstattung gebunden<br />
ist, rangiert der 1.4<br />
Turbo preislich viel näher an<br />
der 100-PS-Version. Ab der<br />
VERTRAUT Das Corsa-<br />
Gesicht hat sich über die<br />
Produktionszeit kaum<br />
verändert. Kurvenlicht ist<br />
ab Innovation Serie<br />
OPTIONAL Die hinteren<br />
Türen kosten 740 Euro<br />
extra. Elektrische Fensterheber<br />
im Fond werden<br />
nicht angeboten<br />
Edition-Ausführung inklusive<br />
serienmäßigem CD-Radio und<br />
Klimaanlage kostet er mit<br />
16 210 Euro bei vergleichbarer<br />
Ausstattung nur 845 Euro Aufpreis.<br />
Die Fixkosten sind identisch,<br />
da der Turbo in der Versicherung<br />
nicht teurer eingestuft<br />
ist als der nicht aufgeladene<br />
1,4-Liter. Bei den Betriebskosten<br />
entscheidet der<br />
Gasfuß: Im Normzyklus liegt er<br />
mit 5,5 L/100 km nur zwei<br />
56 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
Zehntel über dem Sauger, aber<br />
wer die Mehrleistung öfter abruft,<br />
muss mit einem deutlichen<br />
Zuschlag rechnen. Im<br />
Testmittel flossen 7,6 L/100<br />
km durch die Einspritzdüsen<br />
des serienmäßig mit einer<br />
Start-Stopp-Automatik ausgerüsteten<br />
Vierzylinders.<br />
Insgesamt kann der Corsa<br />
nicht verheimlichen, dass er<br />
langsam in die Jahre kommt.<br />
Platzangebot und Bedienung<br />
sind ordentlich, aber Ambiente,<br />
Fahrwerk oder Lenkung<br />
taugen nicht mehr als Maßstab.<br />
Dennoch: 120 Turbo-PS<br />
steigern den Fahrspaß im Corsa<br />
ganz erheblich. Den VW Polo<br />
gibt es zu diesem Preis nur<br />
mit 90 PS. Peter Wolkenstein<br />
bekannt Der 1,4-Liter-turbo<br />
kommt schon länger in astra<br />
und Meriva zum einsatz<br />
kLiMatisiert beim Corsa<br />
1.4 turbo ist eine klima-<br />
anlage aufpreisfrei an bord<br />
daten<br />
oPEL CoRSA 1.4 TURBo ECoFLEx<br />
INNoVATIoN<br />
antrieb<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, Steuerkette<br />
Hubraum 1364 cm<br />
von 60 auf 100 kM/h<br />
deutlich elaStiScher<br />
1.4 Turbo<br />
3<br />
Leistung 88 kW/120 PS<br />
bei Drehzahl 4800 U/min<br />
max. Drehmoment 175 Nm<br />
bei Drehzahl 1750 U/min<br />
Spitze 193 km/h<br />
Co2-Ausstoß 129 g/km<br />
Vorderradantrieb, Fünfganggetriebe<br />
karoSSerie<br />
Länge 3999 mm<br />
Breite 1737 mm<br />
Höhe 1488 mm<br />
Radstand 2511 mm<br />
Tankinhalt 45 Liter<br />
Kofferraum 285–1050 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 500/950 kg<br />
Serienbereifung 195/55 R 16 H<br />
Testwagenbereifung 195/55 R 16 H<br />
Reifentyp Continental<br />
Prem. Contact 2<br />
(120 PS) 14,5 s<br />
1.4 (100 PS) 17,7 s<br />
13 14 15 16 17 18 s<br />
Im fünften Gang beschleunigt der<br />
neue Turbo über drei Sekunden<br />
schneller als der Sauger mit 100 PS.<br />
MeSSwerte<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,4 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 10,6 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 12,3 s<br />
80–120 km/h (V. Gang) 17,1 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 37,2/37,2 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 66/71 db(A)<br />
Normverbrauch 5,5 Liter S<br />
Testverbrauch 7,6 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 747/458 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1205 kg<br />
Zuladung 485 kg<br />
Wendekreis li/re 10,5/10,5 m<br />
PreiS/koSten<br />
Preis 19 195 euro<br />
Wertverlust 8000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 26%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 3,99%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 3839 Euro<br />
monatliche Rate 151 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 66 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 15/17/17<br />
Ölwechsel 30 000 km/<br />
1 Jahr<br />
Inspektion 60 000 km/<br />
2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2/2 Jahre<br />
Durchrostung 12 Jahre<br />
Mobilität 2 Jahre<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
FaZit<br />
Wer kräftigmotorisierte<br />
kleinwagen zu<br />
günstigen Preisen schätzt,<br />
findet im Corsa 1.4 turbo<br />
einen soliden begleiter.<br />
Auf die<br />
italienische Art<br />
Nicht perfekt, aber reizvoll: AlfA<br />
RomEo GiuliEttA JtDm mit 140 PS.<br />
Es ist doch einfach eine<br />
Spur sympathischer, wenn<br />
ein Auto statt einer Zahlen-<br />
Kennung einen Namen trägt<br />
– erst recht, wenn es ein weiblicher<br />
ist. Im Falle der Giulietta<br />
passt er jedenfalls sehr gut zu<br />
den prallen Formen des Viertürers.<br />
Schließlich wollen die<br />
Modelle mit dem Sportlerherz<br />
vor allem eines: verführen.<br />
Das cuore sportivo bezog sich<br />
früher meist auf das gierig<br />
drehende Triebwerk unter der<br />
Fronthaube. Im Testwagen<br />
pocht jedoch ein Diesel-Herz:<br />
die 140-PS-Version des Zweiliter-Vierzylinders.<br />
Die Gasansprache<br />
eines sportlichen<br />
Saugmotors darf man von ihr<br />
natürlich nicht erwarten, wohl<br />
aber Drehfreude und Spontaneität.<br />
Angesichts eines Testverbrauchs<br />
von 7,1 L/100 km<br />
gehört der Diesel allerdings<br />
gierig Die giulietta<br />
liebt kurven. in der<br />
stellung sport reagiert<br />
der Diesel spontaner<br />
auf gasbefehle<br />
Lässig Die Funktionen<br />
von radio und<br />
navi-system erschließen<br />
sich nicht sofort<br />
nicht zu den Spritsparern seiner<br />
Klasse.<br />
Alfa Romeo setzt eher auf<br />
Fahrfreude. Die prinzipbedingte<br />
Kopflastigkeit durch das<br />
schwere Diesel-Triebwerk auf<br />
der Vorderachse ist nicht negativ<br />
zu spüren. Giulietta stürzt<br />
sich freudig in Kurven und erspart<br />
ihrem Fahrer mürrisches<br />
Zerren in der Lenkung.<br />
Trotz aller Sportlichkeit ist der<br />
Federungskomfort ordentlich,<br />
wenngleich schnell aufeinander<br />
folgende Bodenwellen<br />
starke Unruhe in den Vorderbau<br />
bringen.<br />
Fast schon Tradition hat bei<br />
Alfa Romeo die etwas verschrobene<br />
Bedienung. Gut,<br />
wenn man dieser italienischen<br />
Schönheit gegenüber prinzipiell<br />
nachsichtig eingestellt ist:<br />
allein schon wegen des klangvollen<br />
Namens. Marcus Peters<br />
daten<br />
ALFA RoMEo GIULIETTA<br />
2.0 JTDM 16V TURISMo<br />
antrieb<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI<br />
Hubraum 1956 cm<br />
SelbStbewuSSteS<br />
PreiSniveau<br />
3<br />
Leistung 1<strong>03</strong> kW/140 PS<br />
bei Drehzahl 3750 U/min<br />
max. Drehmoment 320 Nm<br />
bei Drehzahl 1500 U/min<br />
Spitze 205 km/h<br />
Co2-Ausstoß 119 g/km<br />
Vorderradantrieb, Sechsganggetriebe<br />
karoSSerie<br />
Länge 4351 mm<br />
Breite 1798 mm<br />
Höhe 1465 mm<br />
Radstand 2634 mm<br />
Tankinhalt 60 Liter<br />
Kofferraum 350–1045 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 500/1300 kg<br />
Serienbereifung 225/40 R 18 W<br />
Testwagenbereifung 225/40 R 18 W<br />
Reifentyp Dunlop<br />
SP Sport Maxx<br />
Giulietta 2.0 JTDM 25 900 €<br />
León 2.0 TDI 24 190 €<br />
21 22 23 24 25 26 €<br />
Der Alfa ist deutlich teurer als ein<br />
vergleichbar ausgestatteter Seat<br />
León mit 150 PS starkem Diesel.<br />
MeSSwerte<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 9,4 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 6,3 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 7,3 s<br />
80–120 km/h (V./VI. G.) 9,3/13,7 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 36,8/36,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 63/67 db(A)<br />
Normverbrauch 4,5 Liter D<br />
Testverbrauch 7,1 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 943/525 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1468 kg<br />
Zuladung 357 kg<br />
Wendekreis li/re 11,2/11,2 m<br />
PreiS/koSten<br />
Preis 25 900 euro<br />
Wertverlust 11 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 22%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 3,99%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 5180 Euro<br />
monatliche Rate 281 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 208 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 18/23/21<br />
Ölwechsel 35 000 km/<br />
2 Jahre<br />
Inspektion 70 000 km/<br />
4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2/3 Jahre<br />
Durchrostung 8 Jahre<br />
Mobilität 2 Jahre<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
FaZit etwas<br />
nachsicht<br />
vorausgesetzt, verbindet die<br />
giulietta Fahrvergnügen mit<br />
akzeptablem komfort und<br />
einer Prise exklusivität.<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
57
TEST KOMPAKT<br />
RENAULT GRAND KANGOO dCi 110•SKODA YETI 4x4 1.8 TSI<br />
Der rasende Koffer-Traum<br />
38,4 Zentimeter mehr Länge, zwei Zusatzsitze. maximal 4600 Liter Ladevolumen. Wenn<br />
mehr, dann richtig, dachte sich Renault wohl beim GRAND KANGOO. Zeigt er wahre Größe?<br />
Der Kangoo ist der Hofnarr<br />
von Renault. Womöglich<br />
besteht sein wichtigster Charakterzug<br />
darin, dass er sich<br />
selbst nicht so richtig ernst<br />
nimmt und für nichts zu schade<br />
ist. Das wissen wir seit dem<br />
ersten Werbespot, der das Liebesspiel<br />
zwischen einem Kangoo<br />
und einem Rhinozeros<br />
(oder war es ein Renault-zeros?)<br />
thematisierte. In seiner<br />
zweiten Generation hat er sich<br />
schon als extra-kurzer Bebop<br />
zweifarbig bemalen lassen, um<br />
als selbstironischer Lifestyle-<br />
Kastenwagen grandios zu<br />
scheitern. Jüngst hat er es hinbekommen,<br />
den Daimler-Leuten<br />
einzureden, es sei eine<br />
klasse Idee, wenn sie ihn als<br />
Mercedes kostümierten. Nun<br />
tritt er da als Citan auf.<br />
Und jetzt haben sie bei Renault<br />
eine Langversion auch aus der<br />
Pkw-Variante gemacht. Dabei<br />
haben sie – wie es aussieht,<br />
ohne dafür einen Designer zu<br />
bemühen – die Flanken hinter<br />
den Schiebetüren um 38,4<br />
Zentimeter verlängert. Als<br />
Grand reckt sich der Kangoo<br />
SECHS SCHALTEN<br />
Der hoch positionierte<br />
Hebel rastet hakelig<br />
durch die Sechserbox<br />
– die hat nur<br />
der starke Diesel<br />
nun auf 4,60 Meter. Damit ist<br />
er zwar noch immer kürzer als<br />
ein VW Jetta, doch wegen des<br />
langen Radstands von 3,08<br />
Metern droht er sich in engen<br />
Parkhäusern zu verkanten.<br />
Dagegen entspannt die Streckung<br />
Geradeauslauf und Kurvenfahrt.<br />
In Biegungen schunkelt<br />
auch der Grand, bleibt<br />
aber ruhiger und reagiert gelassener<br />
auf Lastwechsel, gut<br />
abgesichert vom ESP.<br />
Vor allem maximiert der Grand<br />
Kangoo den Raum. Weil der<br />
ganze Anbau ja an den Koffer-<br />
KAST-KRAFT-WAGEN<br />
Eleganter ist der Kangoo<br />
nicht geworden, bleibt<br />
mit 4,60 Meter aber einigermaßen<br />
stadttauglich<br />
HART DECO Nicht zu<br />
sehr über TomTom-<br />
Navi oder Radio freuen,<br />
beide nerven<br />
mit umständlicher<br />
Bedienung. Robustes<br />
Kunststoff-Cockpit<br />
raum geht, genügt der Platz<br />
dort locker für zwei weitere<br />
Sitze. Sie entstammen dem<br />
Grand Scénic, bieten selbst<br />
Erwachsenen guten Komfort,<br />
lassen sich längs verschieben<br />
– so steigert sich das Volumen<br />
des Kofferraums über die minimalen<br />
300 Liter –, klappen<br />
oder ganz ausbauen. Wobei<br />
der Begriff des Ausbaus das<br />
Procedere nicht ganz trifft, weil<br />
es klingt, als könne man dabei<br />
eine klare Vorgehensweise befolgen.<br />
Dagegen gelingt die<br />
Extraktion der Sitze eher zufäl-<br />
lig nach vielfachem Herumzerren<br />
an den Hebeln.<br />
Sind die Biester endlich draußen,<br />
passen bis zur Fensterkante<br />
750 Liter rein, taucht dazu<br />
die unverändert geräumige<br />
Fondbank ab, entsteht eine<br />
containerhafte Kofferhalle mit<br />
völlig ebenem Boden, die mit<br />
4600 Liter sogar die Ladekapazität<br />
eines komplett ausgeräumten<br />
VW Multivan übertrifft.<br />
Was da alles rein kann!<br />
Und was da alles drin ist, zerrt<br />
der 1,5 Liter große Diesel mit<br />
kerniger Entschlossenheit vor-<br />
58 AUTO 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
STOCK-WERK In anderen<br />
Autos betätigen Schalter die<br />
Handbremse, der Kangoo hat<br />
einen Stock wie im Rallyeauto<br />
BIG HECK<br />
38,4 cm mehr Länge schaffen<br />
locker Raum für zwei bequeme,<br />
klapp- und verschiebbare<br />
Zusatzsitze aus dem Scénic<br />
an und auf maximal 170 km/h.<br />
Wobei der Wind oberhalb<br />
von Tempo 130 stürmisch um<br />
den Kasten brandet. Für die<br />
große Reise qualifiziert sich<br />
der Grand dennoch mit günstigem<br />
Verbrauch (7,5 L/100<br />
km), netter Federung und ordentlichen<br />
Sitzen.<br />
Alles zusammengerechnet,<br />
kostet der nur in einer – ausreichend<br />
ausstaffierten – Version<br />
erhältliche lange Kangoo<br />
nur 350 Euro mehr als der kurze.<br />
Also: Wer kann, der Grand.<br />
Sebastian Renz<br />
DATEN<br />
RENAULT GRAND KANGOO dCi 110<br />
ANTRIEB<br />
Reihen vierzylinder -Dieselmotor ,<br />
vorne quer , zwei Ventile pro Zylinder ,<br />
Turbo , DI , Zahnriemen<br />
Hubraum 1461 cm<br />
FAST 6500 EURO GÜNSTI-<br />
GER ALS VW CADDY<br />
3<br />
Leistung 81 kW /110 PS<br />
bei Drehzahl 4000 U/min<br />
max. Drehmoment 240 Nm<br />
bei Drehzahl 1750 U/min<br />
Spitze 170 km/h<br />
CO2-Ausstoß 143 g/km<br />
Vorderradantrieb<br />
Fünfganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge 4597 mm<br />
Breite 1829 mm<br />
Höhe 1819 mm<br />
Radstand 3081 mm<br />
Tankinhalt 60 Liter<br />
Kofferraum 300– 4600 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 715 /1350 kg<br />
Serienbereifung 195/65 R 15 T<br />
Testwagenbereifung 195/65 R 15 T<br />
Reifentyp Continental<br />
Vanco Contact<br />
Grand Kangoo dCi 110<br />
Caddy Maxi 1.6 TDI 26 683 €<br />
0 9000 18 000 27 000 €<br />
Bei vergleichbarer Ausstattung<br />
kostet ein VW Caddy Maxi Trendline<br />
1.6 TDI (102 PS) 6493 Euro mehr.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 14,3 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 10,0 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 12,7 s<br />
80–120 km/h (V./VI.) 16,0 /20,2 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 38,8 /39,9 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 67/ 71 db(A)<br />
Normverbrauch 5,5 Liter D<br />
Testverbrauch 7,5 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 924 /704 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1628 kg<br />
Zuladung 565 kg<br />
Wendekreis li/re 12,3 / 12,1 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 20 190 Euro<br />
Wertverlust 10 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 19%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 7,99%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 4<strong>03</strong>8 Euro<br />
monatliche Rate 223 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 209 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 18 /19 /18<br />
Ölwechsel 30 000 km /<br />
2 Jahre<br />
Inspektion 60 000 km/<br />
4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2 / 3 Jahre<br />
Durchrostung 12 Jahre<br />
Mobilität unbegrenzt<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
FAZIT<br />
20 190 €<br />
So baut<br />
man<br />
Familienwagen: Der lange<br />
Kangoo ist enorm geräumig,<br />
fl ott motorisiert, praktisch,<br />
günstig und fährt sicher.<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Volle Kraft voraus<br />
Einziger Benziner für den YETI 4x4<br />
ist der 160 PS starke 1.8 TSI. Taugt<br />
er als Alternative zum Dieselmotor?<br />
Die meisten Yeti-Kunden<br />
begnügen sich mit der<br />
frontgetriebenen Variante. Wer<br />
aber lieber mit allen Vieren<br />
durch Schnee und Matsch<br />
krabbelt und keine Diesel mag,<br />
findet nur den 1.8 TSI-Motor<br />
im Angebot. 160 PS und 250<br />
Nm klingen schon mal vielversprechend.<br />
Praktisch allerdings<br />
reißt der Yeti damit keine<br />
Bäume aus. Zwar läuft der turbogeladene<br />
Vierzylinder leise<br />
und kultiviert, drängt sich nie<br />
in den Vordergrund, aber er<br />
lässt eben auch die Kraft eines<br />
TDI vermissen.<br />
Vor allem an Autobahnsteigungen<br />
mangelt es ihm an<br />
Durchzugsvermögen, dort fordert<br />
er nicht selten Zurückschalten<br />
und höhere Drehzahlen.<br />
Das allerdings wirkt<br />
sich auf den Durst des Yeti<br />
aus, 10,4 Liter im Testmittel<br />
sind einfach zu viel. Die TDI-<br />
Motoren können das besser,<br />
liegen zwei bis drei Liter darunter<br />
und passen mit ihrem<br />
bärigen Charakter ohnehin viel<br />
besser zum Yeti.<br />
Der Allradantrieb funktioniert<br />
wie beim Tiguan vollautomatisch<br />
über eine Haldex-Kupplung.<br />
Im Normalbetrieb wird<br />
nur die Vorderachse mit Kraft<br />
versorgt. Fehlt dagegen Haftung,<br />
schaltet die Lamellenkupplung<br />
die Hinterachse mit<br />
variabler Kraftverteilung zu.<br />
Ein einfaches, aber sehr potentes<br />
4x4-System.<br />
Und sonst? Ist der Yeti ein erfreulich<br />
kompakter und übersichtlicher,<br />
variabler, mäßig<br />
dynamischer und narrensicher<br />
zu bedienender Kompakt-SUV.<br />
Jo Deleker<br />
KEIN SPARWUNDER<br />
Der 1.8 TSI-Motor hat<br />
mit dem 1562 kg<br />
schweren Yeti mehr<br />
Mühe als erwartet<br />
WIE ZUHAUSE<br />
Reinsetzen und wohlfühlen<br />
– die Ergonomie<br />
passt, die Bedienung<br />
ist einfach und<br />
logisch<br />
DATEN<br />
SKODA YETI 1.8 TSI 4x4<br />
ELEGANCE<br />
ANTRIEB<br />
Reihen vierzylinder -Benzinmotor<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder ,<br />
Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1798 cm<br />
DER YETI 4x2 MIT 140-PS-TDI<br />
VERBRAUCHT WENIGER<br />
3<br />
Leistung 118 kW /160 PS<br />
bei Drehzahl 4500 U/min<br />
max. Drehmoment 250 Nm<br />
bei Drehzahl 1500 U/min<br />
Spitze 200 km/h<br />
CO2-Ausstoß 189 g/km<br />
Allradantrieb , Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge 4223 mm<br />
Breite 1793 mm<br />
Höhe 1691 mm<br />
Radstand 2578 mm<br />
Tankinhalt 60 Liter<br />
Kofferraum 405– 1580 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /1800 kg<br />
Serienbereifung 225/50 R 17 W<br />
Testwagenbereifung 225/50 R 17 W<br />
Reifentyp Dunlop<br />
SP Sport 01<br />
Yeti 4x4 1.8 TSI 8,0 L/100 km<br />
Yeti 2.0 TDI<br />
5,1 L/100 km<br />
3 4 5 6 7 8 L<br />
Der starke TDI passt besser zum<br />
Skoda Yeti und ist viel sparsamer,<br />
erst recht ohne Allradantrieb.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,6 s<br />
Elastizität<br />
60–100 km/h (IV. Gang) 8,0 s<br />
80–120 km/h (IV. Gang) 8,5 s<br />
80–120 km/h (V./VI. G.) 11,7 /15,7 s<br />
Bremsweg<br />
unbeladen/beladen 38,5 /39,0 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/ 70 db(A)<br />
Normverbrauch 8,0 Liter S<br />
Testverbrauch 10,4 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 895 /667 kg<br />
Testwagen-<br />
Leergewicht 1562 kg<br />
Zuladung 488 kg<br />
Wendekreis li/re 10,6 /10,6 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 28 250 Euro<br />
Wertverlust 12 500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 23%<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 3,90%<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung 5650 Euro<br />
monatliche Rate 242 Euro<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 194 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 17 /19 /19<br />
Ölwechsel 30 000 km /<br />
2 Jahre<br />
Inspektion 60 000 km/<br />
4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack 2 / 3 Jahre<br />
Durchrostung 12 Jahre<br />
Mobilität unbegrenzt<br />
1 laut netCar.de – Das InternetAutohaus;<br />
2 über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins effektiv;<br />
3 Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Testschema siehe DIE BEWERTUNG<br />
FAZIT Der<br />
legendäre<br />
Yeti würde, wenn er könnte,<br />
Yeti 4x4 fahren. Dann aber<br />
statt des TSI lieber einen<br />
der starken Diesel wählen.<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
59
Foto: Rossen Gargolov<br />
TesT<br />
die bewertung<br />
So testet <strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
Die Güte eines Modells zeigt sich nicht nur beim Messen, sondern besonders im<br />
Alltagseinsatz. Zudem bewertet AUTO die Preiswürdigkeit.<br />
die punkteschlüssel der einzelnen klassen in der übersicht<br />
TESTKRITERIEN<br />
MODELLKATEGORIE<br />
erläuterungen zu den datenkästen<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
Werks angabe • Bremsweg<br />
aus 100 km/h, unbeladen/<br />
beladen mit maximaler Zuladung<br />
• Verbrauch pro 100 km,<br />
D = Diesel, G = Gas, N = Normalbenzin,<br />
S = Superbenzin,<br />
SP = Super Plus • Norm-<br />
Das Gesamtergebnis der<br />
Vergleichstests von<br />
AutoStraßenverkehr setzt<br />
sich aus Eigenschafts- und<br />
Kostenwertung zusammen.<br />
Somit ist auf einen Blick ersichtlich,<br />
welches Auto das<br />
bessere Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
bietet. Wir legen dabei<br />
Wert auf den fairen Preisvergleich<br />
und ermitteln den zu<br />
bepunktenden Preis auf Basis<br />
einer vergleichbaren Ausstattung<br />
bei allen testteilnehmern.<br />
Diese orientiert sich an dem<br />
typischen Ausstattungsniveau<br />
der jeweiligen Fahrzeugklasse.<br />
Der Günstigste wird innerhalb<br />
Allround-<br />
Pkw<br />
Kombis/<br />
Vans<br />
Sportmodelle<br />
verbrauch laut Hersteller<br />
• Leergewicht Fahrzeuggewicht<br />
mit allen Flüssigkeiten<br />
• Preis für die getestete Motor-<br />
und Ausstattungsvariante<br />
ohne Zusatz-Extras<br />
• Wertverlust nach 3 Jahren<br />
bei 15 000 km pro Jahr<br />
einer 80-Punkte-Skala absolut<br />
bepunktet. Die teureren Konkurrenten<br />
werden relativ dazu<br />
abgestuft.<br />
Getestet wird je nach Fahrzeugkategorie<br />
nach einem etwas<br />
anderen Punkteschlüssel<br />
(siehe tabelle oben). Grund<br />
sind die unterschiedlichen<br />
Anforderungen: So spielt ein<br />
großer Kofferraum bei Vans<br />
sicher eine zentralere Rolle<br />
als bei Sportwagen.<br />
Noch einige Anmerkungen<br />
zu den testkapiteln: Der Fahrspaß<br />
ist dem Kapitel Fahr-<br />
verhalten zugeordnet. Dort<br />
werden alle fahrrelevanten<br />
Cabrios/<br />
Roadster<br />
Geländewagen/SUV<br />
Platz 40 50 30 30 50<br />
Komfort 60 50 50 60 50<br />
Handhabung 30 40 20 40 30<br />
Fahrleistungen 30 20 50 30 20<br />
Fahrverhalten 60 60 70 60 70<br />
Sicherheit 50 50 50 50 50<br />
umwelt 30 30 30 30 30<br />
Testergebnis 300 300 300 300 300<br />
Kosten 150 150 150 150 150<br />
Gesamtergebnis 450 450 450 450 450<br />
• Versicherung HK/tK/VK<br />
Haftpflicht-/teilkasko-/Vollkaskoklasse,<br />
durchschnittliche<br />
Regionalklasse (Stuttgart)<br />
• Monats-/Kilometerkosten<br />
Alle Kosten mit/ohne Wertverlust<br />
bei drei Jahren Haltedauer<br />
und 15 000 km/Jahr<br />
PRäzISE MESSUNGEN<br />
sind die Basis für eine<br />
verlässliche Punkte-<br />
wertung im test<br />
subjektiven Bewertungen gebündelt.<br />
Das wichtige thema<br />
Fahrsicherheit hat dagegen<br />
ein eigenes unterkapitel. unter<br />
Handhabung sammeln<br />
sich alle Kriterien rund um<br />
den täglichen umgang mit<br />
dem Auto. Auch die Co2-<br />
Emissionen nach den Messungen<br />
der ECE-Norm finden<br />
ihren Niederschlag in der<br />
Bepunktung. Alle objektiven,<br />
auf Messwerten oder Her-<br />
stellerangaben basierenden<br />
Daten werden mit einem<br />
klassenabhängigen Punkteschlüssel<br />
bewertet (siehe<br />
Beispiel-tabelle).<br />
Kofferraum Basis<br />
Liter Punkte<br />
ab 550 7<br />
480–549 6<br />
420–479 5<br />
360–419 4<br />
310–359 3<br />
260–309 2<br />
220–259 1<br />
bis 219 0<br />
Kofferraum maximal<br />
ab 1100 3<br />
750–1099 2<br />
500–749 1<br />
Beschleunigung<br />
Sekunden Punkte<br />
bis 6 10<br />
6,1–7 9<br />
7,1–8 8<br />
8,1–9 7<br />
9,1–10 6<br />
10,1–11 5<br />
11,1–12 4<br />
12,1–13 3<br />
Bremsen<br />
Meter Punkte<br />
bis 34 10<br />
34,1–35 9<br />
35,1–36 8<br />
36,1–37 7<br />
37,1–38 6<br />
38,1–39 5<br />
Fahrzeugpreis<br />
Die Preise der test-<br />
autos werden mit<br />
einem gemeinsamen<br />
Ausstattungsniveau<br />
bewertet. Auf dieser<br />
Basis werden die 80<br />
Punkte relativ verteilt.<br />
beispiel allround-pkw<br />
Hinter den Kapiteln verbirgt sich<br />
ein Punktesystem mit klarem Bewertungsschlüssel,<br />
der je nach<br />
Fahrzeugklasse variiert wird. Hier<br />
die Maximalpunkte:<br />
Platz<br />
Breite vorn 10<br />
Höhe vorn 5<br />
Breite hinten 3<br />
Höhe hinten 3<br />
Normsitzraum 4<br />
Kofferraum 10<br />
Zuladung Anhängelast 5<br />
40<br />
Komfort<br />
Federungskomfort 15<br />
Sitze 15<br />
Verarbeitung 10<br />
Geräusche innen 10<br />
Klimaanlage 5<br />
Laufkultur Motor 5<br />
60<br />
HandHabung<br />
Bedienung 10<br />
Variabilität 5<br />
Funktionalität 10<br />
Einparken 5<br />
30<br />
faHrleistungen<br />
Beschleunigung 0–100 km/h 10<br />
Elastizität 15<br />
Höchstgeschwindigkeit 5<br />
30<br />
faHrverHalten<br />
Handling 10<br />
traktion 10<br />
Durchzugsvermögen 5<br />
Ansprechen/Drehfreude 5<br />
Lenkung 10<br />
Schaltung/Automatik 10<br />
Fahrsicherheit 10<br />
60<br />
sicHerHeit<br />
Bremsen leer 100–0 km/h 10<br />
Bremsen beladen 10<br />
ESP 5<br />
Assistenzsysteme 10<br />
Airbags 5<br />
Rundumsicht 5<br />
Licht 5<br />
50<br />
umwelt<br />
testverbrauch 20<br />
Ölwechsel 5<br />
Co2-Emission 5<br />
30<br />
testergebnis 300<br />
Kostenwertung<br />
testverbrauch 30<br />
Fahrzeugpreis 80<br />
Monatskosten 30<br />
Garantie 10<br />
150<br />
Gesamtergebnis 450<br />
60 Auto 3/<strong>2013</strong> www.facebook.com/AutoStrassenverkehr
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sächsischen pioniere des kraftfahrzeugbaus bis zu den autoträumen unserer<br />
jugend. drei tage faszination pur!
REPORTAGE<br />
Frank J. steht an der Bande<br />
und weiß: So kann es<br />
nicht weitergehen. Über das<br />
Eis sieht er den Traktor einen<br />
Schaber hinter sich herziehen.<br />
Dem Traktor folgen Arbeiter<br />
mit Besen, Schlauch und Wischern.<br />
Ein paar Mal am Tag<br />
wiederholt sich das so, und<br />
immer dann verdient Frank J.<br />
kein Geld.<br />
Er kauft bei der Armee das<br />
Fahrwerk eines ausgedienten<br />
Lasters, einen alten Jeep-Motor<br />
und dazu im Landmaschinenbedarf,<br />
was er sonst noch<br />
braucht: Leitungen, Dichtungen,<br />
Schneckenwellen. Es<br />
dauert Jahre, bis er 1949 so<br />
weit ist. Das erste Modell von<br />
Frank J. Zambonis Erfindung<br />
sieht aus wie eine Mischung<br />
aus Mondfahrzeug, Gabelstapler<br />
und Werbetafel. Aber es<br />
funktioniert. Wozu bis dahin<br />
vier Männer eineinhalb Stunden<br />
brauchten – die Aufbereitung<br />
der Eisfläche des Iceland<br />
Skating Rink in Paramount,<br />
Kalifornien –, schafft Zambonis<br />
AM STEUER EINER EISAUFBEREITUNGSMASCHINE<br />
AUFS GLATTEIS GEFÜHRT<br />
Sie hauen Riefen und Furchen rein, traktieren es mit den scharfen Kufen ihrer Schlittschuhe.<br />
Wenn in der SAP-Arena in Mannheim Eishockey gespielt wird, leidet das Eis. Damit dennoch<br />
alles glattläuft, muss es regelmäßig mit einer EISPFLEGEMASCHINE aufbereitet werden.<br />
Maschine in zehn Minuten.<br />
Länger braucht auch Alfred<br />
Zylla, Eismeister in der Mannheimer<br />
SAP-Arena, nicht, um<br />
der 60 mal 30 Meter großen<br />
Spielfläche mit seiner Zamboni<br />
– der Markenname hat sich<br />
etwa wie bei Tempo oder Tesa<br />
als Gattungsbegriff etabliert –<br />
neuen Glanz zu verpassen. Mit<br />
15 km/h fährt er die Maschine<br />
ruhig und gleichmäßig übers<br />
kalte Weiß, nah an der Bande<br />
entlang, exakt neben der vorigen<br />
Spur, erst außen, dann in<br />
die Mitte und von dort wieder<br />
zu den Rändern hin. Vor der<br />
Maschine ist das Eis stumpf<br />
und vermackt, dahinter glänzt<br />
es spiegelglatt. Das liegt am<br />
warmen Wasser, dass sie aufs<br />
Eis kippen. „Osmosewasser<br />
mit 50, 60 Grad Temperatur,<br />
um die 900 Liter pro Durchgang“,<br />
sagt Zylla. „Sie können<br />
zu Hause mal einen Eiswürfel<br />
abbrühen und sehen, was passiert.<br />
Die Oberfläche verschwimmt<br />
und zieht ganz glatt<br />
wieder an. Außerdem gefriert<br />
das warme Wasser schneller<br />
als kaltes“, setzt er hinzu, als<br />
er absteigt und das Steuer<br />
übergibt. „Ich fahre mit Ihnen“,<br />
sagt er, und auch wie er es<br />
sagt, beruhigt und ermutigt<br />
beim ersten Versuch. Denn so<br />
einfach, wie es aussieht, ist es<br />
natürlich nicht, sich mit dem<br />
Drei-Tonnen-Gerät dort zu<br />
bewegen, wo es einen schon<br />
bei einem unvorsichtigen<br />
Schritt sofort hart hinhaut.<br />
Und: Vier Zentimeter dickes<br />
Eis auf einer Betonfläche ist<br />
wirklich sehr, sehr hart. „Ohne<br />
Spikes kommt man nicht vom<br />
Fleck“, erklärt Zylla. Mit den<br />
kurz aus dem Profil der Reifen<br />
ragenden Stahlstiften geht es<br />
allerdings überraschend zügig<br />
voran. Die Maschine macht<br />
einen kurzen Ruck, als sie sich<br />
in Bewegung setzt, die Spikes<br />
im Eis knarrend und knackend.<br />
Geht doch. Brav folgt die Zamboni<br />
dem Gekurbel am Lenkrad,<br />
und wäre da nicht dieses<br />
permanente Gefühl, zur Hälfte<br />
nur zu fahren und zur anderen<br />
zu schwimmen und zu rutschen,<br />
könnte sich der Eindruck<br />
einstellen, man bewege<br />
nur eine große Kehrmaschine.<br />
Auf der aber würden nicht an<br />
jeder Ecke deutliche Hinweise<br />
kleben: Danger, Gefahr, Achtung,<br />
Vorsicht! Wovor? Etwa<br />
vor der zwei Meter breiten<br />
Klinge, mit der zwei bis drei<br />
Millimeter der Eisoberfläche<br />
abgetragen werden. Das Messer<br />
hat der Eismeister zu justieren.<br />
Gefühlssache, Erfahrungswerte.<br />
„Ich sehe ja“,<br />
meint Zylla lapidar, „wie es<br />
hinter mir aussieht und wie<br />
viel Schnee vorne in den Kübel<br />
geworfen wird. Entsprechend<br />
regle ich nach.“ Es gibt dazu<br />
im Wald der übrigen Hebeleien<br />
ein Handrad rechts vom Fahrersitz.<br />
Noch aber ist die Klinge<br />
gar nicht justiert, der Schlitten<br />
hinter der Hinterachse gar<br />
nicht abgesenkt. Auch deshalb<br />
fährt sich die Zamboni so ohne<br />
Anstrengung. Das ändert sich<br />
mit dem Ziehen an weiteren<br />
der zehn Hebel, die Zylla blind,<br />
der Anfänger hingegen kaum<br />
ohne Verwirrung bedient. Das<br />
warme Wasser und das kalte<br />
Waschwasser laufen, die<br />
Schneckenwellen, die das abgehobelte<br />
Eis fördern, drehen<br />
los, der Schlitten senkt sich,<br />
das Messer gräbt sich ins Eis.<br />
Das Ding ist scharf, fingerabscharf,<br />
und es bremst die Maschine<br />
deutlich ein. Also Gas,<br />
nicht stehen bleiben – das hinterlässt<br />
Kanten in der Eisfläche.<br />
Gas heißt aber auch, dass<br />
die nächste Bande viel schneller<br />
näherkommt. Einlenken, die<br />
Kurve kriegen, jetzt aber. Die<br />
Räder stellt es vorne quer, hinten<br />
rutscht das Heck herum.<br />
Die nächste Bahn, dasselbe<br />
Bild: Vorne sieht das Eis besser<br />
aus als hinten. Was den<br />
Schluss nahelegt, dass es eigentlich<br />
nicht die Zamboni ist,<br />
die das Eis macht. Sondern<br />
der Eismeister Alfred Zylla.<br />
Und sein Gespür, das er dafür<br />
in 26 Jahren erworben hat, ist<br />
mehr wert als jede Hightech-<br />
Maschine. Michael Orth<br />
64 AUTO 3/<strong>2013</strong><br />
www.facebook.com/AUTOStrassenverkehr
HINTEN AM SCHLITTEN fl ießt das warme Wasser, pro Aufbereitung sind an die 900 Liter nötig<br />
BLICK UNTER DEN SCHNEETANK: Gasverbrennungsmotor<br />
und Hydraulikpumpen<br />
SEHR LEICHT läuft die hydraulische<br />
Lenkung. Ganz rechts der Drehzahlmesser<br />
EISMEISTER Alfred Zylla weiß ganz genau,<br />
wann er wozu welchen Hebel zu ziehen hat<br />
VOLLER KÜBEL: 3,5 Kubikmeter abgehobeltes<br />
Eis fasst der Behälter vor dem Fahrer<br />
HANDHEBEL en masse rechts des Fahrers. Am Kurbelrad lässt<br />
sich der Neigungswinkel des Eishobelmessers justieren<br />
SCHWER ZU SEHEN, aber gut zu spüren: Kanten bleiben,<br />
wenn die Maschine zum Stehen kommt – tunlichst vermeiden<br />
ANFÄNGER AM STEUER, Meister daneben. Fahren allein ist<br />
nicht so schwer, ordentliches Eis machen hingegen schon<br />
ZAMBONI 520 EISPFLEGEMASCHINE<br />
Die rund 80 000 Euro teure<br />
Maschine baut auf einem<br />
Stahl-Kastenrahmen auf. Sie<br />
ist knapp vier Meter lang,<br />
2,11 Meter breit und 2,16<br />
Meter hoch, steht auf Spikereifen<br />
und kann in einem Radius<br />
von deutlich unter fünf<br />
Metern wenden. Das Gewicht<br />
liegt leer bei rund drei Tonnen.<br />
Dazu kommen etwa<br />
1000 Liter auf 50 bis 60 Grad<br />
vorgewärmtes Wasser. Ein<br />
über der Vorderachse montierterGasverbrennungsmotor<br />
dient als zentraler Antrieb<br />
für eine Hydraulik, die sämtliche<br />
Funktionen der Maschine<br />
bedient: Allrad, Bremsen,<br />
Lenkung, Schneckengetriebe<br />
und die Kippvorrichtungen<br />
für den 3,5 Kubikmeter fassenden<br />
Schneekübel, in dem<br />
das abgehobelte Eis transportiert<br />
wird. Während die<br />
Zamboni mit etwa 15 km/h<br />
übers Eis fährt, erledigt sie<br />
alle Schritte der Aufbereitung<br />
in einem Arbeitsgang: Eis abhobeln,<br />
Schnee aufnehmen<br />
und fördern, Oberfläche waschen,<br />
Abziehen des überschüssigen<br />
Wassers, Auftrag<br />
eines Warmwasserfilms für<br />
die neue Oberfläche.<br />
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65
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