Ostasiatische Decapoden. V.
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östasiatische <strong>Decapoden</strong>. V. * 67<br />
3. Sodann bestehen Beziehungen in endemischen Gattungen,<br />
welche in Japan, Kamtschatka, und der Westküste Amerikas heimisch<br />
sind, die aber in den verschiedenen Gegenden verschiedene Arten<br />
ausgebildet haben. Dies sind:<br />
Hapalogaster (1 Art Japan, 3 Beringsmeer bis Canada).<br />
Cryptolithodes (1 Art Japan, 3 Canada).<br />
Mimulus (1 Art Japan, 1 Aleuten bis Californien).<br />
Pugettia (1 Art Japan, 3 Aleuten bis Californien).<br />
Scyra (1 Art Japan, 1 Alaska bis Californien).<br />
Daß die unter 1 genannten Kaltwasserformen an der Westküste<br />
Amerikas so weit nach Süden gehen, findet seine Erklärung in dem<br />
Umstände, daß hier eine thermische Anomalie besteht, d. h. daß infolge<br />
kalten Auftriebwassers das ganze Gebiet von Alaska bis Südkalifornien<br />
eine relativ gleichmäßige Temperatur und damit auch eine einheitliche<br />
Fauna (Ortmann 1896, p. 50, Schmitt 1921, p. 291) besitzt. So ist<br />
es möglich, daß Borealformen von Japan bis zu den Aleuten und<br />
Californien zu einer Art gehören können.<br />
Schwieriger liegen die Verhältnisse bei den unter 2 genannten<br />
Arten. Formen wie Processa canaliculata Risso oder Philyra pisum<br />
(bis Singapore gehend), dürften kaum den nördlichen kalten Weg zu<br />
ihrer Wanderung benutzt haben können. Auch aus der Gattung<br />
Cancer ist keine einzige Art von Kamtschatka, dem ochotskischen<br />
Meere und dem Beringsmeer bekannt. Ein Transport durch den<br />
Kuroshio ist Wegen der Weiten Entfernung unmöglich. Vielleicht<br />
ist die Verbreitung dieser Formen durch die geologischen Verhältnisse<br />
am Ende des Tertiärs zu erklären, als das Beringsmeer noch verschlossen<br />
war und Nordamerika und Ostasien zusammenhingen. Damals wird die<br />
Südküste dieses einheitlichen Gebietes noch von wärmeren Strömungen<br />
bespült worden sein, während aus dem Polarmeer noch keine kalten<br />
Strömungen eindrangen, sodaß auch gemäßigte Temperaturen liebende<br />
Formen von Ostasien nach Nordamerika gelangen konnten.<br />
Auch die Entstehung der unter 3 genannten Arten findet so ihre<br />
ungezwungene Erklärung; sie gingen aus einer einheitlichen Art am<br />
Ende des Tertiärs durch Anpassung an die neuen physikalischen<br />
Bedingungen hervor, welche durch den Einbruch des Beringsmeeres<br />
geschaffen Wurden.<br />
ß) Beziehungen der litoralen Fauna Japans zum Mittelmeer.<br />
Ortmann hat (1894 p. 73 und Bronn p. 1260) auf eine Reihe von<br />
identischen Arten des Mittelmeeres und Japans aufmerksam gemacht;<br />
als Erklärung hierfür gibt er an, daß es sich „um früher circumpolare<br />
Formen handele, die mit der Zeit Weiter nach Süden gedrängt wurden<br />
und ihre Verbindung verloren". Diese Erklärung ist, wie mir scheint,<br />
durchaus unrichtig; es handelt sich vielmehr um in den wärmeren<br />
Meeren verbreitete Arten. Es zeigen das die folgenden Beispiele deutlich:<br />
1. Pagurus arrosor (Herbst), ist bekannt vom Mittelmeer, Ostatlantik:<br />
Cadiz, Madeira, Cap Verdesche Inseln, Senegambien, Kongomündung,<br />
Cap d. g. H., Westindien, Brasilien, Rotes Meer, Philippinen,<br />
Japan, SO.-Australien (bis 200 mTiefe). Die Verbreitung dieser Form,<br />
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