Ostasiatische Decapoden. V.
Ostasiatische Decapoden. V.
Ostasiatische Decapoden. V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
'74<br />
Heinrich Balss:<br />
Leander serrifer St.<br />
Scylla serrata (Forsk.)<br />
Leander carinatus Ortmann Leptodius exaratus M.E.<br />
Palaemon nipponensis d. H. Macrophthalmus tomentosus (Soul.)<br />
Panulirus omatus Fabr.<br />
Eriocheir sinensis M. E.<br />
Calappa calappa L.<br />
Heiice tridens d. H.<br />
OrHhyia mammilaris Fabr. Sesarma dehaani M. E.<br />
Neptunus hastatoides Fabr. Sesarma intermedia d. H.<br />
Es sind das alles Arten, Welche von der chinesischen Küste aus dem<br />
Meere bekannt sind und es ist bemerkenswert, daß diese Formen<br />
sich soweit von ihrem natürlichen Vorkommen entfernt im Süßwasser<br />
vorfinden. Während Sesarma, Palaemon und Leander-Arten ja schon<br />
öfters oder sogar regelmäßig im Süßwasser gefunden sind, ist dies<br />
bei so ausschließlich marinen Gattungen wie Calappa, Panulirus,<br />
Leptodius, Macrophthalmus und Eriocheir nicht der Fall, sodaß ihr<br />
Vorkommen an diesen Orten auffallend und nicht leicht zu erklären ist.<br />
Denn wenn man diese Formen als euryhalin bezeichnet, so erhebt<br />
sich sofort die Frage, warum sie nicht auch an anderen Orten ihres<br />
Verbreitungsgebietes sich im Süßwasser vorfinden.<br />
Die Süßwasserdecapoden sind schon mehrfach, besonders von<br />
Ortmann, Arldt, Kemp u. a. zum Gegenstand von Betrachtungen<br />
über die Entstehungen von Kontinenten und Inseln im Laufe der<br />
geologischen Perioden gemacht worden; umgekehrt ist ihre heutige<br />
Verbreitung aus früheren geologischen Verhältnissen abgeleitet worden.<br />
Auch ihre Verbreitung in Japan läßt, wie ich glaube, einiges über<br />
ihre Herkunft erkennen.<br />
Es sind besonders die Gruppen der Atyiden, Astaciden und Potamoniden<br />
zu derartigen Spekulationen zu verwenden, da sie (Wenigstens<br />
die beiden ersten Gruppen) geologisch alte Gruppen darstellen, rein<br />
fluviatil sind und sich kaum im Brackwasser, geschweige denn im<br />
Meere finden und weil ihre Verbreitung gut bekannt ist. Weniger<br />
günstig sind die Palaemoniden, da sie Wahrscheinlich polyphylogenetisch<br />
aus marinen Arten sich ableiten und noch jetzt häufig sich im Brack-<br />
Wasser finden.<br />
Von den Atyiden Japans verdient unsere Aufmerksamkeit besonders<br />
Paratya compressa (deHaan); sie kommt sicher noch in Korea vor,<br />
während sie in Flores zweifelhaft ist. Ihre nächsten Verwandten sind<br />
in Annam, Vorderindien und Australien gefunden. Sie dürfte von<br />
China her über Korea in Japan eingedrungen sein und zwar spätestens<br />
zur Pliocänzeit, in der die Koreastraße entstanden ist (Arldt 1907<br />
p. 296).<br />
II. Die Süßwasscrdecapoden Japans.<br />
Caridina denticulata St., die sich auf Hondo, Korea und in China<br />
(Peking usw.) findet, ist Wohl auf demselben Wege gekommen. Bis<br />
nach Yesso konnten diese Formen Wahrscheinlich deswegen nicht<br />
vordringen, da sie wie alle Atyiden an wärmere Temperaturen gebunden<br />
sind.