Leitlinien zur postexpositionellen Prophylaxe der HIV-Infektion
Leitlinien zur postexpositionellen Prophylaxe der HIV-Infektion
Leitlinien zur postexpositionellen Prophylaxe der HIV-Infektion
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einleitung<br />
Postexpositionelle <strong>Prophylaxe</strong> <strong>der</strong> <strong>HIV</strong>-<strong>Infektion</strong><br />
Angesichts <strong>der</strong> Übertragbarkeit einer <strong>HIV</strong>-<strong>Infektion</strong> mit hoher Morbidität und Mortalität<br />
wurde international seit 1989 bei Gefahr einer <strong>Infektion</strong> im beruflichen Alltag die<br />
postexpositionelle Einnahme von Zidovudin empfohlen und vielfach praktiziert [1].<br />
Inzwischen liegen deutliche Hinweise auf eine Wirksamkeit dieser <strong>Prophylaxe</strong> nach<br />
beruflicher Exposition vor [2]. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>zur</strong> Vermeidung <strong>der</strong> vertikalen Übertragung einer<br />
<strong>HIV</strong>-<strong>Infektion</strong> konnte die Wirksamkeit prä- und postexpositioneller medikamentöser<br />
<strong>Prophylaxe</strong> überzeugend nachgewiesen werden [3].<br />
Im Rahmen eines Konsensusprozesses wurden die zuvor im September 2004 letztmals<br />
aktualisierten Empfehlungen im Mai 2007 erneut dem aktuellen Wissensstand und den heute<br />
möglichen, verän<strong>der</strong>ten therapeutischen Optionen angepasst. Ziel <strong>der</strong> Empfehlungen ist es, auf<br />
<strong>der</strong> Grundlage des erweiterten Wissenstandes und <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Therapieoptionen konkrete<br />
Handlungsanleitungen zu geben und alle in die Entscheidungen einbezogenen Ärztinnen und<br />
Ärzte in die Lage zu versetzen, die Indikation zu einer <strong>HIV</strong>-Postexpositionsprophylaxe zu<br />
stellen, diese durchzuführen und die betroffenen Personen kompetent zu beraten.<br />
Die Möglichkeit einer Postexpositionsprophylaxe muss Bestandteil des ärztlichen<br />
Aufklärungsgesprächs bei Menschen mit <strong>HIV</strong>-<strong>Infektion</strong> sein und auch in <strong>der</strong> Bevölkerung im<br />
Rahmen <strong>der</strong> <strong>Infektion</strong>sprävention breiter bekannt gemacht werden. Für die Aus- und<br />
Weiterbildung in Gesundheitsberufen ist sie unverzichtbarer Bestandteil <strong>der</strong> kontinuierlichen<br />
Bemühungen um <strong>Infektion</strong>svermeidung bei Arbeitsunfällen.<br />
3