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PDF-Download (2,39MB) - Annie Heuser Schule

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16 | Durchblick 100 | Aus den Klassen Aus den Klassen | Durchblick 100 | 17<br />

Handwerker, Geister). Besondere Lacherfolge<br />

erzeugten die Eselsmaske, der Löwe, der Mann<br />

im Mond, die Wand und nicht zuletzt Thisbe, die<br />

ein Junge in Mädchengewand mutig verkörperte.<br />

Bühnenbild und Requisite wurden sparsam eingesetzt,<br />

Räume hauptsächlich mit Licht erzeugt,<br />

was einen besonderen Effekt verursachte und<br />

nicht vom Wesentlichen, der Handlung und dem<br />

Text, ablenkte. Die bezaubernde Musik von Frau<br />

Knaack und Frau Korobova betonte die Charaktere<br />

der unterschiedlichen Rollen und schaffte<br />

fließende Übergänge zwischen den Szenen.<br />

Insgesamt eine pointierte, kurzweilige und<br />

überzeugende Darstellung, die alle Zuschauer in<br />

ihren Bann schlug und begeisterte. Herzlichen<br />

Dank allen Helfern und Lehrern. Allen voran<br />

Frau Debes, Herrn Wehnau und Frau Knaack,<br />

die wochenlange Schwerstarbeit unter zum Teil<br />

erschwerten Bedingungen leisteten. Doch es<br />

hat sich gelohnt. Auch für die Klasse, die viel<br />

erfahren und gelernt hat und die die Theaterarbeit<br />

weiter zusammengebracht hat, so dass sie<br />

danach gestärkt an ihr nächstes großes Projekt –<br />

die Klassenfahrt auf einem großen Segelschiff in<br />

der Ostsee herangehen konnten. Applaus!!!<br />

Und mit den Schlussworten des Oberon wünsche<br />

ich der ganzen <strong>Schule</strong>:<br />

„Elfen sprengt durchs ganze Haus<br />

Tropfen heiligen Wiesentaus!<br />

Friede sei in diesem Schloss,<br />

und sein Herr: ein Glücksgenoss!“<br />

Barbara Wedel (Mutter 8. Klasse)<br />

Die ganze Welt ist eine Bühne<br />

All the world’s a stage, and all the men and women<br />

merely players.<br />

(Act 2, Scene 7 aus As You Like It)<br />

„Die ganze Welt ist eine Bühne und alle Frauen<br />

und Männer bloße Spieler.“<br />

Nimmt man diese Worte Shakespeares aus der<br />

Komödie Wie es euch gefällt ernst, so verändern<br />

sie den Blick auf das Schauspielen und zeigen<br />

den klaren Bezug zum Leben auf. So wenig die<br />

Worte des englischen Dramatikers, Lyrikers<br />

und Schauspielers (1564-1616) an Bedeutung<br />

verloren haben, so wenig haben es seine<br />

Werke und er bleibt bis heute – nicht nur in der<br />

englischsprachigen Welt – der meistgespielte<br />

Bühnenautor.<br />

Shakespeare hat das Theater revolutionär verändert<br />

und geprägt. Dies liegt zum einen fraglos<br />

darin begründet, dass er ein Virtuose seiner<br />

Sprache war, dem es gelungen ist, Hoch- und<br />

Alltagssprache so miteinander zu verbinden,<br />

dass er auf einmalige Art und Weise ein breites<br />

Publikum ansprach.<br />

Die Grundthemen seiner Werke sind Treue und<br />

Verrat, der Sinn der Macht und des Lebens trotz<br />

Todesgewissheit, die Überwindung des Bösen in<br />

einer abgrundtief schlechten Welt, der Konflikt<br />

zwischen Denken und Handeln, Leidenschaften,<br />

der Zwiespalt zwischen Vernunft und Gefühl,<br />

usw.<br />

Diese Themen sind nicht neu und beschäftigen<br />

die Dichtung schon seit ihren Anfängen. Neu ist<br />

aber die Art und Weise, wie die Menschen mit<br />

ihnen umgehen. Bei Shakespeare gibt es keine<br />

grundsätzlichen moralischen oder theologischen<br />

Dogmen oder eine allgegenwärtige Vernunft.<br />

Der Mensch ist in seinen Handlungsmöglichkeiten<br />

nicht prinzipiell festgelegt, sondern<br />

er entwickelt sich von Augenblick zu Augenblick,<br />

und auch Irrationales kann die Entscheidung<br />

für ein bestimmtes Vorgehen beeinflussen. Die<br />

Figuren haben also eine völlig neue Qualität<br />

von Individualität, sie entwickeln und verändern<br />

sich.<br />

Ist es die Hoffnung auf oder der Glaube an<br />

diese Möglichkeit der Veränderung in jedem<br />

Augenblick, die uns in Shakespeares Bann zieht?<br />

Vielleicht. Denn untrennbar mit ihr verbunden<br />

ist die Freiheit des Menschen.<br />

Annette Bauer (Englischlehrerin 8. Klasse)

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