17.10.2012 Aufrufe

PDF-Download (2,39MB) - Annie Heuser Schule

PDF-Download (2,39MB) - Annie Heuser Schule

PDF-Download (2,39MB) - Annie Heuser Schule

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 | Durchblick 100 | <strong>Annie</strong> baut <strong>Schule</strong><br />

das Jetzt erlebend, in die Zukunft ausstrahlend.<br />

Der Fünfstern steht für den Menschen an sich:<br />

oben frei ruht das Haupt, die Füße finden auf<br />

der Erde festen Halt und die Arme und Hände<br />

können in der Welt tätig werden.<br />

Frau Brunk rief den Stein als freundschaftlichen<br />

Wächter auf, diejenigen, die auf ihn schauen,<br />

an die Möglichkeiten der individuellen Menschwerdung<br />

zu erinnern, um die eigenen Kräfte zu<br />

erwecken. So wird er im Eingangsbereich als<br />

ein Kraftspender wirken und die Eintretenden<br />

willkommen heißen.<br />

Zum feierlichen Abschluss spielte das Schulorchester<br />

in großer Besetzung mit Posaune und<br />

Trompete die kleine Jagdmusik von Telemann.<br />

Getragen von dem Nachklang der Musik verließen<br />

die Gäste bei strahlendem Sonnenschein<br />

das Gebäude – in freudiger Erwartung, hier bald<br />

die Räumlichkeiten mit Leben zu füllen.<br />

Silja Kahl (Mutter 3. Klasse)<br />

Ernst Weißert über<br />

<strong>Annie</strong> <strong>Heuser</strong> aus den ersten<br />

Jahren der Waldorfschule in<br />

Berlin<br />

Über <strong>Annie</strong> <strong>Heuser</strong> zu berichten ist schwer. Sie<br />

war die dynamischste Kraft im alten Berliner<br />

Kollegium. Sie war freundschaftlich-offen und<br />

Studentenhaft-kameradschaftlich. Sie konnte<br />

herb und kritisch sein; sie ließ einen mitleben<br />

an ihren Problemen. Sie erzählte gern von ihren<br />

Jugendjahren im Lehrerhaus in Nachrodt bei<br />

Hagen, von ihren Eltern und ihrer Schwester, sie<br />

war Westfälin.<br />

Fast täglich begleitete ich sie und Ines Arnhold,<br />

die mit ihr zusammen in der Kleinbeerenstraße<br />

wohnte. Gern nahm sie einen mit zu ihr hinauf<br />

zum Essen. Oft stand sie gegen Abend vor der<br />

Wohnung, um einen mit in die Stadt abzuholen.<br />

Manchmal überkam sie – z.B. wenn Garbo-Filme<br />

liefen – ein Kinoraptus; dann besuchte sie zwei<br />

Vorstellungen hintereinander. Die Saga vermeldet,<br />

dass sie auch noch mit der Taxe zu einem<br />

dritten Kino fuhr.<br />

Immer gingen Anstöße von ihr aus. Ihre Klasse<br />

war einem am engsten vertraut; ich war überhaupt<br />

in vielem ihr Vertrauter und fiel auch<br />

immer wieder in Ungnade. An ihrer klaren Kritik<br />

hat man immer gelernt. Nach dem ersten Vortrag,<br />

den ich vor der Elternschaft hielt, ging sie<br />

drei Tage schweigend an mir vorbei, dann konnte<br />

sie sie es nicht mehr aushalten und sagte:<br />

„Ich habe meine Freundin Ines gefragt: „Sag’ auf<br />

Ehr und Gewissen, halte ich auch so schlechte<br />

Vorträge?“<br />

Bei der internen Lehrertagung Herbst 1932 in<br />

Dornach lernte sie die Eurythmistin Elena<br />

Zuccoli näher kennen. Diese kam nun häufig<br />

nach Berlin auch zu Aufführungen im Blauen<br />

Saal in der Potsdamer Straße. Sie war unser<br />

Star. Wir haben von Zuccoli immer gelernt,<br />

für uns war sie der Abgesandte des Goetheanum<br />

und ein ganz und gar künstlerischer<br />

Mensch.<br />

Durch <strong>Annie</strong> <strong>Heuser</strong> wurde viel in der <strong>Schule</strong><br />

entschieden, auch der Entschluss, nach dem<br />

Eid auf Hitler den Namen Rudolf Steiner <strong>Schule</strong><br />

abzulegen und in Umschulung zu gehen.<br />

Nach dem Schluss der <strong>Schule</strong>, wobei wir<br />

manches ungnädige Wort von ihr hörten, ging<br />

sie für ein Jahr zu anthroposophischen<br />

Vorträgen nach Finnland, wo Zuccoli in ihrer<br />

Heimat Eurythmiekurse gab.<br />

Dann gingen beide nach Ausbruch des Krieges,<br />

unter Vermeidung deutschen Bodens, nach<br />

Rom, wo die Finnin Elena Zuccoli zeitweilig<br />

schon gelebt hatte; man arbeitete während des<br />

Krieges die ganze Zeit anthroposohisch. <strong>Annie</strong><br />

<strong>Heuser</strong>, die ehemalige Mathematikstudentin in<br />

Bonn, dann Sekretärin in Hamburg, dann<br />

Lehrerin in Berlin, wurde am Erlebnis der römischen<br />

Kunstmuseen, insbesondere Leonardos<br />

Abendmahl, zur Malerin.<br />

Nach dem Krieg übernahm sie zunächst eine<br />

Heilpädagogische Tätigkeit in einer Familie<br />

in Berlin, dann wurde sie ans Goetheanum in<br />

Dornach gerufen, wo sie 1954 das Lehrerseminar<br />

begründete. Dieses leitete sie bis zu ihrem Tod<br />

im Jahr 1966.<br />

Ernst Weißert war Lehrer in Berlin und Stuttgart<br />

und der Begründer des „Bund der Freien<br />

Waldorfschulen“.<br />

A. Junghanns<br />

<strong>Annie</strong> baut <strong>Schule</strong> | Durchblick 100 | 5<br />

Dokumentation der<br />

Eisenzahnstraße<br />

Liebe Eltern und Bauhelfer,<br />

mein Beitrag zur Elternarbeit ist die Dokumentation<br />

des Baufortschritts in der Eisenzahnstraße.<br />

Ich fotografiere regelmäßig vor Ort, weiß aber,<br />

dass auch viele von Euch dort Bilder machen.<br />

Deshalb bitte ich Euch, mir möglichst viele von<br />

Euren Bilder an meine E-Mail-Adresse:<br />

foto@isarot.com zu schicken. Wenn es viele<br />

sind, bitte als Paket. Falls ihr keine Möglichkeit<br />

habt, Bilder zu packen, dann nehme ich auch<br />

gerne USB-Sticks oder die verschiedenen Karten<br />

entgegen (übers Schulbüro). Wichtig sind Angaben<br />

zu Etage und Richtung zu machen.<br />

Danke für Eure Hilfe.<br />

Isabel Rothe (Mutter 3.Klasse)<br />

Infos aus dem Baukreis<br />

Es wird momentan geprüft, inwieweit der geplante<br />

Umzugstermin eingehalten werden kann.<br />

Näheres dazu und zu den nächsten Arbeitsschritten<br />

im nächsten Durchblick.<br />

Alwara Junghanns

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!